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Oxydation, Sublimation u. s. w.) voraus. Gold wurde gereinigt, indem man es in dünne Blättchen schlug, siebenmal glühte und mit verschiedenen Flüssigkeiten abschreckte; oxydiert, wurde es als Stimulans, Aphrodisiakum oder Lebenselixir empfohlen! Aehnlich wie mit dem Gold verfuhr man mit den übrigen Metallen. Was das Quecksilber anlangt, so wird es in der älteren Literatur nur einige Male erwähnt (in der Bowerhandschrift kommt es nicht vor, wohl aber bei Susruta), und vor der mohammedanischen Epoche kannte man kaum die zu seiner pharmazeutischen Verwendung nötigen metallurgischen Prozesse; späterhin wurde es eines der beliebtesten Mittel (bei Hautleiden, Fieber, Nerven-, Lungenleiden, Syphilis, zur Lebensverlängerung), „der König der Metalle“, und ein Sprichwort lautete: „Der Arzt, welcher die Heilkräfte der Wurzeln und Kräuter kennt, ist ein Mensch; der, welcher die des Wassers und Feuers kennt, ein Dämon; wer die Kraft des Gebetes kennt, ein Prophet, wer die Kraft des Quecksilbers kennt, ein Gott." Da die Inder in der chemischen Technik Hervorragendes leisteten, so erlangte auch die pharmazeutische Hantierung bei ihnen eine hohe Stufe, und zahlreich sind daher die Arzneiformen. Bekannt waren Auszüge von Pflanzensäften durch Mazeration, Infusa, Dekokta, Latwergen (aus eingedickten Abkochungen mit Oel, Butter, Honig und dergl.), Mixturen, Sirupe, Pillen, Pasten, Suppositorien, Pulver, Tropfen, Kollyrien, Salben, Räuchermittel, gegorene mit verschiedenen Arzneistoffen versetzte Tränke u. a. m. Die Dosen waren nach einheimischen Gewichten (Samenkörner von Abrus precatorius) bestimmt.

Die meisten Rezepte waren hoch zusammengesetzt und mit volltönenden Titeln geschmückt, wie das,Ambrosia von zerlassener Butter“, „Zitronenpillen der Asvins“ (Dioskuren, siehe oben). Die Aerzte sollten selbst die Arzneien aufsuchen, sich von Hirten, Asketen, Jägern belehren lassen. Sie führten in einem Kästchen eine Art Reise- oder Hausapotheke mit sich. Bei Susruta finden sich Angaben über die besten Standorte, über Zeit und Art des Einsammelns der Pflanzen und Vorschriften über die Räumlichkeit, wo die Arzneien bereitet werden geschützte Lage gegen Rauch, Regen, Wind, Feuchtigkeit. Der Mystizismus ging natürlich nicht leer aus, ebensowenig die bisweilen in seinem Gewande auftretende Scharlatanerie. Gebete, Beschwörungen mußten auch die pharmazeutischen Prozeduren einleiten; von Laien gesammelte und zubereitete Arzneisubstanzen galten als wirkungslos etc.

Klassifiziert wurden die Arzneimittel nach den Krankheiten, gegen welche sie helfen, und nach der Wirkung (z. B. Brech-, Purgier-, Beruhigungsmittel, Tonika, Aphrodisiaka u. s. w.). In dieser Weise stellt Caraka 50 Gruppen auf. Andere Einteilungsgründe waren allgemeine Eigenschaften, nämlich die elementare Beschaffenheit, der Geschmack (süß, sauer, salzig, scharf, bitter, zusammenziehend), die Umwandlungsfähigkeit (durch den Verdauungsprozeß), die Qualität (erhitzende heiße), abkühlende (kalte), aufweichende, austrocknende (trockene), reinigende, schlüpfrig machende (feuchte, ölige) Mittel u. a.

In der indischen Kosmologie werden vorherrschend fünf Elemente: Luft oder leerer Raum, Wind, Feuer, Wasser, Erde unterschieden. Abführmittel z. B. haben die Eigenschaft von Erde und Wasser, sind daher schwer und gehen unter, sie müssen einem Boden entnommen werden, in welchem Erde and Wasser vorherrschen. Brechmittel haben die Qualität von Feuer, Luft und Wind etc.

Ein grelles Streiflicht auf die indische Kultur wirft es, daß Kosmetika (namentlich Haarfärbemittel), Lebenselixire (Kraft und körperliche Schönheit spendend), Aphrodisiaka, Gifte und Gegengifte (auch Universalantidota) im Vordergrund standen.

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In einem Lande, wo Kinderlosigkeit als größtes Unglück galt, wo Lingam und Yoni göttlich verehrt wurden, wo Impotenz erbunfähig machte, waren Liebesmittel, neben diätetischen und suggestiven Maßnahmen (Gesang, Musik, Blumen) natürlich sehr gesucht. In der Literatur sind sie sehr zahlreich angeführt, von einem aus Sesam, Bohnen, Zucker etc. bestehenden sagt Susruta: Vir hac pulte comesa centum mulieres inire potest. Auch künstliche Vergrößerung des Penis suchte man (z. B. durch Biß oder durch Insektenstich) zu erzielen. Einen noch größeren Raum nehmen die Gifte und Gegengifte ein; der Arzt muß dieselben wegen des häufigen Vorkommens von Vergiftungen genau kennen; tatsächlich waren die indischen Aerzte wegen ihrer Kunst in der Behandlung des Schlangenbisses sehr berühmt. Namentlich war es Aufgabe der Hofärzte, den König vor Vergiftung zu schützen, weshalb auch die Inspektion der Küche zu seinem Beruf gehörte. Durch den Tierversuch (z. B. an verschiedenen Vögeln, an Affen, an Fliegen) stellte man fest, ob eine Speise vergiftet oder unschädlich ist. Einen Giftmischer soll man an seinen Reden und Gebärden zu erkennen suchen. In der eingehendsten Weise sind in der Literatur die Symptome beschrieben, welche bei Vergiftung durch pflanzliche und mineralische Stoffe oder nach dem Biß oder Stich giftiger Tiere (Schlangen, Tiger, Affen, wütende Hunde, Ratten, Mäuse, Fische, Eidechsen, Skorpionen, Stechfliegen, Spinnen u. a. m.) hervortreten; ebenso wird darauf aufmerksam gemacht, welche Zeichen auf leichtere und schwerere Fälle, auf das Stadium der Vergiftung hindeuten. In der Behandlung kommen neben Zaubersprüchen, Gebeten, Musik zum Teil recht rationelle Eingriffe zur Anwendung (kaltes Wasser, Niesemittel, Brechmittel, Aderlaß, bei Wunden Umschnürung der oberhalb gelegenen Teile, Aussaugen der Wunde mit den durch eine Blase geschützten Lippen, Ausschneiden, Schröpfen, Kauterisation).

Die beliebtesten Antidota waren unter anderen: Convolvulus Turpethum, Curcuma longa, Nymphaea odorata, Brassica latifolia, Aconitum ferox, ferner verschiedene zusammengesetzte Spezifika, wie das aus den fünf Salzen, langem und schwarzem Pfeffer, Ingwer und Honig bestehende, innerlich oder als Niesemittel gebrauchte Antidot. Noch ungeklärt ist das Wesen der indischen „Giftmädchen“, deren Umgang tötete.

Die Fülle der Arzneimittel, welche die Empirie zusammengetragen hatte, verlockte umsomehr zur Polypharmazie, als die herrschende Doktrin eine Unzahl von selbständigen Krankheitsformen hypostasierte. So beschrieb man 26 Fieberarten (wovon 7 auf Störung eines, 13 auf der Störung mehrerer Grundsäfte, 1 auf Verletzung oder anderen äußeren Ursachen beruhten, 5 in die Gruppe des Wechselfiebers gehörten), 13 Arten von Unterleibsanschwellung, 20 Wurmkrankheiten, 20 Formen von Harnleiden (darunter der von den Indern zuerst beschriebene Diabetes mellitus, auf den man dadurch aufmerksam wurde, weil Fliegen und Insekten den süßen Harn aufsuchen), 8 Formen der Strangurie, 5 Arten der Gelbsucht - Bleichsucht (mit Eisenpräparaten behandelt), je 5 Arten von Husten, Asthma und Schlucken, 18 Formen

des „Aussatzes" (worunter sehr verschiedene Hautaffektionen zusammengeworfen sind), 6 Arten von Eiterbeulen, 4-7 Arten der Impotenz, 5 Arten der Mastdarmfistel, 15 Geschwürsformen, 76 Augenkrankheiten, 28 Ohrenleiden, 65 Mundaffektionen, 31 Nasenleiden, 18 Krankheiten der Kehle, eine Menge von Geisteskrankheiten u. s. w. Es ist hierbei zu berücksichtigen, daß diese Krankheitstypen nichts anderes als vage Symptomenkomplexe waren, welche natürlich bei der geringsten Abweichung vom fingierten Typus in eine Anzahl neuer Kategorien aufgelöst werden konnten. Bei mancher der genannten Krankheitsformen läßt sich aber nicht verkennen, daß neben der Aetiologie und den Symptomen, die mit bewundernswerter Sorgfalt beobachtet wurden, neben der doktrinären Herleitung von Grundsätzen, auch das anatomische Moment hie und da durchschimmert. So heißt z. B. eine Form der Unterleibsschwellung, weil sie auf einem Herabsinken und einer Vergrößerung der Milz beruhe („die hart wie Stein und gewölbt wie der Rücken einer Schildkröte die linke Seite ausfülle"), der „Milzbauch"; die gleichen Symptome auf der rechten Seite heißen Leberanschwellung".

Die natürliche Konsequenz einer solchen lokalpathologischen Auffassung war eine vorherrschende - Lokaltherapie.

Von Genauigkeit der Beobachtung zeugen insbesondere die Schilderung der verschiedenen Beschaffenheit der Fäces und des Harns, die Beschreibung der Schwindsucht, der Hautkrankheiten, der venerischen Affektionen, der Apoplexie, Epilepsie, Hemikranie, des Tetanus, Rheumatismus, des Irrsinns u. a. Bei der Cholera verordnete man Brechmittel, Erwärmung des Körpers, Cauterium (an den inneren Knöcheln), sodann Asa foetida mit Adstringentien oder Opium mit weißem Pfeffer. Die Pocken sind wohl bei Susruta (nicht aber bei Caraka und im Bowermanuskript) angedeutet, finden aber erst später angemessene Darstellung auch der Kult einer Pockengöttin und der sieben Pockenschwestern" ist späteren Ursprungs; von irgendwelcher Impfung läßt sich in der älteren Literatur keine Spur entdecken 1).

„Fieber" wird mit den schwersten Elementarereignissen auf gleiche Stufe gestellt und auf die verschiedenartigsten Ursachen zurückgeführt. Im Beginne (bis zu 7 Tagen) hat der Patient eine sehr strenge Diät (dünne Abkochungen, gewärmtes Wasser) einzuhalten oder zu fasten; besonders zu fürchten ist jenes Fieber, das aus einer Störung aller drei Grundstoffe hervorgeht; am 7., 10. oder 12. Tage nimmt es einen gefährlichen Charakter an, worauf es entweder aufhört oder zum

1) Die Inokulation wurde in Indien späterhin in der Weise vorgenommen, daß man Einschnitte in die Haut machte und ein Jahr alten Pockenschorf auf die entblößten Stellen brachte.

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Tode führt. Die Typen der Malaria (Therapie Brech- und Abführmittel) werden daraus erklärt, daß bei der Quotidiana das Fleisch, bei der Tertiana das Fett, bei der Quartana das Mark und die Knochen ergriffen sind. Den sieben Grundbestandteilen des Körpers entsprechen ebenso viele Fieberarten; todbringend ist das Fieber im Samen. Wie bei anderen Krankheiten (z. B. Geschwülsten) werden auch bei den Fiebern verschiedene Stadien (das rohe, reifende und reife Stadium), je nach dem Vorwalten charakteristischer Symptome, unterschieden. — Unter den „Würmern" sind teils Spulwürmer, vielleicht auch Tänien, in der großen Mehrheit aber allerlei falsch gedeutete Dinge zu verstehen, die man in Krankheitsprodukten sah oder zu sehen glaubte. Wie die babylonische und ägyptische, so machte auch die indische Medizin Würmer" für sehr viele Leiden (namentlich solche, die mit stechenden, bohrenden Schmerzen, Jucken etc. verbunden oder geweblichem Zerfall verknüpft sind) verantwortlich, und glaubte demgemäß z. B. an Augen-, Zahn-, Ohr-, Kopf-, Herz- und andere „Würmer". In der vedischen Medizin kommen verschiedene „Wurmsegen" vor (namentlich bei Kinderkrankheiten). Einen Schwindsüchtigen, der die sechs Symptome: Husten, Durchfall, Seitenschmerzen, Heiserkeit, Appetitlosigkeit und Fieber hat oder mit den dreien: Fieber, Husten und Blutsturz behaftet ist, soll ein nach Ruhm strebender Arzt nicht behandeln. Besteht die „Schwindsucht" bereits ein Jahr, so kann das Leiden nur noch gelindert werden. - Die „Lepra" wird, abgesehen von vielen anderen Ursachen, auch auf den häufigen Genuß von Milch mit Fischen zurückgeführt. In den indischen Schriften seit dem 16. Jahrhundert n. Chr. findet man die Syphilis als „Frankenkrankheit" beschrieben, wobei eine äußere, innere (Schmerzen wie bei Rheuma) und gemischte Form erwähnt wird. Therapie: Quecksilber innerlich in einer Pille mit Weizen, als Räucherungsmittel oder Verreibung mit den Händen; Sarsaparille. Die Behandlung der Irrsinnigen war teils somatisch (Purgier-, Brechmittel, Aderlaß etc.), teils psychisch. Zwar ist auch von Aufheiterung des Kranken durch freundliche Zusprache die Rede, zumeist aber bediente man sich barbarischer Mittel (Hungernlassen, Brennen, Peitschen, Einsperren in einem dunklen Raum, Erschrecken durch Schlangen, Löwen, Elefanten, Todesandrohungen etc.). Die schlimmeren Formen des Irrsinnes sah man als Besessenheit an und suchte aus der Art des Benehmens der Kranken zu schließen, welcher der zahlreichen Dämonen von ihm Besitz ergriffen hat.

Den Glanzpunkt bildet die Chirurgie, die zwar als ultimum refugiens angewendet wurde, aber über eine ausgezeichnete Technik verfügte und naturgemäß der Spekulation entrückt war. Die Sorgfalt und Reinlichkeit, welche schon im allgemeinen den indischen Arzt auszeichnete, kam gerade diesem Zweige besonders zu gute und sicherte auf manchen Gebieten Erfolge, welche der medizinischen Kunst anderer Völker lange Zeit unerreichbar blieben.

Die chirurgischen Operationen zerfallen in acht Arten: Ausschneiden (z. B. Tumoren, Fremdkörper), Einschneiden (z. B. Abszesse), Skarifizieren (z. B. bei Halsentzündung), Punktieren (z. B. Hydrocele, Ascites), Sondieren (z. B. Fisteln), Ausziehen (z. B. Fremdkörper), Ausdrücken (z. B. Abszesse), Nähen (mit Fäden aus Flachs, Hanf, Sehnen oder Schweifhaaren). Das Instrumentarium zerfällt nach Susruta in 101 stumpfe und 20 scharfe Instrumente. Zu den ersteren gehören verschiedenartige Pinzetten, Zangen, Haken, Tuben, Sonden, Katheter, Bougies etc., ferner vielerlei Hilfsinstrumente, wie der Magnet (zum Herausziehen von Fremdkörpern), Schröpfhörner, Klistierbeutel u. a. „Das wichtigste Hilfsinstrument aber

ist die Hand, da man ohne dieselbe keine Operation ausführen kann." Unter den scharfen Instrumenten sind Messer, Bisturis, Lanzetten, Sägen, Scheren, Trokare, Nadeln etc. aufgezählt. Die Instrumente waren aus Stahl Iden die Inder schon in sehr früher Zeit herzustellen verstanden verfertigt, und wurden in hölzernen Büchsen verwahrt. Noch lieber als das Schneiden wandte man das Aetzen (besonders mit Pottasche) und Brennen (mit Brenneisen verschiedener Form, siedenden Flüssigkeiten etc.) an. „Das Brennen ist noch wirksamer als das Aetzen, insofern als es Leiden heilt, die durch Arzneien, Instrumente und Aetzmittel nicht heilbar sind, und weil die damit geheilten Leiden nie wiederkehren." Bei Milzschwellungen pflegte man glühende Nadeln ins Milzparenchym einzustoßen. Von Verbänden gab es vierzehn nach ihrer Form benannte Arten, als Verbandstoffe dienten Baumwolle, Wolle, Seide, Leinwand, die Schienen waren aus Baststreifen und Holzstückchen von Bambus und anderen Bäumen hergestellt. Die Blutstillung erfolgte durch Heilkräuter, Kälte, Kompression, heißes Oel. Die der allgemeinen Bezeichnung nach mit den Geschwüren zusammengeworfenen Wunden (Schnitt-, Stich-, Hieb-, Quetschwunden etc.) wurden zum Teil genäht (z. B. jene des Kopfes, Gesichts, der Luftröhre). Die Operationen durften nur unter glücklichen Konstellationen stattfinden, wurden unter religiösen Zeremonien begonnen und beendigt; der Chirurg muß gegen Westen, der Patient gegen Osten gewendet sein. Die Narkose bewirkte man durch Berauschung.

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Die chirurgische Therapie stützte sich auf reiche Erfahrung, die in der Kühnheit der Eingriffe, in der Treffsicherheit der Prognose, nicht zum mindesten auch in der bedächtigen Nachbehandlung hervortritt. Die Behandlung der Frakturen (unter den Symptomen ist auch der Krepitation gedacht), der Luxationen, der Tumoren (Exstirpation), der Fisteln (Spaltung oder Aetzung), die Entfernung der Fremdkörper (15 Verfahrungsarten), die Vornahme der Paracentese, bei Wassersucht u. a. beruhte auf durchwegs rationellen Erwägungen und gefestigten Kenntnissen. Das Ueberraschendste aber leisteten die indischen Chirurgen auf dem Gebiete der Laparotomie (Darmnaht), des Steinschnitts und der plastischen Operationen (Oto-, Cheilo-, Rhinoplastik).

Die Darmnaht wurde folgendermaßen hergestellt: Nach Vornahme des Eingriffes soll der Arzt die verletzten und gereinigten Stellen der Gedärme von schwarzen Ameisen beißen lassen, worauf er ihre Körper abreißt, die Köpfe aber innen stecken läßt"). Blasensteine wurden durch die Sectio lateralis entfernt: Wenn der Stein bis unterhalb des Nabels gebracht ist, führe der Arzt den Zeigefinger und Mittelfinger der linken Hand eingeölt und mit beschnittenen Nägeln in den After des Kranken ein, dem Mittelfleisch entlang, bis er den Stein fühlt, bringe ihn zwischen After und Harnröhre und drücke so lange darauf, bis er wie ein Knoten hervorragt. Nunmehr erfolgt mit einem Messer der Einschnitt auf der linken Seite, ein Gerstenkorn weit von der Rhaphe, unter Umständen auch auf der rechten Seite, der Größe des Steines entsprechend." Den Hauptanlaß für die plastische Chirurgie bildete der Umstand, daß Ohren- oder Nasenabschneiden als ein gesetzlich fixiertes Strafmittel

') Vergl. hierzu das Kapitel über primitive Medizin.

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