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2. Zusammengesetzte Wörter trennt man gemäs ihrer Zusammensetzung, wie: brust-krank, ver-zeihen, Gottes-furcht, her-ein, hin-aus.

3. Steht ein Mitlaut zwischen zwei Selbstlauten, so wird er zur folgenden Silbe gezogen, z. B. Ho-nig, Re-de, Lie-der. 4. Geschärfte Silben mit einfachem Auslaute geben das Schärfungszeichen an die zweite Silbe ab: lal-len, bit-ten, doppelt, ren-nen, Nuz-zen, hak-ken.

5. ch, ph, sch, sp, st erleiden keine Trennung; sie stehen bei der ersten Silbe, wenn ein Consonant folgt, bei der zweiten, wenn ein Selbstlaut nachkommt; z. B. Spra-che, Philosophie, Men-schen, räu- spern, hu-sten, dür-sten, kräch-zen, hasch-te, Hasp-ler.

6. Stehen zwei oder mehrere Mitlaute zwischen zwei Selbstlauten, so wird immer der lezte trennbare Mitlaut zur folgenden Silbe gezogen; ist eine Silbe ausgefallen, so trennt man da, wo der Ausfall geschehen ist; z. B. Füch-se, Bursche, Künst-ler, kräf-tig, Half-ter, hung-rig (statt hungerig), reis-ten (statt reiseten).

Aus den angeführten Punkten erhellt zur Genüge, daß die Abtheilung nach Sprechsilben wohl bedeutend leichter fällt, aber jedenfalls dem Geist der Sprache Gewalt anthut.

Wortlehre (im Besondern).

§. 30. Das Wort ist Ausdruck einer Vorstellung oder eines Begriffes. Was ist nun eine Vorstellung, ein Begriff? welcher ist der Gang ihrer Entwickelung? Wir wollen an einem Beispiele uns die Sache näher bringen. Sehen wir aufsteigende Wolken, im Marsch begriffene Soldaten, so machen diese Gegenstände zunächst einen Eindruck auf unser Gesichtsorgan, das Auge, und dieser Eindruck ist somit rein sinnlich. Wir können, wenn wir nicht darauf achten, wenn wir zerstreut oder in uns versunken sind, dessen nicht gewahr werden, was wir sehen, d. h. unser innerer Sinn kann nicht darauf gerichtet sein. Ist er es aber, wird er also vermöge seiner Richtung auf jene Gegenstände derselben inne, so wird der Sinneseindruck zur Wahrnehmung, Halten wir nun diese Wahrnehmung des Gegenstandes, der sich in unserm Bewustsein gleichsam abspiegelt, halten wir sie fest vor unserm innern Sinn, so haben wir in uns die Anschauung

der aufsteigenden Wolken, der im Marsch begriffenen Soldaten. Sehen wir von dieser zufälligen erfahrungsmässigen Wirklichkeit, dem einzelnen Ereignis als Ganzem ab, und zerlegen wir uns den Stoff unserer Anschauung, halten aber das Zerlegte unter einer bestimmten geistigen Form fest und stellen es so vor unser Bewustsein hin, so haben wir die Vorstellungen: aufsteigen, Wolke, marschiren, Soldat gewonnen. Die Thätigkeit unseres Geistes bleibt aber dabei nicht stehen, sondern löst immer weiter ins Einzelne auf. Sie unterscheidet z. B. am Soldaten Helm, Rock, Waffe, ferner Eigenschaften, wie: kräftig, gebräunt, groß, als eben so viele Vorstellungen für sich. Sie unterscheidet ferner die Arten einer Vorstellung, wie Wolke, an besonderen Merkmalen, als eigentümliche Vorstellungen, wie Federwolke, Lämmerwolke, Gewitterwolke etc. Das vorgestellte Object wird also zunächst nach einem Merkmale festgehalten und bezeichnet; dann aber erweitert sich bei öfterer Anschauung die Vorstellung allmälig zu einem Inbegriff von Merkmalen, welcher dem Wesen des Gegenstandes nahezu gleichkommt. Diesen Inbegriff von Merkmalen können wir für unsere grammatikalischen Zwecke schon Begriff nennen. Somit geht die Vorstellung aus der Empfindung hervor, der Begriff aus der Vorstellung. Das Wort entspricht seinem sprachlichen Inhalte nach eigentlich nur der Vorstellung; denn das urtheilende und begreifende Denken kann kein Wort hervorbringen. Es bezeichnet den Gegenstand seiner Wahrnehmung nicht in der Ganzheit seiner wesentlichen Bestimmungen, sondern nach einem einzelnen Merkmale, nach welchem die Vorstellung aufgefasst und festgehalten wurde. Der einmal gewonnene Begriff kann aber auch nur durch das Wort bezeichnet werden.

§. 31. An jedem Worte läst sich sein Inhalt und seine Form in Betrachtung ziehen. Thut man das erstere, so findet man, daß gewisse Wörter eine Vorstellung oder einen Begriff ausdrücken, andere hingegen die Beziehung eines Begriffes zu einem andern zur Darstellung bringen, somit selbst begriffsleer sind und nur die Form eines Wortes zur Schau tragen. Darnach theilt man den Wörterschatz der deutschen Sprache in zwei grosse Klassen ab, die Klasse der Begriffswörter und die der Formwörter. Mit dem lezteren Ausdruck will aber keineswegs gesagt sein, diese Wörter hätten gar keine Bedeutung; sie enthalten

eben nur keinen Begriff, keine Vorstellung. Man nennt die Begriffswörter wohl auch Redetheile, während man die Formwörter Partikeln (d. i. Redetheilchen) zu nennen pflegt, um damit auf die grössere Wichtigkeit der Begriffswörter hinzuweisen. Sowohl die Begriffswörter als auch die Partikeln zerfallen wieder in Unterabtheilungen, so daß die deutsche Sprache acht Wortgattungen zählt:

Klasse der Begriffswörter

Klasse der Formwörter

1. das Hauptwort (Substantiv),

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Das Geschlechtswort (der Artikel) bildet keine eigene Wörterklasse ; es ist entweder unbetontes Fürwort: der, die, das oder unbetontes Zahlwort: ein, eine, ein. Empfindungslaute fallen nicht in den Bereich der Grammatik (§. 21), Empfindungswörter aber sind abgeschwächte Begriffswörter und werden am geeigneten Orte abgehandelt werden.

Die Redetheile nach ihrem Inhalte.

§. 32. (Das Nennwort.) Alle Dinge sind Gegenstand unserer Vorstellung. Die Nennwörter sind da, um sie, mögen sie nun geistig (abstract) oder sinnlich wirklich (concret) sein, sprachlich zu bezeichnen.

Die Gegenstände unseres Denkens können betrachtet werden entweder an und für sich, oder es können die Eigenschaften, mit denen sie bekleidet sind, unser besonderes Augenmerk sein. Im ersten Falle erhalten wir das Hauptwort, im zweiten das Beiwort.

Das Hauptwort oder Substantiv ist derjenige Redetheil, der zur Bezeichnung einer Person oder Sache dient. Dient ein Ausdruck immer nur, um die Eigenschaft einer Person oder Sache anzugeben, so heißt er Beiwort oder Adjectiv; z. B. umfangreiches Wissen, edle Rache, großmüthiger Freund. Hier sind Wissen, Rache, Freund Hauptwörter, umfangreich, edel, großmüthig hingegen Beiwörter.

Wenn ein Hauptwort allen Gegenständen einer und derselben Gattung beigelegt werden kann, so ist es ein Gemeinname.

Högelsberger, d. Sprachwissenschaft.

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Das Wort „Mensch", welches allen vernünftigen Wesen auf der Erde zukommt, ist ein Gemeinname. Kann das Hauptwort nur einem Gegenstande zuerkannt werden, wie z. B. Radetzky, Wien, Donau, so ist es ein Eigenname. Ein Name, welcher, obgleich er in der Einzahl steht, dem Verstande doch die Vorstellung von mehreren mit einander vereinigten Gegenständen darbietet, heißt Sammelname. Derlei Namen sind: Wald, Volk, Heer, welche viele Bäume, eine Gesamtheit von Menschen, eine bestimmte Zahl von Soldaten in ihrer Vereinigung zu einem Ganzen auffassen lassen. Unwichtig ist die Eintheilung der Sammelnamen in solche, welche die Vorstellung eines Ganzen geben, wie oben erwähnte Hauptwörter, und in solche, welche blos die Vorstellung eines Theils irgend eines Ganzen gewähren, wie z. B. eine Schar, eine Menge, die Mehrzahl. Die ersten sind Gesamtsammelnamen, die andern Theilsammelnamen.

Nennwörter, welche das Wieviel der Dinge und Personen oder die Ordnung derselben bezeichnen, heißen Zahlwörter. Man theilt sie ein in unbestimmte, wie z. B. alle, wenige, viele, manche etc. und bestimmte. Die bestimmten sind entweder Grundzahlen oder Ordnungszahlen. Cardinal (oder Grund) zahlen geben das Wieviel der Gegenstände an, Ordnungszahlen drücken die Ordnung der Gegenstände in ihrer Aufeinanderfolge im Raume oder in der Zeit aus. Beide Arten Wörter sind ihrem Range nach Bei

wörter.

Wörter, welche eine Summe von mehreren Zahlen bezeichnen, wie z. B. das Dutzend, das Hundert, das Tausend, eine Million, ein Zentner, ein Schilling, ein Mandel, heißen Sammelnamen (Collectiv-Namen) und sind Hauptwörter (siehe oben).

§. 33. Das Zeitwort (Verb) drückt eine innere oder äußere Thätigkeit aus. Das Wort ergreifen bezeichnet eine nach außen gehende, das Wort wachsen hingegen eine blos innere Thätigkeit. Zeitwörter, die eine nach außen gehende Thätigkeit bezeichnen, heißen transitiv (übergehend), z. B. senden, bearbeiten, durchdringen, strafen, kirren. Zeitwörter, welche eine Thätigkeit, die im Innern eines Gegenstandes vorgeht, zum Ausdruck bringen, heißen unübergehend (intransitiv), z. B. schlafen, erblühen, verrinnen, schwitzen. Dabei ist immer an einen Gegenstand zu denken, der sich thätig verhält.

§. 34. Die Umstandswörter (Adverben) bezeichnen einen

Umstand des Ortes, der Zeit, der Weise und des Grundes einer Thätigkeit. Sie kommen auf Fragen, wie z. B. wo, wohin, woher, wie lange, seit wann, wie, warum, weshalb? zur Antwort.

Beispiele von Adverben:

1. des Ortes

2. der Zeit

3. der Weise

4. des Grundes

wo? hier, da, dort;

wohin? hierhin, dahin, dorthin;

woher? von hier, daher, dorther (von wannen ?);

worauf? darauf;

worein? darein;

worunter? darunter;

woraus? daraus;

worüber? darüber;

wann? da, damals, jezt, einst, je, nie, immer, nimmer; wie lange? immer, noch;

wie? so, also, sehr, recht, ziemlich etc.;

warum? darum;

weshalb? deshalb;

wozu? dazu;

wodurch? dadurch.

§. 35. Die Partikeln oder Redetheilchen können nach ihrem Inhalte nicht in Betracht gezogen werden. Ihre wahre Bedeutung erhalten sie erst dann, wenn die Begriffswörter untereinander und sie mit ihnen zum Behufe des Gedankenausdruckes sich verbinden, also im Satze. Die Fürwörter sind die Stellvertreter des Hauptwortes; die Conjunctionen oder Bindewörter sind Partikeln, welche zur Verbindung der Wörter und Sätze dienen; die Präpositionen endlich oder Verhältniswörter sind Satztheilchen, welche Verhältnisse des Raumes, der Zeit, des Grundes etc. bezeichnen.

Die Redetheile nach ihrer Form.

§. 36. Zieht man das Wort nach seiner Form in Betracht, so findet man einerseits, daß die grössere Anzahl von Wörtern zum Behufe des Ausdrucks der verschiedenen Begriffsverhältnisse fortgebildet, d. h. gebeugt werden kann (§. 23), andererseits erfährt man, daß die Wörter aller Wortgattungen, um die verschiedenen Gestaltungen eines und desselben Begriffes auf dem

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