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Versen bei weitem leichter auch ein inhaltsloser Gegenstand Interesse und Reiz erhält, worüber auch Goethe einmal, in einem Gespräch mit Eckermann (Thl. I. S. 80.) eine Bemerkung macht, während Tieck in seinen dramaturgischen Blättern den jungen dramatischen Dichtern anrieth, ihre aufgeblasenen Jamben in Prosa zu zerlösen, um sich dadurch von deren Inhaltslosigkeit zu überzeugen. Der Stil des Inhalts wird auch der Schönheit des Einfachen nicht entbehren, wo ein heiterer und beruhigter Himmel der Gedanken über ihm liegt. Von einer Zeit aber, in der Alles auf Instrumenten, bis zum Zerspringen gestimmt, seinen Lebenston abspielt, wo unsere Sitten, unsere Speculation, unsere Eristenzfragen mit lauter noch unverarbeiteten Elementen geschwängert und überfüllt sind, da verlange man nicht ländliche Schalmeienklänge und Hirtenpfeifen mit Hintergrund friedlich stiller Abendlandschaften, wie in den einfachen rein contemplativen Literaturepochen. Gäbe es Normen des Stils für alle Zeiten, so gäbe es keinen Tacitus, keinen Jean Paul, keinen Goethe, keinen Hippel, keine Rahel, keinen Sterne, keinen Swift, keinen Victor Hugo, keine Dudevant. Der Stil läßt sich ebenso wenig reguliren, wie die Weltgeschichte; er ist der schreibende Griffel der Klio, der immer neue Striche macht bei neuen Thaten und Bewegungen der Menschen.

Zweiter Theil.

Literarische Entwickelung der deutschen Profa.

I. Die ursprünglichen Elemente der deutschen Sprachbildung und der Profa.

Die Bibel und die Canzlei sind die beiden hauptsächlichsten Lebensquellen deutscher Sprache und Darstellung, die Ausgangspunkte ihrer Geschichte, die leitenden Sterne, die bei ihrer Geburt geleuchtet haben. Das religiöse Element der deutschen Nation bildete am meisten auch ihre Sprache, und von der Bibelübersehung des Ulfila's bis zu der Luther's, in welcher sich die verworrene Völkerwanderung deutscher Mundarten zuerst in ein festes und einheitliches Bett ergoß, hat das Christenthum vorzugsweise unsere Sprache und Literatur in Bewegung gefeßt. Demjenigen germanischen Stamme, welcher sich zuerst zum Christenthume bekannte, gehören deshalb auch die ältesten Sprachdenkmäler zu eigen, und sind nach ihm als Gothische zu bezeichnen. Die go= thische Sprache erscheint in der Bibelübersehung des westgothischen Bischofs Ulfila (oder Ulfilas, Wulfilas, Wölfl) die zwischen den Jahren 360 — 380

nach dem Griechischen gefertigt wurde, als der erste Versuch, sowohl deutsche Sprachbildung in einem geordneten Zusammenhang, als auch eine eigenthümliche Schrift dafür aufzustellen, welche leßtere hier aus einer Combination der griechischen Buchstaben mit den Runen ihre Entstehung nahm. Dann halfen die Reichsverhandlungen und die Landesgeseße zuerst die Sprache des wirklichen Lebens heranbilden. So entstand jene Mischung von wichtigthuendem, gründlich auseinanderseßenden Canzleiton und körniger, erbaulicher, patriarchalischer Bibelsprache, die so lange der Charakter und Ausdruck des deutschen Lebens war, ebenso wichtig für die Gestaltung der ersten Prosa, worin sich diese Elemente vornehmlich abzeichneten, als für die Entwickelung der Sprache und ihrer Formen überhaupt.

Mit dem Untergang der gothischen Stammesherrschaft, nach welcher sich das Frankenreich erhob, ward die Sprachbildung in ihrer Weiterentwickelung besonders von den fränkischen und allemannischen Stämmen getragen, und bezeichnet sich in dieser Periode vorzugsweise als die althochdeutsche, obwohl die Herrschaft des Althochdeutschen keineswegs unbestritten war, sondern das Niederdeutsche (oder Altsächsische) schon vielfach schaffend sich her

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