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Betrachtung.

Ein jeder Schritt, den wir so zu sagen auch nur vor die Thür thun, gehört zu dem Wege, den wir durch die Welt zum Himmel gehen. Nun heißt es aber: „Befiehl dem Herrn deine Wege." Also sollen wir ihm täglich alle unsre Tritte und Schritte befehlen und ihn bitten, daß er uns allerwegen aus- und einführe und keinen Augenblick allein lasse. Das ist täglich nötig, besonders aber dann, wenn wir mancherlei wichtige Dinge vorzunehmen haben. Da heißt es immer: Laß dir von dem Herrn den Weg zeigen, den du wandeln jollst. Unternimm nichts ohne Gebet! Hast du aber alles deinem Gott anbefohlen, und dich ihm und seiner Führung ganz und gar überlassen, und es geht sehr wunderbar, oder du siehst nicht bald, wo es hinaus will, so hoffe und harre auf ihn: erwarte seine Hilfe und glaube fest, er werde alles wohl machen.

Gebet.

(Nach Bogatky.)

Vater im Himmel! Bei allem, was wir in deinem Namen beginnen, hoffen wir auf deinen Segen und deine Hilfe. Warum sollten wir ängstlich sorgen, wenn du dich unser annimmst? Wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmet, so erbarmest du dich über die, welche dich fürchten. Du bist der Vater der Waisen, der Berater der Witwen, der Schuß der Verlassenen und Bedrängten, die deinen Namen anrufen. So sei denn deine väterliche Vorsehung auch heute unser Trost und unsre Zuversicht. Verleihe uns deine Gnade dazu, daß wir uns redlich nähren und nach Kräften Gutes thun.

Dir, Gott und Vater, denn befehl'

Ich all mein Thun und Leben;
Mit Sorgen ich mich nimmer quäl'
Es sei dir heimgegeben.

Ich bleibe still; nur wie Gott will,

Mag fünftig alles gehen.

Gott hilft mir doch, das glaub ich noch,

Sein Wille muß geschehen!

Amen.

(Evang. Gesangbuch von Riga.)

11. Januar. Abend.

Erhöre mich, wenn ich rufe, Gott meiner Gerechtigkeit, der du mich tröstet in Angst, sei mir gnädig und erhöre mein Gebet. Erkennet doch, daß der Herr seine Heiligen wunderlich führet; der Herr höret, wenn ich ihn anrufe. Ich liege und schlafe ganz mit

Frieden; denn allein du, Herr, hilfft mir, daß ich sicher wohne. P. 4, 2. 4. 9.

Betrachtung.

Von Feinden umgeben und bedrängt wendet der heilige Sänger sich an den Herrn, an seinen Gott, der recht richtet, und fleht ihn um Hilfe an. Wie oft schon war er sein Trost; sollte er ihn jezt verlassen? Wunderlich freilich führt er die Seinigen, oft über hohe Berge und durch tiefe Abgründe, aus denen keine Errettung möglich scheint. Auch wo sie im Rechte sind, unterliegen sie zuweilen, während die Feinde triumphieren. Doch der Herr höret das Gebet des Gerechten. Auf die Nacht folgt ein lichter Morgen. Darum fönnen wir mitten im Sturm unser Haupt getrost zur Ruhe niederlegen, wenn wir nur den Herrn zum Freunde haben.

Gebet.

Herr, unser Gott, der du der rechte Vater bist über alles, was Kinder heißt im Himmel und auf Erden, siehe aus deiner heiligen Höhe gnädig auf uns hernieder und höre uns, wenn wir dich anrufen. Du, Herr, bist groß von Rat und mächtig von That. Du heilest, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindest ihre Schmerzen. Sei uns gnädig um unsres Herrn und Heilandes willen. Tröste uns in aller Trübsal, erleichtere unsre Sorgen und Mühen, laß uns und allen, die dich suchen, dein Gnadenangesicht leuchten. Wo du nicht das Haus behütest, da wacht der Wächter umsonst. Darum bleibe bei uns mit deinem allmächtigen Schuß und Segen und laß uns erfahren, daß du der Gott bist, an welchem nicht zu schanden werden alle, die auf dich trauen.

Ach, du Gott der wahren Ruh',

Gib auch Ruhe mir!

Was ich denke, red' und thu',

Streb' nach Ruh' in dir;

Gib Ruh' dem Geist.

Schließt sich dann mein Auge zu,

So führ' Leib und Seel' zur Ruh'
Dem Himmel zu.

Amen.

(Johann Schade.)

12. Januar. Morgen.

Ich eile und säume mich nicht, zu halten deine Gebote. Ps. 119, 60.

Betrachtung.

Manche Aussprüche im alten Testament klingen wie Selbstruhm und Pharisäertum. Uns ist unter dem Kreuze die Sünde in solcher Klarheit aufgegangen, daß die Berufung auf die eigne Gerechtigkeit verstummt. Es gehört zu dem Stande des Gesezes im alten Bunde, daß man nur an den Buchstaben denkt und sich vom Geiste nicht genug strafen läßt. Aber etwas Großes ist es doch, wenn ein Mensch so eifrig im Guten ist, sich so im Gehorsam übt, so ernstlich die Sünde scheut, daß er vor dem Thron der Anbetung zu sagen wagt: Ich säume mich nicht, zu halten deine Gebote. Davon sollen auch die Christen lernen. Es ist ein großer Irrtum, wenn man meint, daß die Gnade das Halten der Gebote weniger notwendig mache. Es gibt Kopfchristen, welche eine tote Überzeugung im Verstande, aber feinen Gehorsam im Gemüte haben. Ich eile zu halten deine Gebote, das soll in einem tieferen Sinn auch das Gelübde der Gläubigen sein. Christus gibt dem Kämpfer und Beter seine Kraft; wir vermögen alles durch den, der uns mächtig macht, Jesum Christum.

Gebet.

(Stöder.)

Heilig, heilig, heilig bist du, Herr, unser Gott! Wir aber sind so trag zum Guten und unsre Gerechtigkeit ist vor dir wie ein beflecktes Kleid. senke du selbst eine heilige Ehrfurcht vor dir in unser Herz und lehre uns die Sünde meiden, für die dein lieber Sohn sein Leben in den Tod gegeben hat. Du willst, daß wir dir mit ganzem Herzen und von ganzer Seele dienen; du weißt aber, wie schwer uns das wird, und wie schwach wir dazu sind! O so befreie du uns von aller Trägheit und fleischlichen Sicherheit; mache uns eifrig, deine Gebote zu halten und dir in rechter Treue zu dienen heute und unser lebenlang.

Jesu, so regiere

Du unser Herz und Haus,
Daß man es sichtlich spüre,
Du gehst drin ein und aus,

Und man zu allen Stunden
Uns seh' ergeben dir,

Zu Lieb' und Treu verbunden,
Bis du uns rufft von hier!
(Leonhard Meißner.)

Amen.

12. Januar. Abend.

Mose ließ die Kinder Israel ziehen vom Schilfmeer hinaus zu der Wüste Sur. Und sie wanderten drei Tage in der Wüßte, daß sie kein Wasser fanden. Da kamen sie gen Mara; aber sie konnten des Wassers zu Mara nicht trinken, denn es war sehr bitter. Daher hieß man den Ort Mara. 2 Mose 15, 22. 23.

Betrachtung.

Wir haben auch unser Mara; der Weg durch die Wüste dieses Lebens nach Kanaan führt an manchem bitteren Quell vorüber. Was uns aber labt auch im bittersten Leid, das kennen wir; es ist der Baum, den Gottes Güte auf Golgatha eingepflanzt hat. Wer sagen fann: „Der am Kreuz ist meine Liebe," dem fehlt es nicht an Trost und Erquickung. Wer von Herzen glaubt: „Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten," der wird in keiner Not versinken. Das Kreuz dem Herrn nachtragen, ihm stille halten, so lange die Not dauern soll und fest vertrauen, sie dauert nicht zu lange, auf ihn, den großen Dulder, blicken, der für alle die Seinen den Leidensweg geheiligt und mit tausend Segnungen überschüttet hat, das macht das bittre Wasser süß und hilft den Leidensfelch trinken bis ans Ende. (Nach_L. Witte.)

In dieser Abendstunde
Will ich, o Herr, dir nah'n:
Ich lob' aus Herzensgrunde,
Was du an mir gethan;
Nimm, Herr, mein Beten an!

Ich gebe dir die Ehre,
Mein treuer Herr und Gott!
Hilf, daß ich sie vermehre
In Freud' und aller Not,
Auch endlich in dem Tod.

Ich rühme deine Gaben
Und bitte ferner dich:
Woll'st Leib und Seele laben;
Der Sünde Macht zerbrich,
So schlaf' ich sicherlich.

Gebet.

Amen.

Einst werde ich mit Wonne
Dort lieblich schauen an
Dich, Jesu, meine Sonne,
Und nach der Pilgerbahn
Dich ewiglich umfahn.

Eh' ich von hinnen fahre,
Bitt' ich, o treuer Gott!
Mich väterlich bewahre
Vor bösem, schnellem Tod;
Hilf mir aus aller Not!

Zu bringen Lob und Ehre,
Bin ich dir, Herr, bereit;
Den schwachen Glauben mehre,
Dann laß mich nach der Zeit
Eingehn zur Herrlichkeit.

(Heinrich Täfar.)

1. Sonntag nach Epiphanien. Morgen.

Seine Eltern gingen alle Jahre gen Ierusalem auf das Ofterfest. Und da er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf gen Ierufalem, nach Gewohnheit des Festes. Luk. 2, 41. 42.

Betrachtung.

Die Eltern Jesu nahmen ihn mit „gen Jerusalem nach Gewohnheit des Festes", nicht um das lärmende Prachtleben einer Hauptstadt dem schüchternen Knaben zu zeigen und bittre Klagen einzumischen, wie sie so dürftig müßten leben in dem verachteten Nazareth. Die frommen Eltern rief das heilige Osterfest zur Anbetung in den Tempel, zum Dank gegen den himmlischen Vater, ob sie gleich äußerlich arm waren; das war ihnen heilige Gewohnheit, dazu war Reise und Aufwand ihnen nicht zu viel; und kaum daß sie ihr Kind stark genug hierzu glaubten, gewöhnten sie auch dieses, dem Zuge von oben zu folgen, festlich sich zu freuen und zu stärken im lebendigen Gott. Wo anders mag denn auch ein rechtschaffenes Elternherz für sein Kind einen besseren Play wissen als bei dem allein Guten, bei Gott? Ja Eines, ihr Eltern; ist vor allem not, wenn ihr euch und eure Kinder für hier und dort wollt gut bedenken: daß ihr von frühe auf sie zu Gott führet in seinen Dienst und sie daraus nicht entlasset, so alt sie werden. Suchet den Herrn mit euren Kindern - und wo eher, als wo man sich versammelt um Gottes Wort, zu dem es nicht erst Tagereisen bedarf! Da schweigt das Lust- und Sorgengewühl der Welt, und der Herr redet mit der Menschenseele von seinem ewigen Reich, und das Menschenkind mit seinem Heiland in der Höhe vom ewigen Heil; hier wirbt und erzieht die göttliche Gnade für ihren seligen Dienst, damit Eltern und Kinder, Herren und Dienende ihre wahre Heimat finden.

Gebet.

(Nach Beck.)

Herr unser Gott! Wir danken dir, daß du uns einen Tag berordnet hast, an welchem wir von der Arbeit ruhen und für Leib and Seele neue Kräfte sammeln dürfen. Gib, daß wir diese Gabe

beiner Liebe recht hoch schäzen und den ganzen Tag so zubringen, Die es dir wohlgefällt. Du willst zu unserm Heile, daß wir dein Bort fleißig gebrauchen und uns durch dasselbe von der Erde zum Himmel weisen lassen, wo unsre wahre Heimat ist. Oso gib uns Erit und Liebe zu deinem Worte, öffne uns das richtige Verständnis desselben und hilf, daß es uns stets inniger mit dir verbinde. Laß Den Gebetsumgang mit dir uns ein wahres Herzensbedürfnis werden.

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