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Stadt Tyros1) kommen wir mit den delphisch-phoenikischen Beziehungen aber noch viel höher hinauf, bis in Olims Zeiten, freilich wohl nur auf Grund der mythischen Agenoriden und des delphischen Kadmosorakels, also nach mythologischen Autoren oder den Dichtern, die sie verwerten. Man denke an die Parodos der Phoenissen Τύριον οίδμα λιποῦσ ̓ ἔβαν ἀκροθίνια Λοξίου. Leider ist unsere Inschrift kaum zu einem Drittel erhalten, aber man erkennt trotz des schwülstigen Übersetzungs-Griechisch doch genug, um die angebliche Verwandtschaft der hier zum erstenmal als iɛgà zai äovλos bezeugten phoenikischen Großstadt, ihren Wunsch nach gesteigertem Verkehr (ovvzoasis) mit der Adressatin, ihr Verlangen, an dem delph. 12árdoлov teilzunehmen, als interessante Tatsachen zu buchen.

Die Schrift gehört in das II. Jhdt., wohl in dessen 2. Hälfte, und da ergibt sich, daß unser Brief augenscheinlich aus dem Jahre 125 stammt, in welchem Tyros für frei erklärt wurde, nachdem es fast zwei Jahrhunderte lang unter der Herrschaft der Seleukiden (und bisweilen der Ptolemaier) gestanden hatte bis zu dem Tode Demetrius II. Gleich nach diesem, mit dem Jahr 126/5, beginnt die autonome Münzprägung der Stadt 2) und gewiß hat sie damals für ihr Asylrecht, das für das Heraklesheiligtum schon längst bestand (vgl. z. B. Niese III, 307), die Sanktion durch Delphi nachgesucht und erhalten. Da der in Z. 11 genannte Herakleitos kein Delphier ist, wo dieser Name nur im IV. Jhdt. vorkam, kann es sich wohl nur um Gesandte von Rat und Volk der heiligen Stadt Tyros" selbst handeln, die dieses Schreiben überbringen. Betreffs der ergänzten voia oder kootaí sei auch an die penteterischen Agone des Herakles in Tyros erinnert, an denen die syrischen Könige noch um 170 teilnahmen (Niese III, 298; 2. Makkab. 4, 18). Im übrigen wird diese tyrische Gesandtschaft wohl die letzte des griechischen, nichtrömischen Auslandes gewesen sein, die in Delphi erschien, um sakrale Sanktionierungen nachzusuchen.

50. Proxeniedekret für einen Eretrier, ca. 98 v. Chr. Auf der Basis-Vorderseite des Reiterdenkmals des M. Minucius Q. f. Rufus. Inv.-Nr. 1494. Gefunden am 13. Mai 1894 östlich vom Tempeleingang. Großer Kalksteinblock, H. 89, Br. 62, Tiefe 1,48 m. Unter dem Schluß der lateinischen Weihinschrift stehen zwei Proxeniedekrete, zuoberst der nächste Text Nr. 51, dann unter ihm der unsrige Nr. 50. Standort: dicht vor dem Dreifuß des Hiero.

(Text siehe S. 28.)

Der Text ist chronologisch nicht unwichtig, wie schon Delphica II 93 Berl. ph. W. 1909, 797, 4 ausgeführt war, wo seine letzten 3 Zeilen mitgeteilt wurden 3). Denn während in der Delph. Chron. unser Archont

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1) Die Ära des Volkes von Tyros' hat als Epochenjahr 274; damals wurde das von Alexander d. Gr. noch gestattete Königtum' abgeschafft (Beloch III, 2, 258) und die Bovin zai o duos erhielten die kommunale Selbstverwaltung, natürlich unter ptolemaeischer, bzw. seleukidischer Oberhoheit.

2) Vgl. hierzu und zu der Autonomerklärung Niese III, 308, Anm. 3. 3) Die Texte Nr. 50-53 beruhen großenteils auf Klaffenbachs sorgfältigen Abklatschlesungen. Die Buchstaben von Nr. 50 u. 51 sind meist vorzüglich erhalten.

50.

Inv.-Nr. 1494. Β. (c. a. 98) Ἐπεὶ Ἱπποσθένης Αἰσχύλου Ερετριεὺς εἴνους ὑπάρχων διατελεῖ τῶι πόλει, καὶ κατὰ κοινὸν καὶ κατ' ἰδίαν ἀεὶ τοῖς ἐγ τυγχανόντοις τῶν πολιτῶν εὐχρηστον αὐτοσαυτὸν παρέχεται ἐν ἅ κά τις αὐτὸν παρακαλῇ, σπουδᾶς καὶ φιλοτι5 μίας οὐθὲν ἐκλείπων, ἀγαθᾶι τύχαι, δεδόχθαι τᾶι πόλει τῶν Δελφῶν· ἐπαινέσαι Ἱπποσθένην Αἰσχύλου Ἐρετριῆ ἐφ ̓ ὧν ἔχει προαιρέσει ποτὶ τὴν πόλιν ἡμῶν, καὶ δεδόσθαι αὐτῶν καὶ ἐκγόνοις παρὰ τῆς πόλιος τῶν Δελφῶν πο[ο]ξενίαν, προμαντείαν, προδικίαν, ἀσυλίαν, ἀτέλειαν, προε10 δρίαν ἐμ πᾶσι τοῖς ἀγώνοις, οἷς ὁ πόλις τίθητι, καὶ τἆλλα τίμια πάντα όσα καὶ τοῖς ἄλλοις προξένοις καὶ εὐεργέ

Τ

ταῖς (τᾶς) πόλιος ὑπάρχει. ἄρχοντος Ξένωνος τοῦ Ἀριστοβού λου, βουλευόντων τὴν δευτέραν εξάμηνον Κλέωνος

τοῦ Ἥρυος, Νικαρέτου τοῦ ̓Αντιχάρεος, γραμματευόντος

15 δὲ βουλᾶς Γλαύκου τοῦ Γενναίου.

Xenon II zwar mit der richtigen Patronymikon-Ergänzung ('Αριστοβούλου) versehen war, wurde er mangels jedes bekannten Textes (er beruhte nur auf der Namensnennung am Aemilius-Paulus-Denkmal Bull. 22, 17, not. 1) um 107 v. Chr. angesetzt. Gerade in diesem Jahr war aber das M. MinuciusDenkmal erst errichtet worden, und wenn sich jetzt auch auf ihm . Xenon II findet, so ist klar, daß diese Inschrift frühestens in dem darauffolgenden Jahrzehnt eingehauen sein kann. Darum ist Delph. II 93, 4 das noch freie (Pythien-)Jahr 98 in Vorschlag gebracht.

Diese Erwägungen sind freilich nur berechtigt, wenn man annimmt, daß das Dekret wirklich erst nach der Errichtung oder besser Umtaufung des Reiterbildes eingehauen ward. Denn da dessen Standplatte die 100 Jahre ältere Signatur der beiden Thebaner Menekrates und Sopatros trägt, war a. a. O. gezeigt, daß es sich im Jahre 107 nur um die Umtaufung einer älteren Reiterstatue auf den Namen des Römers handeln konnte. Und wenn man hierbei an der ganz oben stehenden alten Signatur keinen Anstoß nahm, konnte schließlich auch unser ganz unten auf dem Postamentblock eingehauenes Dekret geduldet werden. Die Entscheidung können nur die bisher fehlenden Manumissionen dieses Archontats bringen, indem sie uns die Priesterzeit (X oder XI) kennen lehren.

Der Geehrte Ἱπποσθένης Αἰσχύλου Ερετριεύς wird mit seinem Sohne auch in dem Beschluß Ephem. 1907, σ. 23 erwähnt, worauf mich Wilhelm freundlichst aufmerksam machte. [Jetzt in IG XII 9, 237.]

51. Ehrendekret an den Pythien 90 v. Chr. für einen kretischen Virtuosen auf der Wasser orgel. Steht über Nr. 50. (Text siehe S. 29.)

Auch von diesem Dekret waren Z. 1-6 in Delphica II 93, Anm. 4 mitgeteilt. Dort ist auch darauf hingwiesen, daß die Wasserorgel, ύδραυλις, etwa 50 Jahre vorher von Ktesibios erfunden war1), vgl. die gute Ab1) Soeben erscheint in der RE IX 60ff. ein ausführlicher Artikel von Tittel über die Hydraulis und ihren Erfinder Ktesibios.

51.

Inv.-Nr. 1494. Α.

(a. 90)

[Αρχοντος Κλεάνδρου τοῦ Τίμωνος, βουλευόντων Πολίτα τοῦ ̓Ασάν[δρου, Εὐκ]λείδα τοῦ Ἡρακλείδα, Δίωνος τοῦ Καλλία, Θεοξένου τοῦ Πολύωνος, [ἔδοξε τᾶι] πόλει τῶν Δελφῶν ἐν ἀγορᾶι τελείωι· ἐπεὶ ̓Αντίπατρος Βρεύκου [Ελευθερν]αῖος, ύδραυλος, ἀποστειλάσας ποτ' αὐτὸν τῆς πόλιος πρεσβεί 5 [αν παραγ]ενηθεὶς ἐν Δελφοὺς καὶ παρακληθεὶς ὑπὸ τῶν ἀρχόντων καὶ τῆς [πόλιος] ἀγωνίξατο αμέρας δύο καὶ εὐδοκίμησε μεγαλομερῶς καὶ ἀξίως [τ]οῦ τε θεοῦ καὶ τῆς πόλιος τῶν Ἐλευθερναίων καὶ τῆς ἡμετέρας πόλιος, [ε]φ' οἷς καὶ ἐστεφανώθη ἐν τῶν ἀγῶν[

rasura 14 litt.

rasura 29 litt.

εἰκόνι χαλκέαι καὶ τοῖς ἄλλοις τιμίοις πάντοις, ἃς καὶ 10 συνετέλεσε ὑπὲρ αὐτοσαυτὸν τῶι θεῶν, ἐπὶ ουν τούτοις, ἀγαθαι τύχαι, δεδόχθαι· ἐπαινέσαι ̓Αντίπατρον Βρεύκου Ελευθερναῖον ὕδραυλον ἐπὶ τέ ται ποτὲ τὸν θεὸν εὐσεβείαι καὶ ὁσιότατι καὶ ἐπὶ τᾶι προαιρέσει, αι ἔχων περὶ τὴν τέχναν διατελεῖ, καὶ τᾶι ποτὲ τὴν πόλιν ἡμῶν εὐνοίαι· ἐπαινέσαι δὲ καὶ τὸν ἀδελφὸν αὐτοῦ Κρίτωνα Βρεύκου Ελευθερναῖον καὶ δεδόσθαι αὐτοῖς καὶ 15 ἐκγόνοις παρὰ τῆς πόλιος προξενίαν, προμαντείαν, προδικίαν, ἀσυ λίαν, ἀτέλειαν πάντων, προεδρίαν ἐμ πᾶσι τοῖς ἀγώνοις οἷς ὁ πό λις τίθητι, καὶ γῆς καὶ οἰκίας ἔγκτησιν καὶ τἆλλα τίμια πάντα όσα καὶ τοῖς ἄλλοις πο[ο]ξένοις καὶ εὐεργέταις τας πόλιος ὑπάρχει ἀποστεῖλαι δὲ αὐτοῖς τοὺς ἄρχοντας καὶ ξένια τὰ μέγιστα

20 καλέσαι δὲ αὐτοὺς καὶ τοὺς μετ ̓ αὐτῶν ἐν τὸ πρυτανεῖον ἐπὶ
τὴν κοινὴν τῆς πόλιος ἑστίαν· ἀναγράψαι δὲ τὸ ψάφισμα τοὺς ἄρχον
ἐν τῶν ἱερῶν τοῦ ̓Απόλλωνος ἐν τῶι ἐπιφανεστάτω τόπωι
καὶ διαπέμψαι ποτὲ τὴν πόλιν τῶν Ἐλευθερναίων, ὅπως εἰδῶσι.
vacat 3 cm (dann folgt B).

τας

bildung in Baumeisters Denkmälern I 564 —, und daß die uralten Beziehungen von Delphi zu Kreta auch in so später Zeit noch fortdauerten (Z. 23). Das Interessanteste an unserm Text ist aber das durch die Rasur in Z. 8/9 Getilgte. Da die Wegmeißelung sehr sorgfältig erfolgt ist, könnte man ihren Anlaß und den Inhalt des ursprünglich Geschriebenen nicht erraten, wenn sich nicht derselbe Vorgang in dem folgenden Text Nr. 52 an genau derselben Stelle wiederfände. Dort wurde die Ausmeißelung so oberflächlich ausgeführt, daß wir trotz der darauf geschlagenen neuen Worte die alten darunter noch erkennen konnten. Diese aber enthalten die 'Bekränzung mit einem Geldpreise von 500 Drachmen, und da solche Honorare bei dem ἀγὼν στεφανίτης der Pythien einen odiösen, ungesetzlichen Beigeschmack haben mochten, so hat man diese Zahlungen in beiden Dekreten nachträglich verschwinden lassen, wenigstens auf den Steinen. Vielleicht sollten auch solche Präzedenzfälle nicht öffentlich verewigt werden. Darnach werden wir in unserer Z. 8/9 als vor der Rasur vorhanden ergänzen dürfen:

8 ἐφ ̓ οἷς καὶ ἐστεφανώθη ἐν τῶν ἀγῶν[ι τῶν Πυθίων δραχμαῖς χιλίαις καὶ] [πεντακοσίαις καὶ] εἰκόνι χαλκέαι καὶ τοῖς ἄλλοις τιμίοις πάντοις κτλ.

Denn in Rücksicht auf den Raum sowie auf die an den Geehrten gesendete Gesandtschaft, seine Statue, die Dekretübersendung nach Kreta usw. mußte sein Künstlerhonorar viel höher bemessen werden, als bei der aus

52.

dem benachbarten Theben stammenden Choropsaltria (Nr. 52), wenn schon im übrigen die Parallelität beider Ehrungen und Urkunden sehr weitgehend ist. Da die Archonten der Pythienjahre 94 und 86 sich jetzt anderweitig fixieren lassen (s. zum nächsten Text) und die Ergänzung των Πυθίων oben Z. 8 sicher ist, muß unser & Kleandros von seinem bisherigen J. 91 herabrücken auf die Pythien 90 v. Chr.

52. 53. Ehrendekret an den Pythien des Jahres 86 v. Chr. für die thebanische Choropsaltria Polygnota und darunter Proxeniedekret für ihren Partner, einen Thebaner. Quader von der rechten Seite. des großen, im Jahre 182 von den Aitolern neben (nördl.) dem Altar errichteten Eumenes-Pfeilers (Reiterdenkmal).

Inv.-Nr. 3678. - Gefunden am 4. Mai 1896 auf der heiligen Straße zwischen der Athenerhalle und dem großen Altar. Kalksteinquader (H. Elias); H. 51,7; Br. 81; Dicke 41,7. Rechte und linke Seite haben Anathyrosis, desgl. das obere und untere Lager; Rückseite rauh gekrönelt. Standort: Tempelvorplatz, ca. 10 m östl. des Tempeleingangs; zusammengelegt mit den Quadern Inv.-Nr. 900 und 3680. Inv.-Nr. 3678. (a. 86)

[Αρχοντος Αβρ]ομάχου, μηνὸς Βουκατίου, βουλευόντων (τὴν π[ρ]ώ[τα]ν) [(εξάμηνον) Στρ]ατάγου, Κλέωνος, Αντιφίλου, Δάμωνος, ἔδοξε τῆι πόλει τῶν [ελφῶν· ἐπειδὴ Πολυγνώτα Σακράτους Θηβαία χοροψάλτρια ἐνδαμήσασα ἐν Δελ[φούς] [ἀγωνίξατο δ]ν ἔδει συντελεῖσθαι τὸν ἀγῶνα τῶν Εἰ Πυθίων, διὰ δὲ τὸν ἐνεστακότ[α 5 [καιρὸν οὐ τετελειμένου τοῦ ἀγῶνος, αὐθαμέραν ἄρξατο καὶ ἐπέδωκε αμέραν παρ[ακ][ληθεῖ]σα δὲ ὑπὸ τε τῶν ἀρχόντων καὶ τῶν πολιτῶν ἀγωνίξατο ετέρ]

[ας ἡμέρας τρεῖς καὶ εὐδοκίμησε μεγαλομερῶς, ἀξίως τοῦ τε θε[ου] [καὶ] τοῦ δήμου τοῦ Θηβαίων καὶ τῆς ἡμετέρας πόλιος, καὶ ἐστεφανώσ[αμ]εν αὐτὴν καὶ δραχμαῖς πεντακοσίας ἀγαθαι τύχαι ἐπαιν[ε]10 σαι Πολυγνώταν Σωκράτους Θηβαίαν ἐπί τε τὰ ποτὲ τὸν θεὸν εὐσεβ]είᾳ [καὶ] [δ]σιότατι, καὶ τῷ περὶ τὸ ἐπιτάδευμα καὶ τὴν τέχναν πο[ο]αιρέσει ὑπάρχ[ει][ν δὲ αὐτῷ καὶ ἐγγόνοις παρὰ τὰ[ς] πόλιος ἡμῶν προξενίαν, προμαντείαν, προ[δε] κίαν, ἀσυλίαν, ἀτέλειαν, προεδρίαν ἐν τοῖς ἀγώνοις, οἷς ὁ πόλις τίθητι (9[ητε]), καὶ γᾶς καὶ οἰκίας ἔνκτησιν καὶ τἆλλα τίμια πάντα ὅσα καὶ τοῖς) ἄλλοις προ]15 ξένοις καὶ εὐεργέταις τάξις πόλιος ὑπάρχει· καλέσαι δὲ αὐτὴν καὶ ἐν τὸ π[ουτα] νεῖον ἐπὶ τὴν κοινὴν ἑστίαν. παραστάσα[ι] δὲ αὐτὰ[ν] καὶ ἱερεῖον τῶν ̓Από[λ]17. 1 λωνι. Θεός. Τύχαν ἀγαθάν

53. "Εδοξε τᾶι πόλει τῶν Δελφῶν· ἐπεὶ Λυκέας Δωροθέου Θηβαῖος [ἐνδαμήσας] ἐν τὴν πόλιν ἡμῶν τέταται [ὑπὲρ?] τᾶς Πολυγνώτας, τάν τε ἀναστροφὴν καὶ τὰν ἐ]πιδαμίαν ἐποιήσατο ἀξίως τ[ο]ῦ τε ἑαυτοῦ δήμου καὶ τῆς πόλιος ἡμῶν, [δε]

5 δόχθαι τῶι πόλει· ἐπαινέσαι Λυκέαν Δωροθέου Θηβαῖον καὶ ὑπάρχειν αὐτ[ῶι καὶ] ἐκγόνοις προξενίαν, προμαντείαν, πο[οδικίαν, ἀσυλίαν, ἀτέλειαν, [πάντων προεδ]ρίαν ἐν τοῖς ἀγών[οι]ς, οἷς [ἡ πόλις τίθητι], καὶ τἆλλα τίμια ὅσα καὶ [τοῖς ἄλλοις] προξένοις καὶ εὐεργέταις τῆς πόλιος ὑπάρχει καλέσαι δὲ αὐτὸν καὶ ἐν τὸ πρυτανεῖον ἐ]πὶ τὴν κοινὴν τας πόλιος ἑστίαν. Ἄρχοντος Αβρομάχου του Αθάμβου, βουλευόν]10 των Δάμωνος, Κλέωνος, [Στο]ατάγου, Αντιφίλου.

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Ζ. 4 Anf. statt ἀγωνίξατο vielleicht besser ἑτοιμάσατο od. dergl. Mitte: der nachlässige Schreiber hat vor Ivior noch 2 oder 3 Buchstaben eingehauen, deren Lesung zweifelhaft bleibt: El oder τε? - 9 Auf die schlecht ausradierten Worte καὶ δραχμαῖς πεντακοσίαις sind die ganz

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draufgeschlagen,

weit auseinandergezogenen Buchstaben à y a 9 was im Druck oben nicht wiedergegeben werden konnte. i qα i dagegen steht, gleichfalls gesperrt, auf unbenutzter Zeilenpartie. Darnach scheint die Weglassung dieser Geldbelohnung aus dem übrigen Text dem Steinmetzen zwar anbefohlen, aber zuerst von ihm vergessen zu sein; doch merkte er seinen Fehler, noch ehe er weiter schrieb, sodaß er ihn, wie angegeben, zu beseitigen suchte. In Nr. 51 aber mußte die ganze Partie später weggemeißelt werden (s. S. 29). 10 Hier steht Zozgáτovę auf Σωκράτους Stein, nicht a- wie Z. 3. 16 Am längsten ist die Stelle hinter лαoαóτãбαι unentziffert geblieben, da man naturgemäß an ɛizóva, allenfalls an otázav oder dergl. dachte. Immer erneute Versuche haben Klaffenbach und mich das Obige erkennen lassen, also ein Opfertier, dessen Darbringung für das Apolloopfer der Polygnota gestattet wird, — aber ganz sicher ist diese Lesung nicht. Auch würde der Raum hinter 'Aлo[2-- noch 4-5 zu zu ergänzende Buchstaben verlangen.

Schon in Delphica III 255 (Berl. ph. W. 1912, 1398) war auf diesen wichtigen Choropsaltria-Text aufmerksam gemacht. Er ist so stark verscheuert, daß sich seit 18 Jahren Niemand an die Entzifferung gewagt hat, für die wir Klaffenbach besonders dankbar sein müssen. Wenn oben S. 25 beim Jahr 134 angenommen war, daß es sich bei der dortigen Choropsaltria um die Zeit der Pythien handeln werde, so erhalten wir hier den urkundlichen Beweis. Der ". Habromachos II war wegen seiner 4 Jahresbuleuten in den Anfang der 2. Hälfte der XII. Priesterzeit auf ca. 87 datiert worden (RE IV 2650). Da nun oben in Z. 1 die Worte tar лooτar işáunror stehen, lag der Schluß nahe, daß man hier das erste Archontat aus der neuen Epoche der 4 Buleuten zu erkennen habe, da offenbar dem Steinmetzen oder Redakteur aus alter Gewohnheit die Hinzufügung der §áunros irrigerweise in die Finger gekommen sei. Aber die Ergänzung von Z. 4/5 läßt Genaueres erkennen. Augenscheinlich sind die Pythien (daher die Monatsnennung Ζ. 1) διὰ τὸν ἐνεστακότα καιρόν damals nicht abgehalten worden, und die Stadt war deshalb um so dankbarer, daß wenigstens die Choropsaltria aus dem nahen Theben gekommen war und mehr als 4 Tage lang Konzerte gab. Zweifellos haben wir den Grund der Nichtabhaltung des Festes in den Operationen Sullas zu suchen.

Sulla war im 1. Mithradatischen Kriege (88-84) mit 30 000 Mann von Epirus kommend durch Boeotien wo er die pontische Armee am tilphossischen Berge schlug nach Athen gezogen, das er nach langwieriger Belagerung Anfang März 86 erobert. Bald darauf besiegt er bei Chaeronea eine neue große pontische Armee und bleibt das ganze Jahr in Mittelgriechenland bis nach Meliteia hin stehen, neuer Angriffe (auch seitens des römischen Demokratenheeres unter Flaccus) gewärtig. Auch die dritte pontische Invasion von Euboea aus endet mit Sullas Siege bei Orchomenos. Nachdem er die boeotischen Gemeinden besonders Theben

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für ihren abermaligen Abfall zu den pontischen Feldherren schwer, zum Teil bis zur Vernichtung" (Mommsen) bestraft hatte, zieht er nach Makedonien, überwintert in Thessalien und geht im Frühjahr 84 durch

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