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ben, sondern sind Empfindungslaute, die in der Grammatik nicht in Betracht gezogen werden.

§. 22. Eine einzelne Silbe macht nicht immer nothwendiger wohl aber möglicher Weise schon ein selbständiges Ganze aus. In diesem Falle ist es zugleich Wort, d. h. ein selbständiges Zeichen einer Vorstellung (§. 11.). Die Eigenschaft der Unabhängigkeit ist mithin nur ein zufälliges Merkmal der Silbe. Gut, Hof, Stand sind z. B. selbständige Silben und zugleich Wörter; in gütig, höfisch, Stände sind dieselben Silben weder selbs ändig noch Wörter.

§. 23. Hauptsilben sind Silben, welche allgemeine Vorstellungen und einen der Fort- und Umbildung fähigen Lautstoff enthalten. Unter Fortbildung versteht man die Vermehrung der zur Hauptsilbe gehörigen Laute am Ende der Silbe (Nachlautung); unter Umbildung hingegen die Veränderung des zur Hauptsilbe gehörigen Selbstlautes (Ablautung). So sind sing, schreib, halt die Hauptsilben in den Wörtern singen, schreiben, halten. In singet, schreibet, haltet sind sie fortgebildet, d. h., um den gebräuchlicheren Ausdruck anzuwenden, sie haben die Nachlautung erhalten. In sang, schrieb, hielt sind sie umgebildet oder abgelautet. Nach- und Ablautung nennt man mit einem Worte Biegung (Flexion).

Nebensilben, sie mögen vor oder nach der Hauptsilbe stehen, sind Silben, welche die Bedeutung der lezteren theils verstärken, theils abschwächen, theils näher bestimmen, mit einem Worte, modificiren, während ihr Lautstoff allezeit sich gleich bleibt. Ig in gütig, isch in höfisch, ver in verstehen sind die Nebensilben, güt, höf und steh hingegen die Hauptsilben dieser Wörter. Diese Nebensilben heißen auch Bildungssilben.

§. 24. Bei der Mehrzahl der Silben unterscheidet man Anlaut, Inlaut und Auslaut. Der Selbstlaut einer Silbe ist jedesmal der Inlaut; was ihm vorangeht, bildet den Anlaut, was nachfolgt, den Auslaut der Silbe. In Laut ist z. B. au der Inlaut, L der Anlaut, t der Auslaut der Silbe; in selbst ist s der Anlaut, e der Inlaut, lbst der Auslaut.

Silben, die mit dem Selbstlaut beginnen oder schließen, gelten als anlauts- oder auslautslos, obwohl sie es streng genommen nicht sind (§. 21.).

§. 25. Von den Mitlauten ist w selten und j nie auslautend,

B nie anlautend; die übrigen sind alle an- und auslautend; jedoch bilden sie nicht immer allein, sondern in Verbindung untereinander den vollständigen An- und Auslaut, z. B.

Hand, Held, Himmel, Hof, Huld, be-halten, be-helfen, behielt, be-holfen; Stahl, allmählich, bäh-en, Häh-er, gäh, späh-en, zäh, Befehl, Fehd-e, Vehm-e, fleh-en, gescheh-en, Leh-en, Reh, Schleh-e, seh-en, weh, Zeh-e, zehn, Vieh, Floh, Loh-e, roh, Stroh, Ohm (Oheim), Böhm-en, Höh-e, Schuh, Ruh-e, Truh-e, geruh-en, gedeih-en, leih-en, reih-en, seih-en, weih-en, zeih-en, rauh.

Faden, Filz, fromm, fremd, Fleiß, Schlaf, scharf, Schiff, fünf. Vater, Vetter, vier, vor, völlig, Vulcan, Vließ; brav, naiv, Pulv-er, Larv-e, Frev-el.

Schweiß, Strauß, daß, fließ-en, heißt, befleiß-en.

Chor, Christ, Charwoche, Chirurg, Christoph, Chemie, Chrie; Storch, Molch, Koch, Lerch-e, Ochs, Fuchs, Fench-el, Härch-en. Schade, Schild, Schönheit, Schlag; Frosch, Wäsch-e, Asch-e, Gezwitsch-er.

Wald, Welt, Wind, Wonne, Wunsch, Wein, Waizen, Schwalbe; Mew-e, Löw-e, ew-ig.

Sagen, Segen, singen, sollen, suchen, sauer, sein; los, das, Hals, Wamms, wiss-en, reis-en, les-en, Wes en, Ros-e, Moos. Jagd, jähe, jezt, Joch, Junge, Jüngling, Jause, be-jahen. Lage, Lohn, Leib, List, blau, blind; Mahl, Mehl, Mühl-e, kalt, Kalb, falb, falsch, wähl-en, Will-e, Woll-e.

Rad, Rede, roth, Rind, rund, Raub, Kreuz; Ur (Ochs), Uhr, war, War-e, Wart-e, Wirr-sal, starr, narr-en.

Mangel, Maus, Schmaus; Lamm, komm-en, wimm-ern,

Wamms.

Nagel-neu, nieß-en, Schnur; Mann, Sonn-e, Sohn, Zahn, Wand, Freund und Feind.

Bad, bald, braun, Blei; grob, Ebb-e, Robb-e, sterb-en.

Ding, drei, drüben; bald, Wand, Wald, Trodd-el, Widd-er. Gunst, Glaube, grün, Gaul, Geiß; flügg-e, Egg-e, Krieg, Berg, Balg.

Pulver, Papst, Post, Presse; Lipp-e, Kripp-e, Raup-en, stäup-en.

Tochter, trübe, Trost; bitt-en, Mutt-er, Licht, Pracht, Welt, Wert.

Kost, König, Kranz, klein; pack-en, stark, Schalk, Genick.

Dehnung und Schärfung der Silben.

§. 26. Manche Silben werden langsamer gesprochen d. i. gedehnt, manche schneller, d. i. geschärft.

Dehnung und Schärfung sind indes nicht gleichbedeutend mit Länge und Kürze der Silben. So gilt z. B. Flut nicht minder für eine lange Silbe als Flucht, obschon in Flut das u gedehnt, in Flucht geschärft sind.

Silben, die einen Diphthong zum Inlaut haben, werden immer gedehnt, die mit dem geschlossenen ë als Inlaut immer geschärft, die andern hingegen theils gedehnt, theils geschärft.

§. 27. Um die Dehnung zu bezeichnen, ist im Neuhochdeutschen theils die Verdoppelung der einfachen Selbstlaute a, e, o, theils die Setzung eines e nach dem i, eines h vor Liquiden (flüssigen Mitlauten) in Anwendung. Die Schärfung wird schon seit alter Zeit durch die Verdoppelung des einfachen Auslautes in der Verlängerung des Wortes (oder der Silbe) bezeichnet.

Indes unterbleibt sowohl die Bezeichnung der Dehnung als die der Schärfung häufig. In Silben mit einfachem Auslaut wird z. B. oft nicht die Dehnung, in Silben mit zusammengesetztem Auslaut nie die Schärfung bezeichnet gefunden. Außerdem wird nur in Hauptsilben Dehnung und Schärfung, wenn überhaupt, angezeigt.

Beispiele bezeichneter oder nicht bezeichneter Dehnung sind: Aachen, Aal, Aar, Aas, Haar, Staar, Staat; Ahle, Ahnen, Ausnahme, Bahre, fahl, Fahne, fahren; blasen, kam, einmal, Samen, Ware, war (Imperfect). Aehnlich, gähnen, Mähne, Mähre, währen, wähnen; Gebärde, Gemälde, Märe, Märchen, wären (Imperfect). Beere, Beet, Heer, leer, Meer, Armee, Idee; begehren, dehnen, Ehre, hehr, lehren, mehr, nehmen; behende, edel, Eltern, Ente, Grenze, emsig. Bieder, Biene, Frieden, gediegen, Gefieder, Glied; ihm, ihn, ihr, ihren, ihnen, ihrer; Bibel, Bisam, dir, mir, wir, Fiber (Nervenfaser). Boot, Moor, Soole, Moos, Loos, Schoos; Bohne, bohren, Dohle, Drohne, frohnen, Mohr (Neger), Sohle (an der Fußbekleidung); Bote, empor, fror, geboren, Losung, schon. Dröhnen, stöhnen, verhöhnen, fröhnen, entwöhnen; böse, Flöte, blöde, hören, öde, Öl, tönen. Aufruhr, Huhn, Ruhm, Uhr, Fuhr, Ruhr; Blume, Blut, Kur (Kurfürst), Schuster, Ur (Ochs). Fühlen, führen, kühl, Mühle, rühren, wühlen; Drüse, Gemüse, Willkür,

ungestüm, Rübe, schwül. Haide, Laib, Rain, Saite, Waise, Waid (Färbekraut), Main. Heide, Leib, rein, Seite, Weise, weit, mein, Eiter, heiter. Bau, Maus, Aue, Frau, blau, grau, Pfau. Läuten, Mäuse, räuspern, säumen, Bläue, sträuben, Bärenhäuter. Leute, heute, Heu, Streu, deutsch, Euter, Beule.

Wenn man nun bedenkt, daß über den gegenwärtigen Gebrauch oder Nichtgebrauch der Dehnungszeichen keine recht bestimmte Regel sich geben läst, was bei etwaigem Versuch die vielen nicht zu rechtfertigenden Ausnahmen stets zur Genüge darthun; sodann, daß die Dehnungszeichen in vielen Fällen, nämlich vor einfachen Mitlauten, die an sich schon die Dehnung des vorausgehenden Selbstlautes anzeigen, als überflüssig erscheinen; endlich, daß sie gerade in den gedehnten Silben mit zusammengesetztem Auslaut fehlen, wo sie als ein Bedürfnis sich herausstellen, so dürfte vollkommen einleuchten, daß sie den Zweck nicht erfüllen, weshalb sie in der neuhochdeutschen Sprache eingeführt worden sind *).

Beispiele bezeichneter und nicht bezeichneter Schärfung:

Ebbe, Krabbe, Robbe; Knappe, Koppel, Rippe, Rappe, schleppen, tappen; Schiff, Griff, schlaff, hoffen; Widder, Troddel; Bette, Latte, Mutter, Dotter; Blesse, Esse, Kresse, Küsse, Messing, Rosse, wessen, dessen, Glosse, Kasse, Posse; Katze (Kazze), Trotz (Trozz), Witz, Platz, Skizze; Dogge, Egge, Flagge, flügge, Roggen; packen (pakken), backen, trocknen; Halle, lalle, Wall, Knall, Fall, Wille; Wamme, wimmern, Schwamm, Kummer, Jammer; Nonne, Bann, rennen, innen, Zinne, gönnen; Narr, Pfarre, Karren, kirren, störrisch, murren. Ab, bis, hin, in, man, mit, ob, um, weg, am, an, das, es, hat, von, was, zum; April, Tabak, Titel, Striche (statt Strichche), Pech, Dach, Joch, Axt (Axxt), Wäsche (Wäschsche), krank, Herz, Gestalt, Kunst, Geschäft, Gewinst, Schmerz, Durst, Fürst, Werk, Wolke, stinken, Klinke, stark, Quark, Mark.

*) Die Bezeichnung der Dehnung durch Verdoppelung des Selbstlautes schwindet immer mehr und wird nur dort noch festgehalten, wo es sich um Unterscheidung sehr ähnlich klingender Wörter handelt. Schon findet man selten mehr Loos, Schoos, Waare geschrieben, und nur die Furcht, das Verständnis zu erschweren, hat bisher verhindert, daß nicht auch Boot, Moor, Soole und andere mit einem Selbstlaut geschrieben worden sind. Was das Dehnungszeichen h betrifft, so ist es jedenfalls ein übler Gebrauch, es hinter einem Consonanten zu setzen.

Hält man sich gegenwärtig, daß, während in den Wörtern: in, mit, hin, hat, des, wes und andern die Schärfung nicht bezeichnet wird, sie bei den Fortbildungen derselben: innen, Mitte, hinnen, hatte, dessen, wessen etc. zur Geltung kommt, so dürfte sich folgender Grundsatz als richtig herausstellen: Die deutsche Sprache bezeichnet nur in fortgebildeten Wörtern an der Hauptsilbe die Schärfung dann, wenn unmittelbar auf den einfachen Auslaut ein Selbstlaut folgt. Nach diesem sollte also Schif, Grif, Ros, Bet, konte, brante, gewis, kan (statt Schiff, Griff, Ross, Bett, konnte, brannte, gewiss, kann) geschrieben werden, so lange diese Wörter keinen Selbstlaut nach der einfach auslautenden Hauptsilbe haben; hingegen sollen sie das Zeichen der Schärfung erhalten, und zwar aus oben angeführtem Grunde, sobald sie fortgebildet werden: Schiffes, Schiffe, Schiffen, Griffe, Rosse, Bettes, können, brennen, gewisse. In der früheren deutschen Schriftsprache, dem Mittelhochdeutschen, sind diese Wörter auch wirklich so geschrieben worden *).

§. 29. Die Silbentrennung im Schreiben kann nach Sprechund nach Sprachsilben erfolgen, d. h. sie kann vorgenommen werden, wie man sie im Sprechen vornimmt, oder nach der Abstammung (etymologische Silbentrennung). Leztere ist ungleich schwieriger, da sie gründliche Kenntnis der Wortbildung voraussetzt, die nicht jedermans Sache ist. Das Wort Abstammung, nach Sprachsilben getrennt, würde dieses Aussehen haben: Ab-stamm-ung, nach Sprechsilben hingegen folgendes: Ab-stam-mung. Man stellt nämlich in lezterer Beziehung folgende Regeln auf:

1. Einsilbige Wörter können nicht getheilt werden, also nicht: Bru-st, kra-nk.

*) Würde obiger Grundsatz consequent eingehalten, 80 wäre man all' des vielen Regelwerks auch über die Setzung des s, ss und B überhoben und in einer vernünftigen, zugleich auf historischer Grundlage angebahnten Vereinfachung der Orthographie um ein merkliches weiter gekommen. Die Schreibung des so unschönen ß, das in alle seine berechtigten Stellungen nie wieder wird zurückgeführt werden können, würde blos auf gedehnte, mit einem Dehnungszeichen versehene Silben einzuschränken sein. Wenn in diesem Buche obiger Grundsatz nicht völlig durchgeführt ist, so geschieht dies nur, um gegen einen durch die Zeit geheiligten Gebrauch nicht zu sehr zu verstossen; jedenfalls wird man aber ein entschiedenes Hinstreben zu dem richtigen aus jeder Zeile merken können.

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