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senden Verderben derselben nicht mehr begegnen konnte, herausgetreten war aus dem hohen staatsmännischen Wirkungskreise, der für ihn nur durch Wahrheit, Redlichkeit und Gerechtigkeit seine Weihe erhielt, wie hätte dies anders sein können? In Württemberg, wo sein Andenken in geehrter und gesegneter Erinnerung steht, zum Abgeordneten in die Frankfurter Nationalversammlung erwählt, ließ sein hohes Alter nicht mehr zu, dem Rufe des Vaterlandes Folge zu geben. Dafür sollte aber die Einwirkung auf dessen Geschicke, welche dem gesprochenen Worte des bewährten Staatsmannes versagt war, durch das geschriebene geübt werden, und als sehr bald nach dem Zusammentreten der Versammlung, durch das Verlassen der Rechtsgrundlagen, welche die bestehende deutsche Verfassung darbietet, rechtswidrige und verderbliche Richtungen zur Geltung kamen, steckte der jugendlich warme Greis in kraftvoller Mahnung die Feuerzeichen der Warnung auf, aus welchen eine seiner, in dem gegenwärtigen Werke öfters angeführten, Schriften hervorgegangen ist *).

Wie ein vielerfahrener und treuer Arzt verfolgte der vielgeprüfte und treuerfundene Staatsmann, nachdem die Nationalversammlung an ihr Ziel gekommen war, die Krankheitsentwickelungen und die Krisen, welche seit jener Zeit in der öffentlichen Rechtsgestaltung des Vaterlandes eingetreten sind und die auch heute noch nicht zur Heilung geführt haben. Dazu mitzuwirken und auf den rechten Weg zu leiten, oder zurückzuleiten, ist der Zweck des Werkes, dessen völlige Beendigung im Druck zu erleben dem Verfasser nicht beschieden war. Abberufen aus den Wirren der Gegenwart am 19. Juli d. J., hatte er den Abdruck nur des einunddreißigsten Bogens noch gesehen.

*) Österreich, Preußen und das reine Deutschland, auf der Grundlage des deutschen Staatenbundes organisch zum deutschen Bundesstaate vereinigt. Weimar, 1849.

In seiner Absicht hat ohne Zweifel eine Fortführung seiner Mittheilungen gelegen, in einer folgenden Schrift über das Interim und die künftige deutsche Bundesverfassung, wie solche, als eine Evolution aus der bisherigen, seinem Geiste vorschwebte, und wie wohl keiner gleich dem genialen und er fahrungsreichen Staatsmanne sie hätte begründen können. Von dieser weitern Arbeit sind aber nicht einmal Bruchstücke vorhanden. Doch wird dadurch dem hohen Interesse, welches das vorliegende Werk anzuregen geeignet ist, kein Abbruch geschehen, und nur der Wunsch ist als Hoffnung auszusprechen, daß es auch in die Hände kommen möge, in welchen es Einfluß auf die zu fassenden Entschlüsse auszuüben vermöchte. Denn obgleich es ein Mann von sechsundsiebenzig Jahren ist, der die höchsten Interessen und Lebensfragen von Deutschland beleuchtet, so waltet darin eine Geistesfrische des Inhalts, eine mitunter fast jugendliche Energie des Gedankens und eine Schärfe des Urtheils, gepaart mit einem Schage reiflicher, ja fast einziger Erfahrungen, wie sie wohl keinem der Zeitgenossen mehr zur Seite steht.

Der Herausgeber mag es nicht bergen, daß auf ihn das Ganze des Werkes einen großen Eindruck gemacht hat, und er glaubt dasselbe bei vielen Lesern erwarten zu dürfen, auch solchen, die nicht als Freunde und Verehrer den hohen und edlen Geist gekannt haben, der in dem Verfasser waltete. Es erscheint dem Herausgeber wie die Stimme eines Mannes, deren unsere Zeit wenige, vielleicht keinen mehr hat. Es ist die Stimme einer gereiften Erfahrung, die keiner der deutschen. Staatsmänner in dieser Weise mehr besigt, die Stimme eines Lehrers, dem gegenüber leicht Alte sich wie Schüler erkennen. werden, ja die Stimme eines Mannes aus einer andern Welt, welchen die unserige kaum begreift, weil sie zu seinem Verständniß gar nicht vorbereitet genug ist. Wahrlich, niemals wäre es nöthiger gewesen, als in unserer Zeit, daß Männer gleich ihm, die, wie Stein und Robert Peel, der Geschichte

angehören, verjüngt von ihr wieder besessen würden. Deßhalb hegt der Herausgeber die Überzeugung, daß auch der große Apparat von Bundestagsprotocollen, dessen der Verfasser zu bedürfen glaubte, wodurch der Faden seiner eigenen geistreichen Darstellungen bisweilen so unterbrochen wird, daß das Wiederanknüpfen erschwert ist, den Leser nicht zurückschrecken kann. Ja für manche derselben, welchen die bisherigen, mehrentheils nicht veröffentlichten, Protocolle der deutschen Bundesversammlung nicht zugänglich gewesen sind, werden die in diesem Buche wörtlich gegebenen Zusammenstellungen der Actenstücke über die wichtigsten Erscheinungen in dem Leben und Thun des deutschen. Bundes keineswegs unerwünscht sein. Auch ist durch ein Inhaltsverzeichniß gestrebt worden, durch Auszeichnung dieses Bestandtheils des Werkes dem Leser die Übersicht und die Beibehaltung des Zusammenhanges zu erleichtern.

Nur einer Bemerkung bedarf es noch zur Orientirung.

Gleichzeitig mit dem gegenwärtigen Werke wollte der edle Verfasser eine umfangreiche Schrift über Monarchie und Republik erscheinen lassen, von der bei seinem Tode gleichfalls nur eine Zahl von Bogen gedruckt vorlagen. Diese Schrift, deren Veröffentlichung einer spätern Zukunft vorbehalten bleiben muß, ist es, die hier mehrfach (S. 123 und sonst) angeführt worden ist.

Tübingen, den 12. November 1850.

Adolph Michaelis.

In diesem den weiteren Gesammtinhalt des Werkes um-
fassenden Abschnitt sind, außer einigen kürzeren Aus-
zügen aus den Verhandlungen der Deutschen Bundes-
versammlung, vollständig und wörtlich mitgetheilt die
Actenstücke über:

1) Die Beschwerde des Herzogs von Anhalt-Köthen ge-
gen die königl. preußische Regierung wegen wider-
rechtlicher Erhebung der königl. preußischen Transito-
und Verbrauchssteuer auf der Elbe u.
Jahre 1821 und 1822

Seite

no. vom

126

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141.

- 204.

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