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errichtete Altäre dem Baal, machte | obersten des Königs von Assyrien über ihn kommen. Diese nahmen ihn gefangen und legten ihn in Ketten, und führten ihn nach Babel. Da er nun in der Noth war, flehte er zu dem Ewigen, seinem Gotte; er demüthigte sich sehr vor dem Gotte seiner Väter, und betete zu ihm. Und Gott erbarmte sich seiner und erhörte sein Flehen, und ließ ihn wieder in sein Reich zurückkehren nach Jerusalem. Nun erkannte Manasse, daß der Ewige Gott ist. Er entfernte die fremden Götter, wie auch das Gößenbild, das im Hause Gottes stand, sammt allen Altären, die er auf dem Berge des Gotteshauses und in Jerusalem gebaut hatte, und ließ sie vor die Stadt werfen.]

eine Astarte, wie Ahab, der König von Israel, gethan hatte, und betete das ganze Heer des Himmels an und diente ihm. Er baute dem ganzen Heere des Himmels Altäre in beiden Vorhöfen des Gotteshauses. Auch führte er seinen Sohn durch's Feuer, trieb Wolken- und Schlangen-Deuterei, | und hielt Todtenbeschwörer und Wahr sager; er that viel Böses und erzürnte den Herrn. Das Bild der Astarte, welches er gemacht hatte, stellte er in das Haus, von dem der Herr zu David und dessen Sohn Salomo gesprochen hatte:,,In diesem Hause und in Jerusalem, welches ich erwählt habe unter allen Städten der Stämme Israel's, will ich ewiglich meinen Namen nennen lassen".

Da redete der Herr durch seine Diener, die Propheten, und sprach:

,,Weil Manasse, der König von Juda, diese Gräuel verübt und mehr Böses thut, als die Amoriten vor ihm gethan, und weil er durch seine Gößen auch Juda zur Sünde verleitet, siehe, darum spricht der Ewige, der Gott Israel's werde ich ein Unglück über Israel bringen, ob dem Jedem, der es hört, beide Ohren gellen sollen. Ich ziehe über Jerusalem die Meßschnur, mit der ich Samaria gemessen, und lege das Senkblei an, nach dem ich das Haus Ahab's gerichtet habe; ich werde Jerusalem reinigen, wie reinigen, wie man eine Schüssel reinigt und umstürzt. verlasse den Rest meines Erbes und überliefere ihn der Hand seiner Feinde, daß er zum Raube und zur Plünderung hingegeben sei allen seinen Feinden".

Ich

Außer der Sünde, die Manasse be= ging, indem er Juda zum Bösen verleitete, vergoß er auch sehr viel unschuldiges Blut, so daß er Jerusalem damit anfüllte von einem Ende bis zum

andern.

Manasse starb, und sein Sohn 6 Amon wurde König an seiner Statt.

Amon war zwei und zwanzig Jahre 7 alt, als er König wurde, und regierte zwei Jahre. Er wandelte ganz in dem Wege, den sein Vater gegangen war; er diente den Göttern, denen sein Vater gedient hatte, und betete sie an. [Er demüthigte sich aber nicht vor dem Ewigen, wie sein Vater gethan hatte, sondern häufte die Schuld.]

Da verschworen sich seine Diener 8 wider ihn, und tödteten ihn in seinem Hause. Das Volk des Landes erschlug aber Alle, die sich wider den König Amon verschworen hatten, und machte deffen Sohn Josia (Ioschijahu) zum Könige an seiner Statt.

20.

Jofita, König von Juda. Auffindung des Gesetzbuches (Buch des Bundes). Erneuung des Bundes. Bertilgung des Götzendienstes. Josia fällt in der Schlacht gegen

Necho, den König von Aegypten.

Josia war acht Jahre alt, als er 1 König wurde, und regierte ein und dreißig Jahre. Er that, was recht ist in den Augen des Herrn; er wandelte ganz in dem Wege seines Stamm

6 [Der Ewige ließ aber die Heeres- | vaters David, und wich nicht von

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demselben, weder zur Rechten noch zur | phan's, und dem Achbor, dem Sohne

Linken.

Und es geschah im achtzehnten Jahre seiner Regierung, 1) da sandte er den Schreiber Saphan, Sohn Azalja's, in das Haus des Herrn, und sprach: ,,Gehe hinauf zum Hohenpriester Hilfia (Chilkijahu), laffe ihn alles Geld herbeischaffen, das in das Haus des Herrn gebracht worden ist, welches nämlich die Thürhüter von dem Volke gesammelt haben; übergebet solches den Schaffnern, denen die Aufsicht im Hause des Herrn übertragen ist, und diese sollen es den Bauleuten geben, die bestellt sind, um die Schäden des Hauses auszubessern".

[Als sie nun das Geld herausnahmen, das in das Haus des Herrn gebracht worden war, fand der Priester Hilkia das Buch der Lehre Gottes durch Mose.] Da sprach Hilkia zu Saphan: Ich habe das Buch der Lehre gefunden im Hause des Herrn". Hilkia gab das Buch dem Saphan, und dieser las es.

Saphan kam hierauf zum Könige, und berichtete ihm und sprach:,,Deine Diener haben das Geld, das sich im Haufe des Herrn vorfand, herausgenommen und den Schaffnern übergeben, denen die Aufsicht im Hause des Herrn übertragen ist". Er meldete ihm aber auch und sprach:,,Der Priester Hilkia hat mir ein Buch gegeben". Dann las er das Buch dem Könige

vor.

5 Als nun der König die Worte des Buches der Lehre hörte, zerriß er seine Kleider. Und er gebot dem Priester Hilkia, dem Ahikam, dem Sohne Sa

Michaja's, sowie dem Schreiber Saphan und dem Asaja, dem Diener des Königs, und sprach:,,Gehet hin, befraget den Ewigen für mich und für das Volk und für ganz Juda wegen der Worte dieses Buches, das gefun= den worden; denn groß muß der Zorn des Herrn sein, der wider uns entbrannt ist, weil unsere Väter den Worten dieses Buches nicht gehorcht und nicht Alles so gethan haben, wie uns darin vorgeschrieben ist."

Da gingen der Priester Hilkia, Ahi- 6 kam, Achbor, Saphan und Asaja zu der Prophetin Hulda (Chulda), dem Weibe Sallum's, der Aufseher über die Kleider war (sie wohnte zu Jerusalem im zweiten Stadtviertel), und redeten mit ihr. Und sie sprach zu ihnen:,,Also spricht der Ewige, der Gott Israel's: Saget dem Manne, der euch zu mir gesandt hat: Siehe, spricht der Ewige, ich bringe Unglück über diesen Ort und über seine Bewohner; ich erfülle alle Worte des Buches, welches der König von Juda gelesen hat. Weil fie mich verlassen und andern Göttern geräuchert haben, so daß sie mich er zürnten durch alle Werke ihrer Hände, darum ist mein Grimm entbrannt wider diesen Ort und wird nicht verlöschen. Was aber den König von | Juda betrifft, der euch gesandt hat, um den Ewigen zu befragen, so saget ihm: Also spricht der Ewige, der Gott Israel's, wegen der Worte, die du gehört hast: Weil dein Herz erweicht wurde, und du dich gedemüthigt hast vor mir, als du hörtest, ich habe über diesen Ort und über seine Be

1) Im dreizehnten Jahre der Regierung Josia's trat Jeremia (Jirmejahu) als Prophet auf. Jer. 1, 1-3; 25, 3. In den Tagen Josia's weissagte auch der Prophet Zephanja. Das assyrische Reich war damals bereits seinem Unter gange nahe. Der Prophet Nahum (Nachum) weiffagte die Zerstörung Ninive's, welches (wahrscheinlich zwei Jahre nach dem Tode Josia's) von Nabopolassar, König von Babel (Vater Nebukadnezar's), und Kyaxares, König von Medien, erobert wurde. S. a. 3eph. 2, 13-15. Ez. 31, 2 ff.

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sehen und zum Fluche werden sollen; weil du deine Kleider zerrissen und geweinet hast vor mir: darum habe ich auch gehört (wie du mich anrufest] spricht der Ewige —, und so will ich dich zu deinen Vätern einsammeln, und sollst du in Frieden in dein Grab gebracht werden, daß deine Augen nicht sehen das große Unglück, das ich über diesen Ort bringen werde". Diese Antwort brachten sie dem Könige.

wohner verkündet, daß sie zum Ent= | gegend von Jerusalem opferten, wie auch diejenigen, die dem Baal, der Sonne und dem Monde, dem Thierkreise und dem ganzen Heere des Himmels räucherten. Er ließ die Astarte aus dem Hause des Herrn hinausschaffen und außerhalb Jerusalem's am Bache Kidron verbrennen und zu Staub zernialmen, den Staub davon aber auf die Gräber des Volkes streuen. Auch den Altar ließ er zerstören, der zu Bethel war, 1) die Höhe, die Jerobeam, der Sohn Nebat's, errichtet hatte, der Israel zur Sünde verleitete; man riß den Altar und die Höhe nieder, vers brannte das Höhenhaus und zermalmte es zu Staub, und verbrannte die | Astarte.

Da berief der König alle Aeltesten Juda's und Jerusalem's und versammelte sie um sich im Hause des Herrn, wie auch die Priester und die Propheten und alles Volk von Klein bis Groß, und las ihnen das ganze Buch des Bundes vor, das man gefunden hatte. Der König stand auf dem er höhten Plate, und [nachdem er alle Worte des Buches gelesen,] schloß [er] den Bund vor dem Ewigen [, indem er gelobte], dem Ewigen nachzu= | wandeln, seine Gebote, Zeugnisse und Satzungen zu halten mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, und alle Worte des Bundes zu erfüllen, die in diesem | Buche geschrieben stehen. Und das ganze Volk trat in den Bund.

Dann gebot der König dem Hohenpriester Hilkia, den Priestern zweiten Ranges und den Thürhütern, alle Geräthe aus dem Tempel des Herrn hinauszuschaffen, die für den Baal, für die Astarte und für das ganze Heer des Himmels gemacht worden waren. Man verbrannte dieselben außerhalb | Jerusalem's in den Feldern des Kidron, und brachte die Asche davon nach Bethel. Ebenso schaffte er die Götzenpriester ab, welche die Könige von Juda eingesetzt hatten, daß sie auf den Höhen, in den Städten Juda's und in der Um

Hernach gebot der König dem ganzen 9 Volke und sprach:,,Feiert das Passah dem Ewigen, euerm Gotte, wie geschrieben steht in diesem Buche des Bundes". Im achtzehnten Jahre der Regierung Josia's wurde zu Jerusalem dieses Passah dem Ewigen gefeiert. 2)

Auch die Beschwörer und Wahrsa- 10 ger, die Teraphim und Gößen, sowie alle Gräuel, die im Lande Juda und in Jerusalem gesehen wurden, schaffte Josia hinweg, um die Worte der Lehre zu erfüllen, die geschrieben sind in dem Buche, das der Priester Hilkia_im Haufe des Herrn gefunden hatte. Seines Gleichen war vor ihm kein König, keiner, der so wie er mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzem Vermögen zum Ewigen zurückkehrte, ganz nach der Lehre Mose's, und auch nach ihm erstand keiner seines Gleichen.

In seinen Tagen kam Pharao Necho, 11 der König von Aegypten, herauf, um an den Strom Euphrat zu ziehen wider den König von Assyrien. Da zog Josia ihm entgegen [und kämpfte mit ihm bei Megiddo. Es trafen

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1) Nachdem man Menschengebeine auf ihm verbrannt hatte. Vgl. S. 278. 2) Wie dieses Passah war seit den Zeiten der Richter keines gefeiert worden. (23, 22. Vgl. 2 Chr. 35, 18.)

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ihn aber die Schüßen,] und er wurde | drei Monate. Er that, was böse ist
getödtet. Seine Diener führten ihn in den Augen des Herrn, ganz wie
auf einem Wagen von Megiddo weg, die frühern Könige gethan hatten.
und brachten ihn nach Jerusalem, wo
er in seinem Grabe begraben wurde.
[Ganz Juda und Jerusalem trauerte
um Josia. Jeremia stimmte ein Klage-
lied über ihn an, und alle Sänger
und Sängerinnen redeten über Josia
in ihren Klageliedern bis auf diesen
Tag. Solche Lieder machte man zur
Sitte in Israel; fie stehen geschrieben
in den Klageliedern.] 1)

Weil aber Pharao Necho nicht wollte, 2 daß Joahas König sei zu Jerusalem, ließ er ihn fesseln zu Ribla im Lande Hamath, und legte dem Lande eine Buße von hundert Talenten Silbers und einem Talente Goldes auf.

Das Volk des Landes nahm aber den Joahas (Jehoachas), den Sohn Josia's, und salbte ihn und machte ihn zum Könige an seines Vaters Statt.

21.

Abhängigkeit von Aegypten. Der König
Joahas wird von Pharao Necho abgesezt.
Der König Jojatim. Abhängigkeit von
den Chaldäern. Nebukadnezar, König von
Babel. Der König Jojachin. Beginn
der Verbannung.
Joahas war drei und zwanzig Jahre
alt, als er König wurde, und regierte

Pharao Necho sezte Eljakim, den 3 Sohn Josia's, zum Könige ein, und gab ihm den Namen Jojakim (Jehojakim). Den Joahas aber führte er nach Aegypten, und dieser starb da= selbst 2). Jojakim gab das Silber und Gold dem Pharao; er legte jedech dem Lande eine Schaßung auf, um das Geld herbeizuschaffen nach dem Befehle Pharao's; von dem Volke des Landes, von einem Jeglichen, wie er geschäßt worden, trieb er das Silber und das Gold ein, um es dem Pharao Necho

zu geben.

Jojakim war fünf und zwanzig 4 Jahre alt, als er König wurde, und regierte eilf Jahre. Er that, was böse ist in den Augen des Herrn, ganz wie die frühern Könige gethan hatten.

Um diese 1) S. a. Jer. 22, 10. Das. V. 15 u. 16 gibt der Prophet ein Bild Josia's_in wenigen Zügen. 2) Joahas heißt auch Sallum (Jer. 22, 10-12). Zeit (etwa zu Anfange der Regierung Jojatim's) trat Habakuk (Chabakul) als Prophet auf. Er weiffagte die Verheerung Juda's durch die Chaldäer, aber auch die einstige Die tiefeingreifenden Strafe dieses übermüthigen Feindes. S. Hab. C. 1 u. 2. Verbefferungen, die in den Tagen Josia's durchgeführt wurden, waren zwar erfolg reich für die spätere Zukunft, indem sie die Erhaltung der Lehre bewirkten; allein der innere Sinn des Volkes war noch keineswegs umgewandelt. Das Gesetz wurde nur äußerlich befolgt, und bald siegte auch wieder der heidnisch gesinnte Theil des Volkes und der Fürsten, der durch Josia's kräftige Maßregeln nur für den Augenblick zurückgedrängt war. Unter der Regierung Jojakim's nahm nicht nur der frühere Götzendienst wieder überhand, sondern wurden auch neue Gräuel hinzugefügt. (S. Ez. 8, 7-13.) Von tiefem Schmerze über das immer mehr herannahende Unglück erfüllt, ließ der Prophet Jeremia, der beinahe ein halbes Jahrhundert hindurch (vom dreizehnten Jahre der Regierung Jofia's bis nach der Zerstörung Jerusalem's) wirkte, bald warnend und strafend, bald trauernd und klagend, bald tröstend und ermuthigend seine Stimme vernehmen. Lange bevor die Chaldäer in's Land kamen, weissagte er bereits die Zerstörung Jerusalem's und des Tempels. Sein eigenes Leben ist ein Bild der schweren Leiden und Prüfungen, die nun über sein Volk hereinbrachen. Wie er für sich selbst dem Glücke und der Freude entsagte (Jer. 15, 17; 16, 1.2.8.9), so hatte er auch alle die innern und äußern Kämpfe zu bestehen, welche der Sturm und die Verwirrung der Zeiten herbeiführten. Er konnte von sich sagen: ,Ich bin der Mann, der das Elend schaute" (Klagel. 3, 1). In sein Herz drang

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5 In seinen Tagen zog Nebukadnezar, | sich ihm und diente ihm drei Jahre, der König von Babel, herauf [und be- | fiel aber nachher wieder von ihm ab. sette das Land]. Jojakim unterwarf Da sandte Gott wider ihn die Schaa

der ganze Jammer, der dem Volke bevorstand, während dieses noch in thörichter Sorglosigkeit dahinlebte.,,Man hofft auf Frieden," rief er aus,,, aber nirgends ist Gutes; auf die Zeit der Heilung, und siehe, Schrecken ist da! D, daß ich meinen Jammer lindern könnte! Mein Herz ist krank in mir! Horch, das Wehgeschrei der Tochter meines Volkes aus fernem Lande! . . . . Ist kein Balsam in Gilead? Ist kein Arzt mehr dort? Warum wird denn der Tochter meines Volkes feine Heilung? O, wäre doch mein Haupt voll Waffers, und wäre mein Auge ein Thränenquell, daß ich weinen könnte Tag und Nacht über die Erschlagenen meines Volkes!" (Jer. 8, 15. 19. 22. 23.) Er wurde wegen seiner Weissagungen und Strafreden auf's heftigste angefeindet, man verhöhnte ihn und trachtete ihm (sogar in seiner Vaterstadt, s. Jer. 11, 19. 21) nach dem Leben; dennoch blieb er unbeugsam in der Strenge, mit der er die Wahrheit verkündete (1, 17-19; 15, 19. 20), und immer von Neuem erwachte in ihm der glühende Eifer für die schmerzvolle Sendung, die er schon als Jüngling übernommen hatte (1, 4-8).,,Das Wort des Herrn", sprach er,,,ist mir zur steten Schmach und Schande geworden. Und wenn ich dachte: Ich will seiner nicht mehr erwähnen und nicht mehr in seinem Namen reden, so ward mir's im Herzen wie brennendes Feuer, das eingeschlossen wäre in meinem Gebeine" (20, 8. 9). Durch seine wiederholten Weissagungen von der bevorstehenden Zerstörung erregte er die ganze Wuth_seiner Feinde, die ihn auf die schmählichste Weise mißhandelten. Das Volk gab sich dem Wahne hin, daß Gott seinen Tempel nie zerstören werde, und tröstete sich mit eiteln Hoffnungen, in denen es von falschen Propheten und unwürdigen Priestern bestärkt wurde. Jeremia ermahnte zur ernstlichen Besserung und völligen Umkehr, durch welche allein das drohende Verderben noch abgewendet werden konnte. Wohl wissend, welchen gewaltigen Sturm er hervorrufen werde, wenn er dem ihm von Gott gewordenen Auftrage folge und die volle Wahrheit verkünde, trat er in den Tempel und rief der dort versammelten Menge zu: „Höret das Wort des Herrn! Also spricht der Herr! Verlasset euch nicht auf die Lügenreden, wenn sie sagen: Hier ist der Tempel Gottes! hier ist der Tempel Gottes! hier ist der Tempel Gottes! . . . . Meint ihr, daß dieses Haus, über welches mein Name genannt wird, eine Räuberhöhle sei? (daß es ein Ort sei, wo man Schutz sucht, nachdem man Böses gethan?).... Ich will mit diesem Hause ebenso thun, wie ich einst mit Silo (dem frühern Heiligthume) gethan habe.... Thuet nur euere Ganzopfer zu eueren Schlachtopfern und esset Fleisch! Wahrlich, ich habe euern Bätern des Tages, da ich sie aus dem Lande Aegypten führte, weder gesagt noch geboten von Brand- und Schlachtopfern, sondern nur dieses gebot ich ihnen: Höret auf meine Stimme, auf daß ich euer Gott sei, und ihr mein Volk seiet; und wandelt in allen Wegen, die ich euch befehle, auf daß es euch wohlergehe." S. die ganze Rede C. 7. Obschon bereits frühere Propheten oft genug verkündet hatten, daß Gott vor Allem die Heiligkeit des Sinnes und des Wandels fordere, und daß ohne diese der äußere Dienst ihm nur mißfällig sei, so erschien es doch ganz unerhört, daß nun Jeremia so laut und bestimmt das erschreckende Wort aussprach, dieser Tempel, um dessen willen einst (in der Zeit der assyrischen Macht) Jerusalem so wunderbar gerettet wurde, set der Zerstörung preisgegeben, und die Opfer, die man in demselben darbringe, werden aufhören. Was als künftiges Ereigniß bevorstand, aber bisher trotz den Androhungen des Propheten nicht für möglich gehalten wurde, das wurde jezt zum ersten Male in seiner ganzen folgenschweren Bedeutung empfunben. Es war eine tief erschütternde Weissagung, vor der das Volk im innersten Herzen erbebte, die aber auch den heftigsten Widerspruch erweckte. Als Jeremia im Anfange der Regierung Jojakim's in dieser Weise zum Volke redete (wahrscheinlich die Worte C. 7), entstand ein allgemeiner Aufruhr im Tempel. Die Priester und falschen Propheten reizten das Volk gegen ihn auf, und man ergriff ihn und verlangte, daß er hingerichtet werde. Die Fürsten (Obersten) Juda's eilten aus dem königlichen Palaste herbei, um über ihn zu richten. Jeremia sprach: „Der Herr hat mich gesandt, über dieses Haus und über diese Stadt alle Worte zu weissagen, die ihr ge

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