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1. Januar. Abend.

Unser Leben währet siebenzig Jahre, und wenn es hoch kommt, So find es achtzig Jahre, und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen, denn es fährt schnell dahin, als flögen wir davon. i. 90, 10.

*

Betrachtung.

Wenn dein Leben siebzig und selbst achtzig Jahre oder länger währen sollte, und es hat keinen andern Inhalt, als den die Menschen köstlich heißen, wenn du nur Schäße auf Erden darin gesammelt hast und keine im Himmel, nur Ehre von Menschen und nicht von Gott gesucht und gefunden, wenn du die Freude im Herrn nicht kennen gelernt hast, dann ist es doch nur „Mühsal und Nichtigkeit“ gewesen und hat keinen bleibenden Wert. Mit allem Rennen und Laufen, mit allem Hasten und Jagen, mit allen Mühen und Sorgen hast du nichts gewonnen als Staub und Asche, und vieles, um welches die Welt dich beneidet, wird dir vor Gott zur Sünde, zur Anklage und zum Gericht. Zu ihm, dem ewigen Gott, der die Quelle des Lebens ist, für den es keine Zeit gibt, nimm darum deine Zuflucht. In der Welt herrscht der Tod. In ihm ist Leben und Seligkeit.

Gebet.

(Nach Herm. Schmidt.)

Lieber himmlischer Vatek! Mit dir wollen wir den ersten Tag des neuen Jahres schließen. Mit dir haben wir dasselbe angefangen, mit dir wollen wir es, wenn es dein gnädiger Wille ist, fortseßen und vollenden. Als deine Kinder kommen wir jetzt vor deinen Gnadenthron, um dir zu danken für die bisher uns erwiesene Liebe und dich um deinen ferneren Beistand und Segen zu bitten. Du bist im alten Jahre unser treuer Gott gewesen; o sei es auch künftighin um Jeju willen.

Sprich deinen milden Segen
Zu allen unsern Wegen,
Laß Großen und auch Kleinen
Die Gnadensonne scheinen.

Hilf gnädig allen Kranken;
Gib fröhliche Gedanken

Den hochbetrübten Seelen,

Die sich mit Schwermut quälen.

Amen.

Sei der Verlass'nen Vater,
Der Jrrenden Berater,
Der Unversorgten Gabe,
Der Armen Gut und Habe.

Und endlich, was das meiste:
Füll uns mit deinem Geiste,
Der uns hier herrlich ziere,
Und dort zum Himmel führe.
(Paul Gerhardt.)

2. Januar. Morgen.*)

Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Jes. 41, 10.

Betrachtung.

Unser Gott häuft hier recht seine Verheißungen und legt uns dieselben eindringlich ans Herz. Wir sollten ihm auf ein einziges Wort hin glauben; um wieviel mehr, wenn er so viele Worte macht und uns so oft seines Beistandes versichert. Gott der Herr weiß freilich, daß Unglauben und Furcht uns immer aufs neue anfallen; deswegen fährt er fort, uns Mut zuzusprechen. Sollten wir aber nicht getrost werden, wenn Gott uns zuruft: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir!"? Es ist, als spräche er: Sei nur getreu und halte aus, denn ich stehe dir mächtig zur Seite; ich halte dich fest, denn ich bin dein Gott und Vater, und du bist mein Kind, das ich nicht werde zu Grunde gehen lassen. Solche Trostesworte sind lauter Feuerflammen, durch die unser Glaube entzündet, stark und kräftig werden soll.

Gebet.

(Nach Bogazki.)

Herr unser Gott und Vater! Was kannst du uns Tröstlicheres sagen als das Wort: „Ich bin deine Hilfe, ich bin dein Gott!" Wir halten uns daran und bitten dich von Herzen: sei und bleibe auch unser Herr und Gott und erhalte uns durch die rechte Hand deiner Gerechtigkeit. Erfülle gnädig an uns deine Zusage; stärke uns, damit wir im Kampf bestehen und in und um uns etwas Gutes wirken können. Will Furcht und Verzagtheit sich unser bemächtigen, so sprich auch zu uns: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott." Gib, daß wir endlich dahin gelangen, deiner Verheißung unerschütterlich zu vertrauen und recht fröhlich zu sein in dir, dem Hort unsres Heils.

Noch eins, Herr, will ich bitten dich,
Du wirst mir's nicht versagen:
Wenn mich der böse Geist ansicht,
Laß mich, Herr, nicht verzagen;

(Nach Bogahli.)

Hilf mir und wehr, ach Gott mein Herr,
Zu Ehren deinem Namen!

Wer das begehrt, dem wird's gewährt:
Drauf sprech' ich fröhlich Amen.

(Albrecht Markgraf von Brandenburg-Culmbach.)
Amen.

*) Fällt ein Sonntag zwischen Neujahr und Epiphanien, so sind die An

dachten des 9. Januar zu gebrauchen.

2. Januar. Abend.

Frenet euch, daß eure Namen im Himmel geschrieben find. Luk. 10, 20.

Betrachtung.

Es gibt mißtrauische und zaghafte Seelen, die, während sie alle andern über ihren Herzenszustand beruhigen, nie selber zur freudigen Gewißheit kommen können, daß ihre Namen im Himmel geschrieben sind. Wir sollen freilich nicht Friede rufen, wo kein Friede ist, wir jollen aber auch nicht strenger sein als der Herr selbst. Es handelt sich nicht darum zu wissen, ob in uns das Leben und das Werk Christi in vollem Maß sich findet, sondern ob etwas davon in uns vorhanden ist. Hat der Herr sein Gnadenwerk in uns begonnen, so dürfen wir die demütige, aber feste Zuversicht haben, daß unsre Namen im Himmel geschrieben sind und daß er sie nicht mehr austilgen werde nach seiner großen Barmherzigkeit.

ebet.

(Rach A. Monod.)

Herr unser Gott! Wir sind fröhlich in dir und danken dir von Herzen für alles Gute, das du uns auch heute wieder erwiesen hast. Ach! verleihe uns die Gnade, daß wir deine unaussprechliche Liebe recht erkennen und unser einziges Glück in dem Genusse deiner Huld, in der Vollbringung deines Willens und in der Hoffnung auf dein himmlisches Reich suchen und finden. Erwecke in uns eine lebendige Freude an den Gnadengütern, die uns Jesus Christus erworben hat. Unsre ganze Hoffnung gründet sich auf ihn in Zeit und Ervigkeit. O Gott, laß uns in unsrer Hoffnung nicht zu schanden werden. Erhalte uns in deiner Gemeinschaft und hilf uns zur Freude des ewigen Lebens durch unsern Herrn Jesum Christum.

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3. Januar. Morgen.

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöset; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. Jef. 43, 1.

Betrachtung.

Der Mensch ist Gottes Geschöpf, Gottes Bild, Gottes Eigentum. Du gehörst Gott an, weil er dich erschaffen hat. Aber noch mehr: Ich habe dich erlöset, spricht der Herr, darum bist du mein. Durch eine hohe Hand, durch einen ausgereckten Arm ziehen die Kinder Israels frei und siegreich aus Ägypten. Nie aber ist diese Hand höher als da, wo sie sich zur Fußwaschung der gefallenen Menschheit erniedrigt, nie ist der Gottesarm gewaltiger als da, wo er sich am Kreuze ausreckt, wo es heißt: Der Herr hat besucht und erlöset sein Volk. Und nun besinne dich: sind in deinem Leben nicht einzelne Erlösungen sichtbar? Schwere Krankheit hat dich ergriffen, schon warf der Tod drohend seine Schatten auf dich; sage: wer riß deinen Fuß vom Gleiten, dein Auge von den Thränen, deine Seele vom Tode? Du hast Größeres als das gesehen. Der Herr hat dich schon in der heiligen Taufe bei deinem Namen gerufen, er hat in der Tiefe deines Wesens dich erkannt, hat dich zu sich gezogen aus lauter Güte und mit dir einen unzerstörbaren Bund aufgerichtet; er hat dich befreit von Sünde und Schuld. Darum sei getrost, fürchte dich nicht, glaube nur!

Gebet.

(Nach Kögel.)

Barmherziger Gott und Vater! An jedem Morgen, den deine Gnade uns erleben läßt, sollen wir uns aufs neue des Heils freuen, das du uns durch unsern Herrn Jesum Christum bereitet hast. Die Wunder deiner Gnade sind groß, und deine Güte währet ewiglich. Darum lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes gethan hat! Auf dich, Herr unser Gott, sehen wir auch heute unsre ganze Zuversicht. Wende deine Gnade und Güte nicht von uns, leite uns in deiner Wahrheit, segne und behüte uns auf allen unsern Wegen.

rüste mich mit deiner Kraft,

Daß ich bis an mein Ende

Stets übe gute Ritterschaft,

Zu dir allein mich wende;

Daß ich in meiner lezten Not

Des Glaubens Ziel durch deinen Tod,
Die Seligkeit, erlange.

Amen.

(D. Denice.)

3. Januar. Abend.

Darum sollt ihr nicht sorgen and sagen: Was werden wir ellen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach solchem allem trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr des alles bedürfet. Matth. 6, 31. 32.

Betrachtung.

Wie thöricht ist doch unser Sorgen und wie unrecht ist es auch! Unser himmlischer Vater weiß, was wir bedürfen. Es ist Kleinglaube, Mangel an Vertrauen zu Gott, was uns sorgen heißt. Wäre der Glaube, den unsre Lippen bekennen, so recht in unser Leben übergegangen, wir würden auch in der größten Not, wenn alles Erdenglück in Scherben brechen wollte, den Mut und den Frohsinn nicht verlieren. Allein das Reich Gottes und das ewige Leben ist uns nur ein Anhängsel des Erdenlebens, gleichsam ein lehtes Rettungstau, an das wir uns anklammern, wenn alles andre in Stücke geht. Wir haben Kopf und Hände zu brauchen, zu arbeiten und zu wirken, so lange es Tag ist, nur eines sollen wir nicht: sorgen und bangen, ob unser Werk auch gelingt, ob nicht alles umsonst sei. Das sollen wir Gott überlassen. Die Weisheit der ewigen Liebe wird uns durchhelfen von einem Tage zum andern, bis alle Mühe und Not des irdischen Lebens fröhlich endet im ewigen Reich des Himmels.

Gebet.

(J. Hauri.)

Welch ein Trost ist es für uns schwache, sündhafte Menschen, dağ du, heiliger und allmächtiger Gott, unser Vater bist! Nun dürfen. wir mit kindlicher Freudigkeit zu dir beten und in allen Verhältnissen unsres Lebens uns mit der Überzeugung beruhigen, daß du väterlich für unser wahres Beste sorgst. Im Aufsehen auf deine Vaterliebe können wir diesen Tag getrost und ruhig beschließen. Dir, du treuer Gott, übergeben wir unser Leben, unsre Wohlfahrt, unsre Ruhe auch für diese Nacht. Nimm uns in deinen mächtigen Schuß und laß kein Übel sich unsrer Wohnung nahen. Laß uns morgen neugestärkt wieder erwachen und verleihe uns die Gnade, daß wir jeden Tag unsres Lebens danach streben, deiner Vaterhuld immer würdiger zu werden.

Sorge, Vater, forge du,
Sorge für mein Sorgen!
Sorge selbst für meine Ruh',
Heut sowohl als morgen;

(Nach Rosenmüller.)

Sorge für mich allezeit;

Sorge für das Meine;

du Gott der Freundlichkeit, Sorge du alleine!

(Ludämilia Elisabeth, Gräfin von Schwarzburg) Amen.

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