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Und kann es nicht sein Ziel erstreben, So tretet in das Volk zurück! Daß ihr vom Rechte nichts vergeben, Sei euch ein lohnend stolzes Glück ! Erharret ruhig und bedenket: Der Freiheit Morgen steigt herauf, Ein Gott ist's, der die Sonne lenket, Und unaufhaltsam ist ihr Lauf!

143. An die Volksvertreter.

Von Uhland.

Schaffet fort am guten Werke
Mit Besonnenheit und Stärke!
Laßt euch nicht das Lob bethören,
Laßt euch nicht den Tadel stören!

Tadeln euch die Ueberweisen,
Die um eigne Sonnen kreisen :
Haltet fester nur am ächten,
Alt erprobten einfach Rechten!

Höhnen euch die herzlos Kalten,
Die Erglühn für Thorheit halten :
Brennet heißer nur und treuer
Von des edlen Eifers Feuer!

Schmähn euch Jene, die zum Guten
Lautern Antrieb nie vermuthen:

Zeigt in desto schön’rer Klarheit
Reinen Sinn für Recht und Wahrheit!

Was ihr Treues uns erwiesen,

Sei von uns mit Dank gepriesen!
Was ihr ferner werdet bauen,
Sei erwartet mit Vertrauen!

144. Wanderlied der Turner.

Von Maßmann.

Turner ziehn

Froh dahin,

Wenn die Bäume schwellen grün ;

Wanderfahrt,

Streng und hart,

Das ist Turnerart!

Turnerfinn ist wohlbestellt,

Turnern Wandern wohlgefällt;

Darum frei

Lurnerei

Stets gepriesen sei.

Graut der Lag

In's Gemach,

Dann ist auch der Turner wach ;

Wird's dann hell,

Rasch und schnell

Ist er auf der Stell',

Wandert hin zum Sammelort,

Und dann ziehn die Turner fort;
Darum frei 2c.

Arm in Arm,

Sonder Harm,

Wandert fort der Turnerschwarm;

Weit und breit

Biehn wir heut

Bis zur Abendzeit.

Und der Turner klaget nie,

Scheuet nimmer Wandermüh';

Darum frei 2c.

Sturmessaus,

Wettergraus

Hält den Turner nicht zu Haus.
Frischer Muth

Rollt im Blut,

Däucht ihm Alles gut,

Singt den luft'gen Turnersang,
Bleibet froh sein Lebelang;

Darum frei 2c.

Stubenwacht,

Ofenpacht

Hat die Herzen feig gemacht:

Turnersang,

Wandergang

Macht sie frei und frank,
Und dem Turner wohlbekannt
Wird das deutsche Vaterland;
Darum frei 2c.

Lebensbrang,

Lodesgang

Findet einst uns nimmer bang';

Frisches Blut,

Männermuth

Ist dann Wehr und Hut.

Brauft der Sturm uns auch zu Grund', Fall'n wir doch zu guter Stund';

Darum frei 2c.

I. Kriegs- und Soldatenlieder.

145. Die altgriechischen Kriegslieder des Tyrtäos.

Uebersezt in Jacobs' griechischer Blumenlese II. 195 f. Thrtäos war ein lahmer Schulmeister aus Athen, der die besiegten Spartaner im zweiten messenischen Kriege durch seine Lieder wieder zum Siege begeisterte, 680 Jahre v. Chr.

1.

Herrlich fürwahr ist sterben dem Tapferen, wenn in der Vorhut
Muthig er Bürger und Land schüßet und kämpfend erliegt.
Aber das eigne Gebiet und die herrlichen Fluren der Heimath
Meiden und betteln umher, bringet den bittersten Schmerz;
Irrend von Lande zu Land mit der liebenden Mutter, dem greisen
Vater, den Kindern noch klein, und mit dem blühenden Weib!
Alle fürwahr, die bittend er heimsucht, haffen den Armen,

Wenn er der Armuth Drang weicht und der feindlichen Noth. Schmach auch bringt er dem Stamm; er beschimpft sein strahlendes Antlig;

Schlechtheit jeglicher Art folgt ihm und herber Verdruß.

Niemand denket mit Ehren des Manns, der also herumirrt;

Auch nichts bleibet hinfort übrig von achtender Scheu. Laßt uns kämpfen mit feurigem Muth für das Erbe der Väter; Gebt für der Kinder Geschlecht freudig das Leben dahin. Jünglinge, auf und kämpft in geschlossenen Gliedern beharrend, Nimmer gedenket der Furcht oder der schändlichen Flucht; Sondern erstarket an Muth, und die Brust voll kräftigen Mannfinns, Laffet im Kampf mit dem Feind Liebe des Lebens zurück.

Niemals laßt die Bejahrten zurück

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Ihnen die Schenkel — und flieht nicht von den Greisen hinweg. Schande ja bringt es dem Heer, wenn unter den Reihen der Vorhut Weit vor den Jüngern voraus liegt der getödtete Greis, Weiß schon Scheitel und Wangen umher von dem greisenden Alter,

Und den gewaltigen Muth blutend im Staube verhaucht; Schmählich die Schenkel entblößt. Wohl ziemt das Alles dem Jüngs

ling;

Während die Blüth' ihn noch lieblicher Jugend bekränzt,

Dünket er stattlich den Männern zu schaun und den Frauen erfreulich, Während er lebt; noch schön, fiel er im vordersten Glied.

2.

Aber ihr seid ja des ftets obfiegenden Herakles Abkunft !
Also getroft! denn Zeus wendet die Augen nicht ab.
Fürchtet euch nicht, noch bebt vor der Schaar andringender Männer,
Sondern im vordersten Glied halte der Kämpfer den Schild,
Feindlich erachtend des Lebens Genuß, und die Loose des dunkeln
Todtengeschickes erwünscht, wenn sie die Sonne bescheint.
Wiffet ihr doch, wie schrecklich das Werk des bejammerten Ares ;
Wohl auch kennt ihr die Art völkerverderbender Schlacht.
Unter den Fliehenden waret ihr schon und bei den Verfolgern ;

Beides, ihr Jünglinge, schon habt ihr genügend erkannt.
Die fich im Kampfe vertraun und wanklos fest in dem Glied stehn,
Stets in den vordersten Reihn gegen die Feinde gekehrt,
Retten das hintere Volk, und sie selbst trifft selten der Tod nur.
Aber dem Bebenden weicht jegliche Tugend und Kraft.
Niemand möchte mit Worten fürwahr wohl Alles erzählen,

Was, wer Schändliches thut, Schändliches wieder erfährt.
Schmählich und grausvoll ist es fürwahr, wenn kämpfender Feinde
Lanze den fliehenden Mann hinten im Nacken verleßt;
Schändlich auch ist des Gefall'nen Gestalt, wenn todt er im Staub
liegt,

Und sein Rücken zerfleischt blutet von Feindes Geschoß.

Also stelle fich Jeglicher fest, und die Füße mit starkem

Ausschritt wacker geftüßt, beiß' er zusammen den Mund. Aber die Brust und Schultern und Bein' und Schenkel von unter Wahre fich Jeder, bedeckt mit dem geräumigen Schild; Schwing' auch mächtiger Lanze Gewicht in der kräftigen Rechten, Und ihm über dem Haupt flattre der schreckliche Busch. Also erlernend die Werke des Kriegs in der Thaten Vollbringung, Und mit dem Schilde bewehrt, weich' er den Pfeilen nicht aus. Sondern heran und dem Feinde genaht mit der Schärfe des Schwertes Ober dem ragenden Speer, schlag' er mit Wunden den Feind. Fuß an Fuß ihm seßend, und Schild mit dem Schilde gestoßen, Helm an den ehernen Helm stüßend, und Busch an den Busch ;

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