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gerathen, denn der Abschnitt ist ein eminent messianischer (9, 6!), daher auch vielfach benutzt im N. T. (vgl. ausser den angeführten Citaten noch I. Petr. 3, 14. 15. Hebr. 2, 13. Röm. 9, 33. Luk. 1, 79). Besonders wichtig ist für Matthäus (4, 15. 16) die Nennung des Namens Galiläa's, als des hauptsächlichen Wirkungskreises Jesu.

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In diesem Abschnitt nun wird (nach LXX) das Volk geschildert als „, wartend auf Gott" (μɛvo tòv deòv) und vertrauend auf Ihn, dem sich der Prophet oder Israel darstellt,,mit den Kindern, die Gott ihm gab“. „Und es werden Zeichen und Wunder sein im Haus Israel von dem Herrn (8, 17. 18) Und es wird grosser Mangel sein; aber nicht wird in Noth bleiben der jetzt in Verlegenheit ist, bis zu seiner Zeit" (8, 22). Denn sogleich wird fortgefahren: Τοῦτο πρῶτον πίε, ταχυ ποίει, χώρα Ζαβολών, ἡ γῆ Νεφθαλίμ κτλ.... Und sie freuen sich vor dir, wie man sich in der Erntezeit freut.... Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, dessen Namen Μεγάλης Βελής Αγγελος (8, 23. 9, 3. 6).

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Dies ist das Programm zum Kanawunder. Denn Kana Galiläa's "1) liegt in,,Sabulon" und dort,, machte der Herr den Anfang mit seinen Zeichen“ (2, 11), während er von dort erst nach Kafarnahum in „Naftali“ geht (2, 12), welcher Stamm erst in zweiter Linie vom Propheten genannt wird. Es ist dort eine Hochzeit", denn:,,sie sollen sich freuen“. Der Herr wird erwartet,,,er ist eingeladen". Und stellt sich ein mit seinen Jüngern, seines Geistes,,Kindern". Als oder ehe er erscheint, ist Mangel", und zwar „an Wein“. Denn,,Sabulon soll trinken"; aber die Stunde ist noch nicht da": denn der Mangel soll dauern „bis zu seiner Zeit" (Ews naiga). Jedoch die Mutter „vertraut auf ihn“ (5), denn (ἕως καιρ). das Kind, das ihr geboren, der Sohn, der ihr gegeben, heisst in erster Linie ,,Wunder-Rathender". Und diesem Namen ent

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1) Der Zusatz ist Joh. 2, 11. 4, 46 wiederholt, gewiss weil es durch die Propheten - Stelle seine Bedeutung erhielt, Hengstenberg I, 143.

spricht er auch und ,,offenbarte seine Herrlichkeit" Jes. 40, 5: γη της πόλης καὶ ὀφθήσεται ἡ δόξα κυρίς).

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Auch an den Gründonnerstags- Psalm erinnert Johannes bei der Kanahochzeit. Ps. 23, 5 heisst's: Te лоrýgióv 08 μεθύσκον ὡς κράτιστον. Daher wird sowohl die Güte wie das Berauschende des Weins hervorgehoben (10). Im hebräischen Text wird die überflüssige Fülle der Weinspende erwähnt:,,Mein Becher ist Ueberfluss". Auch dies Motiv findet im Kanazeichen seinen Platz (V. 6). Das πоτýlov des Psalms übrigens leitet die Gedanken über zum Abendmahl, auf welches auch frühzeitig in der Kirche der Psalm gedeutet wurde. Ist der Wein Abendmahlswein, so ist das Wunder hier auch eine Verwandlung von Wasser in Blut wie Ex. 7, 19, vgl. 4, 9, also ein Gegenstück zu einem Moseszeichen. Dass auch hieran Joh. gedacht haben will, möchten die Stein krüge" andeuten, indem es Ex. 7, 19 heisst:,,und es wird Blut sein im ganzen Lande Aegypten beides in Holz und Stein". Es entstand also im ganzen Lande eine Wassersnoth, „,denn sie konnten das Wasser vom Fluss nicht trinken". Das mag erinnern an die allgemeine Hungersnoth in demselben Lande, welcher Einer, Israels grösster Sohn, allein abzuhelfen vermochte. Gen. 41, 55: „Es hungerte das ganze Land und schrie zu Pharao um Brot, Da sagte Pharao zu den Aegyptern: Gehet zu Joseph, was er euch sagen wird, das thuet." Ganz wörtlich so,,spricht auch Maria zu den Dienern". Mit der Uebereinstimmung der Worte geht die der Situation Hand in Hand" (Hengstenberg I, 140). Das Mittelglied, welches diese Uebereinstimmung herstellt, ist aber die Ausgangsstelle der Kanahochzeit: Jes. 8, 9 die Hungersnoth in Galiläa.1)

4. Die Tempelreinigung. 2, 13-25.

Das Prophetenwort des alttestamentl. Evangelisten hat dem Heidenkreis die Offenbarung der Herrlichkeit des Herrn in seiner positiven, segnenden, heilvollen Wirksamkeit verheissen;

1) Hungersnoth und Durstnoth geht im Morgenlande Hand in Hand, weil Beides durch Dürre entsteht.

dass sich dies historisch erfüllt hat, darauf macht Matth. im ersten Theil seines Evangeliums ausdrücklich aufmerksam, und Johannes stellt es dar in seinem Zeichenbild der Kanahochzeit. Galiläa ist der Schauplatz der Freudenbotschaft und der Messiasfreude; dagegen Judäa der messianische Kampfplatz, Jerusalem die Stadt der Passion, des Gerichts, des Verderbens. Den Wendepunkt des Zugs nach Jerusalem bezeichnen darum die Synoptiker mit der Leidensverkündigung und dem Gegenbild der Verherrlichung in Auferstehung und Wiederkunft. Dass gerade Jerusalem der Ort der Katastrophe Jesu, darum aber auch die Stätte des Untergangs Israels sein müsse, lässt Luk. (13, 33-35) den Herrn ausdrücklich erklären. Joh. stellt nun diese beiden Gegensätze als Pendants in zwei verschiedenen Stimmungsbildern neben einander, indem er nach Galiläa's Begeisterung mit dem neuen Wein des Christenthums in der Kanahochzeit jetzt Judäa's kritische Stellung zu Christus und Christi zu ihm schildert in der Tempelreinigung.

Die ATliche Weissagungsstelle für diese dunkle Vignette wird der Johannist nicht in dem prophetischen Evangelium suchen wie zu dem Lichtbilde der festlichen Hochzeit; sondern vielmehr in dem Straf- und Gerichtspropheten Jeremja. Hier fällt das Auge auf eine Stelle, welche an auffälligem Orte steht, gerade da, wo die grosse Verwirrung der Redactionen beginnt, nach Kap. 24. Sie ist das Gegenstück zu der Tränkung mit Freudewein nach langer Entbehrung. Hier (25, 13 ff,, LXX 31, 1 ff.) ist die Rede von einer grossen Tränkung der Völker aus Jahvehs Becher mit ungemischtem Wein durch den Propheten bis zu völliger Trunkenheit. Dann heisst es weiter: „Und wenn sie nicht annehmen wollen den Becher aus deiner Hand, um zu trinken, so sollst du sagen: So sprach der Herr: trinke und trinket; denn an der Stadt, in welcher mein Name genannt ist, an ihr will ich anfangen Uebels zu thun." Dass es aber gerade der Tempel ist, ,,an welchem das Gericht des Herrn beginnt", ist geweissagt von Ezechiel 9, 6 ảлò t☎v åɣíwv μ8 agsao98. Uebrigens kommt Joh. nun auch die viel berührte Stelle Mal. 3, 1 in Sinn: „Plötzlich wird kommen zu seinem

Tempel der Herr, und wer wird bestehen bei seiner Erscheinung?" Dass es plötzlich" geschieht, will Joh. andeuten wohl nicht nur durch die Voranstellung der Tempelreinigung, sondern auch durch die am Schluss des vorhergehenden Tableau's gesetzte Bemerkung, dass Jesus,,nicht viele Tage in Kafarnahum sich aufgehalten". Das „,zu seinem Tempel" scheint Joh. zu veranlassen, dass er das synoptische Wort vom Gotteshaus in,,das Haus meines Vaters" ändert. Wegen des Zusatzes: ,,Wer (d. h. Keiner) wird bestehen?" betont Joh. „Alle trieb er hinaus". Wenn er als weiteres neues Moment beibringt das Ausschütten (éxɛɛiv) der Münzen der Mäkler, so ist zu bemerken, dass es in der Maleachistelle (3, 3) vom Messias heisst: καὶ χεεῖ αὐτὲς (sc. die Leviten) ὥσπερ τὸ χρυσίον καὶ τὸ ἀργύριον.

Diese,,Reinigung der Kinder Levi" geschieht, damit sie Jahveh Opfer bringen in Gerechtigkeit, und ihm Juda's und Jerusalems Opfer angenehm seien" (Mal. 3, 3, 4). Solche Opfer sind aber,, Barmherzigkeit" nach Hos. 6, 6. Diese Stelle ist Mtth. 12, 7 citirt in einem Zusammenhang, welcher ganz an die Tempelreinigung erinnert. Denn dort (V. 6) nennt sich Jesus grösser als den Tempel und weist auf die Sabbatentweihung durch die Opfer im Tempel hin. Das Citat aber passt selbst ganz zur Tempelreinigung. Auch Mtth. 9, 13 ist es citirt in dem Sinne, dass die ,,Vergebung der Sünde" besser sei als Opfer". Damit ist der ganze Opferdienst als ein Schacher der Opfernden mit Gott bezeichnet, und das Geschäft der Priester, für welche ja ein Profit und Maklerlohn abfällt, als ein Ablasshandel. So bekäme das Wort,,Kaufhaus" einen tiefen Sinn, um dessentwillen man gerne dem vierten Evangelisten seine gewaltsame Abänderung des synoptischen Spruches verziehe 1). Wenn nur Joh. auch das Hoseawort zur Erklärung beischriebe! Aber er

1) Damit würde nach seinem tiefern Sinn sich decken das andere Schriftwort, welches man sonst bei Johannes als Grund der Abänderung der synopt. Jesurede anführt: „Es wird kein Kanaaniter (d. h. ềμлogos) im Haus des Herrn sein an jenem Tage." Sach. 14, 21; vgl. Hengstenberg I, 162.

hat es im Sinne gehabt, und orientirt den schriftkundigen Leser einigermassen, wo er die Ausdeutung und das Verständniss dieses Wortes herzuholen hat. Hos. 6, 5, also im vorhergehenden Verse, heisst's: ,,Ich will dreinhauen durch die Propheten", - natürlich mit der Geissel (vgl. Jes. 10, 26. 28, 15. 18. Job. 9, 22). Darnach gibt Joh, dem im Propheteneifer auftretenden Christus die Geissel in die Hand. Zum Zweiten erscheint hier in Jesu Mund das Hoseawort (6, 2) von „der Aufrichtung", bezw.,,der Auferstehung am dritten Tage" (LXX). Nur an diese Schrift" kann gedacht werden, wenn zum Schluss gesagt ist, dass,,'s eine Jünger nach seiner Auferstehung der Schrift geglaubt" hätten.

Ausdrücklich citirt ist in dem Abschnitt der Passionspsalm 69 (nebenbei gesagt, ein Beweis, dass die historische Tempelreinigung zeitlich wie ursächlich zur Leidensgeschichte gehört). Vielleicht hat der Psalm auch die „Stricke" zu der Geissel geliefert, wenn es V. 23 heisst: „es werde ihnen ihr Tisch zum Fallstrick". Die Tische sind in der Tempelreinigung überall erwähnt, bei Joh. nur sie ohne die Sitze, sie sind also sozusagen das corpus delicti, die Veranlassung zur Strafe, zur Geissel; wofern nicht die umgestürzten ,,Tische" die Fliehenden selbst zu Falle bringend, also als „,Fallstricke" gedacht sind.

Wenn Jesus die Juden auffordert: ,,Brechet diesen Tempel ab"! entweiht ihn nicht nur, wie Ihr thut, so ist dies so viel wie das Gebet im Psalm: „Füge ihnen Sünde auf Sünde (avouía), dass sie nicht zur Gerechtigkeit kommen" (28). Den andern Wunsch (V. 26): ,,ihre Behausung werde wüste", hat schon Lukas auf die Zerstörung des Tempels bezogen (13, 35 Rec.) als Entgelt für den Messiasmord. Wenn aber schliesslich gesagt ist: „Der Same seiner Knechte soll sie (Sion) innehaben und die seinen Namen lieben, in ihr wohnen", so ist dies dem Gedanken nach dasselbe wie die Auferweckung des wahren Israel, von welcher Hosea (6) geredet wird, und die Aufrichtung des Tempel-Leibes d. h. der Kirche Christi

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