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234. Esthnisches Hochzeitlied..

Aus Herders Stimmen der Völker.

Schmück dich, Mädchen, eile, Mädchen,
Schmücke dich mit jenem Schmucke,

Der einst deine Mutter schmückte.
Lege an dir jene Bänder,

Die die Mutter einst anlegte:

Auf den Kopf das Band des Kummers,
Vor die Stirn das Band der Sorge.
Size auf den Siz der Mutter,
Tritt auf deiner Mutter Fußtritt;
Weine, weine nicht, o Mädchen!
Wenn du bei dem Brautschmuck weineft,

Weinest du dein ganzes Leben.

Dank dir, Jungfrau, schöne Jungfrau,

Daß du deine Treu' bewahret,

Daß du deinen Wuchs gewachsen.

Jego führen sie zur Hochzeit

Frohe Schwestern, schöne Schwestern,
Ift dem Vater keine Schande,
Ist der Mutter keine Schande,

Bringt dem Bruder keinen Schimpfhut,
Nicht der Schwester Schimpfesworte.
Dank dir, Jungfrau, schöne Jungfrau.

Junges Mädchen, komm, o Mädchen!
Ei, was horchst du in der Kammer?
Stehst da blöde hinter Wänden,
Lauscheft durch die kleinen Spalten.

Junges Mädchen, komm, o Mädchen,
Lerne die Verwandtschaft kennen,
Lerne deine Freund' empfangen,
Deine Schwiegermutter grüßen,

Deiner Schwägrin Hände reichen.
Schwiegermutter, Schwiegerinnen
Stehen all' in Silbermüßen —
Junges Mädchen, komm, o Mädchen!

235. Litthauisches Brautlied.

Uebersezt von Michaelis in deffen scherzhaften Liedern.

Der Winter fam: ich saß

Und mußte weben.

Jezt, da es früher tagt,

Jezt hab' ich abgesagt,

O Mutter, diesem arbeitsvollen Leben.

Es kommt die Rosenzeit:

Nun, Mutter, fuche

Dir eine Spinnerin

Und eine Weberin

Zu deinem weiß und bunten Feiertuche.

Hab' ich nicht gnung gewirkt?

Nicht gnung gesponnen?

Ward ich nicht bleich und krank?

Webt' ich nicht Tage lang,

Ja bis zum Untergang der Abendsonnen?

Nein, Mütterchen, nun darf

Ich nicht mehr weben.
Ei sich doch meinen Mann!

Ihm muß ich nun fortan

Auf seinen Wink zu Scherz und Liebe leben.

Mich Arme dauern zwar

Die blonden Locken.

Sieh, wie der Wind mit spielt !

Ach, ihr habt ausgespielt,

Ihr lieben, feinen, ringelrunden Locken!

Auch mußt du nun herab,
Jungfräulich traute
Narcissenblum' im Kranz,
In meinem kleinen Kranz
Von Immergrün und unverwelkter Raute.

Ach, meinem losen Mann
Wirst du zum Raube!

Er kommt und hüllt mein Haar,
Das sonst dein Pflanzort war,
In eine weite, große, tiefe Haube!

236. Das liebende Mädchen.

Volkslieder der Serben, in Talvj, I. 15.

Als wir gestern in der Herberg' waren,
Speisten wir ein herrlich Abendessen,
Und wir sahn ein schönes Mädchen stehen,
Auf dem Haupt ein Kranz von Perlentulpen.
Und ich gab mein Roß ihr, es zu führen,
Da zum Rosse sprach das Mädchen flüsternd :
„Sag' mir, Brauner, mit den goldnen Mähnen,
Sag' mir, hat dein Herr sich schon vermählet?“
Und das Roß entgegnete ihr wiehernd :
„Nein, beim Himmel! noch nicht, schönes Mädchen,
Ist mein Herr vermählet; doch im Herbste,
Nächsten Herbst denkt dich er heimzuführen.“
Und das Mädchen sprach zum Braunen freudig :
„Wenn ich wüßte, daß dies Wahrheit wäre,
Möcht' ich meine Spangen gleich zerschmelzen,
Deinen Halfter dir damit beschlagen,
Mit dem reinen Silber es beschlagen
Und mit meinem Halsschmuck es vergolden."

237. Die Waise.

Litthauisches Volkslied, aus Rhesa's Dainos, S. 159.

Was fiel, o Jüngling,

Dein liebend Auge

Auf mich verwaistes Mägdlein,

Die ich nicht habe

Weder Vater noch Mutter,

Noch irgend einen Verwandten?

Es wächst im Walde

Ein grüner Eichbaum;

Ach, das ist nicht mein Vater!

O würd' der Stamm zum Vater,

Die Aeste doch zu Händen!

Die Blätter doch zu Wörtlein!

Still, weine nicht, o Mägdlein,

Du meine zarte Lilie,
Ob deinen Kummertagen !

Verstehest du zu spinnen?

Den Webestuhl zu regieren?
Auf grüner Wiese zu harken?

Wohl versteh' ich zu spinnen,

Den Webestuhl zu regieren,
Auf grüner Wiese zu harken.

238. Die schöne Braut.

Wunderhorn, II. S. 12.

Komm heraus, komm heraus, du schöne, schöne Braut,

Deine gute Tage find alle, alle aus.

O Weyele Weh! O Weyele Weh!
Was weinet die schöne Braut so sehr!
Mußt die Jungfern lassen stehn,
Zu den Weibern mußt du gehn.

Lege an, lege an, auf kurze, kurze Zeit

Darfst du ja wohl tragen das schöne Hochzeitkleid.
O Weyele Weh! O Weyele Weh!

Ach, was weinet die schöne Braut so sehr!
Must dein Härlein schließen ein

In dem weißen Häubelein.

Lache nicht, lache nicht, deine rothe, rothe Schuh
Werden dich wohl drücken, find eng genug dazu.
O Wehele Weh! O Wehele Weh!

Ach, was weinet die schöne Braut so sehr!
Wenn die Andern tanzen gehn,

Wirst du bei der Wiege stehn.

Winke nur winke nicht, find gar leichte, leichte Wink',
Bis du an dem Finger einen goldnen Hochzeitring.
O Weyele Weh! O Weyele Weh!

Ach, was weinet die schöne Braut so sehr!

Goldne Ketten legst du an,

Must in ein Gefängniß gahn.

Springe heut, springe heut deinen leßten, leßten Tanz, Morgen kannst du weinen auf den schönen Hochzeitkranz. O Weyele Weh! O Weyele Weh!

Ach, was weinet die schöne Braut so sehr!

Mußt die Blumen lassen stehn,

Auf den Acker mußt du gehn.

239. Der Kranz.

Litthauisches Volkslied, aus Rhesa's Dainos Nr. 43.

Es wuchsen im Garten Ahornbäume,
Es klagten im Garten Rautensträucher,
Sie flagten, klagten, klagten
Um die jungfräulichen Lage.

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