Sie, einst des Kummers ungewohnt, Geführet hatte fie der Krieg Sein Vater war des ihren Feind. Die Schwerter ruhn; der Fried' erscheint, und wählet sie zum Pfande. O, Friede, nimm zwei Herzen wahr, Lös' ihren Mund durch deinen Kuß!- Der König selbst heischt ihre Hand Doch fragte kalte Staatskunft je Antiochus! Antiochus ! Wie wirst du das ertragen? Dort, an des Stromes jäh'stem Rand, Irrt er in Sturm und Wetter. Wild schaut er in das offne Grab Jezt wankt sein Fuß-- er stürzt hinab O! haltet ihn, ihr Götter! Ach! keinen andern Sohn, als ihn, Ihn faßt bei dem Gedanken schon Nein, seinem Vater flucht er nicht; "Ich Thor!" spricht er zulezt,,, sie fragt Nach Vater nicht, noch Sohae; Der Stolz entscheidet ihre Wahl, ,,Sie sei gekrönt! doch will ich noch Altar und Opfer sind geschmückt, Gefüllt des Bundes Schale. Naht langsam, bleich, wie ihr Gewand, Die zitternde Vestale. Und bei dem König steht der Prinz, Erblickt sie sinket nieder, Die Rosen welken vom Geficht, Sein himmelblaues Auge bricht, Man trägt ihn fort. Ein Klaggeschrei Berdrängt die Hymenåen. Der König geht; die schöne Braut Folgt ohne Thrånen, ohne Laut, und glaubet zu vergehen. Der arme Prinz! da ist kein Arzt, Der Hoffnung lezter Schimmer flieht, Sein Vater an dem Bette. Jezt naht' sich auch Stratonice, Und wähnet vom Elysium Und seine bleiche Lippe bebt, Als ob er leise språche; Doch Seufzer dringen nur hervor, „O,“ ruft der Arzt prophetisch aus, ,,Stratonice, verschiebe Des armen Prinzen Rettung nicht! Der König hört's, und bebt und ruft Jezt beugt sie sich, des Kranken Hand Vom Vater zu empfangen; Jezt kehrt in seinen matten Blick Des Lebens erster Stral zurück, und Hoffnung auf die Wangen. Heil sei dem Arzt! Mein Lied soll ihn Vom Untergange retten. Sein Nam' ist Erasistratus. , schwebte noch sein Genius Um Liebeskranker Betten! Fr. Wilh. Gotter. 18. Die Kapelle. An Doris. Auf einem Hügel des Wasgau's lag Ein schattiger Busch sie rings umschloß, Kein Pilger zog durch dieses Gefild, Schon glühte die Flur im Abendroth, In einem Körblein von Silberdrath Izt warf die Holde vor dem Altar |