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im Brief an die Hebråer unter die unåchten Einschiebsel von spåterer Hand gerechnet werden kann, daß Christus sey gewesen ein Hohenpriester, wie wir einen haben sollten, der da wäre,,heilig, unschuldig, unbefleckt von den Sünden abgesondert, und höher als der Himmel ist."

Und darum baute auch Luther, zu dessen Reformation wir uns bekennen, und ebenfalls kein kleiner Prophet, auch in diesem Punkt auf den Grund, den Jesus Christus gelegt hat, muthig fort, nicht Heu und Stoppeln menschlicher Sahungen, wie sein Sprüchlein und sein Leben beweisen. Luther kam aus einer Zelle. Aber war er nicht in ihr wie neuer Most in einem alten Schlauch? Der fröhliche Geist zerriß den Schlauch und befreite sich.

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Nun ist aber freilich nicht`zu läugnen » was das Beispiel Christi betrifft, daß doch uns allen noch etwas fehlt, um unbedenklich und in allen Stücken ihm nachzufolgen, und daß es nicht so sehr darauf ankomme, was er in seinen Verhältnissen that und ließ, als was er mit gleicher Weisheit und Güte in den unsrigen thun würde, was sich wenigstens historisch nicht ausweisen läßt.

Zum Beispiel, in feinen Zeiten war Abgeschiedenheit von den Freuden der Welt, Charakter einer Sekte, zu der er nicht gehörte. In unsern Tagen aber ist es Forderung an einen Stand, zu dem wir gehören.

Denn die Beit hat bekanntlich den von ihm bekämpften Wahn, ber die Weltfreuden verdammt, schon lange wieder befestigt, und zwischen Welt= lich und Geistlich eine scharfe Gränzlinie gezo= gen. Das Sorgen und Arbeiten für blos irdische Zwecke und Bedürfnisse, die Erholung davon durch gesellschaftliche Belustigungen und Spiele, und mit unter auch die Uebung christlicher Tugenden in beiden Kreisen des Wirkens und des Genießens werden ins weltliche Leben gezogen. Beten hingegen und Studieren im schwarzen Kleid, und Enthaltung von den gesellschaftlichen Spielen und Belustigungen der Weltmenschen, macht das geistliche Leben aus, das dem Prediger gezieme. Und obgleich die nämliche Zeit, die, wie das bekannte Symbol der Ewigkeit immer wieder sich selber in den Schweif beißt, schon manches daran wieder geändert hat, so daß der Prediger ohne Schaden seines Amtes und ohne ein Aergerniß zu geben, wenigstens ohne Verantwortung dafür den Zuchtstier und dito Eber halten darf, die doch offenbar zur Welt gehören, so fordert doch noch ein großer und wohl der größte Theil des Volks mehr oder weniger an den Prediger, daß er auch ein Geistlicher nicht nur heiße, sondern sey, und nimmt allerdings ein Wergerniß daran, und meint, er lebe in seinem eigenen Widerspruch, wenn er Vormittag geistlich und Nachmittag weltlich ist, und es ist nun die Frage, ob man solchen Wahn um der guten Sache willen zerstören, oder långer noch und immer erhalten soll.

Es ist viel abgesprochen, aber wenig damit gefagt, wenn man behauptet, baß dieses Vorurtheil zu der Hefe gehöre, die aus dem zerrißenen Schlauch hinter dem lebendigen Geist her mit hinüberfloß. Es verdient nur desto größere Aufmerksamkeit. Seine Begründung gehört alsdann einer Parthie an, die besser, als wir, alle die Bedürfnisse und den Geist des Volks beobachtete und kannte, und seine Bekanntschaft mit ihm wohl zu manchen uns edeln, aber auch zu würdigen und wohlthätigen Zwecken zu benußen wußte, und von der wir noch lange lernen könnten, wenn wir nicht schon in allem glaubten voraus zu seyn.

Hingegen könnte man solchem Vorurtheil ge= rade zu das Wort der Verdammung sprechen, weil es die Mutter oder Tochter von andern, für die Moralitat sehr nachtheiligen Irrthümern ist. Denn so lange das Volk von dem Prediger verlangt, daß er sich der gesellschaftlichen Spiele und anderer Be= lustigungen entschlagen muß, und ein Aergerniß nimmt, wenn es nicht geschieht, muß es nothwen= diger Weise glauben,

entweder, gesellschaftliche Spiele und andere Beluftigungen seyen überall etwas unchristliches und Sünde, und es selber genießt sie doch, foll und darf ihrer nicht entbehren. Es wird sie also mit widersprechendem Gewissen, oder ohne Gewissen genießen. Der Aengstliche wird

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fich den von Gott erlaubten und gegönnten Genuß verkümmern, und der Leichtsinnige wird zwischen den erlaubten und wirklich fündhaften Belustigungen keinen Unterschied erkennend, beide auf eine Rechnung nehmen.

Oder man muß glauben, wenn solche Spiele und Belustigungen für jeden tugendhaften und religiösen Menschen als solchen zu Låstig seyen, der Prediger sey und müsse seyn ein Heiliger höheren Ranges, dem man in seine Höhe nicht nachfolgen könne, noch nachzustreben nöthig habe. Daran wird aber nicht jeder aufgeklärte und fromme Prediger einen Gefallen haben. Vielmehr wird er mit dem Apostel Paulus wünschen, daß „alle so seyn möchten, wie er," und wird den ersten Schritt zur Erreichung seines Wunsches thun, wenn er so lebt, daß die andern auch seyn können, wie er.

Weiter ließe sich sagen, der Schaden und das Aergerniß, wenn man ein solches Vorurtheil nicht achten wollte, sey zufällig, vorübergehend und klei'ner, als man sich vorstelle.

Schon mancher aufgeklärte und gebildete Laye würde den Prediger darum loben und lieben, wenn er fåhe, daß derselbe seine unschuldigen Freuden nicht verdamme, sondern sie durch seine freund

schaftliche Theilnehmung noch vermehren wolle, und die andern würden sich bald daran gewöhnen, wie an die gefärbten Kleider und an die runden Hüte, und schon an manches, und die Zerstörung des Vorurtheils würde viel mehr Gutes zur Folge haben, als die Erhaltung desselben Schlimmeres verhüten könnte. Denn

erstlich, der Prediger kann als Mitgenosse ge= sellschaftlicher Spiele und anderer Belustigungen in seinem weisen und besonnenen Benehmen dabei ein lehrreiches und wohlthätiges Beispiel geben, wie man sie mit gutem Gewissen und mit Ehre genießen könne, und es ist hier gar nicht die Bedenklichkeit zu berühren, ob er es auch immer thun werde. Denn wenn von dem Schlimmern die Rede seyn soll, das er thun kann, nicht von dem Guten, das er thun foll, so darf man allerdings den Prediger ohne Schaden seines Umtes auch nicht predigen oder heirathen lassen, weil er die Auferstehung der Todten läugnen, und mit seinem Weibe in årgerlichem Unfrieden leben

Fann.

Zweitens würde er in dem nåmlichen Grad, wie er sich durch Lehre und Leben Achtung erworben hätte, bei gesellschaftlichen Spielen und Belustigungen durch die Scheue von seiner Gegenwart, und schon durch die Möglichkeit,

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