ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Hätt' ich gewußt, bevor ich küßt',
Daß Liebe bringet den Gewinn,
Hätt' eingeschlossen im Goldenschrein
Mein Herz und 's feft versiegelt drin !
O! o! wär' nur mein Knäblein da
Und fäß' auf seiner Amme Knie,
Und ich wär' todt und wär' hinweg,
Denn was ich war, werd' ich doch nie!

363. Mignon's Klage.

Von Goethe.

Ueber Thal und Fluß getragen
Ziehet rein der Sonne Wagen.
Ach, sie regt in ihrem Lauf,
So wie deine, meine Schmerzen,
Tief im Herzen,

Immer Morgens wieder auf.

Kaum will mir die Nacht noch frommen,

Denn die Träume selber kommen

Nun in trauriger Gestalt,

Und ich fühle dieser Schmerzen,

Still im Herzen,

Heimlich bildende Gewalt.

Schon seit manchen schönen Jahren

Seh' ich unten Schiffe fahren;
Jedes kommt an seinen Ort;

Aber ach, die steten Schmerzen,
Fest im Herzen,

Schwimmen nicht im Strome fort.

Schön in Kleidern muß ich kommen,
Aus dem Schrank sind sie genommen,
Weil es heute Festtag ist;
Niemand ahnet, daß von Schmerzen
Herz im Herzen

Grimmig mir zerrissen ist.

Heimlich muß ich immer weinen,
Aber freundlich kann ich scheinen
Und sogar gesund und roth;
Wären tödtlich diese Schmerzen
Meinem Herzen,

Ach, schon lange wär' ich todt.

364. Die Lieb' ist todt.

Von Thomas Moore, überseßt in Arentsschildts Völkerstimmen, S. 195.

O fieh mich nicht so lächelnd an,

Laß ruhn mein Herz einmal:

Die Lieb' ist todt, der Jugend Wahn,

Der Hoffnung Glück und Qual.

Kannst du, wenn ruht des Sommers Tanz

Und Eis den Quell umwebt,

Dem Blatt erneuen Duft und Glanz,

Das dürr im Winde bebt?

Osieh mich nicht so lächelnd an,

Laß ruhn mein Herz einmal:

Die Lieb' ist todt, der Jugend Wahn,

Der Hoffnung Glück und Qual.

wär' in meiner Jugendzeit
Lief in mein Herz dein Blick
Gefallen, pries' ich gottgeweiht
Mein feliges Geschick.

Menzel, Gefänge d. Völker.

26

Doch jest bricht er durch meine Nacht,
Wie Sommersonnenstrahl

Das Wrack bescheint im Wogenschacht

Und schärft des Elends Qual.

O steh mich nicht so lächelnd an,
Laß ruhn mein Herz einmal :

Die Lieb' ist tødt, der Jugend Wahn,
Der Hoffnung Glück und Qual.

365. Desdemona's Lied.

Aus dem Französischen in Herders Stimmen der Völker.

An einem Baum, am Weidenbaum saß sie,
Gedrückt die Hand zum Herzen schwer von Leide,
Gesenkt das Haupt, auf ewig fern der Freude,
So weinte fie, so sang ste spät und früh :
Singt alle Weide!

Singt meine süße, liebe, grüne Weide,
Liebe, grüne Weide!

Der helle Strom, er fühlet mit ihr Ach!
Er rauschet sanft zu ihren Klagetönen,
Der Fels in ihm, erweicht von ihren Thränen,
Hallt traurig den gebrochnen Seufzer nach.
Singt alle Weide!

Singt u. f. w.

Du hangend Laub, geliebte Weide du,
Was neigst du dich herab zu meinem Leide?
Mir Kranz zu sein in meinem Leichenkleide!
Hier schwur er mir; hier find' ich meine Ruh.
Singt alle Weide!
Singt u. s. w.

Er schwur mir Treu'. Treuloser, lebe wohl!
Ich flehte dir: soll ohne dich ich leben?
„Du kannst dein Herz ja einem Andern geben.“
So sprachst du mir. Leb' wohl, leb' ewig wohl!
Singt alle Weide!

Singt meine füße, liebe, grüne Weide,
Liebe, grüne Weide!

366. Klage der Verlassenen.

Aus den Volksliedern der Spanier von Geibel, S. 71.

Es weinte das Mädchen,
Gerecht war ihr Schmerz,
Weil treulos der Liebste
Gegangen von ihr.

So jung schon verließ er
Das liebliche Kind,
Daß kaum sie mehr wußte,

Wie lang' er schon fort.
In Thränen um ihres
Geliebten Verrath,
So ließ sie die Sonne,
So fand sie der Mond;

Und Kummer auf Kummer

Erfüllt ihr die Brust

Gedank' auf Gedanke,

Und Leiden auf Leid.
weine nur, Herz,

Gerecht ist dein Schmerz.

Wohl sprach dann die Mutter:
Um Gott, du mein Kind,
Brich ab mit den Klagen,
Sonst bricht mir das Herz.

Doch gab sie zur Antwort:
O nimmer! O nie!
So viel find der Leiden,
Der Augen nur zwei,
Die sollen nun, Mutter,
Genügen der Pein,
Die sollen nun weinen
Der Thränen so viel,
So viel als aus ihnen
In schönerer Zeit
Entzündende Pfeile

Die Liebe verschoß.

weine nur, Herz,

Gerecht ist dein Schmerz.

Auch fing' ich nicht, Mutter,

Und scheint es dir so,

Sind Thränen und Sehnen

Mein ganzer Gesang ;

Denn als er davonzog
Mit all' seinem Raub,
Da ließ er mir Schweigen,
Nur Schweigen zurück,
Und mit sich entführt' er
Die Stimme des Lieds.

O weine nur, Herz,
Gerecht ist dein Schmerz.

367. Die junge Römerin.

Neapolitanisches Liedchen, in den Agrumi von Kopisch, S. 91.

O du Verräther,
Haft mich verlassen,
Machst mich erblassen

Um die da, ach!

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »