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Elfenvater reicht hin ihm die weiße Hand :

„Komm, komm, Herr Olof, mit mir zum Tanz ! “ Der Tanz 2c.

Nicht tanzen ich will, nicht tanzen ich mag, Denn morgen ist mein Hochzeittag.””

Und Elfenmutter reicht hin ihm die weiße Hand: „Komm, komm, Herr Olof, mit mir zum Tanz!

„Nicht tanzen ich will, nicht tanzen ich mag, Denn morgen ist mein Hochzeittag."

"

Und Elfenschwester reicht hin ihm die weiße Hand : „Komm, komm, Herr Olof, mit mir zum Tanz !"

„Nicht tanzen ich will, nicht tanzen ich mag, Denn morgen ist mein Hochzeittag.““

Und die Braut spricht zu denen, die um fie stehn :

"

Was mag es bedeuten, daß die Glocken gehn?"

"Auf unsrer De ist es Sitte längst,

Daß der Bräut'gam mit Läuten die Braut empfängt.

Und die Wahrheit ich euch nicht verbergen will:
Auf der Todtenbahr liegt Herr Olof ftill.””

Am andern Tag, eh' die Sonne war da,
Drei Leichen in Herr Olofs Hause man sah.

Es war Herr Olof und seine Maid,

Die Mutter auch starb vor Kummer und Leid.
Der Tanz, er geht gut,

Gut geht er im Haine.

400. Erlkönig.

Von Goethe.

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,

Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Geficht? —
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?

Den Erlenkönig mit Kron' und Schweif?
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.

"

„Du liebes Kind, komm, geh' mit mir! „Gar schöne Spiele spiel' ich mit dir;

„Manch' bunte Blumen find an dem Strand;
„Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht ?
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind ;
In dürren Blättern säuselt der Wind.

„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?

„Meine Töchter sollen dich warten schön ;

"

Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn

„Und wiegen und tanzen und fingen dich ein.“

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort?

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Mein Sohn, mein Sohn, ich seh' es genau;
Es scheinen die alten Weiden so grau.

-

„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
„Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt."
Mein Vater, mein Vater, jezt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids gethan! -

Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Müh' und Noth;
In seinen Armen das Kind war todt.

401. Herzog Magnus und die Meerfrau.

Volkslieder der Schweden, aus der Sammlung von Geifer und Afzelius, von Mohnike, S. 113.

Herzog Magnus er sah durch das Fenster im Schloß,

Wie die Fluth hintobte, die wilde,

Und fiehe, da saß auf dem Strome groß

Ein gar liebliches Frauengebilde.

Herzog Magnus, Herzog Magnus, verlobt euch mit mir, Ich hätt' euch zum Manne so gerne z

O sagt doch nicht Nein, sondern Ja

Ja.

Und ich will euch geben ein gehendes Schiff,
Wie nie es beseffen ein Nitter,

Es geht auf dem Lande so wie auf der Tief'
Und scheut nicht Sturm noch Gewitter.
Herzog Magnus 2c.

Und ich will euch geben ein Rösselein grau,
Wie nie thät ein Ritter es reiten,
Es geht auf dem Meer wie auf fester Au,
Und durch die Wälder die weiten."
Herzog Magnus 2c.

„„O bleibe mir fern mit Verlöbniß und Band,
Mit der Stille nicht hab' ich zu schaffen;
Ich diene dem König, dem Vaterland,
Darf nicht mich in Weiber vergaffen."
Herzog Magnus 2c.

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„Und ich will euch geben so vieles Gold,
Wie ihr immer nur möget begehren,
Und Perlen und Steine, so viel ihr wollt,
Die sollt ihr besigen in Ehren."
Herzog Magnus 2c.

"" gerne verlobte ich wohl mich mit dir,
Wenn du wärest vom Christengeschlechte,
Doch du bist ein so häßliches Meerungethier,
Solch Liebchen mir ist nicht das rechte.““
Herzog Magnus 2c.

„Herzog Magnus, Herzog Magnus, o höre mich,
Und laß dein Höhnen und Schelten,

Denn willst du mit mir nicht verloben dich,

So wird dein Verstand es entgelten."

Herzog Magnus 2c.

„Ich bin ein Königssohn so gut;

Wie kannst du doch so nach mir streben?

Ich wohn' auf dem Lande und nicht in der Fluth,

Im Wasser ja kann ich nicht leben."

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Herzog Magnus, Herzog Magnus, verlobt euch mit mir,
Ich hätt' euch zum Manne so gerne ;

O sagt doch nicht Nein, sondern Ja — Ja.

402. Das Meermädchen.

Schottisches Volkslied, in Fiedlers Geschichte der schottischen Liederdichtung,

II. 129.

„Die Nacht ist schwarz und der Wind bläst scharf,

Weißer Schaum nezt meine Brau'n,

Und ich fürcht', ich fürchte, lieb Mädchen,

Daß nimmer das Land wir schaun.“

Darauf sprach das Meermädchen,

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Sie sprach gar froh und frei:
Nie fagt' ich ja meinem Bräutigam,
Daß zu Land die Hochzeit sei.

„Nie sagt' ich, ein irdischer Priester
Sollt' fegnen uns ein zur Eh',

Nie sagt' ich, ein irdisch Gebäude

Sollt' halten uns beide je.””

„Und wo ist der Priester, lieb Mädchen,

Soll Erdenmensch er nicht sein?“

,,,! es rauscht der Wind und es brüllt die See
In unsre Hochzeit drein.““

„Und wo ist die Wohnung, lieb Mädchen,
Ist sie nicht auf Erden zu sehn?”
„Dort unten, sprach das Meermädchen,
In den grünen Tiefen der See'n.
Gebaut ist von Schiffskielen ste,

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Und von der Ertrunk'nen Gebein,
Die Fische das Wild find in meinen Parks
Und die Wasserwüste mein Hain.

Meiner Wohnung Dach sind die Wogen blau,
Der Boden der gelbe Sand,
Weiße Blumen in den Gemächern blühn,
Die nimmer blühn auf dem Land.
Und hast du gesehn, mein Bräutigam lieb,
Ein irdisches Land, das je

Acker auf Acker gab fruchtbaren Lands,.
Wie ich sie dir gebe der See?

„,„In einer Stunde der Mond geht auf,
Und hell das Sternlein lacht,
Dann sinken wir sechzig Klafter tief
In der Wässer finstere Nacht.""
Wild, wild der arme Bräutigam schrie,
Laut lachte die Braut darein,

Der Mond stieg auf und es fanken die zwei
In die Silberfluth hinein.

403. Der Fischer.

Von Goethe.

Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll,

Ein Fischer saß daran,

Sah nach der Angel ruhevoll,

Kühl bis an's Herz hinan.

Und wie er fizt und wie er lauscht,

Theilt sich die Fluth empor;

Aus dem bewegten Wasser rauscht

Ein feuchtes Weib hervor.

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