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Mit Prachtgefäßen, gülden, filbern allzumal;

Doch wähl' ich dir voraus den lieblichsten Pokal:
Ein blank venedisch Glas, worin Behagen lauschet,
Des Weins Geschmack sich stärkt und nimmermehr berauschet.
Auf solchen Wunderschat vertraut man oft zu sehr;
Doch deine Mäßigkeit, du Höchster, schüßt noch mehr.
Kaiser.

Was ich euch zugedacht in dieser ernsten Stunde,
Vernahmt ihr mit Vertraun aus zuverlässigem Munde.
Des Kaisers Wort ist groß und sichert jede Gift,
Doch zur Bekräftigung bedarf's der edlen Schrift,
Bedarf's der Signatur. Die förmlich zu bereiten,
Seh' ich den rechten Mann zu rechter Stunde schreiten.
Der Erzbischof - Erzkanzler tritt auf.

Kaiser.

Wenn ein Gewölbe sich dem Schlußstein anvertraut,
Dann ist's mit Sicherheit für ewige Zeit erbaut.
Du siehst vier Fürsten da! Wir haben erst erörtert,
Was den Bestand zunächst von Haus und Hof befördert.
Nun aber, was das Reich in seinem Ganzen hegt,
Seh, mit Gewicht und Kraft, der Fünfzahl auferlegt.
An Ländern sollen fie vor allen andern glänzen;
Deßhalb erweitr' ich gleich jezt des Besißthums Gränzen
Vom Erbtheil jener, die sich von uns abgewandt.
Euch Treuen sprech' ich zu so manches schöne Land,
Zugleich das hohe Recht, euch, nach Gelegenheiten,
Durch Anfall, Kauf und Tausch ins Weitre zu verbreiten;
Dann seh bestimmt vergönnt, zu üben ungestört,
Was von Gerechtsamen euch Landesherrn gehört.
Als Richter werdet ihr die Endurtheile fällen,
Berufung gelte nicht von euren höchsten Stellen.
Dann Steuer, Zinz und Beed', Lehn und Geleit und Zoll,
Berg, Salz und Münzregal euch angehören soll.
Denn meine Dankbarkeit vollgültig zu erproben,
Hab' ich euch ganz zunächst der Majestät erhoben.
Erzbischof.

=

Im Namen aller seh dir tiefster Dank gebracht;
Du machst uns star und fest, und stärkkest deine Macht.

Kaiser.

Euch Fünfen will ich noch erhöhtre Würden geben.
Noch leb' ich meinem Reich und habe Lust zu leben;
Doch hoher Ahnen Kette zieht bedächtigen Blick
Aus rascher Strebsamkeit ins Drohende zurück.

Auch werd' ich, seiner Zeit, mich von den Theuren trennen:
Dann sey es eure Pflicht, den Folger zu ernennen.
Gekrönt erhebt ihn hoch auf heiligen Altar,

Und friedlich ende dann, was jezt so stürmisch war!

Erzkanzler.

Mit Stolz in tiefster Brust, mit Demuth an Geberde,
Stehn Fürsten dir gebeugt, die ersten auf der Erde.
So lang' das treue Blut die vollen Adern regt,
Sind wir der Körper, den dein Wille leicht bewegt.
Kaiser.

Und also sey, zum Schluß, was wir bisher bethätigt,
Für alle Folgezeit durch Schrift und Zug bestätigt.
Zwar habt ihr den Besit als Herren völlig frei,
Mit dem Beding jedoch, daß er untheilbar sey;
Und wie ihr auch vermehrt, was ihr von uns empfangen,
Es soll's der ältste Sohn in gleichem Maß erlangen.
Erzkanzler.

Dem Pergament alsbald vertrau' ich wohlgemuth,
Zum Glück dem Reich und unz, das wichtigste Statut;
Reinschrift und Sieglung soll die Kanzelei beschäft❜gen,
Mit heiliger Signatur wirst du's, der Herr, bekräft’gen.
Kaiser.

Und so entlaff' ich euch, damit den großen Tag,
Gesammelt, jedermann sich überlegen mag.

(Die weltlichen Fürsten enfernen fich.)

Der Geißliche

(bleibt und spricht pathetisch).

Der Kanzler ging hinweg, der Bischof ist geblieben,
Vom ernsten Warnegeist zu deinem Ohr getrieben!
Sein väterliches Herz von Sorge bangt um dich.

Kaiser.

Was hast du Bängliches zur frohen Stunde? sprich!

Erzbischof.

Mit welchem bittern Schmerz find' ich in dieser Stunde
Dein hochgeheiligt Haupt mit Satanas im Bunde!
Zwar, wie es scheinen will, gesichert auf dem Thron,
Doch, leider! Gott dem Herrn, dem Vater Papst zum Hohn,
Wenn dieser es erfährt, schnell wird er sträflich richten,
Mit heiligem Strahl dein Reich, das fündige, zu vernichten.
Denn noch vergaß er nicht, wie du, zur höchsten Zeit,
An deinem Krönungstag, den Zauberer befreit.
Von deinem Diadem, der Christenheit zum Schaden,
Traf das verfluchte Haupt der erste Strahl der Gnaden.
Doch schlag' an deine Brust und gieb vom frevlen Glück
Ein mäßig Scherflein gleich dem Heiligthum zurück!
Den breiten Hügelraum, da wo dein Zelt gestanden,
Wo böse Geister sich zu deinem Schutz verbanden,
Dem Lügenfürsten du ein horchsam Ohr geliehn,
Den stifte, fromm belehrt, zu heiligem Bemühn;
Mit Berg und dichtem Wald, so weit sie sich erstrecken,
Mit Höhen, die sich grün zu steter Weide decken,
Fischreichen klaren Seen, dann Bächlein ohne Zahl,
Wie fie fich, eilig schlängelnd, stürzen ab zu Thal;
Das breite Thal dann selbst, mit Wiesen, Gauen, Gründen:
Die Reue spricht sich aus, und du wirst Gnade finden.

Kaiser.

Durch meinen schweren Fehl bin ich so tief erschreckt;
Die Gränze seh von dir nach eignem Maß gesteckt.

Erzbischof.

Erst: der entweihte Raum, wo man sich so verfündigt,
Seh alsobald zum Dienst des Höchsten angekündigt.
Behende steigt im Geist Gemäuer stark empor,
Der Morgensonne Blick erleuchtet schon das Chor;
Zum Kreuz erweitert sich das wachsende Gebäude,
Das Schiff erlängt, erhöht sich zu der Gläubigen Freude;
Sie strömen brünstig schon durchs würdige Portal,
Der erste Glockenruf erscholl durch Berg und Thal;
Von hohen Thürmen tönt's, wie sie zum Himmel streben,
Der Büßer kommt heran, zu neugeschaffnem Leben.

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Dem hohen Weihetag er trete bald herein!
Wird deine Gegenwart die höchste Zierde seyn.

Kaiser.

Mag ein so großes Werk den frommen Sinn verkünd’gen,
Zu preisen Gott den Herrn, so wie mich zu entfünd’gen.
Genug! Ich fühle schon, wie sich mein Sinn erhöht.

Erzbischof.

Als Kanzler fördr' ich nun Schluß und Formalität.
Kaiser.

Ein förmlich Document, der Kirche das zu eignen,
Du legst es vor, ich will's mit Freuden unterzeichnen.
Erzbischof

Chat sich beurlaubt, kehrt aber beim Ausgang wieder um).
Dann widmest du zugleich dem Werke, wie's entsteht,
Gesammte Landsgefälle: Zehnten, Zinsen, Beed',
Für ewig. Viel bedarf's zu würdiger Unterhaltung,
Und schwere Kosten macht die sorgliche Verwaltung.
Zum schnellen Aufbau selbst auf solchem wüsten Platz
Reichst du uns einiges Gold aus deinem Beuteschat.
Daneben braucht man auch, ich kann es nicht verschweigen,
Entferntes Holz und Kalk und Schiefer und dergleichen.
Die Fuhren thut das Volk, vom Predigtstuhl belehrt,
Die Kirche segnet den, der ihr zu Diensten fährt.

Kaiser.

Die Sünd' ist groß und schwer, womit ich mich beladen;
Das leidige Zaubervolk bringt mich in harten Schaden.

Erzbischof

(abermals zurückkehrend mit tieffter Verbeugung).
Verzeih', o Herr! Es ward dem sehr verrufnen Mann
Des Reiches Strand verliehn; doch diesen trifft der Bann,
Verleihst du reuig nicht der hohen Kirchenstelle

Auch dort den Zehnten, Zins und Gaben und Gefälle.
Kaiser (verdrießlich).

Das Land ist noch nicht da, im Meere liegt es breit.

Erzbischof.

Wer's Recht hat und Geduld, für den kommt auch die Zeit. Für uns mög' euer Wort in seinen Kräften bleiben!

Kaiser (allein).

So könnt' ich wohl zunächst das ganze Reich verschreiben.

(Ab.)

Fünfter Act.

Offene Gegend.

Wanderer.

Ja! fie find's, die dunkeln Linden,

Dort, in ihres Alters Kraft.
Und ich soll sie wieder finden,
Nach so langer Wanderschaft!
Ist es doch die alte Stelle,
Jene Hütte, die mich barg,
Als die sturmerregte Welle
Mich an jene Dünen warf!
Meine Wirthe möcht' ich segnen,
Hülfsbereit, ein wackres Paa
Das, um heut mir zu begegnen,
Alt schon jener Tage war.
Ach! das waren fromme Leute!
Poch' ich? ruf' ich? ·

Seyd gegrüßt!

Wenn, gastfreundlich, auch noch heute

Ihr des Wohlthuns Glück genießt.

Baucis (Mütterchen, sehr alt).

Lieber Kömmling! Leise! Leise!

Ruhe! laß den Gatten ruhn;
Langer Schlaf verleiht dem Greise
Kurzen Wachens rasches Thun.

Wanderer.

Sage, Mutter, bist du's eben,
Meinen Dank noch zu empfahn,
Was du für des Jünglings Leben
Mit dem Gatten einst gethan?

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