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25. Drum auch hört man geigen, singen, 26. Und, wenn bald ringsum verhallen tanzen dort ohn' Unterlaß,

und, wenn alle Saiten springen, klingt's noch mit dem leeren Glas.

Becherklingeln, Tanz und Sang, wird zu Gmünd noch immer schallen selbst aus Trümmern lust'ger Klang.

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II. Die Prosa-Erzählung..

(Der Roman, das Märchen und die Novelle.)

§. 324. Der Roman ist ein Epos in Prosaform. Auch er gibt ein Culturbild, aber der modernen Zeit, also nicht einfacher, sondern höchst verwickelter Verhältnisse, für deren Darstellung nun die alte Kunstform des Epos ungenügend erschien. Uebrigens unterscheidet er sich noch in anderer Hinsicht vom Epos. Bei Entfaltung seines Zeitgemäldes hält er sich an ein individuelles Erlebnis; er vermeidet die Grössen der Geschichte und erfindet sich die Helden, an deren Geschick er die Darstellung des Zeitbildes knüpft. Der Roman schriftsteller steht nämlich auf demselben Standpuncte wie der Romanzendichter, insofern auch er mit voller, selbstbewuster Freiheit seiner dichterischen Phantasie seine Werke schafft. Den allgemeinsten Gesetzen des epischen Styles folgt er bei der Darstellung der äußeren Welt; da er aber eben ein grosses und vollständiges Gemälde der Zeit entwerfen soll und er somit auch das Geistes- und Seelenleben zum Gegenstand seiner Darstellung machen muß, so erhält sein Styl eine Buntfärbigkeit, aus der nicht selten lyrische Wärme und dramatische Leidenschaftlichkeit herausglitzern. Eine sogenannte Göttermaschinerie, wie sie im Epos sich findet, tritt nun im Roman freilich nicht auf; nichts desto weniger spielt auch in ihm das Wunderbare, Unvorhergesehene, Ueberraschende eine Rolle, nur daß man es Spiel des Zufalls, Schicksalsschlag und noch anders benennt. Das epische Gesetz der Spannung nach der Vergangenheit zu gilt auch für den Roman, und, je überraschender die Enthüllungen stattfinden, desto kunstvoller ist er; nur darf die Spannung keine gewaltthätige sein. Was die künstlerische Form des Romans betrifft, so verlangt man von ihm, daß der Leser gleich in irgend eine spannende Situation, in einen Knotenpunct der Handlung versetzt werde. Von da aus gibt es für ihn ein unbekanntes Voraus und Nachher, und die Schritt für Schritt ihm werdende Klarheit macht seine Spannung zu einer erfreulichen. Der Knotenpuncte, der Collisionsfälle gibt es im Romane mehrere, und das Auftauchen und Verschwinden derselben durch den ganzen Roman hindurch ist ein derartiges, daß immer, erscheint der eine gelöst, schon wieder der andere in nächster Aussicht steht. Plötzliches Abgehen von einer spannenden, noch ungelösten Situation, um eine

andere zu Ende zu führen, gehört mit zu den Vorrechten des Romanschriftstellers. Der Schluß des Romans, mag er nun die Handlung zu einem für die Hauptperson glücklichen Ende führen oder nicht, muß ein nach allen Richtungen hin den Leser befriedigender sein, d. h. er darf über das Schicksal keiner einzigen Persönlichkeit, die des Lesers Interesse fesseln muste, in Zweifel lassen. Er wird sich naturgemäß da ergeben, wo die Romantik des Daseins aufhört. Der Inhalt des Romans ist der Inhalt des gesellschaftlichen Lebens, und nach demselben wird der Roman in den historischen und den Roman der Gegenwart zerfallen können. Der historische Roman gibt ein Culturbild jener Zeit, aus deren Geschichte er eine Begebenheit zur dichterischen Behandlung entlehnt; der Roman der Gegenwart erfindet sich frei seinen Stoff für ein Culturbild der Jeztzeit. Für den historischen Roman gilt dasselbe Gesetz historischer Treue, wie für die Geschichtschreibung. Will sich der Romanschriftsteller mit grösserer dichterischer Freiheit bewegen, so darf er weder weltgeschichtliche Begebenheiten noch allbekannte grosse Charactere zur Darstellung bringen, sondern dunkle Partien der Specialgeschichte oder gar eine selbsterfundene Hauptbegebenheit, nur mit historischem Hintergrund, sind der geeignetste Stoff für sein dichterisches Wirken. Aus dem Gesagten dürfte der problematische Wert des historischen Romans erhellen.

Der Roman der Gegenwart schildert in umfassender epischer Form das Leben der Gegenwart nach allen Richtungen und kann entweder ernst oder humoristisch gehalten sein. Er liefert ein Gemälde der Jeztzeit, nicht nur, wie sie erscheint, sondern wie sie die Zukunft in ihrem Schosse gebiert, hat also vor dem historischen Roman das divinatorische Element voraus, und dies ist ein wesentlich poëtisches. Daher auch die ungleich grössere künstlerische Berechtigung des Zeitromans und das grössere Interesse an dem Stoff. Die Idee, welche der Roman durchzuführen sucht, kann eine mannichfaltige sein, und daher die verschiedene Eintheilung des Romans. Nach den Lebenskreisen, die er zur Darstellung bringt, heißt er Salon-, Volks- und bürgerlicher Familien roman. Geht die Begebenheit in fernen Welttheilen vor sich, das heißt, wird uns eine fast fremde Cultur vorgeführt, so heißt er exotischer Roman, spielt die Hauptbegebenheit auf der See, Seeroman.

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