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Erster Theil.

Grammatik.

§. 9. Die Grammatik ist derjenige Theil der Sprachwissenschaft, welcher die Gesetze lehrt, nach denen die Wörter zum Zwecke des richtigen Ausdrucks gebildet, gebeugt und verbunden werden.

§. 10. Der eigentliche Gegenstand der Grammatik ist also das Wort. Sie kann aber dasselbe betrachten:

1. wie es an und für sich erscheint ohne Rücksicht auf die verschiedenen Beziehungen, in die es zum Zwecke des Ausdrucks treten muß, oder

2. in diesen seinen Beziehungen zu andern Wörtern.

Sonach zerfällt die Grammatik in zwei Haupttheile:

a) in die Wortlehre (Lehre vom Worte, wie es an und für sich erscheint),

b) in die Satzlehre (Lehre vom Worte in seiner Verbindung mit andern Wörtern zum Zwecke der Mittheilung).

Wortlehre (im Allgemeinen).

§. 11. Das Wort ist der Ausdruck für einen Begriff oder eine Vorstellung, welcher durch articulirte Laute der Stimme gegeben wird.

Das Wort ist somit eine Form, ein Zeichen, das durch die menschliche Stimme gebildet wird, und dessen Theile articulirte Laute sind. Geht man nun auf die Grundbestandtheile des Wortes zurück, so erhält man eine Eintheilung der Lehre vom Worte:

1. in die Lehre vom Wort nach seinen elementaren Bestandtheilen (Lautlehre),

2. in die Lehre vom Wort als Ganzem (eigentliche Wortlehre).

Lautlehre.

§. 12. Aber auch die Lautlehre zerfällt wieder, je nach dem man den Laut für sich allein oder in seinem sinnvollen Zusammenhange mit andern Lauten auffasst:

1. in die Lehre vom Laute an sich (eigentliche Lautlehre); 2. in die Lehre von den Lautverbindungen (Silbenlehre).

§. 13. Der Laut ist ein durch Einwirkung der Sprechwerkzeuge gegliederter Schall. Die Grammatik hat es nur mit den Sprachlauten zu thun; zu ihrer Hervorbringung ist außer der Gliederung (Articulation) noch Stimme oder Hauch erforderlich; sonst würden die Sprachlaute nicht hörbar werden.

§. 14. Die bei der Erzeugung der Sprachlaute thätigen Organe sind die Lunge, der Kehlkopf, der Mund, die Nase. Die Articulation ist vollkommen, wenn die lautbildenden Organe bis zum völligen Verschluß des Mundes aneinandergestemmt werden (wie bei k, p); werden sie einander nur genähert, so heißt sie unvollkommen (wie bei w, f). Für sich allein wird sie nicht gehört. Der Hauch wird vernehmbar durch die Resonanz der Mundwände, welche erfolgt, wenn die am Kehlkopf sich befindenden Stimmbänder beim Ausstossen der Luft schlaff sind; die Stimme hingegen entsteht, wenn die aus der Luftröhre kommende. Luft durch die gespannten Stimmbänder in Schwingungen versetzt wird. Hauch und Stimme sind mithin völlig unvereinbar. Durch die eigentümliche Mischung von Hauch oder Stimme und Articulation entsteht das System der Laute.

§. 15. Die deutsche Sprache hat im ganzen 24 einfache Laute, welche durch eigentümliche Zeichen, Buchstaben genannt, ersichtlich gemacht werden können. Man nennt diese Laute einfach, weil sie unvermischt und unverbunden mit andern Lauten in die Erscheinung treten; einige Laute hingegen vereinigen sich auf innige Weise mit einander, und diese heißen sodann zusammengesetzte oder Doppel-Laute. Die für obige Laute in Anwendung kommenden Buchstaben treten auf in doppelter Form als grosse und kleine, je nach dem Umfange ihrer Gestalt. Es sind folgende:

A ÄBD

EFGHIJ K L M N

a ä b d e f g h i j k 1
O Ö P R STU Ü V W

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m n

Die deutsche Sprache hat aber noch andere einfache Laute, für welche keine Schriftzeichen vorhanden sind. Um diesen Mangel an Buchstaben auszugleichen, gebraucht man einige der obigen Zeichen je nach ihrer Stellung in verschiedener Bedeutung oder läst einige derselben zusammentreten. Während z. B. der Buchstabe e zwei wohl zu unterscheidende und leicht unterscheidbare Laute ausdrückt, rücken 8 und z zusammen zu B, h nimmt das lateinische Schriftzeichen c vor sich und wird ch, s und h nehmen c zwischen sich zu sch. Dagegen sind für einen und denselben einfachen Laut oft zwei und drei theils einheimische, theils fremde Buchstaben vorhanden. So bezeichnen

f und ph (in griechischen Wörtern)

k und c (in lateinischen), ch (in griechischen Wörtern)
t und c (in lateinischen Wörtern)

ü und y (in griechischen Wörtern) denselben einfachen Laut. Zusammengesetzte oder Doppellaute sind: au, äu, ei, ai, eu, oi, ui, x (ks), qu (kw), z (ts, tsh).

§. 16. Im sogenannten Alphabet (abc), dessen Kenntnis wegen der häufigen Anwendung, die es beim Ordnen des wissenschaftlichen Materials findet, unentbehrlich ist, sind nicht alle Buchstaben enthalten; auch erscheinen Buchstaben für einfache und zusammengesetzte Laute willkürlich gemischt, und ursprünglich deutsche sind neben blos eingebürgerte Schriftzeichen gestellt. Es lautet:

a, b, c, d, e, f, g, h, i, j, k, l, m,

C

P, q, r, s, t, u,

Q

n, o,

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§. 17. Man unterscheidet Selbstlaute (Vocale) und Mitlaute (Consonanten). Der Selbstlaut ist ein unvollkommen articulirter Laut, der frei aus der Brust in die Nase oder in den Mund tritt. Kommt der Laut aus der Brust, wenn der geschlossene Kehldeckel sich öffnet, so heißt er Mitlaut. Dabei sind die Laute entweder dauernd, stetig (continuirlich) oder plötzlich hervorbrechend (explosiv). Alle Selbstlaute sind continuirlich, die Mitlaute theils dauernd, theils explosiv.

Die Selbstlaute (Vocale).

§. 18. Die einfachen Selbstlaute heißen: a, ä, o, ö, u, ü, e, i. Davon sind a, e, i, o, u reine Vocale, ä, ö, ü die Umlaute (Trübungen) von a, o, u.

Der Umlaut entsteht, wenn auf eine bedeutungsvolle Silbe mit einem der drei genannten Vocale eine andere mit einem i oder daraus hervorgegangenen e folgt, z. B. gut, gütig; Hof, höfisch; Buch, Bücher.

Ueber e §. 16. Es ist entweder Umlaut von a (neben ä), z. B. Vetter von Vater, Eltern von alt; oder es ist aus dem i entstanden, wie bei Erde, Berg (irden, Gebirge weisen das i noch auf). Das erste wird wie ä offen, das andere (grammatisch ë bezeichnet) geschlossen gesprochen.

Die zusammengesetzten Selbstlaute (Diphthongen) sind: ai, au, äu, eu, ei, oi, ui. Ist ihre Vereinigung gleich eine sehr innige, so bleibt dennoch jeder einzelne Laut hörbar; äu (auch eu) ist Umlaut von au, z. B. Baum, Bäumchen; hauen, Heu.

aa, ee, oo, ie sind keine Diphthongen, weil bei ihnen nur ein Laut gehört wird; desgleichen auch nicht ä, ö, ü, obwohl man sie noch immer, aber freilich ganz unrichtigerweise ae, oe, ui schreibt und nennt.

Die Mitlaute (Consonanten).

§. 19. Die Mitlaute werden hörbar entweder durch den Hauch oder durch die Stimme. Dabei ist zu merken, daß der Hauch, der entweder gelinde oder stark sein kann, nur durch den Mund, die Stimme hingegen durch den Mund und, bei dessen Verschluß, auch durch die Nase den Ausgang nimmt.

§. 20. Es gibt drei Gattungen von Mitlauten: Hauchlaute, Stimmlaute und Starrlaute.

Die Hauchlaute (Spiranten) sind: f, ß, ch, sch. Sie entstehen bei unvollkommener Articulation und werden hörbar durch den Hauch, der während derselben durch den Mund geht.

Die Stimmlaute sind: 1. w, s, j; diese entstehen ebenfalls bei unvollkommener Articulation, werden aber hörbar durch die Stimme (Halbvocale).

2. m, n, 1, r; sie entstehen bei vollkommener Articulation, werden hörbar durch die Stimme, welche aber bei m, n ihren Ausgang durch die Nase, bei 1, r durch den Mund nimmt. Man nennt sie auch flüssige Laute (liquidae).

Die Starrlaute (auch stumme genannt) sind: b, d, g; p, t, k. Sie werden hörbar durch den Hauch, der bei den drei ersten gelinde, bei den lezten stark ist, und entstehen bei vollkommener Articulation. Außerdem theilt man die Mitlaute, je nachdem entweder der Gaumen oder die Zunge oder die Lippen bei deren Bildung vorzugsweise in Anspruch genommen werden, ein in Gaumen-, Zungen- und Lippenlaute.

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(tenues)

b

d

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g

Р

t

k

Bei der Benennung der explosiven Consonanten tritt der Selbstlaut hinter den Mitlaut: b (be), d (de), g (ge),

p (pe), t (te), k (ka);

bei den continuirlichen findet das Gegentheil statt: f (ef), B (ess), 1 (el), m (em), n (en). Ausgenommen sind: sch (sche), ch (che), w (we), j (je), v (vau), welche, obschon continuirlich, den Vocal hinter dem Consonanten haben.

Für die Lippenspirans gilt das doppelte Zeichen f und v nach willkürlicher orthographischer Bestimmung. h ist die Bezeichnung für den Laut gewordenen starken Hauch.

Silbenlehre.

§. 21. Ein Selbstlaut allein oder in Verbindung mit einem oder mehreren Mitlauten gibt eine Silbe.

Im Grunde tritt nie ein Selbstlaut allein auf, weil ihm jederzeit ein Hauch vorhergeht; dieser kommt aber, wenn er gelinde ist, nicht zur Bezeichnung.

Continuirliche Mitlaute, wie s (wenn es angewendet wird, um zu äußerer Stille aufzufordern) oder sch (als Zischlaut) gelten nicht als Sil

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