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uns, wie Silber, scharf geläutert;
hast uns tief ins Netz geführt,

enge Fessel uns gelegt an Hüfte;
liessest Menschen über's Haupt uns fahren,
in das Feuer, Wasser kamen wir:
und doch führtest uns hinaus zu Fülle,

Bring' ich Opfer denn in deinem Hause,
und bezahle dir was ich gelobt;

was die Lippen thaten auf,

was in meiner Noth der Mund aussprach!

15 fette Kälber bring ich dir,

sammt der Widder süssem Duft;

opfre Rinder dir mit Böcken!

Kommt, hört mich erzählen, all ihr Gottesfürchter, was er meiner Seele that!

Zu ihm rief ich offnen Munds,

während hohes Lob barg meine Zunge:

Frevel wann ich fühl' im Herzen,

höret nicht der Herr:

aber es erhörte Gott,

merkte auf mein lautes Beten,

20 Sei gesegnet Gott,

der nicht wehrte mein Gebet,

nicht mir seine Huld!

V. 17: unter meiner Zunge, da der Gedanke oder das Wort, welches lange und reichlich im Munde bleibt, oder sehr gern oder geheim darin festgehalten wird, unter der Zunge wie ein verborgener oder unerschöpflicher Schatz liegt, 10, 7. Iob 20, 12 f.

2. Flehende und klagende Lieder.

92. 93) . 125. 126,

die frühesten dieser Art, schon um 530-520 oder die Zeit des gewaltsam unterbrochenen Tempelbaues gesungen, als die neue, noch sehr schwache Colonie in Jerusalem zugleich mit vielen Uebeln, Befeindungen von

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aussen, Uneinigkeit im Innern, Misswachs u. a. zu kämpfen hatte, so dass ihr ganzer Bestand in Zweifel kam, vgl. Haggai und Zacharja. Doch der Dichter, derselbe von dem eine Menge der herzlichsten und heitersten Lieder 4. 120 ff. 124. 129 kurz vor und nach der Befreiung herrührt, ist zu voll reiner Hoffnung und hohen Vertrauens auf Jahve und das wahre Israel, als dass er auch bei steigendem Elende im wiederholten Flehen verzweifeln sollte. Das kühnste Vertrauen athmet . 125, so dass der Dichter sich gedrungen fühlt, zuvor diess in seiner Höhe für alle Zeiten und für die Gegenwart auszusprechen V. 1-3 und dann erst die Bitte freien Lauf erhält V. 4 f.

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sind wie der Zionsberg, der nimmer wankt,
auf ewig bleibt bewohnt:

Jerusalem rings um sich hat es Berge,

und Jahve rings ist um sein Volk
von jetzt und bis in Ewigkeit.
Denn nicht wird ruhn des Frevels Stab
auf dem Lose der Gerechten;
damit nicht strecken die Gerechten
in Unrecht ihre Hände!

O Jahve, thue wohl den Guten

und den in ihren Herzen Redlichen!

5 Doch die zu ihren Krümmungen abbiegen,

die lasse Jahve fahren hin mit Uebelthätern!
Heil über Israel!

Wie der Zion, von Natur schon sehr fest und durch seine Umgebungen geschützt, auch der Geschichte nach immer wieder bewohnt, das ewige Bild der Festigkeit gibt, so sind auch die von Jahve (in demselben Zion) umgebenen und geschützten fest und unerschüttert, zu allen Zeiten, wie in gegenwärtiger Gefahr. Denn der Stab, die Herrschaft des Frevels, welche jetzt auf dem Lose, dem göttl. Antheile, dem Gute (. 16) der Gerechten d. i. auf dem gelobten Lande schwer lastet, wird nicht immer auf ihm ruhen; schon deswegen nicht, meint der Dichter, damit die zu unmässige Noth nicht endlich, wie der Dichter nicht wünscht, die

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Bewohner zu Selbstrache = Unrecht verführe, da doch alles eine Grenze hat und der Dichter von der göttl. Güte hofft, dass sie diess letzte Uebel durch zeitige Rettung verhüten werde. Merkwürdig ist V. 4 f. der scharfe Gegensatz zwischen den im eignen Herzen Redlichen und den heimlich auf Abwege und Gewaltthat sinnenden, dergleichen damals in Zion mehrere gewesen sein müssen, die der Dichter mit Recht eben so gestraft wünscht wie Uebelthäter unwissende Heiden.

.

4. 126 führt bei dauernden Leiden zuerst die Erinnerung an die schöne, überraschend frohe Zeit der ersten Rettung vorüber V. 1-3, um dann desto dringender, doch hoffnungsvoll um Milderung der gegenwärtigen Leiden zu flehen V. 4-6; als wollte der Dichter die frohe Zeit des Anfangs der jetzigen Zustände sehnsüchtig wieder heraufbeschwören.

1 Als Jahve wandte die Verbannung Zion's, da waren wir wie Träumende;

da füllte sich mit Lachen unser Mund,

und unsre Zung mit Jubel;

da sprach man unter Heiden:

»gethan hat Jahve grosses sehr an diesen! «<
es hatte Jahve grosses sehr an uns gethan,
wir waren froh und heiter.

O wende, Jahve, unsre Leiden,

wie Wasserbäche in den Süden bringend!

5 Die, so in Thränen säen,

in Jubel ernten sie;

wohl geht dahin und weint wer trägt den Samenwurf:
doch kommen, kommen wird in Jubel heim
wer seine Garben trägt!

V. 4 kann die Redensart nur dasselbe sagen wollen was V. 1, Iob 42, 10 u. s. w., nämlich einen unglücklichen Zustand, worin man äusserlich oder innerlich gefesselt, ohne Freiheit und Beweglichkeit ist, aufheben. Solche Aufhebung der Leiden ist für die im Elend schmachtenden eben so erquickend, wie wenn Jahve unerwartet in ein dürres Land (den Süden) Wasserbäche wendet, das Oede und Todte belebend. Und schon kehrt V. 5 f.

die Hoffnung ein: wenn es schon eine allgemeine Ahnung und Erfahrung ist, dass aus Leid und Demuth Freude und Erhebung keimt, dass der in bitterster Noth säende Landmann in Jubel erntet (vielleicht hatte die Colonie diess zu jener Zeit selbst erfahren, vgl. 67, 13, 85, 13 mit Hag. 1, 10. 2, 19), so wird auch Zion, jetzt unter Mühe und Thränen gegründet, oder gesäet, noch eine schöne Zukunft haben. Denn nicht das was gesäet und geerntet wird, wird hier als verschieden dargestellt, was fälsch wäre; sondern nur die Art und Empfindung dabei wird verglichen. Die 2 Sätze mit inf, absol, machen eben dadurch sehr starken Gegensatz unter sich, §. 584, nur dass im ersten Satze der inf. abs. durch ein neues Verbum fortgesetzt wird, nach §. 541.

94-96). 85, 9-10, 94

scheinen sodann die nächsten der Zeit nach zu sein, etwa aus dem Anfange des 5ten Jahrh.; denn obwol schon eine unglückseliger werdende Zeit verrathend, klagen sie doch nur im Allgemeinen über herrschender werdende Ungerechtigkeit auf Erden, bes. Druck über Israel, wie er von fremden Stadthaltern und neidischen Nachbarvölkern geübt werden konnte; die beiden erstern gehen ausserdem noch von Erinnerung an die vorhergegangene Befreiung aus dem Exil aus und alle haben noch schönen Nachschwung von der Begeisterung jener Tage. 4. 85 gibt am kürzesten zugleich und erhabensten das Höchste jener Zeit. Da der Dichter sich berufen fühlt, dem Volke sowol die echte Bitte als den Trost zu zeigen, so gibt er in der ersten Hälfte V. 2-8 dem Volke das passendste Flehgebet in den Mund, anhebend von dankbar-froher Erinnerung an das jüngst erfahrene grosse Heil und um dessen Erneuung und Fortsetzung bittend, und lässt in der 2ten die göttl. Antwort darauf vernehmen, Trost und die Offenbarung nahen sicheren Heils den Treuen verheissend, in einigen der blühendsten Bilder der damals mächtig erregten messianischen Hoffnungen. Das Ganze ist also zum Tempellied bestimmt, die erste Hälfte von der Gemeine zu singen, die zweite vom Priester, welcher nach dem Gebete Orakel sucht und findet.

2 Du hattest, Jahve, lieb dein Land,

hattest gewandt Jakob's Gefangenschaft;

10

hattest vergeben deines Volkes Schuld,

verziehn all' ihre Sünde;

hattest all deinen Grimm hinweggezogen,

von deinem glüh'nden Zorne nachgelassen.
50 stell' uns wieder her, Gott unsers Heils,
und brich dein Grollen mit uns!
willst du denn ewig zürnen uns,

erhalten deinen Zorn in jedes Alter?
willst du nicht wieder uns beleben,
damit dein Volk sich deiner freue?
lass deine Gnade, Jahve, sehen uns
und mögest geben uns dein Heil!

Lass mich hören, was Gott Jahve reden wird;
denn er wird wohl reden Heil

seinem Volk und seinen Frommen:

aber mögen sie zur Thorheit nicht umkehren ! »Ja wohl, nahe seinen Fürchtern ist sein Heil, dass in unserm Lande wohne Glanz!

Gnad' und Treue sich begegnen,

Gnadenrecht und Frieden küssen sich:

Treue von der Erde sprossen wird,

Gnadenrecht vom Himmel schaut herab,

sowol Jahve geben wird das Beste,

wie wird geben seine Früchte unser Land; Gnadenrecht wird wandeln vor ihm her,

und wird folgen seiner Tritte Wegen.<

1 126, 4; vgl.

V. 57 kurze Redensart aus 80, 4. Die V. 5-9 haben eine gewisse Aehnlichkeit mit Worten in Y. 44 ff.; jedoch scheint daraus nicht zu folgen, dass dieser 4. in dieselbe Zeit gehöre, da in diesen wenigen Worten das Vorbild liegen kann. Der Uebergang zum Orakel V. 9 ist echt prophetisch, ähnlich Hab. 2, 1 ff. Bereit Orakel zu hören kann der Prophet zwar ahnen, Jahve werde, da er immer Heil will, auch diessmal Heil und Trost erwidern, doch ist dazu die erste Bedingung, dass die Geretteten nicht wieder zur alten Verzweiflung und Thorheit zurückkehren. Das Orakel ist dann wirklich

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