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27. Denk ich: ich will vergessen meine Klage,

Lassen die [finstre] Miene, und mich erheitern: 28. So schaudr' ich vor allen meinen Schmerzen, Ich weiß es, du sprichst mich nicht los.

29. Ich muß schuldig seyn

Wozu müh' ich mich umsonst?

30. Bader' ich mich in Schnee : Wasser,
Und reinigte mit Seife meine Hände:
31. Du tauchtest mich in den Schlamm,

Daß meinem Gewand vor mir ekelte.

32. Denn nicht Mensch ist er, wie ich, daß ich stritte mit ihm,

Daß wir zusammen tråten vor Gericht;

33. Nicht ist zwischen uns ein Schiedsmann,

Der seine Hand legte auf uns beyde *).

34. Er thue weg von mir seine Ruthe,

Und sein Schrecken ångstige mich nicht mehr:

35. So will ich reden ohne Furcht,

Denn nicht also steht mein Sinn. **)

X, 1. Es efelt mich meines Lebens,

Drum will ich frey lassen meine Klage,

Will reden vom Kummer meiner Seele.

2. Ich spreche zu Gott: verdamme mich nicht! Sag an: worüber haderst du mit mir?

3. Ergôßt es dich, zu mißhandeln, zu verstoßen das Wort deiner Hånde?

Und die Anschläge der Frevler bestrahlt dein

Blick? ***)

*) D. h. der unsern Streit schlichtete.

**) And. Jest bin ich meiner selbst nicht mächtig.

*** Günftig.

4. Hast du Augen von Fleisch,

Siehest du, wie Sterbliche sehen?

5. Sind wie Tage der Menschen deine Tage,
Sind deine Jahre wie Tage der Sterblichen?
6. Daß du untersuchst mein Vergehen,

Und erforschest meine Sünde?

7. Du weißt ja, daß ich nicht schuldig, Und niemand rettet aus deiner Hand.

8. Mich bildete und schuf deine Hand,

Ganz um und um, und du willst mich verderben? 9. Gedenke doch, daß wie Thon du mich formtest, Und in Staub willst du mich wandeln? *) 10. Hast du mich nicht wie Milch hingegoßen, Und wie Kåse gerinnen lassen?

11. Haut und Fleisch zogst du mir an,

Und mit Knochen und Nerven webtest du mich,

12. Leben und Gnade schenktest du mir,

Und deine Obhut bewahrte meinen Athem:
13. Und solches hegtest du in deinem Herzen ?
Ich sehs, dieß war deine Absicht!

14. Wenn ich sündigte, trugest du mirs nach,
Und vom Vergehen sprachest du mich nicht los.

15. Bin ich schuldig, dann wehe mir!

Bin ich gerecht, nicht erheb' ich mein Haupt,

Gedrückt von Schmach siehe mein Elend! 16. Und es wächst **) — wie ein Löwe ***) jagest du mich, Und neue Wunderqualen verhångest du über mich;

*) A n d.

Und daß du mich wieder in Staub verwandeln wirft.

**) An d.

und hebt es sich (mein Haupt.)

***) A n d. wie einen Löwen,

17. Neue Zeugen stellest du vor mich,

Du mehrest deinen Grimm wider mich,
Immer frische Schaaren gegen mich.

18. Warum doch zogest du mich aus Mutterleib ? Ich wäre verschieden, gesehen von keinem Auge,

19. Als hått' ich nie gelebt, wär' ich,

Vom Mutterleib zum Grabe getragen.

20. Wie kurz meine Tage! Er lasse ab *),

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Wende sich **) von mir, daß ich ein wenig mich erheitre,

21. Bevor ich hingehe, und nicht wiederkomme,

Ins Land des Dunkels und der Todesnacht,
22. Ins Land des Grauens und der Finsterniß,
Der Todesnacht ohne Licht,
Bestrahlet von Finsterniß.

Cap. XI.

Sophar: Hiob leide für seine Sünden,

noch

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nicht genug menschliche Einsicht wenden,

und

Gott sen erha e n über er folle fich zu Gott dann werde er glücklich seyn.

1. Und es antwortete Zophar, der Naamathiter, und sprach:

2. Soll man dem Wortreichen nicht antworten,

Und dem Redner Recht lassen?

3. Zu deinen Trugreden soll man schweigen,

Du spottest, und man soll dich nicht beschämen?

(* Das Keri: laß ab (o Gott.)

**) Keri: wende dich.

4. Du sprichst: wahr ist meine Rede:

Und rein bin ich in Gottes *) Augen; 5. Aber möchte nur Gott reden,

Und seine Lippen aufthun wider dich!

6. Daß er dir offenbarte die Tiefen der Weisheit,'
Denn erhaben ist er an Einsicht,

Und wisse, daß Gott dir nachläßt von deiner
Schuld.

7. Kannst du dringen in die Erkenntniß Gottes, Kannst du bis zur Vollkommenheit des Höchsten dringen?

8. Höhen des Himmels was machst du?

Tiefer als die Unterwelt

was weißt du?

9. Långer als die Erde ihr Maaß,

Und breiter als das Meer.

10. Wenn er anfällt, und fesselt,

Und Gericht beruft: wer wehrt ihm ?

11. Er kennet der Menschen Frevel,

Und siehet das Laster,

Aber sie merkens nicht **);

12. Denn der thörichte Mensch ist unbändig, Und ein Waldesel wird der Mensch geboren. ***)

13. Wo du aber dein Herz richtest,

Und nach ihm ausbreitest deine Hånde,

14. Wenn du das Bdse aus deiner Hand entfernest, Und nicht wohnet in deinem Zelte Unrecht: 15. Dann wirst du den Blick erheben tadellos, Fest seyn, und ohne Furcht,

*) And. In meinen [Hiobs] Augen.

") And. und er sollte es nicht merken ?

**) And. Der thörigte Mensch bekommt Verstand,

Wenn der Waldesel wird zum Menschen geboren.

16. Dann wirst du das Ungemach vergessen,

Wie Wasser verronnen, gedenkst du sein. 17. Heller als Mittag kommt eine Zeit,

Im Dunkel [jekt], bist du dann im Morgens roth;

18. Und bist voll Vertrauen und Hoffnung,

[Jcht] geängstigt *), wohnest du dann sorgenlos
19. Du ruheft, und Keiner scheucht dich auf,
Und es streicheln dir die Wange Viele,

20. Aber der Frevler Augen schmachten,
Und ihnen schwindet die Zuflucht,
Und ihre Hoffnung ist ein Hauch. **)

1

Cap. XII. XIII. XIV.

Hiob: er wiffe so gut wie seine Freunde, Gott weife und allmächtig fen; ihre Reden feyn vergeblich; mit Gott wünsche er ju rechten, wenn er fich feiner Majestät begäbe. Klagen über die Bergänglichkeit des Menschen.

1. Und es antwortete Hiob, und sprach:

2. Fürwahr! ihr seyd wohl das ganze Volk,
Und mit euch stirbt aus die Weisheit!
3. Auch ich habe Verstand, so gut wie ihr,
Nichts steh ich euch nach,

Wer wüßte nicht dergleichen?

4. Wer zum Gespött ist seinen Freunden, wie ich,

Der rufet zu Gott, und er höret ihn
Zum Gespott der Gerechte, Fromme!

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*) And. du wirst einen Graben um dein Zelt ziehen.
**) And. der leßte Hauch.

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