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Ein anderer Theil des Brodens.

Liefere Region.

Hochgerichtserscheinung. Gedräng. Sie ersteigen einen Baum. Reden des Volkes. Auf glühendem Boden. Nackt das Idol. Die Hände auf dem Rücken.

Gesang. Wo fließet heißes Menschenblut,
Der Dunst ist allem Zauber gut,
Die grau und schwarze Brüderschaft,
Sie schöpft zu neuen Werken Kraft.
Was deut't auf Blut, ist uns genehm.
Was Blut vergießt, ist uns bequem.
Um Gluth und Blut umkreis't den Reihn!
In Gluth foll Blut vergoffen sein.

Die Dirne winkt, es ist schon gut;
Der Säufer trinkt, es deut't auf Blut.
Der Blick, der Trank, er feuert an:
Der Dolch ist blank, es ist gethan.
Ein Blutquell rieselt nie allein,
Es laufen andre Bächlein drein;
Sie wälzen sich von Ort zu Ort,

Es reißt der Strom die Ströme fort.

Der Kopf fällt ab. Das Blut springt und löscht das Feuer. Nacht. Rauschen. Geschwätz von Kielkröpfen. Dadurch Faust erfährt. Faust. Mephistopheles.

Mephistopheles. Dem Ruß der Heren zu entgehen;
Muß unser Wimpel füdwärts wehen;

Doch dort bequeme dich zu wohnen
Bei Pfaffen und bei Skorpionen!

Warmes Lüftchen, weh' heran,

Wehe uns entgegen!
Denn du hast uns wohlgethan
Auf den Jugendwegen.

Landstraße.

Ein Kreuz am Wege; rechts auf dem Hügel ein altes Schloß, in der Ferne ein Bauerhüttchen.

Fauft.

Was giebt's, Mephisto? hast du Eil'?

Was schlägst vorm Kreuz die Augen nieder?

Mephistopheles. Ich weiß es wohl, es ist ein Vorurtheil;
Allein genug, mir ist's einmal zuwider.

Mephistopheles. Mich darf Niemand aufs Gewissen fragen,
Ich schäme mich oft meines Geschlechts.

Sie meinen, wenn sie Teufel sagen,
So sagen sie was Recht's.

Am Hofe des Kaisers.
Theater.

(Der Acteur, der den König spielt, scheint matt geworden zu sein.) Mephistopheles. Brav, alter Fortinbras, alter Kauz! Dir ist übel zu Muthe; ich bedaure dich von Herzen. Nimm dich zu= sammen! noch ein paar Worte! Wir hören so bald keinen König wieder reden.

Kanzler. Dafür haben wir das Glück, die weisen Sprüche Ihro Majestät des Kaisers desto öfter zu vernehmen.

Mephistopheles. Das ist was ganz Anderes. Ew. Excellenz brauchen nicht zu protestiren. Was wir anderen Herenmeister sagen, ist ganz unpräjudicirlich.

Fauft. Still! still! er regt sich wieder.

Acteur. Fahr' hin, du alter Schwan! fahr' hin! Gesegnet seist du für deinen lezten Gefang und Alles, was du Gutes gesagt hast. Das Uebel, was du thun mußtest, ist klein

Marschalk. Redet nicht so laut! Der Kaiser schläft; Ihro Majestät scheinen nicht wohl.

Mephistopheles. Ihro Majestät haben zu befehlen, ob wir aufhören sollen. Die Geister haben ohnedieß nichts weiter zu sagen. Faust. Was siehst du dich um?

Mephistopheles. Wo nur die Meerkazen stecken mögen? Ich höre fie immer reden.

Goethe, Faust.

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Bischof. Es find heidnische Gesinnungen; ich habe dergleichen im Marc Aurel gefunden. Es find die heidnischen Tugenden. Mephistopheles. Und das find glänzende Laster. Und billig, daß die Gefangenen deßhalb sämmtlich verdammt werden.

Kaiser. Ich finde es hart; was sagt ihr, Bischof?

Bischof. Ohne den Ausspruch unserer allweisen Kirche zu umgehen, sollte ich glauben, daß gleich

Mephistopheles. Vergeben! Heidnische Tugenden? Ich hätte fie gern gestraft gehabt; wenn's aber nicht anders ist, so wollen wir sie vergeben. Du bist fürs erste absolvirt und wieder im

Recht

(Sie verschwinden ohne Geftank.)

Marschalk. Riecht ihr was?

Bischof. Ich nicht.

Mephistopheles. Diese Art Geister stinken nicht, meine Herren.

Am Hofe des Kaisers.
Spätere Scene.

Mephistopheles. Ein Leibarzt muß zu Allem taugen:
Wir fingen bei den Sternen an
Und endigen mit Hühneraugen.

Mephistopheles. Das zierlich höfische Geschlecht
Ist uns nur zum Verdruß geboren:

Und hat ein armer Teufel einmal Recht,
So kommt's gewiß dem König nicht zu Ohren.

Klassische Walpurgisnacht.

Fauft. Du schärfe deiner Augen Licht!
In diesen Gauen scheint's zu blöde.
Von Teufeln ist die Frage nicht,
Von Göttern ist allhier die Rede.

Mephistopheles. Das Auge fordert seinen Zoll.
Was hat man an den nackten Heiden?
Ich liebe mir was auszukleiden,

Wenn man doch einmal lieben soll.

Freies Feld.

Mephistopheles. Bestünde nur die Weisheit mit der Jugend,
Und Republiken ohne Tugend,

So wär' die Welt dem höchsten Ziele nah.

Mephistopheles. Pfui! schäme dich, daß du nach Ruhm verlangst!
Ein Charlatan bedarf nur Ruhm zu haben.
Gebrauche beffer deine Gaben,

Statt daß du eitel vor den Menschen prangst!
Nach kurzem Lärm legt Fama sich zur Ruh;
Vergessen wird der Held so wie der Lotterbube:
Der größte König schließt die Augen zu,
Und jeder Hund bepißt gleich seine Grube.
Semiramis! hielt fie nicht das Gefchick

Der halben Welt in Kriegs- und Friedenswage?
Und war sie nicht so groß im lezten Augenblick,
Als wie am ersten ihrer Herrschertage?

Doch kaum erliegt sie ungefähr

Des Todes unversehenem Streiche,

So fliegen gleich, von allen Enden her,

Starteten tausendfach und decken ihre Leiche.
Wer wohl versteht, was so sich schickt und ziemt,
Versteht auch seiner Zeit ein Kränzchen abzujagen;
Doch bist du nur erst hundert Jahr berühmt,

So weiß kein Mensch mehr was von dir zu sagen.

Mephistopheles. Und wenn ihr scheltet, wenn ihr klagt,
Daß ich zu grob mit euch verfahre,

Denn wer euch heut recht derb die Wahrheit sagt,
Der sagt fie euch auf tausend Jahre.

Mephistopheles. Geh hin, versuche nur dein Glück!
Und hast du dich recht durchgeheuchelt,

So komme matt und lahm zurück!

Der Mensch vernimmt nur, was ihm schmeichelt.
Sprich mit dem Frommen von der Tugend Lohn,
Sprich mit Irion von der Wolke,

Mit Königen vom Ansehn der Person,

Von Freiheit und von Gleichheit mit dem Volke!

Fauft. Auch dießmal imponirt mir nicht

Die tiefe Wuth, mit der du gern zerstörtest,
Dein Tigerblick, dein mächtiges Gesicht.
So höre denn, wenn du es niemals hörtest:
Die Menschheit hat ein fein Gehör,
Ein reines Wort erreget schöne Thaten;
Der Mensch fühlt sein Bedürfniß nur zu sehr
Und läßt sich gern im Ernste rathen.

Mit dieser Aussicht trenn' ich mich von dir,
Bin bald, und triumphirend, wieder hier.

Mephistopheles. So gehe denn mit deinen schönen Gaben!
Mich freut's, wenn sich ein Thor um andre Thoren quält:
Denn Rath denkt Jeglicher genug bei sich zu haben;
Geld fühlt er eher, wenn's ihm fehlt.

Mephistopheles. Worum man sich doch ängstlich müht und plackt,
Das ist gewöhnlich abgeschmackt.

Zum Beispiel unser täglich Brod,
Das ist nun eben nicht das feinste;

Auch ist nichts abgeschmackter als der Tod,

Und grade der ist das Gemeinste.

Vor dem Palast.

Mephistopheles. Das Leben, wie es eilig flieht,
Nehmt ihr genau und stets genauer;
Und wenn man es beim Licht besieht,
Gnügt euch am Ende schon die Dauer.

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