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men und spärlichen Delbäumen sieht man keinen Fruchtbaum. So werden die Trauben aus weit entfernten Gegenden hergeführt, um Wein daraus zu bereiten.

Gegen Abend machte ich noch einen weiteren Spaziergang nordwärts am Rande des Sees hin. Der Weg war hier beschwerlich, oder vielmehr es war kein Weg, sondern der Bøden überall mit Klippen und Steinmassen bedeckt. Vielleicht war es nach dieser Seite „bei Tiberias an dem Meer," da sich der HErr das drittemal seinen Jüngern offenbarte, nachdem er von den Todten auferstanden“ (Joh. 21).

Ein arabischer Knabe, den ich mitgenommen, wurde sehr ängstlich, als ich erst eine Viertelstunde von der Stadt entfernt war, als fürchte er, ich wolle ihn entführen. Er mußte aber aushalten, und beruhigte sich erst, als ich den Rückweg antrat. Zuvor nahm ich noch in der Dämmerung ein Bad, das aber auch heute wenig Erquickung gewährte.

Endlich waren die lezten Verabredungen für den kommenden Tag zu treffen. Mein Dragoman folgte mir ungern auf einem Wege, der ihm selbst unbekannt war, und dessen Beschwerden er wohl ahnte. Wir führten sämmtliches Gepäck mit uns, da der Graf inzwischen im lateinischen Kloster zu Nazaret herbergen wollte.

So lange er aufgeräumt blieb, meinte er, daß wir auch für den Weg am Jordan bis Bethsean keine militärische Bedeckung nöthig haben würden. Dann aber forderte er einen Mann, bald mehrere. Endlich schnitt

ich alle weiteren Verhandlungen ab, bestellte einen mit Speer und Karabiner bewaffneten Gensd'armen für meine Rechnung, und überließ ihm, zu seiner eigenen Sicherheit zu thun, was ihm beliebte. Um die Höhe des Gebirges Gilboa vor Einbruch der Nacht zu erreichen, sollte die Reise morgen schon vor Tagesanbruch weiter gehen.

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10.

Reise von Tiberias längs des Jordans nach Bethsean,

über das Gebirge Gilboa und die Ebene Jesreel nach Nazaret.

(Vom 6. bis 7. Oktober.)

6. Oktober.

Tiberias nach Bethsean 6 Stunden; nach Dschelbon im Gebirge Gilboa 31⁄2 St.

rüh als noch die Sterne im Spiegel des Sees blinkten, weckte ich den fäumigen Dragoman und seine noch fäumigeren Leute. Die Sonntagsruhe hatte, wäre es möglich, die trägen Syrer noch träger gemacht. Endlich kam schon die Sonne, und nun erst kamen wir in Gang. Wir mußten, da die Straße heute bald unsicher wurde, mit unsern Lastthieren zugleich ziehen, und so kamen wir auch langsamer weiter.

Es ging zuerst über die Trümmer der alten Prachtstadt hin, dann folgten die altberühmten Schwefelquellen.

Ich hielt mich hier nicht auf, da das von Ibrahim Pascha prächtig erbaute Badehaus bereits wieder verfällt. Noch ging es eine Stunde lang am Ufer des Sees hin, indem die westlichen Ufer flacher werden und sich zugleich mehr westlich zurückziehen. Jezt haben wir des theuren, lieben Sees Ende erreicht. Dieses neigt sich, eine halbe Stunde breit, ein wenig östlich, während der Jordan mehr westlich ausfließt.

Zuvor stehen die armseligen Ruinen des alten Tarichäa (Kerak), die aus etwas erhöhter Lage graufig auf den lieblichen See herniederschauen.

Ganz unscheinbar fließt nun der Jordan aus der Fülle des Sees hervor, still und zahm, wie ein Wiesenbach, als ob er alle Jugendkraft, mit der er aus widerstrebenden Felsen hervorbrach, in der grünen Ebene eingebüßt hätte. Man kann ihn hier durchwaten, ohne jezt bis übers Knie beneßt zu werden. Auch die Ufer des 30-40 Schritt breiten Flusses sind wie die eines Wiesenbaches.

Wie gern hätte ich nun, anstatt den See für immer zu verlassen, den Jordan überschritten und auch jenes östliche Ufer durchwandert. Aber dieses ist kaum einigemal anders, als mit dem Auge von europäischen Reisenden berührt worden.

Der Türke, der das heil. Land den Europäern raubte, und nun von den Beraubten treulich in seinem Besiz geschüßt wird, findet die Gränze seiner Macht bei den Wohnstätten der flüchtigen Beduinen. Dort hinter dem östlichen Gebirgsrande lagen die meisten der Zehnstädte,

deren Stätte großentheils noch nicht ermittelt ist. Dort 3 Stunden südöstlich vom Ende des Secs, am linken Ufer des Hieromar, deffen tiefes Thal nach einigen Stunden von morgenwärts in das Jordanthal eintritt, lag Gedara, einst die Hauptstadt von Peräa. Nun Om Keis genannt, reizt es durch seine bedeutenden Ruinen aus der römischen Zeit die Schaulust der Reisenden, die jedoch nur bei großer Vorsicht ungestraft befriedigt wird. 12 Stunden weiter südöstlich, unfern dem Ufer des Jabok, liegen die noch viel großartigeren Ruinen von Gerafa, die ebenfalls zu den Zehnstädten gehörte.

Wir hatten nun noch einen Weg von 4 Stunden durch das Jordanthal bis Bethsean zurückzulegen. Die Berge treten überall auf der westlichen Seite ziemlich nahe heran, die enge unförmliche Thalfläche liegt meist wüst, obschon sie im höchsten Grade fruchtbar erscheint.

Nach einer Stunde trafen wir da, wo das westliche Hochthal Ard el Hamma sich ins Jordanthal mündet, auf ein Dorf, El Abadiyeh, was ein ungeübtes Auge nimmer für einen Wohnplaß von Menschen erkannt haben würde. Es bedeckt einen runden, kegelförmigen Hügel von geringem Umfange; die einzelnen Wohnungen, die hoch hinauf in wüster Unordnung um und über einander her liegen, bestehen aus lauter Erdwänden, welche die höhlenförmigen Vertiefungen umschließen. In so scheußlicher Unordnung mögte keine Gesellschaft von Bibern bauen und leben.

Außer diesem Dorfe sahen wir nur noch eine auf dem ganzen Wege bis Bethsean, auf dem linken Ufer

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