ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

838 660 0-883ae

Herrn

Friedrich Schindler,

Fabriksbefizer in Hard,

als

ein geringes Zeichen.

verehrungsvoller Ergebenheit

gewidmet.

Vorwort.

Was ich hier mittheile, sind großentheils Vorträge, die

ich einem hiesigen Freundeskreise gehalten habe.

"

Die Aufgabe, welche ich mir gestellt hatte, bestand darin, eine Reihe der schönsten Blüthen der epischen Lyrik und lyrischen Epik der Kunstpoesie wie der Naturpoesie des Volksliedes erläuternd und charakterisirend lebendig vor die Anschauung zu stellen. Es scheint mir eine sehr lohnende Aufgabe solcher Vorträge für gebildete Laien" zu sein: erstens, daß sie diesen die Schönheit der Form und die Fülle des Gehaltes in viel umfassenderer Weise, als es in der Jugendzeit geschehen konnte, zum Bewußtsein bringen; zweitens, daß sie wieder zur Einkehr nöthigen in die geweiheten stillen Hallen jener Poesie, deren Schönheit in ewiger Jugend blühet und an deren vollendeten Formen allein der rechte ästhetische Sinn und Geschmack zu gewinnen ist. Zur Bildung desselben glaubte ich aber zwei Abwege vermeiden zu müssen: das leicht über den Gegenstand hinflatternde, aber nicht ihn durchdringende „Raisonnement" einerseits, die steifgelehrte Breite und übertriebene

Gründlichkeit, welche jedes Wort und jede Satverbindung mit einer gelehrten Note versieht, andererseits. Jene anatomische Zergliederung, welche das blühende Gewächs zerfasert, aber den Duft und Farbenschmelz, die runde Fülle lebendiger Form gründlich zerstört, ist eine Klippe, an welcher schon manche Interpreten gescheitert sind. Mir kam es darauf an, mit dem Eindringen in den Bau und Ideengehalt des Gedichtes, wobei dem zergliedernden und das Einzelne prüfenden Verstande keineswegs die Arbeit erspart werden sollte, doch stets das Ganze, die Seele des Gedichtes,' sein poetisches Leben dem Gefühl und der Phantasie in lebendiger Gegenwart zu halten. Nur auf diese Weise, so scheint mir, wird mit dem tieferen Verständniß auch eine tiefere Wirkung auf das Gemüth, nämlich eine innigere Liebe zum Dichtwerke erzeugt und der negativen Kritik vorgebauet, welche bloß darauf ausgeht, Gedicht und Dichter abzufertigen, die Liebe zu beiden aber ertödtet.

Darum möchten sich diese „Erläuterungen" auch der reiferen Jugend zum Studium empfehlen, zumal da es an Parallelen, die zum vergleichenden Anschauen auffordern, nicht fehlt; wie ich auch hoffe, daß sie den Lehrern für den deutschen Unterricht manche willkommene Handhabe bieten werden.

Hard, 5. Juni 1864.

A. W. G.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »