Die trafen sich, verzweigten sich, Um sich recht nah zu sein, Daß Jeder sah, man senkte dort Zwei treue Liebende ein. Doch der schwarze Douglas ritt vorbei Und war so grausam — weh! Er riß den guten Weißdorn heraus, " Was soll ich mit dem ringlein tun, wenn ichs nicht tragen darf?" „ei fag, du habfts gefunden „Ei warum solt ich lügen? der jung graf wär mein man." Menzel, Gefänge d. Völker. 35 Es stund wol an ein vierteljar, Der herr sprach zu dem knechte: Und als er vor das kloster kam „Es ist ja keine kommen, Sie kam herauß geschritten, Was hat sie in den händen? 446. Die Frau von Weissenburg. Altdeutsches Volkslied, aus dem Wunderhorn I. 242. Was wolln wir aber fingen, Was wollt ihr für ein Lied? Ein Lied von der Frauen von Weiffenburg, Sie ließ ein Briefelein schreiben, Gar fern ins Thüringer Land, Er sprach zu seinem Knechte: Da Ludewig unter die Linde kam, Ja unter die Linde so grün, Da kam der Herr von der Weissenburg Mit seinen Winden so kühn. „Willkommen Herr von der Weiffenburg, " Gott geb euch guten Muth, „Ihr sollt nicht länger leben, " Denn heut diesen halben Tag." „Soll ich nicht länger leben, „Denn diesen halben Tag, So klag ich's Christo vom Himmel, „Der all Ding wenden mag." Sie kamen hart zusammen Sein Armbrust abe schoß. Er sprach zu seinem Knechte: „Nun spann dein Armbrust ein, „Und schieß den Herrn von der Weissenburg „Bur linken Seite ein." Warum soll ich ihn schießen „Und morden auf dem Plan? "Hat er mir doch sein Lebelang „Noch nie kein Leid gethan." Da nahm Ludewig den Jägerspieß Durchrannt' den Pfalzgraf Friederich Er sprach zu seinem Knechte: Da er nun gegen die Weissenburg kam, Da sah die falsche Fraue Ift denn mein Will ergangen, „Mein edler Herre todt, „So will ich's nicht eher glauben, Ich seh denn sein Blut so roth." „Was soll mir doch das Fingerlein, „Das veracht gewonnen Gold, „Wenn ich daran gedenke, „Mein Herz wird nimmer hold." Des erschrak die Frau von der Weiffenburg, Fast einen traurigen Muth: „Verlaß mich holder Fürfte nicht, Mein edler Herr ist todt.“ 447. Die böse Mutter. Wunderhorn II. S. 232. Albert Graf von Nürnberg spricht: „Bin ein Kind von achtzehn Jahren „Und im Lieben unerfahren, „Würde doch zum Weib dich nehmen, „Wenn nicht hier vier Augen wären, Orlamündens Herzogin Wittwe bin ich schön vor allen, |