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6. Januar. Abend.

Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir gehet auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheinet über dir. Und die Heiden werden in deinem Lichte wandeln und die Könige im Glanz, der über dir aufgeht. Jes. 60, 2. 3.

Betrachtung.

Das Wort der Verheißung, daß die Heiden werden im Lichte des Herrn wandeln, wartet noch immer auf seine völlige Erfüllung. Wohl ist das Licht des Herrn schon vielen Völkern aufgegangen und hat die Nacht des Gößendienstes vertrieben; aber noch sizen Millionen in Finsternis und Schatten des Todes. Das mahnt uns an die heilige Pflicht der Liebe, die wir als Christen haben, derer zu ge= denken, die noch im Dunkel wohnen und im Elend des Gößendienstes schmachten. Ist doch kein Werk, zu welchem Menschen sich auf Erden verbinden, so hoffnungsreich, so seines Erfolges gewiß, als das Werk der Bekehrung der Heiden. Denn wie groß auch noch heute die Nacht ist, welche die Erde bedeckt, es kommt der Tag, des wir in der Geduld unsrer Arbeit und in starker Hoffnung warten, da sie alle von Morgen und Abend, von Mittag und Mitternacht sich mit uns in dem Lichte der Herrlichkeit des Herrn versammeln und sein Lob verkündigen werden.

Gebet.

(Nach Luger.)

Liebreicher Gott! Du hast uns dein teures Wort gegeben als ein Licht und ein Labsal auf unsrer Pilgerreise und hast uns durch deinen lieben Sohn zu deinem Reiche und zu deiner Seligkeit berufen. Dafür sei dir Lob, Preis und Dank von Herzensgrund. Wie vieles haben wir doch vor den armen Heiden voraus, die nichts wissen von dir, Herr Jesu, und von deinem Heil! O laß dein Reich immer mehr ausgebreitet werden unter allen Völkern der Erde, und laß das Licht deiner Gnade und Wahrheit aufgehen unter denen, die noch ferne von dir sind.

Du hast dem ärmsten Sklaven,
Wo heiß die Sonne glüht,
Wie deinen andern Schafen
Zu Liebe dich gemüht;
Und selbst den öden Norden,
Den ewiges Eis bedrückt,
Zu deines Himmels Pforten
Erbarmend hingerückt.

Und siehe! tausend Fürsten
Mit Völkern ohne Licht
Stehn in der Nacht und dürften
Nach deinem Angesicht
Auch sie hast du gegraben
In deinen Priesterschild,
Am Brunnquell sich zu laben,
Der dir vom Herzen quillt.

Wir rufen, du willst hören;
Wir fassen, was du sprichst.
Dein Wort muß sich bewähren,
Womit du Fesseln brichst.
Wie viele sind gebrochen!
Wie viele sind's noch nicht!

du, der's uns versprochen,
Werd' aller Heiden Licht!
Amen.

(A. Knapp.)

7. Januar. Morgen.

Nach diesen Geschichten begab sich's, daß zu Abram geschahe das Wort des Herrn im Gesicht, and sprach: Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn. Abram glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit. 1 Mos. 15, 1 u. 6.

Betrachtung.

Seine erste Glaubensprobe bestand Abraham, als die Forderung an ihn herantrat: Gehe aus deinem Vaterland und von deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Er zog aus, scheinbar aufs ungewisse, in Wahrheit dem Worte Gottes nach; durch Kreuz- und durch Querwege, und doch wie ein Wandervogel unverwirrt zum rechten Ziel. Er pilgerte nach dem verheißenen Kanaansland, auf dem zuleht nichts als ein Erbbegräbnis sein eigen schien. Auch bei der so unglaublich erscheinenden Verheißung Gottes, daß seine Nachkommen sein sollten wie die Sterne am Himmel, zweifelte er nicht, sondern gab Gott die Ehre und wußte aufs allergewisseste: was Gott verheißt, kann er auch thun. So mache auch du mit Abraham den Schluß: Gottes Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, hält er gewiß.

Gebet.

(Köge!.)

Allmächtiger Gott! Wir sagen dir Lob und Dank für alle deine Gnade und Treue, die du uns an Leib und Seele bis auf diese Stunde erwiesen hast. Du hast uns nun wieder einen Tag geschenkt; o hilf, daß wir in deinem Lichte wandeln! Wache auch heute nach deiner Treue über uns, daß wir diesen ganzen Tag dir zu Lob und Ehren verleben und in gläubigem Gehorsam von dir uns leiten und führen lassen. Welche Wege du uns auch führen magst, sprich nur

auch uns das Wort des Troftes und der Verheißung in unsre ohne dich so arme Herzen: Fürchte dich nicht, ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.

Ich steig' hinauf zu dir im Glauben;
Steig du in Lieb' herab zu mir.
Laß mir nichts diese Freude rauben;
Erfülle mich nur ganz mit dir.

Ich will dich fürchten, lieben, ehren,
So lang' in mir das Herz sich regt;
Und wenn dasselb' auch nicht mehr schlägt,
So soll doch noch die Liebe währen.

Amen.

(Nach Dieffenbach.)

(Wolfg. Deßler.)

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Seid getrost und unverzagt, fürchtet ench nicht und lasset euch nicht grauen; denn der Herr, dein Gott, wird felbft mit dir wandeln und wird die Hand nicht abthun, noch dich verlassen. 5 Mos. 31, 6.

Betrachtung.

Die herrliche Verheißung, die der Herr einst seinem Volk gegeben hat, sie gilt noch heute allen, die an seinen Namen glauben. Wohl gibt es Zeiten in unserm Leben, in denen Gott sein Angesicht vor uns verbirgt, um unsern Glauben und unsre Treue zu prüfen, und es ist uns dann zu Mute, als ob er uns verlassen und seine Hand von uns abgezogen hätte. Aber wenn die Not am größten ist, ist seine Hilfe am nächsten. Wenn die Prüfung ihren Zweck erreicht hat, so tritt die Sonne seiner Liebe wieder hinter den Wolken hervor, und wir erfahren es zu unsrer Freude und zur Beschämung unsres Kleinglaubens, daß unser Fürchten und Bangen unnüz gewesen ist. Darum: was dir auch begegnen, welcher Sturm über dich hereinbrechen mag, sei getrost und unverzagt und laß dir nicht grauen; Gott wird auch dir sein Wort halten, er wird die Hand nicht von dir abthun, noch dich verlassen.

Gebet.

Himmlischer Vater! Wie viele Wohlthaten kommen uns zu von deiner treuen Vaterhand, und wir vergelten sie so oft mit Undank! Herr, gedenke unsrer Übertretung nicht! Sei uns gnädig und bleibe auch ferner bei uns auf allen unsern Wegen; erhalte uns stets

in deiner Gemeinschaft, daß wir leben in dir und zur Ehre deines Namens. Laß uns allezeit wandeln als deine wahrhaftigen Kinder und wachen und nüchtern sein, voll Glaube, Liebe und Hoffnung, als lebendige Glieder deines ewigen Reiches.

O du, der uns den Sohn verschrieben,
Der, in der Hand den Gnadenbrief,
Der ganzen Welt sein: „Laßt euch lieben,
Laßt euch mit Gott versöhnen!" rief,
Der's treu besiegelt durch sein Blut:
gib mir, Herr, zur Liebe Mut!
Amen.

(Nach Kapff.)

(E. M. Arndt.)

8. Januar. Morgen.

Wo der Herr nicht das Haus bauet, so arbeiten umsonßt, die daran bauen. Ps. 127, 1.

Betrachtung.

Eine Stätte der Liebe und Treue muß das Haus sein, wenn das Leben der Familie darin gedeihen soll. Der Mann darf sich nirgend wohler fühlen als in seinem Hause. Im Kreise der Seinen muß ihn der Odem des Friedens und der Freude umwehen. Mann und Weib müssen das Ihrige thun, damit das häusliche Wohl wachse und blühe. Des Hausvaters Fleiß, Nüchternheit, Rechtschaffenheit, der Hausmutter Ordnung und Tüchtigkeit müssen zusammenwirken, um einen Hausstand zu erhalten, in dem die große Aufgabe der Familie erfüllt wird. Einander in Freud und Leid, in Not und Tod beizustehen, im Geiste des Gehorsams und der Ordnung, der Redlichkeit und der Wahrheit das heranwachsende Geschlecht zu erziehen, in geduldiger, sanftmütiger, selbstverleugnender Liebe nicht auf sein, sondern auf der andern Wohl bedacht zu sein, das ist nur einem Hause möglich, das auf den rechten Grundlagen steht. Aber man glaube nicht, daß das Bauen geschehen kann ohne Gotteswort und Gottesfurcht. Wo der Herr nicht das Haus bauet, arbeiten umsonst, die daran bauen. Nur wo der Wille Gottes Gesez ist für Eltern und Kinder, wo der Geist Gottes die Herzen zusammenfindet und in Trübsal Trost, in Schwachheit Kraft, im Sterben das ewige Leben verbürgt, kann der Friede sicher und das Glück von Dauer sein.

(Stöder.)

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Gebet.

Herr unser Gott! Wir beugen uns vor deinem Gnadenthron, denn du bist unser Vater und wir sind deine Kinder. Du hast uns von Ewigkeit her geliebt und willst nur unsre Seligkeit. Dafür fagen wir dir von Herzen Preis und Dank! Gott, nur in dir haben wir Friede und Freude, Trost und wahres Leben. Baue du fort und fort unser Haus durch die Kraft deines Wortes und Geistes. Ziche uns ganz zu dir und laß Liebe und Eintracht unter uns wohnen. Segne unsern Ausgang und unsern Eingang. Laß auch heute alles, was uns begegnet, uns zum Heil gereichen. Mache unser Herz fest durch deine Gnade; sei du unser Gott und wir wollen dein Volk sein.

Sprich ja zu meinen Thaten,
Hilf selbst das Beste raten;

Den Anfang, Mitt' und Ende

Ach! Herr, zum besten wende!

(Baul Gerhardt.)

Amen.

8. Januar. Abend.

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch siket, da die Spötter sihen, sondern hat Luft zum Gesek des Herrn und redet von seinem Gesek Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum gepflanzet an den Wasserbächen, der seine Früchte bringt zu seiner Beit, und seine Blätter verwelken nicht, und was er macht, das gerät wohl. Pj. 1, 1—4.

Betrachtung.

Vollkommene Menschen sind die Gerechten nicht; sie sind auch arme Sünder, aber sie haben ihre Lust am Gesez des Herrn; Gottes Wort ist ihnen nicht zuwider, vielmehr denken sie ernstlich darüber nach. Einem Fruchtbaum gleicht der Gerechte, einem Fruchtbaum, der vom Gärtner gepflanzt ist in guten Boden in einem wasserreichen Garten; das heißt nicht, daß Gott einen solchen Menschen mit Erdengütern überschütte, ihm lauter angenehme Tage bereite. Aber er wird ihm durchhelfen auch an bösen Tagen. Mag auch heiß die Sonne stechen und der Glutwind daher wehen, der alles austrocknet, dem Baum, der am Wasser gepflanzt ist, welken darum die Blätter nicht; so geht auch der Mensch nicht zu Grunde in den Tagen der Heimsuchung, den Gott mit dem Wasser des ewigen Lebens getränkt hat.

Spengler, Bilgerstab.

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