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ches nicht selbständigen Wert neben demselben, sondern ihm untergeordnete, es blos bestimmende Bedeutung hat.

Anmerkung. Der Hauptunterschied der blossen Anfügung von der Anbildung besteht darin, daß die Bildungsmittel der ersteren zugleich als selbständige Formwörter in der Sprache bestehen oder gedacht werden, während die der lezteren nur als Elemente der grammatischen Form vorhanden sind; daher sind die blos angefügten Silben mit dem Stamme nicht unauflöslich verbunden, sondern durch dazwischen tretende Bestimmungen trennbar; die angebildeten hingegen machen mit ihrem Stamme eine nicht mehr aufzulösende Einheit aus.

§. 103. Die Biegungsformen haben ganz dieselbe Bedeutung wie die Formwörter; sie drücken nämlich wie diese die Verhältnisse der Begriffe zu einander und zu dem Redenden aus. Es ist daher leicht einzusehen, daß die Flexionsformen im allgemeinen durch Anfügung von Formwörtern oder doch eines den Formwörtern nahezu gleichkommenden, sinnbildlich bedeutsamen Lautstoffes an die den Inhalt des Begriffes darstellenden Stämme gebildet werden. Zum Behufe der Flexion werden also im allgemeinen Stoffwurzeln mit Formwurzeln verbunden oder es tritt an die Stelle der abgeworfenen oder wenigstens abgestumpften Biegungsendung ein selbständiges Formwort.

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In der Composition hingegen und in der aus ursprünglicher Composition hervorgegangenen Derivation treten in der Regel Stoffwörter mit Stoffwörtern zum Ausdruck eines Begriffes zusammen. Ableitungssilben wie lich (eigentlich Gestalt, Form), heit (Stand, Wesen, Art und Weise) sind ursprünglich selbständige Begriffs wörter. Die zusammengefügten Bestandtheile verschmelzen dann wohl derart, daß sie einen Begriff ausdrücken, geben aber äußerlich nie eine so vollkommen einfache Gestalt, wie ein Wort mit seinen Biegungslauten und lassen sich, da sie sich ihres Selbst nie ganz entäußern, leicht von einander ablösen ; man vergleiche z. B. die Wörter: König- und Herzogtümer; zwei- und dreifach.

§. 104. Jede Composition begreift wenigstens zwei noch bedeutsame Wurzeln, die Derivation hingegen nur eine. Das lezte Wort in der Zusammensetzung enthält den allgemeinen Begriff, das voranstehende führt diesen auf einen besonderen zurück. Das

lezte ist das Grundwort, das vorausgehende das Bestimmungswort. In Hausherr, Sintflut, Schwimmschule ist Herr, Flut, Schule Grundwort, die vorausgehenden Wörter bestimmen dasselbe näher.

§. 105. Die Zusammensetzung ist zweifach: eigentlich und uneigentlich. In der eigentlichen Composition tritt vor die eine Wurzel die andere: grasgrün, lammfromm, Hausherr, Schelsucht; in der uneigentlichen trägt das erste Wort noch Spuren seiner Abhängigkeit: Königssohn, Landeskind, Blutstropfen, Nachtszeit, Heiratsgut. In der eigentlichen Zusammensetzung können die Wörter nicht mehr von einander getrennt werden, ohne die Bedeutung zu verändern oder aufzuheben, z. B. Grobschmid, Vortuch, Eilbote, Hanfsaat ist etwas ganz anderes als grober Schmid, vorderes Tuch, eilender Bote, hanfene Saat. In der uneigentlichen Composition, die aus zwei lose neben einander stehenden und oft wiederkehrenden Wörtern entstand, lassen sich die Bestandtheile der Composition, unbeschadet der Bedeutung, augenblicklich trennen. So sind Manneswert, Glückshafen, Bauernfeind uneigentlich zusammengesetzte Wörter, die ebenso leicht ihrer Zusammengehörigkeit sich begeben, als sie zusammengetreten sind: Er weiß eines Mannes Wert nicht zu schätzen. Des Glückes Hafen bot ihm keine Terne. Er ist der Bauern Feind.

Anmerkung. Die Zusammensetzungen müssen nach dem Grundworte bestimmt werden, weil dieses die Wortgattung angibt, der die Composition angehört: Gottesfurcht (Substantiv), versorgen (Verb), furchtsam (Adjectiv), wald-ein (Adverb: in den Wald hinein), gut-heißen (Verb).

Die Zweierleiheit von Wurzeln ergibt auch zwei Gruppen von Wortbildungen. Aus den Stoff (Verbal) wurzeln entwickeln sich die Nennwörter und schwachen Verben, aus den Form (Pronominal- auch Partikel) wurzeln die Formwörter.

A. Bildung der Begriffswörter

a) durch innere Wortbildung.

§. 106. Statt des Lautes tritt der Ablaut ein. Die Wurzel wird dadurch zum Stamm, der entweder an sich schon selbständig

ist, wie: Hang, Fund, Wurf, oder sich fortbildet durch Endungen, wie Schrift (schrieb), Gift (gib), Schwulst (schwoll). Nach den §. 85 angeführten drei Klassen starker Verben ergeben sich folgende manchfaltige Bildungen:

I. binde: Binde; Band, Bande; Bund;

finde: Fund;

schinde: Schande; Schund (der Abfall);

schwinde: die Schwinde (Flechte); Schwand, Schwund; winde: Winde; Wand, (Ge) wand, (Sonnen) wende; Wunde; dinge: Ding, (Ge)dinge;

dringe: Drang, (ge)drang; Druck;

klinge: Klinge; Klang, Klage;

(ge)linge: lang, Glück;

ringe: Ring; Rang, Ranke;

singe: Singsang; Sang, Sange (geröstete Aehre);

schlinge: Schlinge; Schlange, schlank; Schlung; Schluck; schwinge: Schwinge; Schwang, schwank; Schwung; springe: Sprung;

zwinge: Zwinge; Zwang;

stinke: Stank;

trinke: Trank; Trunk;

winke: Wink;

schwimme: Schwamm; Schwemme;

beginne: Beginn;

rinne: Rinne;

sinne: Sinn; (be)sonn(en);

spinne: Spinne; Spanne, das Gespann;

(ge)winne: (Ge)winn; Wonne;

wirre: Wirren Pl.; Wirrwarr;

helfe: (Be)helf, Hilfe; (Be)hulf, (be)holfen;

gelte: gelt, Geld, Gilde; Gülte; schelte: Schelte; (be) scholt(en); (ver)derbe: (Ver)derb; (Be)darf; wer be: (Er)werb;

werfe: Wurf, Worf (schaufel);

werde: wert; Würde; Wort;

berge: Berg, (Ge)birg; Burg, Borg;

klimme: klemme; der Klamm, die Klamme; melke: Milch; Molke;

schmelze: Schmalz, Schmelz (Farbenschmelz);

quelle: Quelle;

schwelle: Schwelle, Schwiele; Schwall;

schalle: Schelle; Schall; Scholle;

hehle: Hehl; Hölle; hohl, Höhle, Hülle *1 stehle: (Dieb)stahl;

nehme (Be)nehmen; (An)nahme, (ge)nehm;

:

komme (mundartlich kema): (Nach)komme; (be)quem;
(ge)bäre: bar, Bahre; (Ge)bühr, (em)por, Bor (kirche);
berste: brest(haft), Brast (Geräusch); Brust;

treffe: Treff; (be)troffen;

dresche: Dresch (flegel);

breche: Breche; brach, Brache; Bruch;

spreche: Sprache, (Ge)spräch; Spruch;

steche (stecke): Stich; Stecken; Stock; Stück;

räche: Rache *1

*1;

(er)schrecke: (Heu)schrecke (Heupferd, Heuspringer);

Schreck, Schrecken;

II. webe: Wabe;

pflege: Pflege; Pflug;

fechte: (Ge)fecht, Fehde;

flechte: Flechte;

schwäre: Schwäre, schwier(ig); schwer; Geschwür; schwöre: Schwur;

hebe (aus Klasse III. in II. übergegangen, hat einerlei Wurzel mit habe): (er)hab(en), Hefe, Hafen, (Wide)hopf, (Ab)hub, Huf,

schere: Schere, Schier(ling); (Pflug)schar, Schar, Schur; gähre: Gas;

wiege: Wiege, Weg; Wage, Wagen; Woge; biete: (Ge)biet, Beute; Bote, Bot(schaft), (Ge)bot;

siede: Sod(brennen), Sud;

schliefe: Schlupf (winkel);

triefe: Trief(auge); Traufe; Tropf;

saufe: Sauf(gelage); (be)soff(en), Suff';

(ver)drieße: (ver)drieß (lich); (ver) droẞ(en), (Ver)druß;

(ge)nieße: Nieß(brauch); Genosse, Genuß, Nutz;

fliesse: Flosse, Fluß, Flöz, flott, Flotte, Fluß;

sprieße: (er)sprieẞ(lich); Sprosse;

gieße: Gieß(bach); Gosse, Guß;

schieße: Schieß(gewehr); Schoß, Schuß, Schutz, Schütze ; schließe: schließ(lich); Schloß, Schluß;

rieche: Riech(fläschchen); Rauch, Ruch (Geruch); kliebe: Klippe; Kloben, Knob (lauch) statt: Kloblauch; schiebe: (Ge)schiebe; Schub, Schuppe, Schopf; schraube: Schraube; (ver)schrob(en);

stiebe: Staub;

(er)kiese: Kur(fürst), (Will)kür;

biege: bieg(sam); Bogen, Bug, Bock, Buck, Bück(ling); fliege: Fliege; Flug, flügge, Flocke;

lüge: Lug, Lüge;

trüge: Trug, trüg(lich);

sauge: Säugling);

fliehe: Floh;

ziehe: (Bett)zieche, Zeug, Zeuge: (Her)zog, Zög(ling), Zug,

greife: Greif; Griff; Krippe;

kneife: Kneif; Kniff;

pfeife: Pfeife, Pfiff;

schleife: Schleife; Schliff;

reite: Ritt;

schreite: Schritt;

streite: Streit; stritt(ig);

schneide: Schneide, Schnitt, Schnitte;

leide: Leid, (G)lied;

beisse: Beize; Biß, Bissen;

(be)fleisse: Fleiß; (be)fliss(en);

reiße: Reiß(brett), Reiz; Riß, Ritze;

schliesse: (Ver)schleiß; Schlitz;

schmeiße: (Ge)schmeiß; Schmiß, Schmitze;

(er)bleiche: bleich, Bleiche; (ver)blich (en), Blick;

(g)leiche: gleich, (Ver)gleich, Leiche, Leich (nam); Leich

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