ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

22. Der Freier.

Das Mågblein, braun von Aug' und Haar, Kam über Feld gegangen;

Die Übendrôthe schien so klar,

und Nachtigallen sangen.

Ich sah und hörte sie allein.
Dalderi daldera, das Mägdelein
Soll mein Herzliebchen sein!

Ein Röckchen trug sie, dünn und kurz, und leichtgeschnürt ihr Mieder;

Es weht' ihr Haar, es weht' ihr Schurz
Im Weste hin und wieder;

Die Strümpfe schienen weiß und fein.
Dalderi daldera, das Mägdelein
Soll mein Herzliebchen sein!

Die bunte Kuh, gelockt mit Gras,
Kam her vom Anger trabend;
Und als das Mägdlein melkend saß,
Da bot ich guten Abend,

Und schielt' in's Busentuch hinein.
Dalderi daldera, das Mågdelein

Soll mein Herzliebchen sein!

Sie nickte mir mit holdem Gruß;
Da ward mir wohl und bange,
Und herzhaft drückt' ich einen Kuß
Auf ihre rothe Wange,

So roth, so roth, wie Abendschein.

Dalderi daldera, das Mägdelein
Soll mein Herzliebchen sein!

Ich half ihr über Steg und Zaun
Die Milch zu Hause bringen,
Und gegen Ungethům und Graun
Ein Schäferliedchen singen;

Denn dunkel war's im Buchenhain.
Dalderi daldera, das Mägdelein
Soll mein Herzliebchen sein!

Die Mutter schalt!

[ocr errors]

So spåt bei Nacht ?“

Da stand sie ach! so schåmig.

Sacht, sprach ich, gute Mutter, sacht!
Das Töchterlein, das nehm' ich!

Nur freundlich, Mutter, willigt ein!
Dalderi daldera, das Mägdelein

Soll mein Herzliebchen sein!

J. H. Voß.

23. Die Weiber von Weinsberg.

Wer sagt mir an, wo Weinsberg liegt?
Soll sein ein wackres Städtchen,

Soll haben, fromm und klug gewiegt,
Viel Weiberchen und Mädchen.
Kommt mir einmal das Freien ein,

So werd' ich eins aus Weinsberg frein.

Einsmals der Kaiser Konrad war Dem guten Städtlein bdse,

und rückt' heran mit Kriegesschaar
Und Reisigengetöse,

Umlagert' es, mit Roß und Mann,
Und schoß und rannte drauf und dran.

Und als das Städtlein widerstand,
Trog allen seinen Nöthen,

Da ließ er, hoch von Grimm entbrannt, Den Herold 'nein trompeten:

Ihr Schurken, komm' ich 'nein, so wißt, Soll hången, was die Wand bepißt.

Drob, als er den Avis also

Hinein trompeten lassen,
Gab's lauter Zetermordio

Zu Haus und auf den Gassen.

Das Brod war theuer in der Stadt;
Doch theurer noch war guter Rath.

[ocr errors]

weh mir armen Korydon!
weh mir!" Die Pastores
Schrie'n:,,Kyrie Eleyson!
Wir gehn, wir gehn kapores!
O weh mir armen Korydon!
Es juckt mir an der Kehle schon. “

Doch wann's Math&' am legten ist,
Trog Rathen, Thun und Beten,
So rettet oft noch Weiberlist
Aus Mengsten und aus Nöthen.
Denn Pfaffentrug und Weiberlift
Gehn über Alles, wie ihr wißt..

Ein junges Weibchen Lobesan,
Seit gestern erst getrauet,

Gibt einen klugen Einfall an,
Der alles Volk erbauet;

Den ihr, sofern ihr anders wollt,
Belachen und beklatschen sollt.

Zur Zeit der stillen Mitternacht
Die schönste Umbassade

Von Weibern sich in's Lager macht,
und bettelt dort um Gnade.
Sie bettelt sanft, sie bettelt süß,
Erhålt doch aber nichts, als dies:

[ocr errors]

,,Die Weiber sollten Abzug han,

Mit ihren besten Schäßen;
Was übrig bliebe, wollte man
Zerhauen und zerfeßen.“

Mit der Capitulation

Schleicht die Gesandschaft trüb' davon.

Drauf als der Morgen bricht hervor, Gebt Achtung! Was geschiehet? Es dffnet sich das nächste Thor, und jedes Weibchen ziehet,

Mit ihrem Männchen schwer im Sack, So wahr ich lebe! Huckepack.

Manch' Hofschranz' suchte zwar sofort Das Kniffchen zu vereiteln;

Doch Konrad sprach:,,Ein Kaiserwort
Soll man nicht drehn noch deuteln.
Ha bravo!" rief er,,, bravo so!
Meint' unsre Frau es auch nur so!"

Er gab Parbon und ein Bankett
Den Schönen zu Gefallen.

Da ward gegeigt, da ward trompet't,
und durchgetanzt mit allen,
Wie mit der Burgemeisterin,

So mit der Besenbinderin.

Ei! sagt mir doch, wo Weinsberg liegt?
Ist gar ein wackres Städtchen.

Hat, treu und fromm und klug gewiegt,
Viel Weiberchen und Mädchen.

Ich muß, kommt mir das Freien ein,
Fürwahr! muß eins aus Weinsberg frein.
G. A. Bürger.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »