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4. Januar. Morgen.

Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 2 Kor. 12, 9.

Betrachtung.

Wer verzagt und verzweifelt, ist verloren, und wer nur auf sich sieht, muß sich mit bangem Herzen finden in den Lauf der Dinge, so gut es gehen will. Wir aber sollen nie verzweifeln, sondern jeden. Tag ein getrostes Herz bewahren, denn der Herr spricht: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig." Der Herr hilft so hindurch, daß wenn wir einst am Ende oder von droben her zurückschauen, wir vor lauter Wundern Gottes stehen. Deine Arbeit kommt zu stande, dein Wirken ist nicht ohne Segen, du aber bist es nicht, der etwas geleistet hat, sondern lediglich die Kraft Gottes, die in den Schwachen mächtig ist.

Gebet.

(Nach Cremer.)

Nimm, o Gott, die Opfer des Dankes gnädig an, die wir in der Frühe des Morgens dir darbringen. Dein Auge hat über uns gewacht, während wir schliefen; deiner Obhut übergeben wir uns auch für den heutigen Tag. Wir sind verzagt, wenn wir auf uns selber schauen, aber deine Kraft kann in uns Schwachen mächtig sein. O laß uns deinen Willen recht erkennen und vollbringen um Jesu Christi willen.

Herr hilf, daß meine kleine Kraft

In meinem Amt und Stand
Das Jhre unverdrossen schafft
Mit fleiß'ger, treuer Hand.

Und was ich thu', das thu' ich dir;
Ach, richt's zu deiner Ehr';
Bekenne segnend dich zu mir
Und meine Kraft vermehr!

Amen.

(Spitta.)

4. Januar. Abend.

Lasset uns rechtschaffen sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken an dem, der das Haupt ist, Chriftus. Ephes. 4, 15.

Betrachtung.

Obwohl wir nichts wissen von dem, was vor uns liegt, noch uns selbst recht kennen, so müssen wir doch wissen, daß es mit uns

vorwärts, überwärts geht; daß wir in der Arbeit nicht säumiger, jondern treuer, im Gebet nicht lässiger, sondern wärmer, in der Liebe nicht enger, sondern weitherziger, im Tragen und Leiden nicht ungeduldiger, sondern ergebener, in allen Stücken nicht unlebendiger, jondern tüchtiger werden. Wir können am Ende nicht viel erreichen mit den aufrichtigsten Vorsägen und Entschlüssen, so lange dieselben sich nur auf einzelne Sünden oder Tugenden erstrecken. Denn der Feind wird die unbewachten Punkte im Sturm nehmen, wenn wir unsre Kräfte zersplittern oder nach verkehrter Richtung lenken; und es handelt sich ja um ein Leben aus einem Guß. Wir werden aber wohlthun, wenn wir uns Tag für Tag mit den Strömen des Geistes und der Kraft in enge Verbindung sehen, die aus dem Leben Christi stammen, der unser Haupt ist und gesagt hat: „Ohne mich könnet ihr nichts thun."

Gebet.

(J. Smend.)

Getreuer Gott! Im Vertrauen auf deine Vaterliebe in Christo Jesu bitten wir dich, du wollest dich gnädig unser annehmen und uns erneuern zu deinem Ebenbild. Laß uns niemals unsre eigne Schwachheit und Sündhaftigkeit vergessen, daß wir uns nicht überheben, sondern von Herzen sanftmütig und demütig seien. Hilf uns durch Gutes das Böse überwinden, durch Liebe den Haß, durch Demut den Hochmut und Troß. Erwecke uns durch deinen Heiligen Geist, daß wir danach trachten, in allen Stücken zu wachsen an dem, der unser Haupt ist, Christus. O leite uns nach deinem Rat und nimm uns endlich mit Ehren an. Erquicke uns mit deinem Frieden auch in dieser Nacht; halte deine starke Hand über uns, daß kein Feind uns beschädigen könne, und laß uns sicher ruhen unter dem Schatten deiner Flügel.

(Nach Kapff.)

Amen.

5. Januar. Morgen.

Wohlan, die ihr nun saget: Heute oder morgen wollen wir gehen in die oder die Stadt und wollen ein Jahr da liegen und hantieren und gewinnen: die ihr nicht wisset, was morgen sein wird. Denn was ift euer Leben? Ein Dampf ist es, der eine kleine Beit währet, danach aber verschwindet er. Dafür ihr sagen sollet: So der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das thun. Jaf. 4, 13-16.

Betrachtung.

Wir sind zur Arbeit auf der Erde und sollen wirken, so lange es Tag ist. Je mehr wir andern dienen, je mehr wir für andre leben, um so weniger ist unser Leben ein verlorenes. -Aber wie verschieden von solcher Arbeit ist das Arbeitsleben jenes irdischen Sinnes der gewinnsüchtigen Erwerbsbegierde, wobei man an nichts mehr denkt als ans Hantieren und Gewinnen! Und wie wenig hat der Geist der selbstverleugnenden Hingebung mit dem Geist der thörichten Selbstherrlichkeit zu thun, der meint, sein Geschick in seinen eignen Händen zu tragen und seine Zukunft sich selbst bereiten und selbst ihren Weg vorzeichnen zu können! Als ob es bloß auf uns ankäme, als ob wir Herren unsrer selbst, Herren unsrer Zukunft, Herren auch nur einer Stunde unsres Lebens wären! Alles, was wir haben, kann die nächste Stunde uns rauben. Unser Geschick ruht in Gottes Händen. Der Mensch denkt und Gott lenkt. Darum befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird es wohl machen.

Gebet.

(Nach Luthardt.)

Herr unser Gott! Laß uns auch in der Fülle des Lebens nicht vergessen, daß wir heute nicht wissen, was morgen sein wird. Diese Unbeständigkeit und Unsicherheit unsres irdischen Daseins soll uns ein Antrieb sein, vor allem andern zu trachten nach dem Einen, was not thut. Dazu hilf uns, getreuer Gott! Bewahre uns vor einem Leben in Genuß und Gewinnsucht, und verleihe uns die Weisheit, täglich unser Haus zu bestellen, damit wir nicht unvorbereitet hinweggerafft werden.

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Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um feines Namens willen. Pj. 23, 1-4.

Betrachtung.

Im Vertrauen auf die Hirtentreue des Herrn ist Friede, und das ganze Leben wird licht; licht und selig liegt die Ewigkeit vor uns. In solchem Glauben und mit solchem Bekenntnis vom guten Hirten durchs Leben gehen, das hält aufrecht und gibt jenen guten Mut, jene Zufriedenheit und Stille des Herzens, in der man leben und handeln, leiden und tragen kann nach dem Wort: unverzagt und ohne Grauen soll der Christ, wo er ist, stets sich lassen schauen. Das gibt jene Stille und jenen Frieden, in welchem man erfährt, was unjre Väter sangen: „Des Christen Herz auf Rosen geht, wenns mitten unter Dornen steht“, wo man auch in trüber, schwerer Zeit getrost ist in der Gewißheit: Er führet mich auf rechter Straße um jeines Namens willen.

Bebet.

(Cremer.)

Getrost und freudig treten wir vor dich, Herr unser Gott, weil wir an dir allezeit einen guten, getreuen Hirten haben, der seine Schase nicht verläßt. Du hast uns unter deinem sanften Hirtenstab gnädig geleitet und wirst unsern Aus- und Eingang auch fernerhin segnen und behüten. Wir bitten dich von Herzen, führe du selbst uns auf rechter Straße um deines Namens willen. Leite uns aus dem Irrtum zur Wahrheit, aus der Gebundenheit der Sünde zur Freiheit der Gotteskindschaft, aus dem Kampf und der Unruhe zum Frieden und Sieg. Wir wissen und erfahren es täglich, daß die Pforte enge und der Weg schmal ist; aber du fannst und willst unser Helfer sein, daß wir das Ziel erreichen.

Nun, so bleibe stets mein Licht,

Jesu, meine Freude,

Bis der frohe Tag anbricht,

Nach dem Erdenleide,

Da ich werd' im Ehrenkleid

Dir mein Opfer bringen,

Und in alle Ewigkeit

Deine Treue singen!

Amen.

(Chr. Prätorius.)

Epiphanien.

6. Januar. Morgen.

Da Jesus) geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, zur Beit des Königs Herodes, siehe da kamen die Weisen vom Morgen

lande gen Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborne König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und find gekommen, ihn anzubeten. Matth. 2, 2.

Betrachtung.

Die Weisen, welche nach dem neugeborenen König der Juden fragten, waren Heiden, aber erfaßt, wie viele Heiden jener Tage, von der Sehnsucht nach der Erfüllung des den Juden verheißenen Heils.

Ist in den Erfahrungen deines eignen Lebens nichts, das sich mit den Erfahrungen der morgenländischen Weisen vergleichen läßt? Hast du nie seinen Stern gesehen? Hast du nie den Zug seiner himmlischen Weisung und Leitung am Herzen gespürt? — Wohl uns, wenn die Lust und Sorge, der Spott und die Weisheit der Welt uns den Stern nicht verdunkelt oder ganz aus dem Auge entrückt haben, wenn sein mildes Licht noch immer unsern Lebenspfad erhellt! Und wenn er im Laufe der Zeiten erloschen sein sollte, jener helle Stern, wenn es entschwunden wäre, was einst allein das Leben zum Leben zu machen schien, o dann: auf nach Bethlehem! Nimm die Schrift zur Hand, suche, forsche, bete, bis es nach langem Dunkel wieder helle wird und der Stern in seinem alten Glanze dir wieder aufgegangen ist.

Gebet.

(Nach Luger.)

Barmherziger Herr und Gott! Preis und Ehre, Dank und Ruhm sei dir dafür, daß du noch immer dein Wort ausgehen lässest in alle Lande, um dein seliges Friedensreich auszubreiten bis an die Enden der Erde. Und du, o König der Ehren, der du für uns hinabgestiegen bist in die Not dieses Lebens, nimm die Opfer unsres Dankes und unsrer Anbetung in Gnaden hin! Laß dir die Myrrhe aufrichtiger Buße, den Weihrauch herzlichen Gebetes und das Gold des Glaubens wohlgefallen, mit dem wir in kindlicher Ehrfurcht uns dir nahen. Erhalte uns in deiner seligen Gemeinschaft und laß deinen Stern in den Dunkelheiten dieser Zeiten uns niemals untergehen. Laß bald auch alle Heiden, Herr Jesu, guter Hirt, Auf deinen Auen weiden Und suche, was verirrt.

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