ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Sie, einst des Kummers ungewohnt,
Sie fand in Thrånen jezt der Mond
Im schweigenden Gemache.

Geführet hatte fie der Krieg
In seines Vaters Bande.

Sein Vater war des ihren Feind.

Die Schwerter ruhn; der Fried' erscheint, und wählet sie zum Pfande.

O, Friede, nimm zwei Herzen wahr,
Die lang' im Stillen brennen!

Lös' ihren Mund durch deinen Kuß!-
Nicht Friede, 3wietrachtsgenius,
Kömmt er, um sie zu trennen.

Der König selbst heischt ihre Hand
Vom neuen Bundsgenossen.
Sie hdrt's und fluchet dem Geschick,
Und wünscht die Fesseln sich zurück,
Die vormals sie umschlossen.

Doch fragte kalte Staatskunft je
Nach eines Mädchens Klagen?
Unwiderruflich ist ihr Schluß.

Antiochus! Antiochus !

Wie wirst du das ertragen?

Dort, an des Stromes jäh'stem Rand,

Irrt er in Sturm und Wetter.

Wild schaut er in das offne Grab

Jezt wankt sein Fuß-- er stürzt hinab O! haltet ihn, ihr Götter!

Ach! keinen andern Sohn, als ihn,
Natur, wag's so zu prüfen!
Verlassen wird ihn der Verstand,
Von Blut wird die verruchte Hand,
Vom Blut des Vaters triefen.

Ihn faßt bei dem Gedanken schon
Die Furie der Reue.

Nein, seinem Vater flucht er nicht;
Nein, seines ganzen Zorns Gewicht
Fållt auf die ungetreue.

"Ich Thor!" spricht er zulezt,,, sie fragt

Nach Vater nicht, noch Sohae;

Der Stolz entscheidet ihre Wahl,
Gleichgültig ist ihr der Gemal,
Willkommen nur die Krone."

,,Sie sei gekrönt! doch will ich noch
Ihr den Triumph verbittern.
Ein Blick knüpft edler Seelen Band,
Ein Blick straft ihren Unbestand;
Sie soll mich sehn und zittern."

Altar und Opfer sind geschmückt,

Gefüllt des Bundes Schale.
Gestügt auf ihrer Weiber Hand,

Naht langsam, bleich, wie ihr Gewand,

Die zitternde Vestale.

Und bei dem König steht der Prinz,

Erblickt sie

sinket nieder,

Die Rosen welken vom Geficht,

Sein himmelblaues Auge bricht,
Hin sterben seine Glieder.

Man trägt ihn fort. Ein Klaggeschrei Berdrängt die Hymenåen.

Der König geht; die schöne Braut Folgt ohne Thrånen, ohne Laut, und glaubet zu vergehen.

Der arme Prinz! da ist kein Arzt,
Kein Gott, der ihn errette!

Der Hoffnung lezter Schimmer flieht,
In brünstigem Gebete kniet

Sein Vater an dem Bette.

Jezt naht' sich auch Stratonice,
Zerfleischt von inn'rem Kummer,
Der Prinz kennt ihren Tritt, erwacht
Liebe, groß ist deine Macht!
Aus seinem Todesschlummer,

Und wähnet vom Elysium
Den Vorschmack zu genießen;
Sein halberloschnes Auge starrt,
Als hått' es ihrer nur geharrt,
um lächelnd sich zu schließen.

Und seine bleiche Lippe bebt,

Als ob er leise språche;

Doch Seufzer dringen nur hervor,
Und kämpfend fliegt sein Herz empor,
Als ob es endlich bråche.

„O,“ ruft der Arzt prophetisch aus, ,,Stratonice, verschiebe

Des armen Prinzen Rettung nicht!
Dein ist die Macht! dein ist die Pflicht!
Er stirbt für dich aus Liebe!" —

Der König hört's, und bebt und ruft
,,Sohn, lebe! nimm sie wieder!"
Mehr seine Mutter noch, als Braut,
Steht sie von Scham geröthet, schaut
Erbarmend auf ihn nieder.

Jezt beugt sie sich, des Kranken Hand Vom Vater zu empfangen;

Jezt kehrt in seinen matten Blick

Des Lebens erster Stral zurück,

und Hoffnung auf die Wangen.

Heil sei dem Arzt! Mein Lied soll ihn Vom Untergange retten.

Sein Nam' ist Erasistratus.

, schwebte noch sein Genius

Um Liebeskranker Betten!

Fr. Wilh. Gotter.

18. Die Kapelle.

An Doris.

Auf einem Hügel des Wasgau's lag
Vor Alters eine Kapelle;

Ein schattiger Busch sie rings umschloß,
Und aus des Hügels Busen ergoß
Sich eine sprudelnde Quelle.

Kein Pilger zog durch dieses Gefild,
Der nicht am Brünnlein sich labte,
Nicht auf der heiligen Mutter Altar,
Der dieses Kirchlein gewidmet war,
Ein frommes Opfer gabte.

Schon glühte die Flur im Abendroth,
Schon blockte das Schaf nach dem Stalle;
Da kam ein Weib, eine Seraphsgestalt,
Den Hügel festlich heraufgewalt,
Und trat in die dåmmrichte Halle.

In einem Körblein von Silberdrath
Trug fie ein Blumengewinde,
Das langsam ihre rosichte Hand
Der Sångerin um den Nacken wand
Und ihrem göttlichen Kinde.

Izt warf die Holde vor dem Altar
Mit nassem Auge sich nieder:
,, du, für deren Sohn sein Arm
Sich wappnete, stille meinen Harm,
Gib meinen Benno mir wieder!"

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »