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(Zu Mephistopheles.)

Du aber Schalk, Herr Vetter, bist du hier?
Im rechten Augenblick! ich danke dir.

Ein gut Geschick führt dich zu uns herein;
Dieweil ich bin, muß ich auch thätig seyn.
Ich möchte mich sogleich zur Arbeit schürzen;
Du bist gewandt, die Wege mir zu kürzen.

Wagner.

Nur noch ein Wort! bisher mußt' ich mich schämen,
Denn Alt und Jung bestürmt mich mit Problemen.
Zum Beispiel nur: noch niemand konnt' es fassen,
Wie Seel' und Leib so schön zusammenpassen,
So fest sich halten, als um nie zu scheiden,
Und doch den Tag sich immerfort verleiden.
Sodann

--

Mephistopheles.

Halt ein! ich wollte lieber fragen, Warum sich Mann und Frau so schlecht vertragen? Du kommst, mein Freund, hierüber nie ins Reine. Hier giebt's zu thun, das eben will der Kleine.

Was giebt's zu thun?

Homunculus.

Mephistopheles

(auf eine Seitenthüre deutend).
Hier zeige deine Gabe!

Wagner

(immer in die Phiole schauend).

Fürwahr, du bist ein allerliebster Knabe!

(Die Seitenthür öffnet sich, man sieht Fauft auf dem Lager hingestreckt.)

Bedeutend!

Homunculus (erstaunt).

(Die Phiole entschlüpft aus Wagners Händen, schwebt über Fauft und

beleuchtet ihn.)

Schön umgeben! - Klar Gewässer

Im dichten Haine; Fraun, die sich entkleiden,
Die allerliebsten ! das wird immer besser.
Doch eine läßt sich glänzend unterscheiden,

Aus höchstem Helden-, wohl aus Götterstamme.
Sie seht den Fuß in das durchsichtige Helle;
Des edlen Körpers holde Lebensflamme
Kühlt sich im schmiegsamen Krystall der Welle.
Doch welch Getöse rasch bewegter Flügel,

Welch Saufen, Plätschern wühlt im glatten Spiegel?
Die Mädchen fliehn verschüchtert; doch allein
Die Königin, fie blickt gelaffen drein,

Und sieht, mit stolzem, weiblichem Vergnügen,
Der Schwäne Fürsten ihrem Knie sich schmiegen,
Zudringlich zahm. Er scheint sich zu gewöhnen. —
Auf einmal aber steigt ein Dunst empor
Und deckt mit dichtgewebtem Flor

Die lieblichste von allen Scenen.

Mephistopheles.

Was du nicht alles zu erzählen haft!
So flein du bist, so groß bist du Phantast.

Ich sehe nichts

Homunculus.

Das glaub' ich. Du aus Norden,

Im Nebelalter jung geworden,

Im Wust von Ritterthum und Pfäfferei,
Wo wäre da dein Auge frei!

Im Düstern bist du nur zu Hause.

(Umherschauend.)

Verbräunt Gestein, bemodert, widrig,
Spitbögig, schnörkelhaftest, niedrig! —
Erwacht uns dieser, giebt es neue Noth,
Er bleibt gleich auf der Stelle todt.
Waldquellen, Schwäne, nackte Schönen,
Das war sein ahnungsvoller Traum;
Wie wollt er sich hierher gewöhnen!
Ich, der bequemste, duld' es kaum.
Nun fort mit ihm!

Mephistopheles.

Der Ausweg soll mich freuen.

Homunculus.

Befiehl den Krieger in die Schlacht,
Das Mädchen führe du zum Reihen,
So ist gleich alles abgemacht.
Jezt eben, wie ich schnell bedacht,
Ist classische Walpurgisnacht;
Das Beste, was begegnen könnte,
Bringt ihn zu seinem Elemente.

Mephistopheles.

Dergleichen hab' ich nie vernommen.

Homunculus.

Wie wollt' es auch zu euren Ohren kommen?
Romantische Gespenster kennt ihr nur allein;
Ein ächt Gespenst, auch classisch hat's zu seyn.
Mephistopheles.

Wohin denn aber soll die Fahrt sich regen?
Mich widern schon antikische Collegen.
Homunculus.

Nordwestlich, Satan, ist dein Lustrevier;
Südöstlich dießmal aber segeln wir

An großer Fläche fließt Peneios frei,

Umbuscht, umbaumt, in still- und feuchten Buchten; Die Ebne dehnt sich zu der Berge Schluchten,

Und oben liegt Pharsalus, alt und neu.

Mephistopheles.

weh! hinweg! und laßt mir jene Streite
Von Tyrannei und Sklaverei bei Seite!
Mich langeweilt's; denn kaum ist's abgethan,
So fangen sie von vorne wieder an;
Und keiner merkt, er ist doch nur geneckt
Vom Asmodeus, der dahinter steckt.

Sie streiten sich, so heißt's, um Freiheitsrechte;
Genau besehn, find's Knechte gegen Knechte.
Homunculus.

Den Menschen laß ihr widerspenstig Wesen;
Ein jeder muß sich wehren, wie er kann,
Vom Knaben auf, so wird's zuleht ein Mann.
Hier fragt sich's nur, wie dieser kann genesen.

Hast du ein Mittel, so erprob' es hier!
Vermagst du's nicht, so überlaß es mir!

Mephistopheles.

Manch Brockenstückchen wäre durchzuproben,
Doch Heidenriegel find' ich vorgeschoben.
Das Griechenvolk, es taugte nie recht viel!
Doch blendet's euch mit freiem Sinnen - Spiel,
Verlockt des Menschen Brust zu heitern Sünden;
Die unsern wird man immer düster finden.
Und nun was soll's?

Homunculus.

Du bist ja sonst nicht blöde;

Und wenn ich von thessalischen Heren rede,

So, dent' ich, hab' ich was gesagt.

Mephistopheles (lüstern).

Theffalische Heren! Wohl! das find Personen,

Nach denen hab' ich lang' gefragt.

Mit ihnen Nacht für Nacht zu wohnen,

Ich glaube nicht, daß es behagt;

Doch zum Besuch, Versuch,

Homunculus.

Den Mantel her,

Und um den Ritter umgeschlagen!
Der Lappen wird euch, wie bisher,
Den einen mit dem andern tragen;
Ich leuchte vor.

Wagner (ängstlich).

Und ich?

Homunculus.

Eh nun,

Du bleibst zu Hause, Wichtigstes zu thun.
Entfalte du die alten Pergamente,
Nach Vorschrift sammle Lebens- Elemente
Und füge fie mit Vorsicht eins ans andre,
Das Was bedenke, mehr bedenke Wie.
Indessen ich ein Stückchen Welt durchwandre,
Entdeck' ich wohl das Tüpfchen auf das I.

Dann ist der große Zweck erreicht;

Solch einen Lohn verdient ein solches Streben:
Gold, Ehre, Ruhm, gesundes langes Leben,
und Wissenschaft und Tugend auch vielleicht.
Leb' wohl!

Wagner (betrübt).

Leb' wohl! Das drückt das Herz mir nieder. Ich fürchte schon, ich seh' dich niemals wieder.

Mephistopheles.

Nun zum Peneios frisch hinab!

Herr Vetter ist nicht zu verachten.

(Ad Spectatores.)

Am Ende hängen wir doch ab

Von Creaturen, die wir machten.

Classische Walpurgisnacht.

Pharsalische Felder.

Finsterniß.

Erichtho.

Zum Schauderfeste dieser Nacht, wie öfter schon,
Tret' ich einher, Erichtho, ich die düstere;
Nicht so abscheulich, wie die leidigen Dichter mich
Im Uebermaß verlästern . . . Endigen sie doch nie
In Lob und Tadel . . . Ueberbleicht erscheint mir schon
Von grauer Zelten Woge weit das Thal dahin,
Als Nachgeficht der sorg und grauenvollsten Nacht
Wie oft schon wiederholt sich's. Wird sich immerfort
Ins Ewige wiederholen.. Keiner gönnt das Reich
Dem andern; dem gönnt's keiner, der's mit Kraft erwarb
Und kräftig herrscht. Denn jeder, der sein innres Selbst
Nicht zu regieren weiß, regierte gar zu gern

Des Nachbars Willen, eignem stolzem Sinn gemäß;
Hier aber ward ein großes Beispiel durchgekämpft:
Wie fich Gewalt Gewaltigerm entgegenstellt,

Der Freiheit holder, tausendblumiger Kranz zerreißt,

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