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ganze Länder und Völker bewegt und ganze Reiche und Nationen zittern gemacht haben: der Name Jesu geht über alle Namen und in ihm segnen sich alle Geschlechter der Erde in Ewigkeit. Die himmlischen Heerschaaren sagen ihm Lob und zur Rechten der Majestät sißt er; aber seine Wohnung will er haben in unsren Herzen. Denn so weit auch seine Gewalt geht und seine Herrschaft über Himmel und Erde -: seine Lust ist bei den Menschenkindern. Er hat ein Reich bereitet das ewig bleiben soll, alle Dinge müssen ihm unterthan sein und seinem Reiche dienen, die Völker des ganzen Erdbodens will er sich unterwerfen und auf allen Höhen der Erde sein Siegeszeichen aufrichten; der HErr hat seinen Stuhl im Himmel bereitet und sein Reich herrschet über Alles : aber seine größten und schönsten Siege gewinnt er, wenn er die Seelen der fündigen Menschen erlöst und mit Gott versöhnt und versezt in das Reich des Friedens. Aller Himmel Himmel faffen seine Herrlichkeit nicht, und alle Worte Gottes und alle Zungen im Himmel und auf Erden sind nicht genug sie auszusagen; aber am höchsten verherrlicht er sich wenn ein Sünder Buße thut. Die Geschichte der Welt ist eine Geschichte seiner Triumphe, die er gewonnen über die Fürsten und Gewaltigen und die bösen Geister unter dem Himmel; aber sein größter Triumph ist daß ein Kind des Verderbens zu einem Kinde Gottes wird. Lobet den HErrn, ihr seine Engel, ihr starken Helden die ihr seinen Befehl ausrichtet, daß man höre die Stimme seines Worts. Lobet den HErrn, alle seine Heerschaaren, seine Diener die ihr seinen Willen thut. Lobet den HErrn, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft. Lobe den HErrn, meine Seele" (Ps. 103, 20—22).

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Das ist das Ziel seines Weges, den er gegangen. Durch die Tiefe zur Höhe, durch das Kreuz zur Krone. Das ist auch unser Weg, den wir ihm nachgehn sollen.

Man krönt dich mit der Dornenkrone,

Man beuget sich aus Spott vor dir:
Nun sihst du auf dem höchsten Throne;
Ich beug mich auch im Geist allhier;
Ich grüße dich mein Herzenskönig,
Mein Herz sei dir ein Königreich:
Trag ich die Dornenkron' ein wenig,
So werd ich dir auch droben gleich.

"

Ein Jeglicher sei gesinnet wie Jesus Christus auch war“, das ist die Ermahnung, mit welcher der Apostel unsern Text beginnt und welcher alles was er von Jesu Erniedrigung und Erhöhung sagt dienen soll. Ein Jeder sei gesinnet wie Jesus Christus auch war. Daß uns ähnlich wie ihm äußerlich Kreuz widerfahre, dazu können wir nicht ermahnt werden; denn das schickt Gott nach freiem Willen und Wahl. Aber daß wir die Gesinnung des Kreuzträgers haben und ihm so das Kreuz nachtragen, das ist die Ermahnung die uns gilt. Die Gesinnung Jesu aber heißt Verzichten. Das Leben des Christen ist ein Verzicht. Das Gesez des Weltlebens heißt: gewinnen um zu haben; das Gesez des Christenlebens heißt: verlieren was man hat. Aber man gewinnt dort um zu verlieren, zulegt seine Seele; man verliert hier um zu gewinnen, zulegt die Seligkeit. Gott mache unsre Seele frei von aller Kreaturliebe, daß wir in heiliger Liebe nur Ihn umfassen und alles Andre nur in Ihm haben. Gott mache unsre Herzen frei vor Allem von uns selber, daß wir in Ihm dann unsre Seele finden und unsre Seligkeit. Gib uns deinen Frieden, o Jesu! Amen.

Der göttliche Grund unsres Christenstandes.

Predigt am Sonntag Exaudi über Eph. 2, 4—7.

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unsrem Vater und dem HErrn Jesu Christo! Amen.

In dem HErrn Geliebte! Man kann fragen was stärker sei: der Glaube oder der Zweifel. Der Glaube heißt ein Sieg der die Welt überwindet, aber der Zweifel ist oft ein Sieg der den Glauben überwindet.

Unsre Zeit ist in vielen Dingen schwach, aber im Zweifel ist sie stark. Ihre Kraft Neues zu erzeugen ist gering, aber ihre Kunst Altes zu erschüttern ist groß. Ihr Scharfsinn das Gewisseste in Frage zu stellen ist bewundernswürdig, aber die Kunst Antwort zu geben versteht sie sehr wenig. Wir sind ein kritisches Geschlecht. Aber ein Meister bloß in der Kritik zu sein, ist nicht die wünschenwertheste Meisterschaft.

Der Zweifel ist wie der Rost der das Metall anfrißt. Er zehrt an der Kraft und lähmt das Handeln. Er erschüttert den Boden unter den Füßen, daß man nicht mehr fest und sicher aufzutreten wagt. Wir sind auf der Erde um zu wirken, nicht um zu zweifeln. Wenn ich aber frisch und fröhlich handeln und wirken soll, muß ich meiner Sache sicher und gewiß sein. Wenn die Hand des Kriegers in der Schlacht ausholt zum Streich und sich unterwegs besinnt, ob sie den Streich auch führen soll oder nicht, wird sie wenig beitragen zum Siege. Unfrer Zeit ist eine große Zahl von Aufgaben gestellt die gelöst sein wollen. Aber der Zweifel macht die Gedanken irre und die Hand unsicher.

Allein nicht jede Sicherheit ist die rechte, sondern nur die welche ihres guten Rechtes und Grundes in Gott gewiß ist. Diese allein gibt freien fröhlichen Muth. Wir kommen nicht eher vorwärts, als bis wir gelernt haben den Grund unsres Lebens in Gott zu legen.

Was ich gesagt habe, das habe ich auch vom Stand des christlichen Glaubens in der Gegenwart sagen wollen. Die Christen sind auch Kinder ihrer Zeit und können sich dem Geist derselben nicht entziehen. Der Rost des Zweifels hat auch das Metall des Glaubens angefressen. Ein Gefühl der Unsicherheit lähmt bei gar vielen seine Kraft und raubt ihm die Entschiedenheit des Zeugnisses. Wir sagen es und beklagen es Alle, daß das ganze christliche Wesen der Gegenwart etwas Mattes und Laues, etwas Zaghaftes und Unkräftiges habe. Das ist die verborgene Macht des Zweifels, die am Mark der Glaubensgewißheit nagt und die Kraft des Wirkens lähmt.

Und doch fordert die Gegenwart von uns Wirken. Es ist jezt nicht die Zeit christliche Gefühle, Stimmungen und Empfindungen zu pflegen. Unsre Zeit fordert Handeln. Man verlangt von allen Seiten ein praktisches Christenthum. Diesen Beweis des Geistes und der Kraft erklären auch die Gegner anerkennen zu wollen. Und allerdings, das ist unsre Aufgabe, zu zeigen daß der christliche Glaube nicht bloß ein Gedicht der Gedanken und eine Stimmung der Seele, sondern daß er Leben und That sei; daß er für alle die Aufgaben, die unsrer Zeit gestellt sind, nicht bloß der Verstand ihrer Lösung sondern auch die Kraft ihrer Erfüllung sei. Wie will er das aber, wenn der geheime Zweifel ihn selber unsicher und zaghaft macht? Wer zu seiner Sache nicht selber volles Vertrauen hat, wie will dieser in den Andern Vertrauen wirken? Ein solcher zaghafter Glaube ist nicht der Sieg der die Welt überwindet.

Allein es ist nun nicht etwa mit der bloßen Entschlossenheit gethan, vom Zweifel nichts wissen zu wollen und in seinem Glauben sich nicht irre machen lassen zu wollen. Ein solcher Glaube des bloßen Entschlusses ist nicht der Sieg über den Zweifel, sondern die Flucht vor dem Zweifel; ist nicht die Gewißheit die in Gott stark ist, sondern die Ungewißheit die sich selbst stark machen will. Der Glaube muß einen sicheren Grund haben, von dem aus er eine ganze Welt aus den Angeln zu heben im Stande ist.

Welches ist der rechte Grund unsrer Glaubensgewißheit und unsres ganzen Christenstandes? Nicht wir selbst. Wir sollen unsren Christenstand nicht auf uns selbst gründen, nicht auf unsre Gefühle und Empfindungen und Stimmungen. Das ist ein trüglicher Grund. Wir sollen unsrem eignen Herzen nicht trauen. Es kann uns schmeicheln und heucheln. Wir müssen einen bessern Grund haben. Gott selbst ist der rechte einige Grund unsres Christenstands, in welchen wir den Anker unsrer Glaubensgewißheit einsenken müssen. Davon redet unser heutiger Text.

Eph. 2, 4-7.

Aber Gott, der da reich ist von Barmherzigkeit, durch seine große Liebe damit er uns geliebet hat, da wir todt waren in den Sünden, hat er uns sammt Christo lebendig gemacht (denn aus Gnaden seid ihr selig geworden), -und hat uns sammt ihm auferwecket, und sammt ihm in das himmlische Wesen verseßt, in Christo Jesu, auf daß er erzeigte in den zukünftigen Zeiten den überschwänglichen Reichthum seiner Gnade, durch seine Güte über uns in Christo Jesu.

sei.

Unser Text belehrt uns, welches

der göttliche Grund unsres Christenstandes

Es ist ein dreifacher: Gottes Herz, Jesus Christus und unsre Zukunft.

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Vor Allem das Herz Gottes. Denn Gott der da reich ist von Barmherzigkeit durch seine große Liebe damit er uns geliebet hat, da wir todt waren in den Sünden.“

Im Herzen Gottes, in seiner ewigen Liebe und Barmherzigkeit, da ruht der Anker unsrer Glaubensgewißheit. Und Gott sei Dank, daß er da ruhen darf! Denn da ruht er sicher.

Ruhete er in uns und unsrem Herzen - sein Grund wäre so unsicher wie Flugsand. Es gibt nichts wechselnderes als das Menschenherz, bald trozig bald verzagt. Wer will sich auf sein eigenes Herz verlassen? Und wenn auch - was will es uns geben? Selbst arm, arm auch an Gewißheit, wie will es uns der Gnade Gottes und unsrer Seligkeit gewiß machen? Und wenn wir dieser nicht gewiß sind was soll uns alle andere Gewißheit helfen? Sie ist für nichts.

Luthardts Predigten. II. 2. Aufl.

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