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Die Wunder.

Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.

Faust I. 1.

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urch diesen verschiedenen, bibelbuch-
stäblichen Glauben mußte er (Lavater)
auch eine völlige überzeugung gewinnen,

daß man ebenso gut noch heutzutage wie zu jener 3eit Wunder müsse ausüben können, und da es ihm vollends noch früh gelungen war, in bedeutenden und dringenden Angelegenheiten durch brünstiges, ja gewaltsames Gebet im Augenblick eine günstige Umwendung schwer bedrohender Unfälle zu erzwingen, so konnte ihn keine kalte Verstandeseinwendung im mindesten irre machen. Dichtg. u. Wahrh. XIX (1775). H. 23, 84. [706.

Seinen (Jungs) Wunderglauben, der ihm so wohl zu statten kam, ließ ich unangetastet.

Dogel, Goethe. 3

Dichtg. u. Wahrh. IX (1770). H. 21, 145. [707.

13

In meinen Augen knüpfte sich bei Lavater der höchste Menschenverstand und der größte Aberglauben durch das feinste unauflöslichste Band zusammen.

An Frau v. Stein`, den 6. April 1782. [708. 99*€€

Du hältst das Evangelium, wie es steht, für die göttlichste Wahrheit. Mich würde eine vernehmliche Stimme vom Himmel nicht überzeugen, daß das Wasser brennt und das Feuer löscht, daß ein Weib ohne Mann gebiert und daß ein Toter aufersteht. Vielmehr halte ich alles dies für Lästerungen gegen den großen Gott und seine Offenbarung in der Natur.

An Lavater, den 9. Aug. 1782. [709.

Es ist erbärmlich anzusehen, wie die Menschen nach Wundern schnappen (es handelt sich um den Prozeß Cagliostros), um nur in ihrem Unsinn und Albernheit beharren zu dürfen und um sich gegen die Obermacht des Menschenverstandes und der Vernunft wehren zu können. An Jacobi, den 1. Juni 1791. [710.

Don Lavaters 3ug nach dem Norden habe ich gehört, auch daß er den Philosophen des Tages unterwegs gehuldigt hat. Dafür werden sie ihm ja auch gelegentlich die Wunder durch eine Hintertür in die Wohnung des Menschenverstandes wieder hineinlassen. An dens., den 7. Juli 1793. [711..

Diese Meinung (daß einzelnen eine besondere Offenbarung zu teil wird) wird immer bei denen bestehen, die sich gern Vorrechte wünschen und zuschreiben, denen der Blick über Gottes große Welt, die Erkenntnis seiner allgemeinen ununterbrochenen und nicht zu unterbrechenden Wirkungen nicht behagt, die vielmehr um ihres lieben Ichs, ihrer Kirche und Schule willen Privilegien, Ausnahmen und Wunder für ganz natürlich halten. Anz. v. Plato als Mitgenosse einer christl. Offenbarung von L. v. Stolberg, 1795, veröffentl. 1826, Kunst u. Altert. V. 3. H. 29, 485. [712.

Alle diese geistigen Wunder (bei den Sakramenten der kathol. Kirche) entsprießen nicht wie andere Früchte dem natürlichen Boden. Da können sie weder gesäet noch gepflanzt noch gepflegt werden. Aus einer anderen Region muß man sie herüberflehen, welches nicht jedem noch zu jeder Zeit ge= lingen würde. Dichtg. u. Wahrh. VII (geschr. 1811). H. 21, 73. [713.

Wir tappen alle in Geheimnissen und Wundern. Wir haben alle etwas von elektrischen und magnetischen Kräften in uns und üben wie der Magnet selbst eine anziehende und abstoßende Gewalt aus, je nachdem wir mit etwas Gleichem oder Ungleichem in Berührung kommen.

Gespr. mit Eckermann, den 7. Okt. 1827. [714.

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Wir stecken in lauter Wundern (beim Betrachten der Natur im einzelnen) und das Letzte und das Beste der Dinge ist uns verschlossen.

Gespr. mit dems., v. 8. Okt. 1827. [715.

Geheimnisse sind noch keine Wunder.

Spr. in Prosa, Eth. III. Nr. 222 (1823). H. 19, 56. [716.

Löwen sollen Lämmer werden
Und die Welle schreckt zurück.
Blankes Schwert erstarrt im Hiebe,
Glaub' und Hoffnung sind erfüllt.
Wundertätig ist die Liebe,

Die sich im Gebet enthüllt.

Novelle, 1827. H. 16, 159. [717.

Zerbrach einmal eine schöne Schal'
Und wollte schier verzweifeln;
Unart und übereil' zumal
Wünscht' ich zu allen Teufeln.

Erst rast' ich aus, dann weint' ich weich
Beim traurigen Scherbelesen.

Das jammerte Gott; er schuf es gleich,
So ganz, als wie es gewesen.

Diwan X 3 (erst 1827 eingefügt). H. 4, 192. [718.

Durch Wunder und Gleichnisse wird (im Christentum) eine neue Welt aufgetan; jene machen das Gemeine außerordentlich, diese das Außerordentliche gemein. — Es ist nichts gewöhnlicher als Krankheit und körperliche Gebrechen. Aber diese durch geistige und geistigen ähnliche Mittel aufheben, lindern, ist außerordentlich; und ebendaher entsteht das Wunderbare des Wunders, daß das Gewöhnliche und das Außerordentliche, das mögliche und das Unmögliche eins werden.

Wanderjahre II. 2 (1828). H. 18, 171. [719.

Es ist dies (Christus auf dem Meere wandelnd) eine der schönsten Legenden, die ich vor allen lieb habe. Es ist darin die hohe Lehre ausgesprochen, daß der Mensch durch Glauben und frischen Mut im schwierigsten Unternehmen siegen werde, dagegen bei anwandelndem geringsten 3weifel sogleich verloren sei.

Gespr. mit Eckermann, den 12. Febr. 1831. [720.

Wie wollte die Gottheit überall Wunder zu tun, Gelegenheit finden, wenn sie es nicht zuweilen in außerordentlichen Individuen versuchte, die wir anstaunen und nicht begreifen, woher sie kommen?

mit dems., den 14. Febr. 1831. [720 b.

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Der Gottmensch schließt der Höllen Pforten,

Er schwingt sich aus den dunklen Orten
In seine Herrlichkeit zurück.

Er fizet an des Daters Seiten,

Er will noch immer für uns streiten,
Er will's. O Freunde, welches Glück!
Der Engel feierliche Chöre,

Die jauchzen vor dem großen Gott,
Daß es die ganze Schöpfung höre:
Groß ist der Herr, Gott 3ebaoth.

Höllenfahrt Christi 1765 (?). G. J. 1, 84. [721.

Nichts ist in diesem Sinne (d. i. in dem der neuplatonischkabbalistischen Kosmogonie) natürlicher, als daß die Gottheit selbst die Gestalt des Menschen annimmt, die sie sich zu einer Hülle schon vorbereitet hatte, und daß sie die Schicksale desselben

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