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men, beiden vielmehr die höhere Bedeutung der göttlichen Offenbarung wie ein leuchtendes Schild entgegenhaltend. Der Prediger soll seinen „Provinzialblättern" 1774 kein Uhrtreiber moralischer Pflichten und bürgerlicher Tugend, sondern Verkündiger des göttlichen Wortes sein, dessen ganzer Geist mehr als Moral sei; denn dem Christen sei Jesus nicht etwa auch ein guter Mann und Lehrer guter Moral, sondern Erlöser der Welt, und die Offenbarung nicht Aufgehänge zur Moral, Licht, das mit anderm Licht doch auch Licht gebe, sondern Thatsache, Grund des Glaubens und seiner Pflicht, Gebäude der Entwicklung des Menschengeschlechtes in die Ewigkeit hinüber. Wenn endlich keine Stimme des Geistes in der Christenheit mehr sein soll, kein Vorgefühl des Himmels, keine Hoffnung und Anschauen des künftigen Lohnes; dem matten Wanderer, dem sterbenden Ueberwinder soll kein Laut aus jener Welt, keine Stimme der Aufmunterung hinüberzuringen werden; Christus, der hervorgieng, soll abwesend, soll entschlafen sein, ihm weder Krone noch Lohn zeigen: so lebe wohl, verstorbenes Christentum! Dein Baum und deine Wurzel sind verdorret! Du hast nichts, als eine langverlebte, zum Märchen gewordene Geschichte, keinen Christus, der bei dir ist, der zu dir spricht, keinen Geist seines ewig lebendigen Wortes." Bei alledem wird man indeß schon aus dem Angeführten leicht herausfühlen, daß Herders Weltansicht wesentlich auf einen gesteigerten Natursinn gestellt, seine Religiosität im Grunde doch wieder Intuition war. Er sagt es selbst: „All' unser Denken ist aus und durch Empfindung entstanden, trägt auch, trotz aller Destillation, davon noch reiche Spuren." Das Gefühl aber ist allezeit ein leicht beweglich Wesen, wie eine schlanke Flamme zum Himmel aufsteigend, erwärmend und erleuchtend, oder seitwärts gewiegt und verzehrend, je nach dem wechselnden Hauch der Lüfte, eine schöne Liane, die den Stamm innig umschlingt und schmückt, ihn aber nicht stützen und halten kann. So lange daher bei Herder jene Begeisterung noch jung und schöpferisch war, hob sie ihn über alle Gefahren hinweg und er segelte mit ungebrochener Zuversicht seinem Ziele entgegen. Als aber dann das poëtische Gefühl, das ihn trug, mit den Jahren ermattete, erschrak er plötzlich über sich selbst, sich so einsam zwischen Meer und Himmel zu erblicken, und fieng an, ungewiß und ängstlich dahin und dorthin nach dem rettenden Ufer umzusehen. Bedenkliche Symptome dieser Seekrankheit zeigen sich schon früher, wenn er z. B. mit den Worten: Was dort in der ganzen Natur lacht und lebt, Ideen gibt, frohlocket, erzeuget, wärmet, ist Licht, ist Gott!" leis am Pantheismus vorüberstreift; wenn er anderswo,

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trotz aller Gegenversicherungen, dennoch Moral und Christentum zu identificiren scheint, oder durch den Ausspruch: keine Religion verdiene diesen Namen, als den Christus selbst hatte, selbst glaubte, selbst übte," unverkennbar an Lessing's Unterscheidung zwischen Religion Christi und christlicher Religion erinnert. Bald aber breitet sich immer mehr und rascher der Höhenrauch der Zeit über die verwandelte Gegend, in der nur noch einzelne Blüten und abgerissene Klänge aus dem verdeckten Frühling sich fremd und fast störend ausnehmen. In den „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit" (1784-87) ist die Offenbarung bereits in die ganze Natur versenkt; „Gang Gottes in der Natur, die Gedanken, die der Ewige uns in der Reihe seiner Werke thätlich dargelegt hat, sie sind das heilige Buch, an dessen Characteren ich buchstabirt habe und buchstabiren werde. Ueberall hat mich die grosse Analogie der Natur auf Wahrheiten der Religion geführt, und diesen Weg verfolgend sehen wir zulezt das dunkelstrahlende Licht als Flamme und Sonne aufgehen. Es gibt keinen andern Weg und man kann ihn nicht sorgsam genug gehen.“ Dies muste ihn mit Spinoza befreunden, in dessen Grundgedanken er den innern Glauben an eine einzige lebendig empfundene, allein zum Grunde liegende Idee des Wahren, Guten und Schönen erkannt zu haben meinte. Nun wird Gott, „der unsichtbare hohe Genius unsers Geschlechtes;" Christus, dessen übermenschliche Bedeutung Herder eben noch so warm vertheidigt hatte, wird ein blosser Lehrer, der uns durch sein verdienstvolles Vorbild, durch Ermahnung und Warnung veredelt und also wirklich mit Gott aussöhnt, der in den Seinigen nicht anders als durch seinen Geist, durch thätige Gesinnungen und Bestrebungen, durch seine ganz wohlthätige Handlungsweise fortleben wollte.

„Je mehr man aber vom Institut des Christentums als von einer thätigen, zum Wohle der Menschen gestifteten Anstalt abkam, desto mehr speculirte man jenseit der Grenzen des menschlichen Verstandes; man fand Geheimnisse und machte endlich den ganzen Unterricht der christlichen Lehre zum Geheimnis." Daher sind ihm die Glaubenssymbole nur blosse Zeichen; er warnt vor dem gescheiterten Systeme von groben und subtilen Dreigöttern und aller ähnlichen, nutzlosen Grübelei, und läst in dieser Richtung freilich ohne allen ersichtlichen Grund Taufe, die Verklärung und die Auferstehung gelten, wiewohl er von der leztern noch hinterher bemerkt, sie könne wohl auch ein blosses Naturereignis gewesen sein.

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nur die

(Eichendorff.)

§. 345.

Zweites Hauptstück.

B. Die poëtische Litteratur.

I. Epische (objective) Dichtung.

Von 1500-1620.

S. Brant (1458-1521): Das Narrenschiff, 1494.

Th. Murner (1475—1536): Narrenbeschwörung, 1512.

Die Schelmenzunft, 1845.

Hans Sachs (1494--1576): Sehr herrliche schöne und wahrhafte
Gedichte, 1558-79. 5 Bücher.

Werke, herausgegeben von Büsching, 1816–24. 1–3. B.
Ausgewählte Werke, von Hopf, 1858.

Burkard Waldis: Aesopus (Fabeln und Erzählungen), 1533–36.
Psalter, in neue Gesang weis und künstliche Reime gebracht, 1553.
Die Parabel vom verlornen Sohn, 1527.

Joh. Fischart (1589 gest.): Aller Practik Großmutter, 1572. Abenteuerliche und ungeheuerliche Geschichtschrift, 1575. Flöhhatz, 1574.

Gesangbüchlein, 1576.

Das glückhaft Schiff von Zürich, von Halling, 1828.
Lob der Landlust, 1579.

(Vilmar: zur Litteratur J. Fischart's, 1846.)

Georg Rollenhagen (1542-1609): Froschmäusler, 1595.
Comödia vom reichen Mann und armen Lazaro, 1612.

Erasmus Alberus (1553 gest.): Das Buch der Tugend und
Weisheit, nämlich 49 Fabeln, 1534.

Lazarus Sandrub (um 1618): Historische und poëtische Kurzweil, 1618.

Von 1620-1720.

Michael Moscherosch (1601-1669): Wunderliche und wahrhaftige Gesichte Philander's von Sittewald, 1644; von Dittmar, 1830.

A. Ulrich von Braunschweig-Lüneburg (1633-1714): Die römische Octavia, 1712.

Aramena, 1669.

Christ fürstliches Davidsharfenspiel, 1667.

S. Greifenson von Hirschfeld: Der abenteuerliche Simplicissimus, 1669.

D. C. von Lohenstein (1635-1683): Arminius, 1731, IV.

Trauer- und Lustgedichte, 1680.

Geistliche und weltliche Gedichte, 1733.

Von 1720-1770.

Albr. von Haller (1708-1777): Gedichte, 1732.

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Usong, eine morgenländische Geschichte, 1771.

Alfred, König der Angelsachsen, 1773.

Fabius und Cato, 1774.

Versuch schweizerischer Gedichte, 1732.

(Leben des Herrn von Haller, von Zimmermann, 1755.) J. J. Bodmer (1698-1783): Noachide, 1781.

Discurse der Maler, 1721.

Der Maler der Sitten, 1729.

Kritische Briefe, 1746-49.

(L. Meister, über Bodmern, nebst Fragmenten aus seinen Briefen, 1783.)

G. W. Rabener (1714-1771): Sämtliche Schriften, von Chr. F. Weiße, 1777, VI. (Satyren und Briefe.)

Chr. F. Gellert (1715-1769): Werke, 10 Bde., 1769: 1. Fabeln, 2. Moralische Gedichte und Oden, 3. Lustspiele, 4. Leben der schwedischen Gräfin von G., 5. Abhandlungen und Reden, 6-7. Moralische Vorlesungen, 8-9. Briefe, 10. der Christ.

Aufgefundene Familienbriefe, 1819.

(Gellerts Leben, von Döring, 1833. II.)

A. G. Kästner (1719-1800): Gesammelte poëtische und prosaische schönwissenschaftliche Werke, 1841. IV.

J. A. Schlegel (1721-1793): Geistliche Gesänge, 1772. III. Fabeln und Erzählungen, 1769.

Vermischte Gedichte, 1787-89. II.

Der Unzufriedene, 1789.

J. Fr. W. Zachariä (1726-1777): Rennomist, 1840.
Scherzhafte epische Poësien, 1754—61. II.

Die Tageszeiten, 1755.

Zwei neue schöne Märlein, 1772.

Der Murner in der Hölle, 1757.
Hinterlassene Schriften, 1781.

Der Tempel des Friedens, 1756.
Lagosiade, 1757.

Poëtische Schriften, 1763-65, IX, 1772, II. 1777, II.

(Eschenburg's Nachricht von Z.'s Leben und Schriften, 1788.) M. G. Lichtwer (1719-1783): Vier Bücher äsopischer Fabeln, 1748.

Das Recht der Vernunft, 1758.

(L.'s Schriften, v. Pott, 1828. L.'s Leben, v. Eichholz, 1784.) S. Geßner (1730—1787): Idyllen, 1756.

Der Tod Abels, 1758.

(Schriften, 1841. II. Briefwechsel mit seinem Sohne, 1801. S. Geßner, von Hottinger, 1789.)

J. G. Willamov (1736-1777): Dithyramben, 1766.
Dialogische Fabeln, 1791.

(Sämtliche poëtische Schriften, 1779.)

J. J. Dusch (1725-1787): Sämtliche poëtische Werke, 1765 bis 1767. III.

Moralische Briefe, 1759-72. II.

Briefe zur Bildung des Geschmacks, 1764. VI.

Von 1770 bis in die neueste Zeit.

Fr. G. Klopstock (1724-1803). Seine Werke zerfallen in vier Abtheilungen: I. Epos: Der Messias, 1748-73. II. Lyrik: Oden und Elegien, 1771, und geistliche Lieder, 1758. III. Dramatisches: Der Tod Adam's, 1757; Salomon, 1764; David 1772; Hermannsschlacht, 1769; Hermann und die Fürsten, 1784; Hermanns Tod, 1787; IV. Prosa: Die Gelehrtenrepublik, 1774; grammatische Gespräche, Abhandlungen. (Sämtliche Werke, 1844. X.) Klopstock, er und über ihn, von K. F. Cramer, 1780-93. VI.

Chr. M. Wieland (1733-1813): Die Abderiten, 1774.
Oberon, 1780.

(Sämtliche Werke, 1839. 36 Bde.)

K. Fr. Kretschmann (1738-1809): Sämtliche Werke, 1787 bis 1805. VII.

Fr. W. Gotter (1746-1797): Gedichte, 1787-1802. III.
Singspiele, 1779.

Schauspiele, 1795.

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