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Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch ihn leben sollen." So lasset uns ihn lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.

Bebet.

(Nach Luthardt.)

Herr unser Gott, du ewig Gnädiger und Barmherziger! Wir bitten dich: Gib uns einen lebendigen Eindruck von unsrer Armut und Untreue und von den vielen Untugenden, die eine Scheidewand bilden zwischen dir und uns. Stelle uns aber auch deine Gnade und Liebe recht groß vor Augen und schenke uns eine volle Freudigkeit zum Glauben an deine unendliche Vaterliebe in Christo Jesu, unserm Herrn. Erfülle uns mit dem aufrichtigen Verlangen, dich wieder zu lieben und unsre Liebe zu dir mit der That zu beweisen. Verkläre das teure Bild deines Sohnes, unsres Herrn und Heilandes, in unsern Seelen, damit wir es uns zur heiligen Aufgabe machen, in seinen Fußstapfen zu wandeln unser lebenlang.

Eines gib mir, Herr, hienieden:
Deinen Geist und deinen Frieden
Und den Ruhm an meinem Grabe,
Daß ich dich geliebet habe.

Amen.

Freitag nach 1. Epiphanien. Abend.

(A. Knapp.)

Der Herr ist nahe bei denen, die zerbrochenes Herzens sind, and hilft denen, die zerschlagenes Gemüt haben. Ps. 34, 19.

Betrachtung.

Gar mancherlei kann der Hammer sein, den Gott braucht, um ein Herz zu zerbrechen, ein Gemüt zu zerschlagen. Da ist es einem, als wäre die Liebe Gottes vergangen und nur die Furcht noch da, als wäre es aus mit aller Lust und Freude, und nur der Schmerz noch da. Doch solche Stunden, da dir das Herz zerbrochen wird, sind die Segensstunden deines Lebens. Wenigstens können sie es werden, wenn du sie recht gebrauchst. Freilich, aus dem allen fann auch eine bloß weltliche Traurigkeit entspringen, die den Tod wirket, eine irdische Verzweiflung, die Gottes Angesicht flieht, ein wilder Ärger und ein schlimmer Zorn. Wohl dir, wenn die göttliche Traurigkeit über dich kommt! Daß du klein wirst, macht dich groß; daß du zerschlagen wirst, macht dich heil; daß du zerbrochen wirst, macht dich ganz. Anfechtung lehrt auf das Wort merken und treibt hin zu dem Heiland der Sünder. Jesus läßt uns nicht zerbrochen daliegen,

sondern wie er uns die Geschichte vom barmherzigen Samariter erzählt hat, ist er selber barmherzig und hilft. Er heilet die zerbrochenen Herzen.

Gebet.

(Nach Stöder.)

Erbarmungsreicher Gott, Vater unsres Heilandes Jesu Christi! Du wohnest in der Höhe und im Heiligtum, du wohnest auch in zerbrochenen Menschenherzen. Du hast deinen Sohn in die Welt gesandt, daß er die Sünder selig mache. Wir sind arme Sünder, wir er kennen unsre Schuld, wir beichten dir alle unsre Übertretungen. Wohin sollen wir fliehen vor deinem Angesicht? Wir sind verloren, wenn du uns nicht hilfft. Aber du willst uns helfen; du willst uns nicht in unsrer Not verschmachten lassen. So wecke uns denn auf zu rechter Erkenntnis unsrer Sünde und zu wahrer Reue über unsre Missethat. Zieh uns, o Vater, zu dem Sohne, daß wir bei ihm das Leben finden. Und du, Herr Jesus Christus, der du dich als einen Arzt anbietest, nicht für die Gesunden, sondern für die Kranken, besuche uns, heile uns, erbarme dich über uns! Ja, hilf uns, treuer Heiland, und laß auch in dieser Nacht dein Angesicht freundlich über uns leuchten.

Du bist mein Licht; du leitest mich
Auf allen meinen Wegen,
Und führst mich ganz verwunderlich
Durch Sonnenschein und Regen.

Dein Wort geht mir als Leitstern für
Und leuchtet meinen Füßen
Bei allen Finsternissen.

(Nach Stöcker.)
Du bist mein Fels; du trägest mich.
Laß alle Berge sinken,

So steh' ich unveränderlich
Und werde nicht ertrinken.
Obgleich die Flut mit aller Wut
An meinen Anker schläget,
Werd' ich doch nicht beweget.

Amen.

(Benj. Schmolf.)

Samstag nach 1. Epiphanien. Morgen.

Ach, daß die Hilfe aus Bion über Israel käme, und der Herr fein gefangen Volk erlösete! So würde Jakob fröhlich sein und Israel fich freuen. Ps. 14, 7.

Betrachtung.

Wer durch den Sohn Gottes frei und selig werden will, der muß vorher seine Bande recht erkennen und darunter seufzen lernen: „Ach! daß die Hilfe aus Zion käme!" Denn wie soll einer frei werden, der nicht glaubt, daß er gefangen ist, und der nach der Freiheit nicht verlangt? Viele Menschen erkennen und verabscheuen

ihre Gefangenschaft und ihre Bande nicht, sondern lieben sie und meinen, sie seien freie Leute, weil sie nach ihrem eignen Sinn und Willen leben können. Wenn ihnen der Weg zur wahren Freiheit gezeigt wird, da denken sie wohl, man wolle ihnen Fesseln anlegen und wehren sich dagegen. Und doch gibt es keine größere Sklaverei als die Sklaverei der Sünde. Wer seine Fesseln fühlt und sie gern los wäre, der wisse, daß der Sohn Gottes eben dazu gekommen ist, uns frei zu machen; und wenn wir mit tausend Stricken gebunden wären, so kann und will uns doch dieser mächtige Erlöser zur völligen Freiheit führen.

Gebet.

(Nach Bogazky.)

Mit deiner Hilfe und Gnade, o Gott, haben wir wieder den lezten Tag der Woche erlebt. Haben die Erfahrungen und Erlebnisse der vergangenen Tage, die Erweise deiner Liebe und deines Ernstes uns kräftiger zu dir hingezogen? Ach, Herr, erbarme dich unser und mache uns frei von aller Sünde und Not. Gehe nicht ins Gericht mit deinen Knechten, denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht.

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Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Jodh ift sanft, und meine Laft ist leicht. Matth. 11, 28-30.

Betrachtung.

In der Welt ist keine Ruhe und in deinem Herzen auch nicht. Unser Leben ist ein Sehnen und Suchen und eitel Mühe und Arbeit.

Sobald aber der Mensch zur Erkenntnis seines Elends gelangt und nach Vergebung und Frieden sich sehnt, so begegnet ihm die Einladung des reichen und mächtigen Herrn: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken." Höre dies Wort deines Herrn und bewege es in deinem Herzen, bis du ihm antworten kannst: „Ja, ich komme zu dir. Sei mir gnädig; nimm mich an. Gib meiner Seele die Ruhe in dir, den Frieden mit Gott, daß ich sagen kann: Dein Gott ist mein Gott, dein Vater ist mein Vater." Er erquickt dann deine Seele mit seiner Gnade und gibt dir alles, was er hat. Das Joch, welches er dir auferlegt, ist sanft und leicht. Es bewahrt dein Herz, es thut deiner Seele wohl, es fördert ihre Ruhe, deine Ruhe in Gott, daß sie dir nicht mehr kann getrübt und genommen werden.

Bebet.

(Nach Mallet.)

In dir allein, o Herr, finden wir wahre Erquickung und Ruhe für unsre Seelen. Ohne dich sind wir arm, in dir haben wir Frieden, Leben und volle Genüge. Darum stehe uns gnädig bei, daß wir als Mühselige und Beladene auf deine treue Hirtenstimme hören und uns von dir schenken lassen, was die Welt uns nicht zu geben vermag. Gieße du deine Lebensströme aus in unser Herz und gib uns schon jezt einen Vorgeschmack von der ewigen Erquickung, welche du den Deinen verheißen hast.

Wenn der Wellen Macht
In der trüben Nacht

Will des Herzens Schifflein decken,
Wollst du deine Hand ausstrecken.
Habe auf mich acht,

Hüter in der Nacht!

Einen Heldenmut,
Der da Gut und Blut
Gern um deinetwillen lasse
Und des Fleisches Lüfte hasse,
Gib mir, höchstes Gut,
Durch dein teures Blut.

Soll's zum Sterben gehn,
Woll'st du bei mir stehn,
Mich durchs Todesthal begleiten
Und zur Herrlichkeit bereiten,
Daß ich einst mag sehn

Mich zur Rechten stehn.

Amen.

(J. A. Freylingshausen.)

2. Sonntag nach Epiphanien. Morgen.

Am dritten Tage ward eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war da. Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen. Und da es am Wein gebrach, spricht

die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben nicht Wein. Jesus spricht zu ihr: Weib, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ift noch nicht gekommen. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch saget, das thut. Es waren aber allda sechs steinerne Wasserkrüge gesekt, nach der Weise der jüdischen Reinigung; und gingen je in einen zwei oder drei Maß. Jesus spricht zu ihnen: Füllet die Wasserkrüge mit Wasser. Und sie fülleten sie bis oben an. Und er spricht zu ihnen: Schöpfet nun und bringet es dem Speisemeister. Und sie brachten es. Als aber der Speisemeister kostete den Wein, der Wasser gewesen war, und wußte nicht, von wannen er kam (die Diener aber wußten es, die das Wasser geschöpft hatten), rufet der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jedermann gibt zum ersten guten Wein, und wenn sie trunken geworden find, alsdann den geringern; du haft den guten Wein bisher behalten. Das ist das erste Beichen, das Jesus that, geschehen zu Kana in Galiläa, und offenbarete seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn. Ev. Joh. 2, 1–11.

Betrachtung.

Es wäre unrecht, an unsrer Geschichte Anstoß zu nehmen oder gar sie zur Beschönigung des Leichtsinns zu gebrauchen, während sie uns nichts anderes sein soll als ein liebliches Zeugnis von Jesu reicher Gnade, oder, wie Johannes treffend bemerkt, eine Offenbarung seiner Herrlichkeit. Und die Güte und Liebe, welche bei jenem Hochzeitsmahl zu Tage getreten ist, sie kommt noch heute uns entgegen. Sie offenbart sich zu allen Zeiten auch darin, daß sie uns gar oft nicht nur das Allernotwendigste, sondern auch manches Angenehme und Schöne schenkt. Dabei verfährt er mit einer uns zuweilen unbegreiflichen Weisheit. Wir dürfen ihm nicht widersprechen, wenn er sagt: „meine Stunde ist noch nicht gekommen." Wenn er dir auch dein Wasser nicht in Wein verwandelt, wenn du mit dem Brot und Wasser der Trübsal vorlieb nehmen sollst all' dein lebenlang, gib dich ihm nur willig hin und seinem Geiste, dann wirst du einst von ihm geladen werden und Teil haben an seinem ewigen Hochzeitsfeste.

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Getreuer Gott und Vater! Deine Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu über uns. Deine Güte beten wir in Demut an. Du hast uns bisher väterlich getragen und Nacht uns gnädig beschirmt. Laß uns, o Herr, auch heute wie eine Henne ihre Küchlein,

geleitet und auch in der vergangenen Dafür sei dir Lob und Dank gesagt! deine Hilfe widerfahren und nimm uns, unter die Fittiche deiner Liebe. Wir

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