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Vorwort zur ersten Auflage.

Als ich mich zum Zwecke einer zweiten Auflage mit der Umarbeitung meiner „täglichen Hausandacht“ zu beschäftigen begann, entstand mir unter der Hand ein so völlig umgestaltetes Andachtsbuch, daß ich beschloß, dasselbe ohne Rücksichtnahme auf mein früheres Gebetbuch erscheinen zu lassen. Wenn ich sagen sollte, wie ich mir etwa das Ideal einer christlichen Hausandacht denke, so würde ich davon folgende Beschreibung machen: Der Hausvater singt mit sämtlichen Gliedern des Hauses, das Gesinde nicht ausgenommen, zum Beginn einen oder zwei Verse eines geistlichen Liedes. Dann liest derselbe ein Schriftwort, legt es kurz und frisch aus und betet danach aus dem Herzen, worauf eines der Kinder das Vaterunser spricht. Ten Schluß bildet der Gesang eines Liederverses und der Segen. Dies mein Ideal einer Hausandacht. Dasselbe wird jedoch in den wenigsten Familien erreichbar sein. Abgesehen von dem in gar manchen Häusern mit oder ohne Instrument nicht durchführbaren Gesange, ist selten ein Hausvater im stande, ein Bibelwort den Seinen auszulegen, oder er getraut sich nicht, es in der richtigen Weise thun zu können; ebenso ist das Herzensgebet nicht jedem gegeben. Für manche Haushaltung würde auch eine derartige Hausandacht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. In den meisten Fällen greift man daher nach den zu solchem Zwecke bearbeiteten Büchern und richtet danach seine Hausandacht ein.

Bei Abfassung meines Buches bin ich von folgenden Gesichtspunkten ausgegangen: In betreff des Inhaltes hatte ich weder Zeit noch Kraft dazu, die Betrachtungen durchweg aus meinem Eignen zu schöpfen; vielmehr habe ich um so lieber die vortrefflichen Arbeiten andrer, wie die von Tholuck, Müllensiefen, Kögel, Mallet, Funcke, Blumhardt, Lobstein, Geß, Gerok, Beck 2c. benußt, weil dadurch, unbeschadet des einheitlichen Geistes, eine gewisse erfrischende Abwechslung in das Ganze hineinkam. Dabei war ich ernstlich bestrebt, das Gold der Wahrheit frei zu erhalten von der Zuthat menschlichen Eifers, der uns die reine Quelle des Segens aus Gottes Wort leicht trübt. Wir können nicht genug darauf achten, nur Kohlen vom Altare des Herrn zu nehmen, wenn wir in den Herzen die Flamme lebendigen Glaubens und echter Liebe anzünden und erhalten wollen.

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Überhaupt gibt es Bücher genug, in denen das eigentliche Dogmatisieren und Polemisieren seine Stelle findet; in der Hausandacht ist es meines Erachtens nicht am Plaze. Sie soll weder diejenigen Familienglieder oder daran teilnehmenden Gäste, die noch ferne sind vom Reiche Gottes, ärgern und abstoßen, noch in andern, die auf dem Grunde des Glaubens stehen, einen Zug pharisäischen Dünkels wecken oder nähren. Der Zweck der Hausandacht wird erreicht, wenn der daran Teilnehmende wahrhaft erbaut und von Tag zu Tag mehr von dem Bewußtsein durchdrungen wird: es ist doch etwas Herrliches, sich an der Hand Gottes durchs Leben leiten zu lassen und im Dienste Christi zu stehen.

Was die formelle Seite anlangt, so wollte ich kein Buch fertigen, das man nach einigen Wochen mühseligen Gebrauchs hübsch einbinden und trotz seiner etwaigen sonstigen Vortrefflichkeit als zur Hausandacht ungeeignet zu den übrigen Prachtbänden stellen würde, um es hie und da an Sonn- und Feiertagen zur Hand zu nehmen, sondern es sollte wirklich auch in Häusern, in denen Kinder und Gesinde an der Andacht teilnehmen, gebraucht werden können. Da ist nun man mag dagegen sagen, was man will — möglichste Kürze ein Haupterfordernis. Daß ich mich derselben beflissen habe, wird nicht bestritten werden. Wenn es mir trotzdem nicht immer gelungen ist, wenn mich die Schönheit und Erhabenheit des Stoffes zuweilen hingerissen hat, meinem Vorsatz untreu zu werden, so bitte ich dies entschuldigen zu wollen. Allzulang werden die Andachten kaum je geworden sein. Daß ich Prosa und Poesie abwechseln ließ, daß ich in den Gebeten zur Vermeidung der Einförmigkeit meist auf das voranstehende Bibelwort Rücksicht nahm, wird, denke ich, der Arbeit nicht zum Nachteil gereicht haben.

Indem ich schließlich denjenigen, die mir durch ihre vortrefflichen Vorarbeiten gute Dienste geleistet haben, aufrichtigen Dank sage, biete ich allen denen, die mit mir nach der himmlischen Heimat pilgern, dieses Buch als Begleiter an, mit dem Wunsche und der Hoffnung, daß es ihnen zur Freude und Erquickung, zur Stüße und Aufrichtung, zum Wachstum in der Erkenntnis und zur Stärkung des Glaubens dienen möge auf dem einen Grund, außer dem kein andrer gelegt werden kann.

Bruchsal, März 1878.

H. Spengler.

Vorwort zur dreizehnten Auflage.

Was ich in dem Vorwort zur 2., 3., 4., 7. und 10. Auflage des Pilgerstab“ gesagt habe, kann ich in folgendem kurz zusammenfassen: das Buch hat im Lauf der Jahre wesentliche Verbesserungen erfahren und eine für unsre Zeit recht erfreuliche Verbreitung gefunden. Es ist vielen ein lieber Hausfreund geworden und hat wohl auch manchem als Brücke gedient zur Vertiefung in Gottes Wort und zur Übung im Herzensgebet, was die Hauptsache ist und bleibt. Dem Herrn sei dafür die Ehre und der Dank! Möge das Buch durch Gottes Gnade auch fernerhin Segen stiften zum Heil der Seelen und zur Förderung seines Reiches.

Ettlingen, Ostern 1894.

H. Spengler.

Vorwort zur sechzehnten Auflage.

Freunden des „Pilgerstabs“ erschien es als ein Mangel des Buches, daß in demselben das Bibelwort nicht hinreichend zur Geltung fomme. Ich habe, um diesem Wunsche Rechnung zu tragen, eine Bibellesetafel gefertigt, welche auf Seite 969 u. ff. zu finden ist. Bei der Auswahl der Bibelstellen ging ich nur von dem Gedanken aus, die Leser mit dem Bibelinhalt bekannt zu machen, weshalb ich auf die nachfolgende Andacht keinerlei Rücksicht nehmen konnte. Menschenwort vergeht; aber Gottes Wort ist der rechte und eigentliche „Pilgerstab“.

Allen, die einmal abwechseln möchten, da sie den Pilgerstab, wie sie sagen, „fast auswendig" wissen, kann ich zu diesem Zwecke meinen „Kleinen Pilgerstab" und meinen „Haussegen" empfehlen.

Ettlingen, November 1896.

H. Spengler.

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