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Achtfüssige Trochäen, von den Alten Septenare oder Tetrameter genannt, bestehen aus vier Trochäendipodien, die durch eine Caesur nach dem Schlusse der zweiten Dipodie in zwei Hälften getheilt sind:

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Wohin soll den Fuß ich lenken, ich, ein fremder Wandersmann,

daß ich eure Dichterschule, gute Schwaben, finden kann?
Fremder Wanderer, o gerne will ich solches sagen dir:

geh' durch diese lichten Matten in das dunkle Waldrevier,

wo die Tanne steht, die hohe, die als Mast einst schifft durchs Meer,
wo von Zweig zu Zweig sich schwinget singend lust'ger Vögel Heer;
wo das Reh mit klaren Augen durch das dunkle Dickicht sieht
und der Hirsch, der schlanke, setzet über Felsen von Granit.
Trete dann aus Waldesdunkel, wo im gold'nen Sonnenstrahl
grüssen Berge dich voll Reben, Neckars Blau im tiefen Thal;
wo von Epheu grün umranket manche Burg vom Felsen schaut,
stiller Dörfer bunte Menge rings sich friedlich angebaut;

wo ein goldnes Meer von Aehren durch die Ebnen wogt und wallt,
über ihm in blauen Lüften Jubellied der Lerche schallt;

wo der Winzer, wo der Schnitter singt ein Lied durch Berg und Flur
da ist schwäbscher Dichter Schule, und ihr Meister heißt Natur.

(Kerner.)

Wie sehr dieser Vers auch für den Spott sich eignet, ist aus folgendem kleinen Beispiel ersichtlich:

An einen Freund.

Nanntest eine Leidensblume mich in deiner Liebe, Freund!
Fühle nichts von solcher Blume, doch du hast es gut gemeint.
Aber immer wird mir klarer, daß ich eine Distel bin,

eine Distel, üppig blühend, ästevoll und saftig grün

Was den Glauben mir gegeben, ist

-

ich sag dirs traulich still das, daß eine Herde Esel immerdar mich fressen will.

(Kerner.)

-

Anmerkung. Was den Character anbelangt, den dieses Versmaß an sich trägt, so ist derselbe je nach der Zahl der den Vers bildenden Füsse verschieden. Im Allgemeinen eignet sich der trochäische Vers für die Meditation, also das Elegische, Sentenziöse; kurz- oder langfüssige trochäische Verse verleihen jedoch diesem Zuge der Betrachtung einen mehr heitern, also lebensvolleren Character.

§. 281. (Das jambische Versmaß.) Obgleich selbst einfüssige jambische Verse sich finden, so tritt doch erst die

jambische Dipodie obwohl selten ohne Abwechselung mit längeren jambischen Versen ausschließlich auf, um leichte, anmuthig tändelnde Lieder zu bilden. Der acatalectische Vers wechselt dabei in der Regel mit einem hypercatalectischen ab. Häufiger, als die jambische Dipodie tritt, jedoch auch selten rein, der dreifüssige jabische Vers auf. Sehr beliebt ist schon seit alter, deutscher Zeit die jambische Doppeldipodie. Bei ihr wechselt schon häufig der Jambus mit dem Anapäst ab. Selbst der Spondäus vertritt den Jambus. Dieser findet sich dann im ersten Fuß der einen oder andern Dipodie. Der zwei-, drei- und vierfüssige Jambus verbinden sich gern mit einander, und sie verstärken dadurch die Lebensfrische der jambischen Dichtung.

Leben und Tod. ===

Das Leben und auch den Tod zugleich

siehst du nun allenthalben.

Hier steh'n die Bäume so knospenreich, daneben die dürren, falben.

Und Leben bringet und Tod zumal

3

die Sonne nun allenthalben:

die schwellenden Knospen erschließt ihr

Strahl

und sengt die Blätter, die falben.

(A. Schults.)

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Blüten.

13

Ich hatte mich drei Monden lang
gesehnet nach der Blütenpracht.
Und sieh, der Knospen Hülle sprang
in einer Nacht, in einer Nacht!

Ich hatte mich drei Tage kaum
geletzet an der Blütenpracht;

da schwand sie wieder wie ein Traum
in einer Nacht, in einer Nacht.
(A. Schults.)

Der Dichter hat sich in Leben und Tod" im Gebrauch des Anapästs sehr frei bewegt.

Aus dem Lied eines deutschen Soldaten in der Fremde.

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Der fünffüssige Jambus findet in der Neuzeit seit Lessing grosse Anwendung, ungereimt in den Schauspieldichtungen, gereimt in Heldengedichten. Dabei erscheint die einzelne jambische Rhythme oft mit Anapästen oder Spondäen abwechselnd, was den Rhythmus nur noch mehr belebt und dem Vers einen malerischen Character verleiht. Der fünffüssige Jambus erscheint mit männlichem und weiblichem Schluß und geht selten eine Verbindung mit minder- oder mehrfüssigen Jamben ein. Des Leidens Preis.

Talalalala

O preise du des Lebens herbe Leiden;
denn, stört' es dich in deiner Freude nie

wann, Seele, dächtest du an's künft'ge Scheiden?
wann triebe dich zur Heimat hin dein Sehnen?

der Thränen edelste, wann flössen sie,

des Gottverlangens und der Busse Thränen ?

Es ist ein herbes Weh, ein banger Druck,
der aus der Muschel presst den Perlenschmuck.
(A. Stöber.)

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