Elfenvater reicht hin ihm die weiße Hand : „Komm, komm, Herr Olof, mit mir zum Tanz ! “ Der Tanz 2c. Nicht tanzen ich will, nicht tanzen ich mag, Denn morgen ist mein Hochzeittag.”” Und Elfenmutter reicht hin ihm die weiße Hand: „Komm, komm, Herr Olof, mit mir zum Tanz! „Nicht tanzen ich will, nicht tanzen ich mag, Denn morgen ist mein Hochzeittag." ሰ " Und Elfenschwester reicht hin ihm die weiße Hand : „Komm, komm, Herr Olof, mit mir zum Tanz !" „Nicht tanzen ich will, nicht tanzen ich mag, Denn morgen ist mein Hochzeittag.““ Und die Braut spricht zu denen, die um fie stehn : " Was mag es bedeuten, daß die Glocken gehn?" "Auf unsrer De ist es Sitte längst, Daß der Bräut'gam mit Läuten die Braut empfängt. Und die Wahrheit ich euch nicht verbergen will: Am andern Tag, eh' die Sonne war da, Es war Herr Olof und seine Maid, Die Mutter auch starb vor Kummer und Leid. Gut geht er im Haine. 400. Erlkönig. Von Goethe. Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm. Mein Sohn, was birgst du so bang dein Geficht? — Den Erlenkönig mit Kron' und Schweif? " „Du liebes Kind, komm, geh' mit mir! „Gar schöne Spiele spiel' ich mit dir; „Manch' bunte Blumen find an dem Strand; „Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? „Meine Töchter sollen dich warten schön ; " Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn „Und wiegen und tanzen und fingen dich ein.“ Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Mein Sohn, mein Sohn, ich seh' es genau; - „Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Dem Vater grauset's, er reitet geschwind, 401. Herzog Magnus und die Meerfrau. Volkslieder der Schweden, aus der Sammlung von Geifer und Afzelius, von Mohnike, S. 113. Herzog Magnus er sah durch das Fenster im Schloß, Wie die Fluth hintobte, die wilde, Und fiehe, da saß auf dem Strome groß Ein gar liebliches Frauengebilde. Herzog Magnus, Herzog Magnus, verlobt euch mit mir, Ich hätt' euch zum Manne so gerne z O sagt doch nicht Nein, sondern Ja Ja. Und ich will euch geben ein gehendes Schiff, Es geht auf dem Lande so wie auf der Tief' Und ich will euch geben ein Rösselein grau, „„O bleibe mir fern mit Verlöbniß und Band, በበ „Und ich will euch geben so vieles Gold, "" gerne verlobte ich wohl mich mit dir, „Herzog Magnus, Herzog Magnus, o höre mich, Denn willst du mit mir nicht verloben dich, So wird dein Verstand es entgelten." Herzog Magnus 2c. „Ich bin ein Königssohn so gut; Wie kannst du doch so nach mir streben? Ich wohn' auf dem Lande und nicht in der Fluth, Im Wasser ja kann ich nicht leben." Herzog Magnus, Herzog Magnus, verlobt euch mit mir, O sagt doch nicht Nein, sondern Ja — Ja. 402. Das Meermädchen. Schottisches Volkslied, in Fiedlers Geschichte der schottischen Liederdichtung, II. 129. „Die Nacht ist schwarz und der Wind bläst scharf, Weißer Schaum nezt meine Brau'n, Und ich fürcht', ich fürchte, lieb Mädchen, Daß nimmer das Land wir schaun.“ Darauf sprach das Meermädchen, Sie sprach gar froh und frei: „Nie sagt' ich, ein irdischer Priester Nie sagt' ich, ein irdisch Gebäude Sollt' halten uns beide je.”” „Und wo ist der Priester, lieb Mädchen, Soll Erdenmensch er nicht sein?“ ,,,! es rauscht der Wind und es brüllt die See „Und wo ist die Wohnung, lieb Mädchen, Und von der Ertrunk'nen Gebein, Meiner Wohnung Dach sind die Wogen blau, Acker auf Acker gab fruchtbaren Lands,. „,„In einer Stunde der Mond geht auf, Der Mond stieg auf und es fanken die zwei 403. Der Fischer. Von Goethe. Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Ein Fischer saß daran, Sah nach der Angel ruhevoll, Kühl bis an's Herz hinan. Und wie er fizt und wie er lauscht, Theilt sich die Fluth empor; Aus dem bewegten Wasser rauscht Ein feuchtes Weib hervor. |