Die Kunst der deutschen Prosa: aesthetisch, literargeschichtlich, gesellschaftlich

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Verlegt, 1843 - 377 ˹éÒ

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˹éÒ 185 - Ich habe keine gewisse, sonderliche, eigene Sprache im Deutschen, sondern brauche der gemeinen deutschen Sprache, daß mich beide, Ober- und Niederländer verstehen mögen. Ich rede nach der sächsischen Canzeley, welcher nachfolgen alle Fürsten und Könige in Deutschland ; alle Reichsstädte, Fürsten=Höfe schreiben nach der sächsischen und unsers Fürsten Canzeley, darum ists auch die gemeinste deutsche Sprache.
˹éÒ 9 - Die Sprache ist gleichsam die äußerliche Erscheinung des Geistes der Völker; ihre Sprache ist ihr Geist und ihr Geist ihre Sprache, man kann sich beide nie identisch genug denken.
˹éÒ 10 - Selbstständigkeit offenbart, verliert sie sich über das Gebiet der Erscheinungen hinaus in ein ideales Wesen. Wir haben es historisch nur immer mit dem wirklich sprechenden Menschen zu tun, dürfen aber darum das wahre Verhältnis nicht aus den Augen lassen.
˹éÒ 91 - Es ereignet sich aber einiger Abgang bey unserer Sprache in denen Dingen, so man weder sehen noch fühlen, sondern allein durch Betrachtung erreichen kann; als bey Ausdrückung der GemüthsBewegungen...
˹éÒ 243 - Verstand behenken blieben; und weil die meisten dieser jungen Leute hernach, wo nicht durch gute Gaben, so...
˹éÒ 60 - In dem künstlichen Periodenbau . . . bildet die Stellung der grammatischen Formen gegen einander ein eignes Ganzes, das die Wirkung der Ideen verstärkt, und in sich durch Symmetrie und Eurhythmie erfreut. Es entspringt daraus ein eigner, die Gedanken . . . gleichsam leise umschwebender Reiz, ohngefähr eben so, wie in einigen Bildwerken des Altertums. . . . aus den bloßen Umrissen ihrer Gruppen . . . wohlgefällige Formen hervorgehn.
˹éÒ 242 - Man hat Frankreich gleichsam zum Muster aller Zierlichkeit aufgeworfen, und unsere junge Leute, auch wohl junge Herren selbst, so ihre eigene Heimat nicht gekennet und deswegen alles bei den Franzosen bewundert, haben ihr Vaterland nicht nur bei den Fremden in Verachtung gesetzet, sondern auch selbst verachten helfen und einen Ekel der...
˹éÒ 24 - Gedenken kein Wort sprechen wollte, ohne sich ein eigentliches Bildniß von dessen Bedeutung zu machen, würde man überaus langsam sprechen, oder vielmehr verstummen müssen, auch den Lauf der Gedanken nothwendig hemmen, und also im Reden und Denken nicht weit kommen.
˹éÒ 328 - Novelle zuweilen auf ihrem Standpunkt die Widersprüche des Lebens lösen, die Launen des Schicksals erklären, den Wahnsinn der Leidenschaft verspotten, und manche Räthsel des Herzens, der Menschenthorheit in ihre künstlichen Gewebe hinein bilden, daß der lichter gewordene Blick auch hier im Lachen oder in Wehmuth, das Menschliche, und im Verwerflichen eine höhere ausgleichende Wahrheit erkennt.
˹éÒ 341 - Gedanken, der ändern unbekant; und wann sie denn begierig gewesen, etwas davon zu wissen, so habe ich ihnen bedeutet, daß es unsere Sprache selbst...

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