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Galenos.

Die Schriften des Hippokrates guber das Xumer. wie der Mensch die Welt anschaner und das Gesebene, ohne sich selbst hmmainzumascher. überbefer spine.

Der Verstand mischte sich indesser auch in de Sache, ales sulle auf Kine begrifle getract and in logischer Form dargelegs werden, damit jedes Torunel beseitigt und aller Abergian.DE zerstirt werde. Gretie

Ermattet durch jahrhundertelanges Streben, das oft in Kreise verlief, ersehnte die griechische Medizin endlich ein abschließendes System, welches den gleich Steinblöcken zerstreut umberliegenden Erfahrungsund Denkstoff zu einem einheitlichen Bane vereinigen und der Aerzen jene apodiktische Sicherheit gewähren sollte, die der Herst des Orients schon in grauer Vorzeit eigen war.

Einheit der Krankheitsauffassung und Sicherheit in der ärzthben Praxis war freilich schon einmal erzielt worden im HippokratismE, welcher die Versöhnung aller vorausgegangenen Richtungen bedeutete : der naiven Empirie und der rationel-spektiativen Naturpitosophie, der koischen Prognostik und der kridischen Lokaldiagnostik Aber dus hippokratische Durchschauen des Einzelfalls die individnahsierende Bthandlung mittels Beobachtung aller reaktiven Vorgänge des Organismna. war nur die Gabe weniger auserlesener Aerzte, die sich an gemiadem Künstlerblick, an gewissenhafter, gänzlich ubefangener Naturauffassung dem unvergleichlichen Koer näherten - die überwiegende Mehrzahl verlangte nach einem kürzeren Wege, der die Kunst zur erlerntaren Technik gestaltete, die Therapie des Einzelfalles als logistie Konsequenz aus gegebenen allgemeinen Prämissen ableitete Dazu war vor allem die Zerlegung der hippokratischen,Physitt in ihre konstituierenden Elemente 15tig, d die Erforschung der physiologisch-pathologischen Vorgänge. Tersagte diese, BO warf man sich wieder der Empirie in die Arme.

Von diesem Gesichtspunkte betrachtet wird die chaotische Zerkliftung verständlich, wie sie die griechische Medizin nach Hippokrates mit tren mannigfachen Doktrinen und Sekten zeigt: in diesem Lichte gewinnen

die vielfach verschlungenen, scheinbar oft abirrenden Wege ihren Sinn. In höherer Potenz kehren eben alle Richtungen, welche Hippokrates in seiner Person verknüpft hatte, sofort nach ihm wieder, um sich in selbständiger Ausgestaltung bis zur krassesten Einseitigkeit fortzuentwickeln.

Die halb spekulative, halb rationelle ärztliche Naturphilosophie wird zum Dogmatismus, der sich teils auf humorale Hypothesen und das Korrespondenzsystem der Qualitäten, teils auf anatomischphysiologische Tatsachen stützt. Auf dem Boden Alexandriens zweigen von ihm zwei Sekten ab: die mehr auf die klinische Beobachtung Wert legenden Herophileer und die den anatomischen Gedanken, die (knidische) Lokaldiagnose pflegenden Erasistrateer. Da beide das rationalistische Ideal, d. h. die logische Ableitung der Therapie aus der Krankheitslehre nicht verwirklichen, so erhebt sich in geläuterter Form der Empirismus, um neuerdings zu imponierender Bedeutung anzuwachsen. Der echte Hippokratismus ist verschwunden, aber das anatomisch-physiologische Wissen, die Zahl der Krankheitsbilder, der Heilschatz hat sich vermehrt und im Wettstreit der Sekten gewinnt die Aetiologie, die Diagnostik und die medizinische Logik nicht unerhebliche Verfeinerung.

In Rom dauerten die alten Sekten teils allmählich erstarrend weiter. teils erfuhren sie neue Differenzierungen, wobei der von Asklepiades gegebene Impuls zur gründlichen Reform der Krankheitstheorie und Therapie wie ein Ferment wirkte. Der Bithynier verflüchtigte die von Erasistratos erweckte Solidarpathologie zum Atomismus und brachte die schon von den Gymnasten gepflegte, von den Hippokratikern mit weiser Beschränkung angewendete physikalischdiätetische Behandlungsweise zum Gipfel einseitigster Entfaltung. Doch verstand er auch die seltene Kunst, den Dogmatismus der Theorie mit der Individualisierung in der Praxis zu vereinigen. Seine Nachfolger, die Methodiker, konnten mit den Anhängern des humoralen Dogmatismus deshalb rivalisieren und neben den zahlreichen Empirikern siegreich das Feld behaupten, weil sie einen Mittelweg einschlugen, der einen Kompromiß zwischen der rationellen und der empirischen Richtung darstellte. Ihre solidare Krankheitslehre verlor sich nicht in spitzfindige Subtilitäten über die fernsten Ursachen, sondern blieb bei der Beobachtung gemeinsamer Krankheitszustände (Strictum. Laxum) stehen, ihre Therapie zog alle Hilfsmittel der Empirie heran, unterwarf aber die Anwendung derselben festgesetzten Indikationen, sie berücksichtigte zwar in erster Linie den allgemeinen Zustand, vernachlässigte aber dabei die Topika keineswegs (allgemeine und Lokaltherapie). Wertvoll war es, daß diese Schule den Quantitätsbegriff in die Pathologie und Therapie einführte (Herauf- und Herabstimmen

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der Körperkräfte durch quantitativ graduierte Heilverfahren) · über der dogmatischen Lehre von den Säftequalitäten und von den spezifisch wirkenden Organmitteln. Unbefriedigt von der bisherigen Entwicklung suchte die pneumatische Schule den Dogmatismus zu verfeinern, indem sie, im Anschluß an die Stoa, die uralte Hypothese von der „Lebensluft" zu neuem Ansehen erhob und die Lehre von den Krankheitsursachen dialektisch zerfaserte. In der Praxis spielte es allerdings wenig Rolle, ob man die Dyskrasien oder die Anomalien des Pneuma als primäre Krankheitsursache ansah, bedeutsam aber wurde es, daß man jetzt wieder mehr im Geiste des Hippokratismus auf den Allgemeinzustand, auf die Krankheitsstadien, auf die individuellen Verhältnisse achten lernte und die hygienischdiätetischen Kuren gegenüber den arzneilichen bevorzugte. Die Pulsuntersuchung, mittels welcher man den Tonus des Pneuma, d. h. den Kräftezustand, exakt zu beurteilen versuchte, wurde freilich (ebenso wie die Qualitätenlehre) noch subtiler, als dies einst durch Herophilos geschah, ausgesponnen, doch gehört sie immerhin zu den besten Leistungen der griechischen Medizin. Entsprang die pneumatische Schule dem humoralen Dogmatismus und stützte sie sich schon gleich im Beginne stark auf die Methodiker (Tonuslehre, diätetisch-physikalische Therapie u. a.), so schrieb sie, auf ihrem Höhepunkt angelangt, offen den Eklektizismus auf ihr Banner.

Die Krankheitstheorie beherrschte zwar vorwiegend das Interesse der führenden Geister, aber im stillen machten inzwischen doch auch die medizinischen Hilfswissenschaften: Anatomie, Physiologie, Arzneimittellehre und die therapeutischen Zweige, namentlich die Chirurgie, nicht unbedeutende Fortschritte.

Alle diese Bestrebungen und Leistungen lagen im Grunde in den hippokratischen Schriften angedeutet und vorgezeichnet; von Hippokrates ausgehend divergierten sie nach allen Richtungen. Die einseitige Entwicklung hatte einzelne Gedanken oft bis zur Hypertrophie entfaltet, der Umkreis der Realkenntnisse war auf manchen Gebieten beträchtlich erweitert worden, aber es fehlte das umschlingende Band, es mangelte der Konzentrationspunkt, der die mächtigen Strahlenbündel des medizinischen Denkens wieder vereinigte. Nicht von einer Sekte, nicht von einer Schule, sondern nur von einem tatkräftigen, scharf denkenden, allseitig ausgebildeten Manne, der das gesamte Wissen und Können literarisch in sich aufzunehmen und kritisch zu verarbeiten verstand, durfte man einen befriedigenden Ausweg aus dem Wirrsal der Strömungen erhoffen. Im 2. Jahrhundert n. Chr. ging ein solcher führender Geist aus dem Lande hervor, welches die Wiege der griechischen (und damit der europäischen) Kulturmedizin gewesen und welches der antiken Welt

Neuburger, Geschichte der Medizin. 1.

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die meisten bedeutenderen Aerzte geschenkt hatte, aus Kleinasien1). Es war der, nach Hippokrates als größter Arzt des Altertums gefeierte Galenos. In ihm erreichte die griechische Medizin nicht nur ihren zweiten Höhepunkt, sondern ihren erkenntnis theoretischen Abschluß, und im Grunde bedeutet die ganze vorausgegangene Entwicklung nichts anderes als den ge waltigen geistigen Prozeß, welcher unter den mannigfaltig. sten Umwandlungen die hippokratische Heilkunst in die galenische Heilwissenschaft hinüberführte.

Galen wurde um 130 n. Chr. zu Pergamos geboren, in der einstigen Attalidenstadt, welche sich auch in Römerzeiten hohen Ansehens als Pflegestätte der Kunst und Wissenschaft, als Kultort des Asklepios erfreute.

Die erste Erziehung empfing er von seinem Vater, dem wohlhabender Architekten Nikon, welcher, in mathematisch - naturwissenschaftlichen Fächern, außerdem auch in der Philosophie sehr bewandert, den bildsamen Geist des Knaben schon früh in die gleiche Richtung lenkte. Mit scharfer Logik vereinigte übrigens Nikon gleich anderen mathematisch begabten Männern einen wundersamen Zug von Mystik, der sich ins besondere in seiner Traumgläubigkeit aussprach.

Die frühere Ansicht, daß 131 als Geburtsjahr anzunehmen sei, ist aufgegebe worden, doch schwanken die gegenwärtigen Annahmen zwischen 130, 129 und 12% Seit der Regierung des Antoninus Pius begann eine neue Glanz epoche der theurgischen Heilkunst in den Asklepiostempeln. Die Liebhaberd dieses Kaisers für alle Wahrsagerkünste und namentlich für die Gesundheitsorakel — in seiner Vaterstadt Lanuvium befand sich das Schlangenorakel der Juno Sospita oder Hygiea gab das Signal, daß überall, wo alte Tempel des Her gottes vorhanden waren, der Asklepiosdienst nach langer Erstarrung neu belebt wurde (Prozessionen, Inkubation, Gedächtnismünzen), und bald füllten sich die verlassenen Hallen der Heiligtümer zu Epidauros, Kos, Tralles, Per gamos etc. mit hilfesuchenden Kranken. In Pergamos, wo während der Jugen1 zeit Galens der berühmte Tempel des Zeus-Asklepios erbaut wurde, scheint zwischen der rationellen ärztlichen Wissenschaft und der Priestermedizin das beste Einverneh men bestanden zu haben.

Galen nennt seinen Vater, an dem er mit schwärmerischer Liebe hing, nie ohne Ehrfurcht. Ganz anders schildert er dagegen die Mutter. „Ich hatte," so sagt er. „das große Glück, einen leidenschaftslosen, gerechten, braven und menschenfreundlichen Vater zu besitzen, dagegen eine Mutter von so jähzorniger Art, daß sie mitunter ihre Mägde biß, fortwährend schrie und mit dem Vater zankte, schlimmer als Xanthippe mit Sokrates." Nikon nannte wahrscheinlich, im Glauben an den Spruch

1) In römischer Zeit erlangten z. B. folgende hellenische Asiaten Ansehen: Asklepiades (Prusa), Magnos, Rhuphos, Soranos (Ephesos), Thessalos (Tralleis), Olym pikos (Miletos), Athenaios (Attaleia), Dioskurides (Anazarba), Heras, Aretaios (Kappa dokien), Archigenes (Apameia), Themison (Laodikeia) u. a.

Nomina sunt omina, den Sprößling Takvós, was so viel wie der Ruhige, Friedliche bezeichnet, doch das cholerische Temperament der Mutter erbte sich im Sohne fort, wie die Schreibart des großen Arztes allzuoft deutlich beweist.

Nach vollendetem 14. Jahre lernte Galen bei verschiedenen Lehrern seiner Vaterstadt die Ideengänge der Stoa und Platonik, der peripatetischen und epikureischen Philosophie kennen. Er empfand für die philosophischen Studien die größte Neigung und wollte sie ausschließlich fortsetzen; doch ein Traum seines Vaters, der als Inspiration des Asklepios angesehen wurde, veranlaßte den 17jährigen Jüngling, den eingeschlagenen Weg zu ändern und sich fortan vorzugsweise der Medizin zu widmen — ein Entschluß, welcher für diese selbst wohl am bedeutsamsten werden sollte! Mathematisch - naturwissenschaftlich vorgebildet, in der Logik und Dialektik trefflich geübt, wurde er Schüler von ärztlichen Meistern ganz verschiedener Richtung, des Anatomen Satyros, des Hippokratikers Stratonikos, des Empirikers Aischrion u. a. so wie er früher, ohne einem einzigen Systeme zu folgen, die widersprechenden Lehrmeinungen der führenden philosophischen Denker zur selbständigen Verarbeitung in sich aufgenommen hatte. Der junge Mediziner benützte in Pergamos jede Gelegenheit, um interessante Krankheitsfälle zu beobachten, er hielt mit seinem kritischen Urteil sogar gegenüber den Autoritäten nicht zurück und bereicherte seine praktischen Kenntnisse zuweilen auch durch volksmedizinische Heilarten.

Galen hat in seinen Schriften so viel biographisches Detail hinterlassen, daß man sich über seinen Studiengang und seine späteren Erlebnisse in der Praxis daraus ziemlich genau unterrichten kann. — Pergamos gewährte durch sein Asklepieion, zu dem zahllose Kranke pilgerten, die günstigste Gelegenheit zu medizinischen Beobachtungen. Unter anderem sah Galen viele Fälle während einer Karbunkelepidemie (die Bloßlegung der tieferen Teile durch die Geschwüre war sehr instruktiv für das anatomisch-chirurgische Studium), und er berichtet, daß sein Lehrer Stratonikos veraltete Ulcera glücklich zu behandeln verstand. Charakteristisch bleibt es, daß er die Wunderkuren des Asklepios - auf dessen Weisungen zu achten er stets vorgab naiv-gläubig hinnahm und mehrere der göttlichen Heilungen (z. B. eines Falles von chronischem Seitenstechen) unter seinen Jugenderinnerungen später anführte. Auch sonst berichtet er aus dieser Zeit manche Wundergeschichten und rühmt es seiner Heimat fälschlich nach, daß man dort, angeregt durch zufällige Erfahrungen, zuerst auf das Viperngift als Heilmittel gegen Lepra u. a. aufmerksam wurde.

Nach dem Tode des Vaters verließ Galen die Heimat, um an den vornehmsten Pflegestätten der Medizin und auf Reisen eine höhere ärztliche Ausbildung und allgemeine Kenntnisse (z. B. philosophische und linguistische) zu erlangen. In Smyrna hörte er Pelops, der sich insbesonders durch Untersuchungen über Muskelanatomie auszeichnete, dort erweiterte er auch in Gesellschaft der tüchtigsten Aerzte seine Erfahrungen, z. B. über Nervenleiden und chirurgische Affektionen,

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