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Sirenen.

Ach, was wollt ihr euch verwöhnen
In dem häßlich Wunderbaren!
Horcht, wir kommen hier zu Schaaren,
Und in wohlgeftimmten Tönen;
So geziemet es Sirenen.

Sphinxe

(fie verspottend in derselben Melodie).

Nöthigt sie herabzusteigen!

Sie verbergen in den Zweigen
Ihre garstigen Habichtskrallen,
Euch verderblich anzufallen,
Wenn ihr euer Ohr verleiht.

Sirenen.

Weg das Hassen! weg das Neiden!
Sammeln wir die klarsten Freuden,
Unterm Himmel ausgestreut!
Auf dem Wasser, auf der Erde
Sey's die heiterste Geberde,

Die man dem Willkommnen beut!

Mephistopheles.

Das sind die saubern Neuigkeiten,
Wo aus der Kehle, von den Saiten
Ein Ton sich um den andern flicht.
Das Trallern ist bei mir verloren;
Es krabbelt wohl mir um die Ohren,
Allein zum Herzen dringt es nicht.

Sphinxc.

Sprich nicht vom Herzen! das ist eitel;
Ein lederner verschrumpfter Beutel,

Das paßt dir eher zu Gesicht.

Faust Herantretend).

Wie wunderbar! das Anschaun thut mir G'nüge,
Im Widerwärtigen große tüchtige Züge.
Ich ahne schon ein günstiges Geschick;
Wohin verseht mich dieser ernste Blick?

(Auf die Sphinge deutend.)

Vor solchen hat einst Oedipus gestanden;

(Auf die Sirenen deutend.)

Vor solchen frümmte sich Ulyß in hänf’nen Banden; (Auf die Ameisen deutend.)

Von solchen ward der höchste Schatz gespart;

(Auf die Greife deutend.)

Von diesen treu und ohne Fehl bewahrt.
Vom frischen Geiste fühl' ich mich durchdrungen;
Gestalten groß, groß die Erinnerungen!

Mephistopheles.

Sonst hättest du dergleichen weggeflucht,
Doch jezo scheint es dir zu frommen;
Denn wo man die Geliebte sucht,
Sind Ungeheuer selbst willkommen.

Fauft (zu den Sphinren).

Ihr Frauenbilder müßt mir Rede stehn:
Hat eins der Euren Helena gesehn?

Sphinxe.

Wir reichen nicht hinauf zu ihren Tagen,
Die lettesten hat Hercules erschlagen.
Von Chiron könntest du's erfragen;
Der sprengt herum in dieser Geisternacht;
Wenn er dir steht, so hast du's weit gebracht.

Sirenen.

Sollte dir's doch auch nicht fehlen! .
Wie Ulyß bei uns verweilte,
Schmähend nicht vorübereilte,
Wußt' er vieles zu erzählen;
Würden alles dir vertrauen,
Wolltest du zu unsern Gauen
Dich ans grüne Meer verfügen.

Sphinx.

Laß dich, Edler, nicht betrügen!
Statt daß Ulyß sich binden ließ,
Laß unsern guten Rath dich binden;
Kannst du den hohen Chiron finden,
Erfährst du was ich dir verhieß.

(Faust entfernt sich.)

Mephistopheles (verdrießlich).

Was krächzt vorbei mit Flügelschlag?
So schnell, daß man's nicht sehen mag,
Und immer eins dem andern nach;
Den Jäger würden sie ermüden.

Sphinx.

Dem Sturm des Winterwinds vergleichbar,
Alcides Pfeilen kaum erreichbar,
Es find die raschen Stymphaliden,
und wohlgemeint ihr Krächzegruß,
Mit Geierschnabel und Gänsefuß.
Sie möchten gern in unsern Kreisen
Als Stammberwandte sich erweisen.

Mephistopheles

(wie verschüchtert).

Noch andres Zeug zischt zwischen drein.

Sphinx.

Vor diesen sey euch ja nicht bange!

Es sind die Köpfe der lernäischen Schlange,
Vom Rumpf getrennt, und glauben was zu seyn.
Doch sagt, was soll nur aus euch werden?

Was für unruhige Geberden?

Wo wollt ihr hin? Begebt euch fort! .

Ich sehe, jener Chorus dort

Macht euch zum Wendehals. Bezwingt euch nicht,

Geht hin! begrüßt manch reizendes Gesicht!

Die Lamien find's, luftfeine Dirnen,
Mit Lächelmund und frechen Stirnen,
Wie sie dem Satyrvolk behagen;
Ein Bocksfuß darf dort alles wagen.

Mephistopheles.

Ihr bleibt doch hier, daß ich euch wiederfinde?
Sphinx.

Ja! Mische dich zum luftigen Gefinde.

Wir, von Aegypten her, find längst gewohnt,
Daß unsereins in tausend Jahre thront.
Und respectirt nur unsre Lage,

So regeln wir die Mond- und Sonnentage,

Sigen vor den Pyramiden,
Zu der Völker Hochgericht,
Ueberschwemmung, Krieg und Frieden
Und verziehen kein Gesicht.

Peneios umgeben von Gewässern und Nymphen.

Rege dich, du Schilfgeflüster,

Hauche leise, Rohrgeschwister,

Peneios.

Säuselt, leichte Weidensträuche,

Lispelt, Pappelzitterzweige,

Unterbrochnen Träumen zu!

Weckt mich doch ein grauslich Wittern,
Heimlich allbewegend Zittern

Aus dem Wallestrom und Ruh.

Fauft

(an den Fluß tretend).

Hör' ich recht, so muß ich glauben,
Hinter den verschränkten Lauben
Dieser Zweige, dieser Stauden
Tönt ein menschenähnlichs Lauten.
Scheint die Welle doch ein Schwägen,
Lüftlein wie ein Scherzergehen.

-

Uymphen (zu Faust).
Am besten geschäh' dir,
Du legteft dich nieder,
Erholtest im Kühlen
Ermüdete Glieder,
Genöffest der immer
Dich meidenden Ruh;
Wir fäuseln, wir rieseln,
Wir flüstern dir zu.
Fauft.

Ich wache ja! O laßt sie walten,
Die unvergleichlichen Gestalten,
Wie fie dorthin mein Auge schickt.

So wunderbar bin ich durchdrungen!
Sind's Träume? Sind's Erinnerungen?
Schon einmal warst du so beglückt.
Gewässer schleichen durch die Frische
Der dichten, sanft bewegten Büsche,
Nicht rauschen sie, fie rieseln kaum;
Von allen Seiten hundert Quellen
Vereinen sich im reinlich hellen,
Zum Bade flach vertieften Raum.
Gesunde junge Frauenglieder
Vom feuchten Spiegel doppelt wieder
Ergettem Auge zugebracht!

Gesellig dann und fröhlich badend,
Erdreistet schwimmend, furchtsam watend;
Geschrei zuleht und Wasserschlacht.
Begnügen sollt' ich mich an diesen,
Mein Auge sollte hier genießen,
Doch immer weiter strebt mein Sinn.
Der Blick dringt scharf nach jener Hülle;
Das reiche Laub der grünen Fülle
Verbirgt die hohe Königin.

Wundersam! auch Schwäne kommen
Aus den Buchten hergeschwommen,
Majestätisch rein bewegt.

Ruhig schwebend, zart gesellig,
Aber stolz und selbstgefällig

Wie sich Haupt und Schnabel regt

Einer aber scheint vor allen
Brüstend kühn sich zu gefallen,
Segelnd rasch durch alle fort;
Sein Gefieder bläht sich schwellend,
Welle selbst auf Wogen wellend,
Dringt er zu dem heiligen Ort . . .
Die andern schwimmen hin und wieder
Mit ruhig glänzendem Gefieder,
Bald auch in regem prächtigen Streit
Die scheuen Mädchen abzulenten,

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