ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[blocks in formation]

3. Den du nicht verlässest, Genius, wirst die wollnen Flügel unterspreiten, wenn er auf dem Felsen schläft, wirst mit Hüterfittigen ihn decken, in des Haines Mitternacht.

5. Umschwebet mich, ihr Musen,
ihr Charitinnen!

Das ist Wasser, das ist Erde
und der Sohn des Wassers und der
Erde,

über den ich wandle
göttergleich.

7. Soll der zurückkehren,

der kleine, schwarze, feurige Bauer?
soll der zurückkehren, erwartend
nur deine Gaben, Vater Bromius,
und helleuchtend, umwärmend Feuer?
der kehren muthig?

Und ich, den ihr begleitet,
Musen und Charitinnen alle,
den alles erwartet, was ihr,
Musen und Charitinnen,

umkränzende Seligkeit

rings um's Leben verherlicht habt,
soll muthlos kehren?

2. Den du nicht verlässest, Genius, wirst ihn heben über'n Schlammpfad mit den Feuerflügeln; wandeln wird er

wie mit Blumenfüssen

über Deukalions Fluthschlamm,
Python tötend,

leicht, groß,
Pythius Apollo.

4. Wen du nicht verlässest, Genius, wirst im Schneegestöber wärmumhüllen;

nach der Wärme ziehn sich Musen, nach der Wärme Charitinnen.

6. Ihr seid rein, wie das Herz der Wasser;

ihr seid rein, wie das Mark der Erde; ihr umschwebt mich, und ich schwebe über Wasser, über Erde göttergleich.

8. Vater Bromius! Du bist Genius, Jahrhunderts Genius, bist, was innre Gluth Pindarn war, was der Welt Phöbus Apoll ist.

[blocks in formation]

Treu und freundlich, wie du, erzog der Götter und Menschen
keiner, o Vater Aether! mich auf; noch ehe die Mutter

in die Arme mich nahm und ihre Brüste mich tränkten,
fasstest du zärtlich mich an und gossest himmlischen Trank mir,
mir den heiligen Odem zuerst in den keimenden Busen.
Nicht von irdischer Kost gedeihen einzig die Wesen,
aber du nährest sie all' mit deinem Nectar, o Vater!
Högelsberger d. Sprachwissenschaft.

30

and es drängt sich und rinnt aus deiner ewigen Fülle die beseelende Luft durch alle Röhren des Lebens.

Darum lieben die Wesen dich auch und ringen und streben unaufhörlich hinauf nach dir in freu digem Wachstum.

Himmlischer! sucht nicht dich mit ihren Augen die Pflanze,
streckt nach dir die schüchternen Arme der niedrige Strauch nicht?
Da er dich finde, zerbricht der gefangene Same die Hülse;
daß er, belebt von dir, in deiner Welle sich bade,

schüttelt der Wald den Schnee wie ein überlästig Gewand ab.
Auch die Fische kommen herauf und hüpfen verlangend
über die glänzende Fläche des Stroms, als begehrten auch diese
aus der Woge zu dir; auch den edelen Thieren der Erde
wird zum Fluge der Schritt, wenn oft das gewaltige Sehnen,
die geheime Liebe zu dir sie ergreift, sie hinaufzieht.
Stolz verachtet den Boden das Roß, wie gebogener Stahl strebt
in die Höhe sein Hals, mit dem Hufe berührt es den Sand kaum.
Wie zum Scherze berührt der Fuß der Hirsche den Grashalm,
hüpft wie ein Zephir über den Bach, der reißend hinab schäumt,
hin und wieder schweift, kaum sichtbar durch die Gebüsche.
Aber des Aethers Lieblinge, sie, die glücklichen Vögel,
wohnen und spielen vergnügt in der ewigen Halle des Vaters;
Raum genug ist für alle. Der Pfad ist keinem bezeichnet;
und es regen sich frei im Hause die Grossen und Kleinen.

Ueber dem Haupt frohlocken sie mir, und es sehnt sich auch mein Herz
wunderbar zu ihnen hinauf; wie die freundliche Heimat
winkt es von oben herab, und auf die Gipfel der Alpen
möcht' ich wandern und rufen von da dem eilenden Adler,
daß er, wie einst in die Arme des Zeus den seligen Knaben,
aus der Gefangenschaft in des Aethers Halle mich trage.
Thöricht treiben wir uns umher; wie die irrende Rebe,
wenn ihr der Stab gebricht, woran zum Himmel sie aufwächst,
breiten wir über den Boden uns aus und suchen und wandern
durch die Zonen der Erd', o Vater Aether, vergebens!
denn es treibt uns die Lust, in deinen Gärten zu wohnen.
In die Meer'sflut werfen wir uns, in die freieren Ebnen,
uns zu sättigen, und es umspielt die unendliche Woge
unsern Kiel; es freut sich das Herz an den Kräften des Meergottes.
Dennoch genügt's ihm nicht! denn der tiefere Ocean reizt uns,
wo die leichtere Welle sich regt, o, wer dort an jene
goldnen Küsten das wandernde Schiff zu treiben vermöchte!
Aber indes ich hinauf in die dämmernde Ferne mich sehne,
wo du fremde Gestad' umfängst mit bläulicher Woge,
kömmst du säuselnd herab von des Fruchtbaums blühenden Wipfeln,
Vater Aether! und sänftigest selbst das strebende Herz mir,
und ich lebe nun gern wie zuvor mit den Blumen der Erde.

(Hölderlin.)

[blocks in formation]

§. 307. Die Elegie ist der poëtische Ausdruck des, dem Dichter je nach seiner Weltanschauung eigentümlichen, Denkens und Empfindens über die Vergänglichkeit alles Irdischen. Sie ist also die Form für die Lyrik der Reflexion. Der Dicht er gibt sich

den Erscheinungen mit voller Seele hin; die Ausbeute aber, die er von seinem Ausblick auf die Welt bei seiner Rückkehr in das Gemüth mit sich bringt, ist die Einsicht, daß alles Erscheinende Schein, alles Irdische flüchtiger Schaum, Alles auf Erden eitel sei, und diese Einsicht erfüllt ihn einerseits mit einer gewissen Wehmuth, andrerseits aber auch wieder mit erhabener Ruhe, wenn er gegenüber den Trümmern der Welt den Glauben an die Unvergänglichkeit seines bessern Theils sich bewahrt hat. Die Elegie ist dem sanft wogenden Meere vergleichbar, welches das durch Wolken hindurchbrechende Licht der Sonne tausendfältig reflectirt. In dem wogenden Meer der Erscheinungen, welche uns der Dichter malt, bricht sich der Schimmer seiner von den heraufsteigenden Gedanken der Weltvernichtung momentan getrübten, aber bald wieder siegreich hervortretenden Weltanschauung. Beschreibung und Betrachtung bilden also das Grundelement jeder Elegie, deren Inhalt eben so manchfaltig sein kann, wie die Erscheinungswelt selbst. Die Elegie gestattet dem Dichter, sich mehr auszubreiten, die ihm vorschwebenden Bilder mit mehr Ruhe auszumalen und die wehmüthig anklingenden Saiten der Empfindung voll austönen zu lassen. Der Dichter geht, wie beim Lied, von einer bestimmten Situation aus, sei es nun eine Lage des Gemüthes oder ein Verhältnis der äußern Welt; aber all sein Dichten geht nicht in derselben auf, sondern sie ist nur der Ausgangspunct für eine Reihe anderer Situationen, die durch den in allen gleichmässig anklingenden Grundton der Elegie zu einem Ganzen zusammengehalten werden. Deshalb läst sich auch, was die äußerliche Ausdehnung der Elegie betrifft, nichts Bestimmtes angeben; sie kann sich in eine beliebige Länge ausspinnen.

Was die Ausdrucksweise der Elegie anbelangt, so eignet ihr ein gehobener Ton, schwunghafte Sprache, reicher, doch nicht allzu üppiger Bilderschmuck und musicalischer Wohllaut. Abgerissene Wendungen, kühne Wortstellungen, wie sie sich in der Ode finden, sagen der Elegie nicht zu, bei der überhaupt alles leicht, fliessend und natürlich ist.

Das Metrum der Elegie war bisher vorzugsweise das dactylische. Der Hexameter in Verbindung mit dem Pentameter erhielten eben wegen ihrer häufigen Anwendung in Elegien den Beinamen elegisch. Doch haben moderne Dichter gezeigt, daß

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »