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von der Auferstehung der Toten 1. Kor. 15, 12-19 Vers für Vers bespricht, erzählt er am Eingang der Predigt1): „Früher, zur Zeit der Apostel, da die heilige Christenheit erst anfing, da waren etliche Leute, die die heilige Taufe so empfingen, daß sie doch den heiligen Glauben nicht mit annahmen; denn sie wollten der Auferstehung nicht glauben und sonderten sich damit von anderen Christenleuten ab, daß sie festhalten wollten, es stehe kein Toter jemals wieder auf. Von dieser Rede schreibt uns heute unser Meister, der gute St. Paulus u. s. w.“

Im allgemeinen kann man sagen, daß bei den Episteln am meisten eine homilieartige Erklärung geboten wird, bei den Evangelien gern an die Erzählung des ganzen Vorgangs die allegorische Auslegung der einzelnen Personen, Handlungen und Begriffe ge= geben ward.

Über das Verhältnis der Predigten zu den Peritopen sagt Stejskal2) richtig:,,Man kann die Predigten in zwei große Hauptgruppen scheiden, in Sermones de tempore und Sermones de sanctis. Während leztere ihren Stoff meist den Heiligenleben und Martyrologien entnahmen, boten für die ersteren im allgemeinen die Epistel- und Evangelienperikopen den Ausgangspunkt. Der Predigt wird gewöhnlich ein der Epistel- oder Evangelienperikope entnommener Saß als thema3) vorangestellt, worauf dessen mehr oder minder eingehende Auslegung und Anwendung folgt. Ist das thema in lateinischer Fassung gegeben, so wird ihm meist die deutsche Übersetzung oder Umschreibung beigefügt. Zuweilen, doch seltener, geht die Predigt nicht von einem Saße der Tagesperikope, sondern von irgend einer passenden Bibelstelle, oder von kirchlich autorisierten Worten aus und nimmt erst im Laufe der ferneren Darstellung auf Epistel oder Evangelium Bezug."

1) 1. c. p. 145. Nr. 61. cf. p. 357.

2) 31. f. d. Philol. 15, 1883, p. 23.

8) Diese Schreibweise wird bei Bezeichnung des Vorspruches angewendet, während Thema" zur Bezeichnung der Inhaltsangabe dient. Bisweilen fann sich thema und Thema einer Predigt decken.

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Die daran sich schließende Bemerkung, daß nicht wenige Predigten religiöse Fragen in Betracht ziehen, die ganz abseits von dem Inhalte der für den betreffenden Tag vorgeschriebenen Perikope liegen, gilt aber erst für die folgende Periode. Ein Teil nämlich derjenigen Predigten aus Wackernagels Sammlung, in welchen Stejskal1) keine Beziehungen zur Tagesperikope finden konnte, sind nur Fragmente. 2) Ein anderer Teil dieser Predigten hat aber in der That einen Bezug auf die Perikope des Tages: die 4. Predigt geht aus von der Beschneidung Jesu, welche das Evangelium des Neujahrstages erwähnt. Die 27. Predigt führt das Evangelium auf der heiligen Apostel Tag Joh. 15, 12-16 zweimal an, nur ist es p. 43 in der Ausgabe nicht citiert, wohl aber p. 45. Die 28. Predigt weist auf Matth. 10, 23-32, besonders auf V. 26 und 28 hin.3) Die 29. Predigt giebt wohl, wenn die Überschrift festgehalten werden muß: An der heiligen Bekenner Tage", keine Beziehung zur Berikope des Tages. Es wird in der Predigt zwar auf die Märtyrer hingewiesen, aber doch nicht so ausschließlich, daß man nicht bei der eingehenden Auslegung von 1. Kor. 3, 8-15 an eine Kirchweihpredigt denken dürfte. Die 31. Predigt nimmt p. 54 auf die andere Kirchweihepistel, Offenb. Joh. 21, 2-5, Bezug und erklärt das Wort: Siehe da, eine Hütte Gottes bei den Menschen", von den sichtbaren Kirchengebäuden, in welchen die Menschen von der Sünde und aller Not los werden. In der 35. Predigt auf das Allerheiligenfest fehlt es nicht an der Erwähnung des Evangeliums auf diesen Tag durch Joh. 15, 15 p. 63. — Ein dritter Teil dieser Predigten endlich bespricht eben den Gegen= stand der Festfeier und nimmt so entweder ohne Not, wie die Himmelfahrtspredigt Nr. 2, oder notgedrungen, wie die Marienpredigt Nr. 33, Abstand von einer Erwähnung der Berikopen. Sehr wichtig für die ganze Geschichte des Perikopenwesens würde gelänge, eine von den gewöhnlichen Perikopen abweichende Tertreihe der Weltgeistlichen aufzustellen.*)

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§ 3. Die Auswahl und Anwendung des Tertes.

Eine Auswahl der Predigttexte läßt sich in dieser Periode nach der Seite hin feststellen, daß mit Vorliebe den Geschichtsbüchern der heiligen Schrift entnommene Perikopen behandelt wurden. Man werfe z. B. einen Blick auf das Verzeichnis der in den Predigten der Oberaltacher Handschrift citierten Bibelstellen 1) und man wird erkennen, in welchem Maße die Citate aus den Evangelien und der Apostelgeschichte die aus den Briefen der Apostel an Zahl übertreffen. Wohl fehlt es nicht an Sprüchen aus den Lehrbüchern des Alten und des Neuen Testaments, aber es sind doch nicht selten solche, die wirklich einen erzählenden Sinn haben, oder die Prediger verwenden sie doch so. Die 9. Predigt bei Wackernagel z. B. erklärt den Text auf Mariä Himmelfahrt) Sirach 24, 14, in welchem die Weisheit von sich sagt: „Vor der Welt, von Anfang bin ich geschaffen und werde ewiglich bleiben," wahrscheinlich durch die weibliche Form des Subjekts veranlaßt, historisch von Maria: „Ehe Gott Himmel und Erde schuf, hatte er beschlossen, daß er von St. Marien wollte Mensch geboren werden." Sprüche 9, 1 beginnt das Vorbild zu dem Gleichnis Jesu von der königlichen Hochzeit mit den Worten: „Die Weisheit bauet ihr Haus und hieb sieben Säulen." Diese Stelle wird in der angeführten Predigt folgendermaßen verwendet und ausgelegt: „Mit diesen sieben Säulen hatte sich ganz um= zimmert unsere Frau Maria." Und diesen sieben Säulen, welches die sieben Gaben des heiligen Geistes sind, wird nachgerühmt, daß sie „schöner sind und niedlicher als die Säulen, auf welchen die Christenheit ruht". Damit können doch nur die Apostel gemeint sein. Ein anderes Mal dient der Ausspruch Pauli 1. Kor.

1) Schönbach II, p. 324 cf. auch Schönbach I, p. 519 f. und selbst III, p. 442 sq., wenn schon hier die Citate aus Episteln und Propheten ziemlich zahlreich sind, da der Priester Konrad regelmäßig auf jeden Sonntag Epistel und Evangelium auslegt.

2) Stejskal 1. c. p. 39.

5, 7: „Wir haben auch ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert“ zur Einleitung der Geschichte des Auszugs aus Ägypten.1) Die 9. Predigt in Hoffmanns Fundgruben (p. 86 u. 87) beginnt mit der Frage Pf. 137, 4: Wie sollen wir des Herrn Lied singen im fremden Lande?“ und benußt sie als Erklärung für die Sitte der Kirche, in der Passionszeit kein Hallelujah zu singen, indem die Geschichte der babylonischen Gefangenschaft erzählt und allegorisch auf die Erlösung durch Christum gedeutet wird. Die Osterpredigt der Oberaltacher Handschrift hat offenbar den Ausspruch 1. Petr. 1, 10 f.: „Nach welcher Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten u. s. w.", zum Anlaß genommen für die nach des Herausgebers Untersuchungen bei dem deutschen Prediger allein vorhandene Erzählung, wie die Propheten und alle Männer Gottes von Adam bis auf Johannes den Täufer in der Hölle warteten auf den Tag der Niederfahrt Jesu, den sie dann mit freudigem Gruße empfingen, während Jesus ihnen die himmlischen Heerscharen zeigt, die ihn begleiteten.2) Der Priester

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Konrad benußt die Auslegung der Epistel 1. Kor. 12, 1-11, Mancherlei Gaben und ein Geist", die Geschichte von den Pfingstwundern zu erzählen,3) die sich bei dem sonst für diese Predigt verwendeten Betrus Lombardus nicht findet.4) Die Epistel 1. Joh. 4, 17 u. 18: Gott ist die Liebe," verbindet derselbe Prediger 5) mit der Erzählung Josua 15, 19, wie Kaleb seiner Tochter Achsa ein Erbe giebt, wofür ebenfalls die lateinische Vorlage nicht verantwortlich gemacht werden kann.®) Naheliegend war es wohl, daß die Epistel von der Klarheit des Amtes, das durch Buchstaben tötet, und des Amtes, das den Geist giebt,) durch die Erzählung

1) Wackernagel X cf. Roth's Predigten Nr. 17; Cruel p. 192 sq.
2) Schönbach II, p. 81, v 3. 23 an.

3) Schönbach III, p. 141.

4) cf. 1. c. p. 354 sq.

5) III, p. 118.

6) 1. c. p. 338.

7) 2. Kor. 3, 4-11.

von der Decke vor Moses Angesicht und durch die Geschichte von der Verklärung Jesu erläutert wird.1)

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Prophetische Worte werden als durch die Geschichte Christi erfüllt, oder sich noch in der Kirche erfüllend angeführt. So wird im Spec. eccl. Kelles der Epiphaniastert Jes. 60, 1: „Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt xc.“, verwendet und in Nr. 8 Jes. 35, 4: Sehet, euer Gott kommet zur Rache, Gott, der da vergilt, kommt und wird euch helfen." Die 11. Predigt bei Wackernagel verfährt so p. 25 mit Jer. 4, 3: „Pflüget ein Neues und fäet nicht unter die Hecken," p. 27 mit Jes. 52, 2: „Stehe auf, du gefangene Jerusalem!" und mit Sach. 1, 3 oder Mal. 3, 7: Kehret euch zu mir, so will ich mich zu euch kehren." Der Priester Konrad 2) erklärt das Gleichnis von dem Töpfer, der mancherlei Gefäße aus seinem Thon formt, geschichtlich von Adam als dem ersten und von Christus oder von Maria als dem neuen Gefäße. Ja die erste Rede der Wackernagelschen Sammlung erklärt3) eine Weissagung der Offenbarung Johannis als den Bericht eines vergangenen Ereignisses: „Da, nämlich als der Teufel fiel, hob der Kampf an, von dem die Schrift spricht4): „Es wurde eine große Stille im Himmel, da der Drache stritt mit dem Erzengel Michael, und es ward eine gewaltige Stimme gehört von Tausend mal Tausenden, die sprachen: Heil unserm Gotte!"" In "In einer anderen Predigt 5) wird dieselbe Stelle der Offenbarung als geschichtlicher Bericht von dem Tode Christi am Kreuze gedeutet. Michael bedeute Christus, der Himmel sei als eine Bezeichnung der Christenheit auf Erden anzusehen. Dieselbe Predigt deutete auch wieder die Weissagung Apok. 8, 3 als eine Erzählung des Opfertodes Christi. Ein Engel nämlich bedeute ein Gesandter, das war

1) Schönbach III, Nr. 62, p. 147 sq.

2) Schönbach III, Nr. 76 u. 94.

3) Wackernagel IV vgl. Schönbach III, Nr. 100, p. 229 sq.

4) Apok. 8, 1 mit 12, 7 u. 12, 10

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d. i. eben die Perikope des Tages, auf welche Stejskal 1. c. p. 38 eine Bezugnahme vermißte.

5) Schönbach I, Nr. 87.

Albert, Geschichte der Predigt. III.

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