Göthe und seine Werke. Von Karl Rosenkranz, Doctor der Theologie und ordentliche Professor der Philosophie an Königsberg. Verlag von Gebrüder Bornträger. 1847. Vorrede. . Vorreden pflegen zwar selten gelesen zu werden. Dieser Umstand den sie übrigens mit den bevorworteten Büchern oft gemein haben darf jedoch die Autoren nicht abhalten, welche zu schreiben, sobald sie dieselben für nothwendig erachten. In diesem Fall glaube ich mich zu befinden. Ich übergebe dem Publicum hier ein Werk, dessen Ursprung ein zu individueller ist, um ihm nicht eine Mittheilung darüber hinzuzufügen. Ohne diese würde man an dasselbe Forderungen stellen können, welche durch sein Entstehen ausgeschloffen waren. Zunächst sei es mir erlaubt, von mir selbst zu sprechen, wie in mir die Aufgabe sich stellte. Ich hatte seit einem Decennium allmålig die Hauptmomente unserer Deutschen modernen Bildung besonders von der philosophischen Seite her durchgearbeitet. Ich hatte die Geschichte der Kantischen Philosophie geschrieben. Ich hatte Schelling's Philosophie nach den öffentlich von ihm selbst gegebenen Urkunden kritisch dargestellt. Ich hatte in der Abhandlung: Ludwig Tieck und die romantische Schule, im ersten Band meiner Studien, die Zwillingspoesie der Schellingschen Philosophie geschildert. Ich hatte endlich, nach langer Vorbereitung, die Biographie Hegel's abgeschloffen. |