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ermöglichen liess und, wie wir im Vorausgehenden unseren Siegelabdrücken entnommen haben, vielleicht offiziell sogar angestrebt wurde.*

An sich möglich ist es, dass man auch die jugendlichen Gottheiten der Triaden einander angeglichen habe. Das Kind der Erdmutter ist ja niemand anderes als ihr späterer Gatte. Die ur- 5 sprünglich androgyn gedachte Erdmutter gebiert aus sich zuerst das männliche Prinzip, den Sohn, der sie dann jedes Jahr, als Gatte, neu befruchtet. Der „,Sohn Adad's "** ist demnach Adad selbst, und Nebo ist nur der jugendliche Marduk (vgl. FRIEDRICH, Kabiren und Keilinschriften). In diesem Sinne konnten auch Adad und Nebo gleich- 10 gesetzt werden. Auf einem altbabylonischen Siegel (vgl. RoSCHER, Lex. myth. III/1, 63) finden wir jene Gestalt, die wir als die Adad's erkannt zu haben glauben. Mit Rücksicht auf die Beischrift: Nebo, Schreiber von Esagila, Liebling Marduk's hat JEREMIAS (bei ROSCHER, vgl. auch JEREMIAS, ATAO, S. 45) diese Gestalt als Typus des Nebo 15 bezeichnet. Dass der lange, abstehende, von mir und MENANT als Schwert oder sonst eine Waffe gedeutete Gegenstand ein Schreibgriffel sei, glaubt JEREMIAS, wie das beigesetzte Fragezeichen lehrt, selbst nicht.*** Ist nun die Beischrift wirklich alt wir haben hier einen Abdruck nach einem Originalzylinder, der mancherlei Geschicke 201 gehabt haben kann, bis er in der CLERCQschen Sammlung eine Ruhestätte fand und wurde diese Beischrift nicht etwa in späterer Zeit, wo man für die, während der ersten Dynastie so populäre Gestalt Adad's ein rechtes Verständnis nicht mehr hatte, hinzugefügt, so läge hier eine Identifizierung Nebo's mit Adad vor, deren Möglichkeit im 25 Obigen begründet worden ist (vgl. KAT 375, 399).

Irrig aber wäre es, in dieser Gestalt, die durch fast alle Beischriften als Adad-MAR- TU erklärt wird, einen auch sonst üblichen Typus für Nebo erkennen zu wollen.

b) Darstellungen aus Epen.

Sipp. 198 (=22 der Texte, Tafeln Abb. 1; 6—1 cm, a. d. VII. Jahre Hammurabi's). In der Mitte beginnend sehen wir eine nackte Gestalt,

* KAT3 609: „Als urkundlichen Beleg für das Vorhandensein von Bestrebungen in der babylonischen Priesterschaft, die darauf hinzielten, in allen Göttern des babylonischen Pantheons nur eine Manifestation Marduks zu erblicken," vgl. den neubabylonischen Text 81, 11-3, 111; PINCHES JTVI vol. XXVIII und DELITZSCH, Babel und Bibel, S. 49.

** Vgl. das Siegel bei JEREMIAS a. a. O. S. 259, Abb. 80: Adad und die Anbetende; zwischen beiden eine kleine Gestalt, in welcher ich den Sohn Adad's (JEREMIAS,,eine Beschneidung") erkennen möchte.

*** HOFFMANN a. a. O., S. 261: Nabû mit dem Rundhut ist auf dem Zylinder leicht an dem Stabe kenntlich, den er mit der Hand am Leibe von diesem abhält um sich nicht zu stechen (!).

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Pr. n. 1., unbärtig mit kurzem Haar, beide Hände zum Gebete erhoben; ihr gegenüber, Pr. n. r., Figur in langer Robe, welche der ersteren etwas Rundes (Kuchen) entgegenhält. Oben zwischen beiden ist die Sonne abgebildet, unten am Boden etwas wie eine Pflanze. 5 Die Darstellung nach rechts weiter verfolgend, sehen wir ein zweites Paar. Nahe an der zuletzt beschriebenen Gestalt, den Rücken ihr zukehrend, Pr. n. 1., steht eine männliche bärtige Gestalt, in faltiges Gewand gehüllt. Die Rechte ist erhoben, die Linke ruht an der Leibesmitte; ihr gegenüber, Pr. n. r., steht eine andere, männliche, 10 bärtige Gestalt mit Tiara, das lange Gewand ist vorne geöffnet, das rechte nackte Bein vorgesetzt. Während die Linke an der Leibesmitte ruht, hält die Rechte der ihr gegenüber befindlichen Gestalt einen Zweig entgegen. Dann folgt nochmals die erste Gruppe sehr undeutlich; kenntlich ist nur der runde Kopf der unbekleideten Figur. 15 Beginnen wir von links, so sehen wir die Gestalt des Zweigspenders, dann die Gruppe mit dem Kuchenspender; dann folgt der Zweigspender, aber ohne sein Gegenüber. Dieser Umstand erklärt sich dadurch, dass der Siegelcylinder an dieser Stelle - wie schon der starke Eindruck zeigt das erste Mal aufgesetzt und bis zum Ende 20 des verfügbaren Raumes abgerollt wurde; das dann noch freie Stück links wurde nachher nachgesiegelt, und so ist die eine Gestalt, welche dem Zweigspender gegenübersteht, weggeblieben. Motiv der Siegeldarstellung waren also zwei, aus je zwei sich zugewandten Gestalten bestehende Gruppen; in der einen wird dem Anbetenden ein Kuchen(?), 25 in der zweiten ein Zweig entgegen gehalten.

Sipp. 44 (=47 der Texte, Tafeln Abb. 15; 6,5-1,5 cm); Datierung ist weggebrochen. Die Darstellung besteht aus zwei Siegelabdrücken. Links beginnend bemerken wir eine nackte bärtige Gestalt en face; der üppige, bis auf die Schultern reichende Haarwuchs ist durch je 30 drei Kugeln rechts und links vom Angesicht angedeutet; deutlich erkennbar ist der Stierschweif dieser Mischgestalt; dann folgt, Pr. n. 1, eine männliche bärtige Gestalt, in langem Gewande; das Haupt bedeckt eine oben runde Mütze mit aufgebogenen Rändern, die Rechte ruht an der Leibesmitte, die Linke ist erhoben. Ihr gegenüber, Pr. n. r., 35 Gestalt mit Tiara, bekleidet mit langem, vorn geöffneten Gewand, das rechte unbekleidete Bein ist nach vorn gesetzt. Die Linke ruht an der Leibesmitte, die Rechte hält der Gestalt ihr gegenüber einen Zweig entgegen. Den Schluss bildet die Gestalt der Anbetenden, in sie hinein hat der tupšarru den Namen des Siegelbesitzers ge40 schrieben.

Sipp. 2..? (= 35 der Texte, Tafeln Abb. 14; 4,5-1,7 cm, a. d. Z. Ammi-zaduga's). In den Sprüngen finden sich Spuren von Gips; man scheint also einen Gipsabguss direkt (!) vom Original gemacht zu

haben. Rechts beginnend erkennen wir in der zweiten Figur sofort im Pr. n. r. die nackte Gestalt mit knotigem Haarwuchs und Stierschweif; mit beiden Händen hält er etwas, das vor ihm aufgerichtet steht, und dessen Körper haarig und schuppig dargestellt ist, vermutlich ein Löwe. Die Darstellung nach links weiter verfolgend, sehen wir 5 die Reste der Gestalt der oder des Anbetenden, Pr. n. 1.; ein tiefer Sprung, der sich nach rechts, bis zu den Beinen des Stiermenschen fortsetzt, hat den Oberleib vernichtet. Dann kommt die schon beschriebene Gestalt des Zweigspenders; was sich derselben gegenüber befand, ist etwas undeutlich (der Kopf fehlt) aber jedenfalls eine Ge- 10 stalt in langem Gewande; da auf sie nach links der Stiermensch im Kampf mit dem aufrechtstehenden Ungetüm folgt (von beiden sind nur die Beine noch sichtbar), so dürfte in der ersten Figur rechts, * Pr. n. 1., die Figur des Zweigempfängers erhalten sein.

Motiv der Darstellung war also: die Gestalt des Siegelbesitzers 15 betet an die Gruppe des Zweigspenders und den Stiermenschen im Kampf mit dem Ungetüm.

Sipp. o, d. h. ohne Signat. (=Tafeln Abb. 12; 4-2 cm, a. d. Z. Ammizaduga's). Pr. n. 1. in langem Gewand mit plissiertem Besatz, die Hände zur Anbetung erhoben, eine Frau; darauf folgt, die Darstellung nach 20 rechts weiter verfolgend, viel kleiner, en face eine nackte männliche, bärtige Gestalt mit üppigem Haarwuchs, deren Hände vorn auf der Leibesmitte vereinigt sind. Dann weiter, Pr. n. 1., eine Gestalt in langem Gewande mit auf die Schulter herabwallendem Haar; die Rechte ist erhoben, die Linke ruht an der Leibesmitte. Von der 25 noch folgenden Darstellung sind nur noch Spuren erhalten; erkennbar ist ein Arm, der etwas Langes hält; die Gestalt war in ein langes, vorn geöffnetes Gewand gehüllt; das rechte Bein ist vorgesetzt. Nach den bisher gewonnenen Ergebnissen werden wir nicht zweifeln, auch hier die Gruppe des Zweigspenders und -empfängers zu erkennen. 30 Anfang links oben ein ruhendes Tier, Pr. 1., Kopf en face; darunter ein liegendes Tier mit langen Ohren. Ein Sprung geht von hier aus durch die Leibesmitte der Anbetenden, der nackten Figur, und endigt am vorgesetzten Beine des Zweigspenders. Was links unterhalb dieses Sprunges abgebildet ist, vermag ich nicht mehr zu erkennen; 35 etwas wie ein Skorpionschweif scheint sichtbar zu sein.

Sipp. 72 (= 34 der Texte, Tafeln Abb. 4; 5,5-1,7 cm, X. Jahr Ammi-zaduga's). Ziemlich undeutlich. Die Mitte der Darstellung nimmt eine Gestalt en face (?) in langem Gewande ein; der rechte Arm ist erhoben, der linke ruht an der Leibesmitte. Nach links die Dar- 40 stellung verfolgend, erkennen wir ohne Mühe die Gestalt des Zweigspenders; von seinem Gegenüber ist nur noch der linke, an der Leibesmitte ruhende, und der rechte erhobene Arm zu sehen. Rechts

von der Mittelfigur ist en face die uns bereits bekannte nackte Figur mit üppigem Haarwuchs zu erkennen. Zwischen beiden scheint der tupšarru den Namen des Siegelbesitzers eingeschrieben zu haben. Nach rechts weitergehend, sehen wir die Figur des Zweigempfängers 5 vollständig und ihr gegenüber Reste: Arm mit Zweig, vorgesetztes Bein, Gewand des Zweigspenders.

Sipp. 469(18 der Texte, Tafeln Abb. 6; 4,5-1,7 cm, III/IV. Jahr Samsu-iluna's). In der Mitte der Darstellung sehen wir, Pr. n. r., den nackten Körper einer Gestalt, deren Unterleib der eines Stieres ist, 10 Stierschweif (ithyphallisch). Das lockige, bärtige Haupt ist dem Beschauer zugekehrt, mit beiden Händen hält er eine Stange oder Lanze. Die Darstellung nach rechts verfolgend, erkennen wir den bekannten Typus des Gottes MAR- TU, das lockige, bärtige Haupt ist diesmal unbedeckt und Pr. n. r. gewendet. Links von der Gestalt des Stier15 menschen ist ein anderer Typus des Gottes MAR- TU, vgl. CLERCQ No. 173. Ihm gegenüber, in der Höhe seiner Schulter, ist ein Zicklein zu sehen; dann folgt eine Bruchstelle. Demnach muss die Gestalt hinter MAR- TU in westländischer Tracht, Pr. n. r., die Gestalt der Anbetenden sein; die Reste anfangs rechts müssen dem Manne angehören, welcher 20 das Zicklein trägt.

Gegenstand der Darstellung ist also die Siegelbesitzerin in Anbetung. Vor ihr eine Person mit dem Zicklein als Opfer, dann die Gottheit Rammân, der Stiermensch und MAR-TU.

Sipp. 562 (= 22 der Texte, Tafeln Abb. 5; 1,8-5 cm, VII. Jahr 25 Samsu-iluna's). Eine Figur mit spitzer Kopfbedeckung, die Rechte einer anderen, gegenüber befindlichen zugewendet, welche mit beiden Händen etwas Rundes zu halten scheint; darunter Name des Siegelbesitzers.

Über die Bedeutung einer der hier vorkommenden Gestalten 30 kann ein Zweifel nicht bestehen. Die nackte Gestalt mit üppigem Haarwuchs, deren Unterleib der eines Stieres ist, kann nur der Freund des Gilgameš, Ea-bani, sein, von dem es im Gilgameš- Epos (KB VI, 120, 36) heisst: „Mit Haar bedeckt] ist sein ganzer Leib; reich* ist

* [Wörtlich: reich ist er in Bezug auf das (volle) Haupthaar (5, plur. amplific.) wie ein Weib. Assyr. uppuš ist nicht von N3,flechten' abzuleiten (DELITZSCH, HW 12b) oder von epišu,machen' (JENSEN, KB VI, 425, 36) sondern steht für nuppuš, ebenso wie wir statt nuzzuz, nuzuz die Form uzuz (mit Dissimilation: ušuz) finden. Das assyr. napâšu,reichlich sein' (davon auch napissu = napîš-šu,seine Üppigkeit, Zeugungskraft' KB VI, 126, 10. 17; vgl. hebr. 1) entspricht dem aram. viel sein' (NB) ,viel, gross'; vgl. den Eigennamen

Xmės nafise grosser Reichtum,

wort). Auch das drag heybuɛvov

Gen. 25, 15) syr. ma, Ausdehnungʻ, arab. nafaš,reicher Ertrag' (letzteres wohl Lehn72, 16 (Pešita: Job? 11,20

assyr.

napâš ebûri) hängt vielleicht mit diesem Stamm zusammen (für, von

das Haupthaar wie bei einem Weibe. Der [W]uchs* seines Haupthaares ist üppig wie Weizen." Er ist vom Berge gekommen, deshalb hält er vielleicht die Stange; er ist ein Geilheitsmensch (lul-la-a amêlu) und deshalb ithyphallisch.

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Derselbe findet sich auch auf den Abdrücken der CLERCQschen 5 Sammlung No. 163, 164. Auch in der Abbildung bei SCHEIL, Musée

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de Constpl. No. 1337 möchte ich denselben erkennen: Un dieu ou héros coiffé d'une triple ou quadruple rangée de cornes. La chevelure ; vgl. NÖLDEKE, Syr. Gramm, § 105). Die von GRIMME gebilligte Conjectur DUHMS Genüge (12,Genügsamkeit 1 Timoth. 6, 6!) genügt nicht; ebenso wenig (LAGARDE, GRÄTZ, CHEYNE, WELLHAUSEN).

* Vielleicht ist pitiq (eigentlich,Gebilde') zu lesen.

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P. H.]

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