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DOOVER INSTITUTION
B. L. Niziconky Collection

Sammlung gesellschaftswissenschaftlicher Aufsähe.

Herausgegeben von Eduard Fuchs.

Programm des Herausgebers.

„In einem in Gährung befindlichen Zeitalter, wie dem unsrigen, in dem Alles nach neuen Gedanken und neuem Inhalt sucht, ist es natürlich, daß der Blick sich auch nach rückwärts wendet, um in der Gedankenwelt vergangener Perioden nach Material für die Gegenwart und die Zukunft zu suchen. Meine Ausführungen über Künftiges bekommen einen festeren Halt, vermag ich das Werden von Ideen, welche die Gegenwart beherrschen und für die Verwirklichung in der Zukunft bestimmt sind, aus dem Gedankenkreis von Männern nachzuweisen, die in ihrer Zeit als Leuchten galten und vorahnend schauten, was heute dem Geringsten nicht mehr zweifelhaft ist. Wer es also übernimmt, Gedankenkeimen, die in der Gegenwart zur Reife gediehen sind, nachzuspüren und sie ans Licht zu ziehen, unternimmt ein verdienstliches Werk." (A. Bebel.)

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Dies ist einer der Hauptgedanken, welche den Herausgeber der Sammlung gesellschaftswissenschaftlicher Aufsäße“ leiten. Davon ausgehend, werden wir ältere, längst vergriffene oder vergessene, sozialwissenschaftliche Schriften, Pamphlete 2c., soweit sie für das Studium des Sozialismus von Wichtigkeit sind, neu herausgeben. Je nach den Umständen mit Beifügung eines historischen, biographischen oder erklärenden Vorwortes.

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Nur dann, wenn wir in den Stand gesetzt sind, die verschiedenen Phasen der Entwicklungsgeschichte einer Bewegung jeweils in ihrer ureigensten Sprache reden zu hören, können wir erfolgreich in ihre Probleme eindringen. Das Erfassen des Geistes einer Periode ist uns überhaupt dadurch erst ermöglicht. Deshalb wollen wir in dieser Sammlung die Originalschöpfungen selbst bieten und nicht nur Referate darüber. Wir werden so beobachten können, in welch mannigfaltigen Formen die nach Befreiung ringenden Geister jeweils ihre Forderungen zum Ausdruck gebracht haben. Wie die einen verwegenen Muthes an den Grundvesten des Be= stehenden gerüttelt haben, sei es in Form von schweren Anklagen, sei es in Form von flammenden Protesten und Aufrufen, in welchen fie oft zu den kühnsten Forderungen gelangten; wir werden sehen können, wie andere, die Zeitverhältnisse sezirend, ernst und besonnen den bestimmenden Ursachen nachspürten und logisch folgernd ihre Schlüsse zogen; wieder andere, wie sie in dem klassischen Gewande des Propheten aufgetreten sind und gleichsam als Träger einer göttlichen Mission ihre Lehre verkündeten, ihre Verheißungen daran knüpften.

Da der hauptsächlichste Werth einer Arbeit oft gerade in der charakteristischen Eigenart des Verfassers liegt, und da ferner die gebotenen Dokumente überhaupt nur dann für ein ernstes geschichtswissenschaftliches Studium von Belang sind, wenn der ursprüngliche Charakter nach jeder Seite hin gewahrt bleibt, so ist es selbst= verständlich, daß vor allem auf die möglichst genaue Wiedergabe der Urschriften Bedacht genommen wird und jede Korrektur oder Streichung streng vermieden bleibt.

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Bei der Herausgabe der „Sammlung gesellschaftswissenschaftlicher Auffäße“ sind wir ferner noch von dem folgenden Gedanken geleitet.

Die täglich immer mächtiger anwachsende Litteratur der Gesellschaftswissenschaft besteht nicht nur aus selbstständig erscheinenden Büchern und Schriften, sondern es gibt eine nicht kleine Zahl von Arbeiten, welche ihres geringen Umfanges willen oder aus anderen Gründen nur in Zeitschriften erscheinen, aber gleichwohl der eingehenden Beachtung der mit dem Studium der sozialen Frage ernstlich sich Beschäftigenden werth sind. Nur den wenigsten aber ist es

möglich, die zahlreichen mit der Gesellschaftswissenschaft sich befassenden Sammelwerke und Zeitschriften der verschiedenen Schulen und Sprachen anzuschaffen. Einzelne Hefte einer Zeitschrift, welche Auffäße von Bedeutung enthalten, zu erwerben, ist sehr schwierig, ja meist unmöglich. Deshalb haben wir uns mit zur Aufgabe gesetzt, solche in Sammelwerken, Gesammtausgaben und Zeitschriften aller Art des In- und Auslandes erschienenen oder erscheinenden Arbeiten, welche von bleibendem gesellschaftswissenschaftlichem Werthe find, ebenfalls in unserer Sammlung erscheinen zu lassen. Bei fremdsprachlichen Werken wird für sinngetreue Uebersetzung peinlichst Sorge getragen.

Ab und zu werden wir aber auch moderne Originalarbeiten einschalten, welche uns für den Kreis, den wir uns gesteckt haben, geeignet erscheinen. Es werden das sowohl Arbeiten aus den Gesammtgebieten der Sozialphilosophie, Sozialökonomie, Sozialstatistik 2c. sein, wie Monographien staatswirthschaftlicher Natur, möglichst exakt ausgearbeitete Einzelbilder zur Förderung des Verständnisses unserer modernen gesellschaftlichen Zustände überhaupt.

Da selbstverständlich eine wirkliche Vertiefung in die gesellschaftswissenschaftlichen Probleme nur möglich ist durch eine absolute Fernhaltung jedweder Einseitigkeit, so wird die Auswahl der in unserer Sammlung zum Abdruck kommenden Auffäße von keiner engen Schulmeinung beeinflußt werden. Idealistische und materialistische Auffassung, christlicher und Kathedersozialismus, die utopischen wie die modernen, wissenschaftlichen Sozialisten — alle Anschauungen werden das Wort erhalten, soweit ihre Arbeiten von wissenschaftlichem Werthe sind. Die Sammlung soll einfach Material zum Studium der Gesellschaftswissenschaft geben, und wird daher für die Aufnahme in sie nur die sachliche Bedeutung, nicht der Parteistandpunkt des Verfassers maßgebend sein.

Auf Grund der vorstehend skizzirten Prinzipien hofft der Herausgeber die Sammlung gesellschaftswissenschaftlicher Aufsäße" zu einer reichen Fundgrube des Wissens über die soziale Frage und zu einer unentbehrlichen Ergänzung jeder sozialwissenschaftlichen Bibliothek zu machen.

Die „Sammlung gesellschaftswissenschaftlicher Aufsähe“ erscheint in zwanglosen Heften in Abständen von 6—8 Wochen und ist der Preis unserer Hefte zum Zwecke ihrer Verbreitung in die weitesten Kreise äußerst billig bemessen. Unsere Sammlung soll Jedermann zugänglich sein. Der Preis des einzelnen Heftes beträgt je nach dem Umfang 20-60 Pfennig.

Jedes Heft wird einzeln abgegeben, so daß die Abnahme eines Heftes nicht zum Bezuge des folgenden nöthigt. Umfangreichere Abhandlungen erscheinen in Form von Doppelheften, so daß jede Lieferung eine für sich abgeschlossene Arbeit enthält. Jeweils nach 6-8 Heften gelangt eine gediegene Einbanddece zum Preise von 30 Pfg. zur Ausgabe; dadurch wird die „Sammlung gesellschaftswissenschaftlicher Auffäße“ zu einem werthvollen Sammelwerk für jede sozialwissenschaftliche Bibliothek.

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Ganzleinen

Soeben erschien, bezw. befindet sich unter der Presse: Weitling Wilhelm, Die Menschheit wie sie ist und wie sie sein soll. (Aus dem Jahre 1840.) Mit einem Anhang zu „Das Evangelium eines armen Sünders" (im Druck.) Weitling Wilhelm, Die Garantien der Harmonie und Freiheit. (Aus dem Jahre 1849.)

Büchner Georg, Der hessische Landbote. (Ein kommunistisches Manifest an die Bauern aus dem Jahre 1834.) Mit einem historisch-biographischen Vorwort von Dr. David. Campanella Thomas, Der Sonnenstaat (Civitas solis).

Aus

dem Lateinischen übersetzt. Eine der hervorragendsten sozialistischen Utopien aus dem Mittelalter.

Cabet, Das Weib, ihr unglückliches Schicksal in der Gesellschaft, ihr Glück in der deutsch-ikarischen Gemeinschaft.

Druck von M. Ernst, München, Senefelderstraße 4.

Bammlung gesellschaftswiffenschaftlicher Auffähe.

Herausgegeben von Eduard Fuchs.

Neuntes Heft.

Die Menschheit

wie sie ist und wie sie sein sollte.

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München 1895.

Druck und Verlag von M. Ernst, Senefelderstraße 4.

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