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Überlieferung der genealogisch vollständige Name des Dichters, den wir nach dem Vorgange der Araber als al Mutalammis zu bezeichnen pflegen. Wie bei vielen anderen Dichtern wird der Beiname - in diesem Falle wohl mit Recht auf einen seiner Verse zurückgeführt (Diwân V 9).**

In der Einleitung des Diwâns wird er aḍ Dubaî genannt. Von den drei Stämmen,** die den Namen Dubei a tragen und die alle der Gruppe der Rabi'a angehören, heisst der Stamm des Dichters im engeren Sinne D. b. Rabia oder Duber at Adgam. Von ihrer Geschichte ist uns einiges aufbewahrt.***

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Als wichtigste Quelle für die Kenntnis der Persönlichkeit und der Schicksale des Mutalammis muss der Diwân angesehen werden. Wir erfahren hier, dass der Lebensgang des Dichters vor allem durch zwei Umstände bestimmt wurde, durch das Verhältnis zu seinen Verwandten, und durch die Beziehungen zum Hofe von Hira, wo er zu- 15 sammen mit seinem Neffen Tarafa weilte, wo beide den bekannten Uriasbrief erhielten, was den Tod des einen, und die Flucht des anderen zur Folge hatte. Während die gelehrte Überlieferung fast ausschliesslich über das Verhältnis des Dichters zu seinem Neffen spricht, gestattet uns der Diwân nicht nur einige Blicke in die 201 Stammesfehden von Ost-Arabien zu thun, sondern auch die Persönlichkeit des Dichters in den Hauptzügen zu verstehen.

Die Stücke des Diwâns, welche die Stellung des Mutalammis unter seinen Verwandten und die inneren Fehden der eigenen und benachbarten Stämme beleuchten, sind I, IV C (d. h. vv. 13. 14. 15. 25 18), VB (d. h. vv. 10-13), VII (vv. 4. 5. 6. 10?) XIII, XIV u. XVI. Nach I 17 Anm. erklärte 'Uşum von den Dubei'a, dass Mutalammis nicht zu ihnen, sondern zu den Jaškur gehöre. Und als 'Amr

* Zum Ausdruck Mutalammis vgl. ausser dem Diwân XIV 9 noch NÖLDEKE, Beiträge 136; Sibaw. I 133, 10; Kâmil 774, 17 (II 311, 5); Arab. Urkunden d. Kgl. 30 Museen, Berlin (1896) Nr. 3, Z. 10; Beid II 81, 20. Zur Bedeutung im Diwân V 9: S. DE SACY, Anthol. Gramm. 457 ff.: qui cherche avidement, darnach MEHREN, Rhetorik 291: der gierige Sucher; CAUSSIN DE PERCEVAL, Essai II 348: le solliciteur; FREYTAG, Hamasa: infestans; RÜCKERT: unbändig. Derselbe Name auch Sharastani ed. CuRETON 443, 7 (WRIGHT, Reading Book 161, 4) und bei einem spanischen Juristen (al 35 Mackari, Analectes II 198, 2).

** Ag. XXI 186, 3 ff. Kamil 276, 7f. Abulf., Hist. anteisl. 194, 2. Zu den D. b. Qais b. Talaba gehörte Tarafa. Ausserdem nennt Jacut III 782, 9 noch einen jemenischen Stamm dieses Namens, dessen Reste bei el-Medina wohnten.

*** Ag. XXI 186. Über die Dubei a im allgemeinen vgl. Jacut III 464; Hamdani 40 139, 14 (vgl. 163, 4); W. R. SMITH, Kinship and Marriage (1885) S. 198 f.; SOCIN, Diwan 69, 4; WELLHAUSEN, Skizzen IV S. r., § 54. Von den D. war der Hanife Abû 'Amir (Ibn Hischam 561, 17), und der Überlieferer Abu Gamra († in Serahs 128 AH). Über den las 9 Meidani II 332 (Bul.).

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b. Hind in Ḥîra den Jaškuriten al Hârit b. et Tau'am fragte,* wohin M. gehöre, antwortete dieser, bald wolle er zu den Jaškur** und bald wieder zu den Dubei'a gehören. Der König verfehlte nicht, dieser Aufklärung eine höhnische Bemerkung hinzuzufügen. Der 5 Dichter singt hier in I das Lob seiner Mutter,*** erklärt nachdrücklich zu den Dubei'a zu gehören, aber zugleich, dass die Jaškur und die Dubei'a zusammen gehören. Er warnt vor der unnötigen Verschärfung unbedeutender Gegensätze, um schlimmere Folgen zu verhüten.

Der Gegensatz, den wir in I am deutlichsten erkennen, scheint auch in dem dunkeln und versprengten Stück IV 13. 14. 15. 18 vorzuliegen. Der Gegner ist auch hier al Hârit (15) und die Unfeinheit, mit der die Jaškur ihm sein Beisassentum vorrücken (18) hat tiefe Verstimmung bei dem Dichter hinterlassen. Etwas deutlicher ist 15 das Fragment V 10-13. Wir befinden uns nach v. II in OstArabien, zwischen der Jemâma und der Küste. Die hier erwähnten Qurrân waren den Späteren als Ortsname noch wohlbekannt. Nadîr, der Sohn des I 4 genannten Buhta, wird hier als Freund des Dichters genannt, neben Guleiï und Aḥmas (v. 12), gegen den Jaškuriten 20 Hubeib richtet sich der Vorwurf (v. 13). In VII 8 (vergl. unten S. 156, Z. 37 über das Gedicht) finden wir wieder eine Anspielung auf die üble Behandlung des Dichters durch die Jaškur und seine Hinwendung zu den Dubei'a.

Das Gedicht XIII führt uns ebenfalls in innere Fehden der ost25 arabischen Stämme. In v. I werden die Dubei'a erwähnt, v. 5 die Ḥanîfa, die Bewohner des Wâdi al 'Erḍ, das V 9 als Wohnort des Dichters genannt wird. Wie mehrmals, so ruft auch hier der Dichter seine feigen Stammesgenossen zum entschlossenen Widerstande auf (vv. 3. 6). Die Einzelheiten bleiben dunkel, da die Überlieferung hier 30 versagt. Um ähnliche Fehden der Stämme scheint es sich auch in XVI zu handeln, wenn man das Gedicht nicht auf den Gegensatz zum Hofe von al Hîra beziehen will. Die Muhârib (v. 2) versetzen uns an die ostarabische Küste oder das Hinterland davon.

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* Diwân, Einleitung, Ag. 186f., Hiz. IV 215 f.

** Ibn Doreid 205, 3; Fihrist 54, 15. Über al Hârit: Ibn Doreid 206, 13 ff. *** Nur in dem Fragment XXXIX, aus dem bil o des Ibn as Sikkît, wird der Name der Mutter und ihre Herkunft von den Dârim genannt. Die Dârim b. Mâlik b. Hanzala gehörten zu der grossen Gruppe der Temîm. Damit ist Fragment XXXIII zu vergleichen.

† Ebenso dunkel ist das in VII eingeschobene Stück: vv. 4. 5. 6, vielleicht auch v. 10.

Die Überlieferung nennt hier nur einen Zwist zwischen den Dubei'a und den Bekr (Ḥam. 322, zu v. 1; vgl. 324, zu v. 3) oder zwischen den Hanîfa und den Dubei a (Hizâna III 270, 28).

Das Gedicht XIV spricht von einer gastlichen Aufnahme des Dichters bei Qais dem Jemeniten (vv. 7. 9), der in der Handschrift des British Museum genauer als Qais b. Ma'dikarib bezeichnet wird. Leider fehlt uns jede weitere Nachricht über den hier zu Grunde liegenden Vorgang. Da aber in den ausführlichen Berichten über die 5 Beziehungen des Dichters zu Hira dies Ereignis mit keinem Worte erwähnt wird, thut man am besten, diese Reise als eine Folge des Zerwürfnisses mit seinen Verwandten zu fassen.

Wie schon erwähnt wurde, hat die Überlieferung sich fast ausschliesslich dem gemeinsamen Aufenthalt des Mutalammis und des 10 Tarafa am Hofe von Hîra und den sich hieraus entwickelnden Folgen zugewendet. Bei dieser Gelegenheit mag ein Umstand erwähnt werden, den die Überlieferung zwar berichtet, aber nicht weiter beachtet hat. Der Name des Vaters unseres Dichters ist halb heidnisch, halb christlich. Will man diese Nachricht anerkennen, so deutet sie darauf, dass der 15 Vater von M. unter christlichen Einflüssen gestanden hat; die Beibehaltung des heidnischen Namens lässt sich so erklären, dass seine Landsleute den Übertritt zum Christentum nicht anerkannten, oder dass er rückfällig wurde. Da jede weitere Aufklärung fehlt, müssen wir die Frage offen lassen, ob der ernste, im Alter stark zum Parä- 201 netischen und stets zum Hinweise auf grosse Vorbilder geneigte Sinn des Dichters auf diese Einflüsse zurückzuführen ist. Jedenfalls kann uns das Auftreten christlicher Propaganda in Ost-Arabien um die Mitte des sechsten Jahrhunderts n. Chr. nicht befremden. Denn OstArabien stand politisch und kulturell in Abhängigkeit von Hira, und 25 um dieselbe Zeit, von der wir hier sprechen, gründete Hind, die Mutter des 'Amr, mit dem Mutalammis zu thun hatte, ein Kloster, dessen Weihinschrift uns von den Arabern mitgeteilt ist.*

Aus den ältesten Beziehungen des Mutalammis zu Tarafa** wird eine Episode erzählt, die allerdings berechnet ist, die geistige Reife 30 des jungen Tarafa ins Licht zu stellen, aber hier nicht unerwähnt. bleiben darf. Ich meine jenen von dichterischen Vorträgen begleiteten Meglis, der bald ins Lager der Dubei'a, zu denen Tarafa gehörte, bald an den Hof von Iîra verlegt wird.*** Unser Dichter oder nach anderen Nachrichten der ihm genealogisch nicht fernstehende al Mu- 35 saijab b. 'Alas trug einige Verse zum Lobe eines trefflichen Reit

* Bekri 364; Jacut II 709.

** M. war Oheim des Ț. von mütterlicher Seite (Aġ. XXI 187, 14) vgl. SELIGSOHN, Tarafa, S. 3.

*** Aġ. XXI 203 (LA. XII 241, 7ff.); Meidani II 246 (II 34); A. P. CAUSSIN DE 40 PERCEVAL, Essai II 345; SELIGSOHN, Tarafa 4f. Ibn Abd Rabbuh, | III (1293)

156, 29; Ibn Quteiba ed. DE GOEJE 88. Zum Ausdruck vg!. noch SOCIN, Diwan III 283b.

kamels vor, deren Text unten (als Fragment XXXVIII) mitgeteilt ist. Tarafa, dessen knabenhaftes Alter hier stets hervorgehoben wird, fühlte sich veranlasst, den aus Jemen stammenden Ausdruck &

der hier auf das männliche Tier angewendet war, zu rügen und rief 5 keck aus: das Kamel ist hier zur Kamelstute geworden! Die Redensart soll aus diesem Anlass sprichwörtlich geworden sein. Nach Einigen hat unser Dichter schon damals dem Tarafa sein Verhängnis angedeutet.

Über den Aufenthalt der beiden Dichter am Hofe von Hîra, ihre 10 Beziehungen zu 'Amr und dessen Bruder, die Vorbereitung und den Ausbruch der Katastrophe liegen verschiedene mehr oder weniger ausführliche Berichte vor, in denen im günstigsten Falle der Kern als geschichtlich anerkannt werden kann.

Die Erzählung, die im Diwân die Einleitung zu Gedicht III 15 bildet, fügt den bisher bekannten Berichten manche neue Züge hinzu. Da diese Vorgänge die einzigen sind, aus denen heraus die Chronologie unseres Dichters sich konstruieren lässt, dürfen wir nicht unterlassen, die Angabe des Diwâns hierüber zu prüfen und mit den übrigen Berichten zu vergleichen. In Übereinstimmung mit den zu20 verlässigsten Berichten nennt der Diwân (IV 12) Amr und Qābûs nebeneinander. Und II 2 wird der König, der den Dichter aus seinem Lande verbannt hat, neben Hind genannt. Diese Angaben genügen, um erkennen zu lassen, dass wir es mit Hind, der Frau des 554 n. Chr. im Kampfe bei Hijâr gefallenen Mundir (III) von Hira, und ihren 25 Söhnen und Nachfolgern 'Amr (c. 554—569) und Qābûs (c. 569–573) zu thun haben.

Anderer Lahmiden wird im Diwan nur noch einmal gedacht, nämlich VI 11, wo zwei Söhne der Umâma und al-Aswad erwähnt werden. Über eine dem Hause von Hira angehörige Umâma haben 30 wir nur eine kleine Notiz bei Jaqût (IV 130, 5), wo gesagt wird, dass

Mundir (III) nach der Hind ihre Schwester Umâma heiratete, die ihm einen Sohn gebar, der ebenfalls den Namen 'Amr erhielt. Von zwei Söhnen der Umâma ist nirgends die Rede. Der Name al-Aswad tritt in der Geschichte der Lahmiden zweimal auf. Der erste dieses 35 Namens, Sohn des Mundir (I) und der Hirr, muss der zweiten Hälfte des fünften Jahrhunderts n. Chr., der zweite, Sohn des Mundir (IV) und der Marija, dem Ausgange des sechsten Jahrhunderts n. Chr. angehören.** Zu den chronologischen Schwierigkeiten, die also der

* Vgl. die unten im Diwân zwischen II und III am Kopf des Şahîfa-Berichtes an40 geführte Litteratur und BROCKELMANN, Arab. Litteratur I 23. Die feste Prägung des Ausdrucks määb ä scheint auf al-Ferazdaq zurückzugehn (Aġ. XXI 197, 24). **NÖLDEKE, Perser u. Araber 132 u. 313; G. ROTHSTEIN, Lahmiden 109.

Vers VI 11 bereitet, tritt noch hinzu, dass er den Zusammenhang unterbricht und Ag. XXI 201, 20 auch fehlt. Wir können demnach kein Bedenken tragen, ihn für einen Zusatz zu halten, in dem die chronologische Konfusion, die so oft hier zu beobachten ist, zum Ausdruck kommt. Dass hier der jüngere Aswad gemeint ist, geht 5 aus dem Scholion zu VI 11 hervor, wo er als Bruder des Noʻmân bezeichnet wird, der als N. III circa 580-602 regierte.

Aber wir haben auch andere zerstreute Spuren davon, dass eine jüngere Überlieferung den Aufenthalt der beiden Dichter am Hofe von Hîra nicht in die Zeit des 'Amr b. Hind, sondern später verlegte, 10 In Fragment XVIII wird Mundir, d. h. nach dem Obigen vielleicht M. IV, der Vater des No'mân und des Aswad, als Urheber der verhängnisvollen verwünscht. Andere fassten diesen Noʻmân (III), den Gönner des Nâbiga, der mehr als irgend ein anderer Laḥmide in der Erinnerung der Araber haftete, auch als den Fürsten, bei dem 15 Mutalammis verkehrte, und mit dem es zum Bruche kam. Darauf deutet die in der Hamâsa 323, v. 4 (unten Diwân V 8) enthaltene das Fragment XXIX, in dem Abu Qabûs, das ist eben dieser No mân, als Gönner des Dichters genannt wird und der Ag. XXI 198, 4 ff. gegebene Bericht des Abu 'Obeida 20 über den Anlass von Gedicht VI, der schon durch v. 12 entkräftet wird, wo 'Amr und Qabûs genannt werden.

يخاطب النعمان :Bemerkung

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Der Zeit vor dem Bruche kann keines der im Diwân enthaltenen Gedichte zugewiesen werden. Das unten als Fragment XXXIV aufgeführte Stück könnte mit Ibn as-Sikkît hierher gezogen werden, 25 weil 'Amr b. Hind darin angeredet wird. Aber man muss sich doch fragen, wie eine solche Sprache denkbar ist, solange der Bruch zwischen dem Fürsten und den beiden Dichtern noch nicht eingetreten war. Es empfiehlt sich daher wohl mehr, dies Stück, wenn man es überhaupt dem Dichter lassen will, aus der späteren Zeit zu 30 erklären, die Anklagen sind dieselben, die auch in VI 14. 16 ihren Widerhall finden.*

Ungefähr die Hälfte des Diwâns beschäftigt sich mit der den Aufenthalt der Dichter am Hofe von Hîra abschliessenden Katastrophe: der Entdeckung des Treubruchs, dem Untergang des jungen Tarafa, 35 der Flucht des Mutalammis und seinen Bemühungen, der Rachsucht des Fürsten zu entgehen und die Stammesfreunde gegen ihn in Bewegung zu setzen, um Țarafa zu rächen. Hierher gehören die Stücke: III, IX, X; II, IV, vv. 1—12. 16. 17, VA (d. h. vv. 1-9) VI, VII, XII u. XV.

Das Gedicht III, das in knappster Form die Entdeckung des * Vgl. SELIGSOHN, Tarafa, S. 100, XIX.

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