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Zuleht, bei allen Teufelsfesten,

Wirkt der Partheihaß doch zum Besten,
Biz in den allerlegten Graus;
Schallt wider widerwärtig panisch,
Mitunter grell und scharf satanisch,

Erschreckend in das Thal hinaus.

(Kriegstumult im Orchester, zuleht übergehend in militärisch heitre Weisen.)

Des Gegenkaisers Zelt, Thron, reiche Umgebung.

Habebald. Eilebeute.

Eilebeute.

So sind wir doch die ersten hier!

Habebald.

Kein Rabe fliegt so schnell als wir.

Eilebente.

O! welch ein Schah liegt hier zu Hauf!
Wo fang' ich an! Wo hör' ich auf!
Habebald.

Steht doch der ganze Raum so voll!
Weiß nicht, wozu ich greifen soll.

Eilebeute.

Der Teppich wär' mir eben recht!
Mein Lager ist oft gar zu schlecht.
Habebald.

Hier hängt von Stahl ein Morgenstern,
Dergleichen hätt' ich lange gern.

Eilebeute.

Den rothen Mantel goldgesäumt,
So etwas hatt' ich mir geträumt.

Habebald (die Waffe nehmend).

Damit ist es gar bald gethan,
Man schlägt ihn todt und geht voran.
Du hast so viel schon aufgepackt,
Und doch nichts Rechtes eingesackt.

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Den Plunder laß an seinem Ort,
Nehm' eines dieser Kistchen fort!
Dieß ist des Heers beschiedner Sold,
In seinem Bauche lauter Gold.

Eilebente.

Dieß hat ein mörderisch Gewicht!

Ich heb' es nicht, ich trag' es nicht.

Habebald.

Geschwinde duck' dich! Mußt dich bücken!

Ich huck' dir's auf den starken Rücken.

Eilebeute.

weh! weh! nun ist's vorbei;

Die Last bricht mir das Kreuz entzwei.

(Das Kistchen stürzt und springt auf.)
Habebald.

Da liegt das rothe Gold zu Hauf;
Geschwinde zu und raff' es auf!

Eilebeute (kauert nieder).

Geschwinde nur zum Schooß hinein!
Noch immer wird's zur G'nüge seyn.

Habebald.

Und so genug! und eile doch!

(Sie steht auf.)

O weh! die Schürze hat ein Loch!
Wohin du gehst und wo du stehst,
Verschwenderisch die Schäze sä’st.

Trabanten (unfres Kaisers).

Was schafft ihr hier am heiligen Plat?
Was tramt ihr in dem Kaiserschat?

Habebald.

Wir trugen unsre Glieder feil,
Und holen unser Beutetheil.
In Feindes- Zelten ist's der Brauch,
Und wir, Soldaten find wir auch.

Trabanten.

Das passet nicht in unsern Kreis:
Zugleich Soldat und Diebsgeschmeiß

Und wer sich unserm Kaiser naht,
Der sey ein redlicher Soldat.

Habebald.

Die Redlichkeit, die kennt man schon,
Sie heißet Contribution.

Ihr alle seyd auf gleichem Fuß:

Gieb her! das ist der Handwerksgruß.
(Zu Eilebeute.)
Mach' fort, und schleppe, was du haft!
Hier sind wir nicht willkommne Gast.
Erster Trabant.
Sag', warum gabst du nicht sogleich
Dem frechen Kerl einen Backenstreich ?
Bweiter.
Ich weiß nicht, mir verging die Kraft,
Sie waren so gespensterhaft.

Dritter.

Mir ward es vor den Augen schlecht,
Da flimmert' es, ich sah nicht recht.
Vierter.

Wie ich es nicht zu sagen weiß:
Es war den ganzen Tag so heiß,
So bänglich, so beklommen schwül;
Der eine stand, der andere fiel;
Man tappte hin und schlug zugleich,
Der Gegner fiel vor jedem Streich;
Vor Augen schwebt' es wie ein Flor,

Dann fummt's und saust's und zischt im Ohr;
Das ging so fort, nun find wir da,

Und wissen selbst nicht wie's geschah.

Kaiser mit Vier Fürsten treten auf.
Die Trabanten entfernen sich.
Kaiser.

Es sey nun wie ihm sey! uns ist die Schlacht gewonnen
Des Feinds zerstreute Flucht im flachen Feld zerronnen.
Hier steht der leere Thron, verrätherischer Schatz,
Von Teppichen umhüllt, verengt umher den Play.

(Ab.)

Wir, ehrenvoll, geschüßt von eigenen Trabanten,
Erwarten Kaierlich der Völker Abgesandten;
Von allen Seiten her kommt frohe Botschaft an:
Beruhigt sey das Reich, uns freudig zugethan.
Hat sich in unsern Kampf auch Gaukelei geflochten,
Am Ende haben wir uns nur allein gefochten.
Zufälle kommen ja den Streitenden zu gut:

Vom Himmel fällt ein Stein, dem Feinde regnet's Blut,
Aus Felsenhöhlen tönt's von mächtigen Wunderklängen,
Die unsre Brust erhöhn, des Feindes Brust verengen.
Der Ueberwundne fiel, zu stets erneutem Spott;
Der Sieger, wie er prangt, preist den gewognen Gott,
Und alles stimmt mit ein, er braucht nicht zu befehlen,
Herr Gott dich loben wir! aus Millionen Kehlen.
Jedoch zum höchsten Preis, wend' ich den frommen Blick,
Das selten sonst geschah, zur eignen Bruft zurück.
Ein junger muntrer Fürst mag seinen Tag vergeuden,
Die Jahre lehren ihn des Augenblicks Bedeuten.
Deßhalb denn ungesäumt verbind' ich mich sogleich
Mit euch vier Würdigen, für Haus und Hof und Reich.

(Zum ersten.)

Dein war, o Fürst! des Heers geordnet kluge Schichtung,
Sodann, im Hauptmoment, heroisch kühne Richtung;
Im Frieden wirke nun, wie es die Zeit begehrt!
Erzmarschall nenn' ich dich, verleihe dir das Schwert.
Erzmarschall.

Dein treues Heer, bis jezt im Inneren beschäftigt,
Wenn's an der Gränze dich und deinen Thron bekräftigt,
Dann sey es uns vergönnt, bei Festesdrang im Saal
Geräumiger Vaterburg, zu rüsten dir das Mahl.

Blank trag' ich's dir dann vor, blank halt' ich dir's zur Seite,
Der höchsten Majestät zu ewigem Geleite.

Der Kaiser (zum zweiten).

Der sich, als tapfrer Mann auch zart gefällig zeigt,
Du! sey Erzkämmerer; der Auftrag ist nicht leicht.
Du bist der Oberste von allem Hausgefinde,

Bei deren innerm Streit ich schlechte Diener finde;

Goethe, Faust.

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Dein Beispiel seg fortan in Ehren aufgestellt,

Wie man dem Herrn, dem Hof und allen wohlgefällt!
Erzkämmerer.

Des Herren großen Sinn zu fördern bringt zu Gnaden:
Den Besten hülfreich seyn, den Schlechten selbst nicht schaden,
Dann klar seyn ohne List, und ruhig ohne Trug!

Wenn du mich, Herr, durchschaust, geschieht mir schon genug.
Darf sich die Phantasie auf jenes Fest erstrecken?
Wenn du zur Tafel gehst, reich' ich das goldne Becken,
Die Ringe halt' ich dir, damit zur Wonnezeit

Sich deine Hand erfrischt, wie mich dein Blick erfreut.

Kaiser.

Zwar fühl' ich mich zu ernst, auf Festlichkeit zu finnen,
Doch seh's! es fördert auch frohmüthiges Beginnen.
(Zum dritten.)

Dich wähl' ich zum Erztruchseß! Also fey fortan
Dir Jagd, Geflügelhof und Vorwerk unterthan;
Der Lieblingsspeise Wahl laß mir zu allen Zeiten.
Wie sie der Monat bringt, und sorgsam zubereiten!
Erztruch seß.

Streng Fasten sey für mich die angenehmste Pflicht,
Biz, vor dich hingestellt, dich freut ein Wohlgericht.
Der Küche Dienerschaft soll sich mit mir verein'gen,
Das Ferne beizuziehn, die Jahrszeit zu beschleun'gen.
Dich reizt nicht Fern und Früh, womit die Tafel prangt;
Einfach und kräftig ist's, wornach dein Sinn verlangt.
Kaiser (zum vierten).

Weil unausweichlich hier sich's nur von Festen handelt,
So seh mir, junger Held, zum Schenken umgewandelt.
Erzschenke, sorge nun, daß unsre Kellerei

Aufs reichlichste versorgt mit gutem Weine fey!
Du selbst sen mäßig, laß nicht über Heiterkeiten,
Durch der Gelegenheit Verlocken, dich verleiten!

Erzschenk.

Mein Fürst, die Jugend selbst, wenn man ihr nur vertraut, Steht, eh' man sich's versieht, zu Männern auferbaut.

Auch ich verseke mich zu jenem großen Feste;

Ein Kaiserlich Büffet schmück' ich aufs allerbeste

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