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ferm lezten Troste auf das Sterbebett mit uns nehmen mögen,

Was zu unsers Lebens Erhaltung und Nothdurft gehört, das wird deine milde Hand uns ferner bescheren. Gib uns Gesundheit und unverdroffenen Eifer zu den Arbeiten unsers Berufs, und laß uns deine Wohlthaten mit Dankbarkeit und weiser Freude genießen.

Segne o Gott alle christliche Obrigkeiten, insbesondere unsern geliebtesten Landesfürsten, und das ganze fürstliche Haus.

Verbreite deine Huld über alle Stände unsers lieben Vaterlandes. Frieden o Vater, den Frieden und die Ruhe erhalte uns, und nimm dich unser und unserer Kinder, unsrer Wittwen und Waisen, unsrer Armen und Kranken, und des geheimen Anliegens und des stillen Kummers an, der hier oder da in einem traurenden Herzen verschlossen ist. Unser Schicksal steht in deinen Hånden. Gott du wirsts wohl machen. V. u.

2.

Besonders für die Monate wechselnder
Jahrszeiten.

Vor der Predigt.

Geliebte Freunde in dem Herrn! Wir haben unter Gottes Gnade wieder einen Monat unsers Lebens vollendet, einen zu den vielen, die schon hinter uns zurückgeblieben sind. Wir wußten nicht, ob wir das Ende desselben erreichen würden, und keiner von uns kann sagen, wie oft ihm in diesem neuen Monate die Sonne noch aufgehen wird. So viele Ursache haben wir, Gott zu danken, der unsre Tage fristet, uns redlich vor seinem Angesicht zu prüfen, ihn demüthig um Vergebung unserer Sünden anzuflehen, und mit Ernst an unsere Heili. gung zu denken. Laffet uns beten:

Gott, es fliehet ein Monat unsres Lebens nach dem andern schnell dahin. Immer näher rücken wir der ernsthaften Stunde, die uns deinem Gericht und der Ewigkeit übergeben wird, wie wir sind, gut oder böse. Aber wie viele erkennen und fühlen es nicht! Gott wie manchem rinnen die kostbaren Tage des Lebens unter Trägheit und Leichtsinn,

unter Thorheit und Laster dahin, manchem unter irdischen Sorgen und Geschäften, die kein Anden= ken an dich, kein Blick in die Ewigkeit heiliget und tröstet! Wir schauen in unser eigenes Herz. Auch wir haben, so lange wir leben, und in dem verflossenen Monat viel und schwer und auf man= nigfaltige Weise gesündiget. Deine Gnade über uns ward alle Morgen neu, nie lieffest du es uns an Erweckung zu einem frommen Sinn, nie an Gelegenheit zu guten Thaten, und nicht an ernsten Warnungen fehlen. Haben wir deinen heiligen und guten Willen erkannt und befolgt? Sind wir beffer geworden? Können wir heute reiner, kindlicher, freudiger zu dir aufblicken? Können wir ruhiger dem Monat, der unsern Sterbetag bringt, entgegenschauen nnd an die Ewigkeit denken? Gott du weist es !

Bringe du die Zerstreuten zur Besinnung und die Verstockten zur Erweichung. Verzeihe die Feh ler denen, die sie bereuen, und laß sie in dem Leiden und Sterben Jesu Christi deines Sohnes Trost und Beruhigung finden. Gib Muth und Stärke denen, die sich vom Dienst der Sünde loswinden und nach Heiligung ringen. Erhalte und befestige im Glauben die, welche dich kennen und lieben, und deinem Willen sich geheiliget haben. Laß uns jeden Tag des Lebens durch Uebung im Guten für die Ewigkeit benußen, und auch in

diesem Monate verständiger, heiliger, dir wohlgefälliger, unserer himmlischen Berufung würdiger werden.

(Die Gemeine:)

(Bad. Gesangbuch Nro. 383. B. 4.)

Herr, du kannst allein mich stärken.
Von dir kommt Kraft zu guten Werken,
Du, aller guten Gaben Quell.

Leite mich nach deiner Wahrheit:
Sie leuchte mir in voller Klarheit
Beståndig, unbefleckt und hell.
Wer sich auf dich verläßt,
Wird in der Tugend vest.

Mein Erbarmer, ich hoff auf dich;

O mache mich

Im Guten unveränderlich.

Erhöre o Gott unser Gebet, und sen auch in dieser Stunde bei uns mit deinem Segen, daß durch die Betrachtung deines Wortes unser Glau= be, unsre Liebe zu dir und allem Guten, und unsre Hoffnung gestärket werde. Amen!

Nach der Predigt.

Wir blicken noch einmal zu dir auf, Vater im Himmel, und danken dir mit gerührtem Herzen für den heilsamen Unterricht, für die guten Erweckun= gen, für den milden Trost, den du uns in deinem heiligen Worte ertheilest. Es möge dasselbe auch

heute gutes Land bei uns gefunden haben, und reichliche Früchte bringen. Wenn Tage und Nächte, aufkeimende Frühlinge und welkende Herbste uns an die schnelle Flucht der Zeit erinnern, wenn wir an unser vergangenes Leben wie an einen Traum der Nacht zurückdenken, und der eine mit Freuden, der andere mit Thrånen seinen künftigen Tagen entgegen sieht, so lehrest du uns durch deine Ge= sandten, daß dieses eilende Leben nur die Morgenstunde unsers Daseyns und für unsern unsterblichen Geist die Vorbereitungsstunde für seine zukünftige Bestimmung sey; lehrest uns, daß wir nur durch eine Gesinnung, welche sich vom Bösen reiniget und mit Freuden dem Guten nachstrebt, deiner Gnade würdig werden, die uns füßern Frieden und höhere Wonne im Himmel aufbewahrt, und daß ein Tag auf uns wartet, an dem wir Rechenschaft von unsern Thaten und von unserm Leben ablegen müssen. O dieses Leben, und diese Thaten! Die Zeit enteilet, aber was aus unsern Thaten folget, reicht bis an das Grab, und ihr Andenken in die Ewigkeit, die uns Schmerzen oder Freuden ohne Ende bringt.

Diese Erinnerung und alles, was wir heute aus deinem Worte gutes gehört und gelernt haben, soll uns begleiten in unsre Freuden und in unsre Leiden, in unsre Versuchungen und zu den Geschäften unsres Berufs, zu welchen wir jeht zurück

kehren.

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