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The psychology of Child Development with an introduction by John Devey. By Irving King. Chicago, The university of Chicago Press. 1903. 8o. XX, 265 p.. $ 1 net.

Das Werkchen ist die Frucht von Studien, die der Verfasser in einem Seminar für „Geistige Entwickelung" unter der Leitung von Professor John Devey (1901-02) gemacht hat. King will keineswegs. alle Fragen der Psychologie des Kindes behandeln, sondern nur eine neue Methode anbahnen in der Bearbeitung des chaotisch aufgehäuften Stoffes. Bisher, so führt er aus, ist man vom Standpunkt ausgegangen, die Psychologie des Kindes sei nichts anderes als die Psychologie des Erwachsenen, nur in kleinerem Massstabe, en miniature könnte man sagen. Daher eine ganze Masse von losgelösten Statistiken über die Äusserungen der verschiedenen Fähigkeiten des Kindes, die aber keineswegs auf wissenschaftliche Art verarbeitet seien. Nach dem gelehrten Verfasser soll Gegenstand und Ziel des Studiums der Kinderpsychologie sein, zu finden, wie, d. h. unter welchen Umständen, die geistigen Prozesse des Kindes vor sich gehen: Der Forscher soll untersuchen, welchen Wert die Äusserungen des Kindes in diesem selber haben, nicht welche Analogie sie tragen mit denen des Erwachsenen. Dann dürfen dieselben nicht aus dem Zusammenhange losgerissen werden, den sie mit den übrigen Lebensbetätigungen haben. Die Einleitung von Professor Devey erläutert denselben Gedanken. Das Buch richtet sich also besonders gegen Preyer und seine Schule. Der Autor nennt seine Methode die genetisch-funktionelle; und seine Hauptaufgabe ist es, dieselbe zu erklären und als die allein richtige hinzustellen (Kap. I-XI). Ohne hier entscheiden zu wollen, ob es ihm gelungen ist, hierfür den Beweis zu erbringen, muss man zugeben, dass sein Werkchen viel Gelehrsamkeit und Scharfsinn verrät; es ist anregend für den, der sich mit der Psychologie des Kindes befasst. Leider scheint es mir im allgemeinen zu viel vorauszusetzen, und dazu ist die Terminologie des öfteren unklar. Unannehmbar ist sicher auch die vom Verfasser aufgestellte Definition der Moralität als blosser Konvention der Gesellschaft. Im zweiten Teile des Buches (Kap. XII-XIV) handelt der Autor über die verschiedenen Tätigkeiten des Kindes, hier ist seine Arbeit mehr positiver Natur. Kapitel XV ist ein Versuch, das Jünglingsalter in seinen charakteristischen Zügen darzustellen; Kapitel XVI enthält die Folgerungen für die Erziehung. Zum Schlusse folgen eine Zusammenstellung der betreffenden Literatur und verschiedene Diagramme.

Hünfeld.

P. Joh. Wallenborn O. M. I.

Zeitschriftenschau.

A. Philosophische Zeitschriften.

1] Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane. Von H. Ebbinghaus und W. A. Nagel. Leipzig, Barth. 1904.

34. Bd. 1. Heft: A. Borschke, Untersuchungen über die Herabsetzung der Sehschärfe durch Blendung. S. 1. Schwache Helligkeitsunterschiede verschwinden für unser Auge, wenn ein stärkeres Licht eine andere Stelle der Netzhaut trifft. Diese „Blendung" wird aber bei verschiedenen Forschern sehr verschieden angegeben. Frühere Forscher wie Sewal, Urbantschitsch, Schmidt-Rimpler, Depène wollen sogar eine Verbesserung der Sehschärfe gefunden haben, eine Folge der Pupillenverengerung. Nach Depène tritt bei guter Objektbeleuchtung Verbesserung, bei schlechter Herabsetzung der Sehschärfe ein. Der Vf. konnte keine Verbesserung nachweisen, sondern nur Herabsetzung: er arbeitete auch bei sehr schwacher Beleuchtung der Objekte. Die Verschlechterung zeigt nur geringe Schwankungen (1,9-2,5) selbst für die verschiedensten Personen. Die Verschiedenheit kommt nicht von der Blendung, denn auch ein 64 mal stärkeres Licht machte keinen grossen Unterschied; vielmehr liegt die Unterschiedsschwelle verschieden tief; bei einer Person von geringer Unterschiedsempfindlichkeit wird die Blendung das Sehen früher unmöglich machen. G. Heymans, Untersuchungen über psychische Hemmung. S. 15. III. „Die Hemmung von Schallempfindungen durch elektrische Hautempfindungen findet nach dem früher aufgestellten, für Beziehungen zwischen gleichartigen Empfindungen bereits mannigfach erprobten Hemmungsgesetze statt." M. Lobsien, Über Farbenerkenntnis bei Schulkindern. S. 29. I. Farbenerkenntnis. Die verschiedenen Regenbogenfarben sind in sehr verschiedenem Masse den Kindern interessant und bekannt." Rot wurde auf allen Altersstufen richtig aufgefasst und benannt. Dann kommt Blau, Gelb, Grün; Orange, Violett, Indigo stehen am ungünstigsten. II. Vorziehen. ,,Keine einzige Farbenverbindung wurde einer andern unter allen Umständen vorgezogen." Auch ist ein Fortschritt im absoluten Vorziehen harmonischer Farbenkombinationen mit dem Alter nicht zu beobachten.

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-C. A. Strong, Leib und Seele. S. 48. Stumpf hat die grosse Täuschung der Panpsychisten, als ob das Rätsel des Zusammenhangs von Physischem mit Psychischem durch Ausdehnung auf die ganze Welt geringer würde", hervorgehoben. Nach dem Vf. ist aber das Physische nur die Erscheinung des Psychischen.

2. Heft: C. M. Giessler, Das Geschmackvolle als Besonderheit des Schönen und speziell seine Beziehungen zum sinnlichen Geschmack. S. 81. „Die Einfühlung in das Geschmackvolle besteht in einem phantasiemässigen Betasten des entsprechenden Substrates im Lichte einer durch dasselbe angeregten idealen Stimmung unseres Inneren. Der Tastsinn vermittelt die Beziehung des ästhetisch Geschmackvollen zu dem sinnlichen Geschmacke.-G. Abelsdorff und H. Feilchenfeld, Über die Abhängigkeit der Pupillarreaktion von Ort und Ausdehnung der gereizten Netzhautfläche. S. 111. 1. „Mit der Ausdehnung des Netzhautreizes ist eine Steigung der RE verbunden." 2. Die RE nimmt nach der Peripherie im dunkeladaptierten Auge in geringerem Masse ab, als im helladaptierten. 3. Der bei der Reizung der Netzhautperipherie eintretende Pupillarreflex wird nicht ausschliesslich durch Miterleuchtung der Macula lutea, sondern auch von jener selbst ausgelöst. - F. Bernstein, Das Leuchtturmphänomen und die scheinbare Form des Himmelsgewölbes. S. 132. Aus Beobachtungen am Leuchtturm auf Helgoland folgert der Vf.: „Die wirkliche Krümmung des Himmelsgewölbes (also etwa die der untersten Schicht eines Wolkenhimmels) spielt für die scheinbare Krümmung nahezu gar keine Rolle." Dagegen: „Befindet sich ein Beobachter auf einer unbegrenzten Ebene und einem genügend hohen, der Ebene parallelen, selbst ebenen Dache, das sich nach allen Seiten sehr weit erstreckt, so erscheint dasselbe als ein flaches Gewölbe, das auf der Grundebene in einem Horizontkreise aufzusitzen scheint."

3. u. 4. Heft: B. Groethuysen, Das Mitgefühl. S. 161. Die Meinungen über das Wesen des Mitgefühls gehen sehr auseinander. Es wird bestimmt a. durch seine Entstehungsweise: a. durch Assoziation: es ist ein Gleichgefühl, durch die Wahrnehmung eines Gesichtsausdrucks assoziativ entstanden (Spencer, Bain, Bösch). 8. durch Nachahmung (Ansteckung) entweder des Gesichts selbst (Bain, Ribot, Sully, Baldwin, Spinoza) oder dessen Ausdrucks (K. Lange, Sutherland), b. durch die das Mitgefühl begleitenden psychischen Prozesse, a. sich hineinversetzen in die Lage eines andern, welcher Ausdruck von vielen Psychologen gebraucht wird. L. Stephen und Schubert-Soldern halten das Gefühl anderer kennen und das Gefühl anderer fühlen für identisch; . einfühlen: es ist ein Gleichgefühl, nach Ribot mit zärtlicher Gemütsbewegung. c) Meinong und Ehrenfels verlangen für die Begriffsbestimmung einen Inhalt, worüber man Mitleid oder Mit freude

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hat. Ed. v. Hartmann, Jodl, Ziegler deuten die Lust beim Mitleid. als Freude, selbst verschont zu sein. Nach Lipps ist das Lustgefühl im Mitleid ein Wertgefühl, nach Groethuysen ist sie eine Form der Nächstenliebe, womit auch Volkelt übereinstimmt. „Die psychologische Voraussetzung des Mitgefühls ist ein Urteil oder eine Annahme, deren Inhalt der Sachverhalt bildet, dass ein anderer ein Lust- bzw. ein Unlustgefühl fühlt.“ Vom Standpunkte der teleologischen Betrachtungsweise ist durchaus nichts Rätselhaftes im Mitgefühl.“ Dagegen nennt Kant das Mitleid „jederzeit schwach und blind"; Spinoza ist die commiseratio per se mala et inutilis. — W. A. Nagel und K. L. Schaefer, Über das Verhalten der Netzhautzapfen bei Dunkeladaption des Auges. S. 271. Für den Dunkel-(Stäbchen-)Apparat fand H. Piper eine Empfindlichkeitssteigerung im Dunkeln von 2000-9000. Wie steht es aber mit dem hemerologen Zapfen der Fovea: Es fand sich, dass in den ersten Minuten des Dunkelaufenthaltes, vor dem Eintreten des eigentlichen Dämmerungssehens, die Empfindlichkeit für rein rotes Licht. etwa den 200fachen Betrag ihres Anfangswertes erreichen kann. Für die übrigen Farben Blau und Grün verschieben sich die Schwellenwerte bei der Dunkeladaption um annähernd gleiche Beträge. W. A. Nagel, Einige Beobachtungen über die Wirkung des Druckes und des galvanischen Stromes auf das dunkeladaptierte Auge. S. 285. Die Beobachtung G. E. Müllers, dass die Empfindlichkeit des Auges für inadäquate Reizung durch galvanische Ströme vom Adaptionszustande unabhängig ist, wurde bestätigt. Dasselbe gilt von anhaltendem Drucke auf das Auge. Die Schwelle blieb unverändert. G. Abelsdorff und W. A. Nagel, Über die Wahrnehmung der Blutbewegung in den Netzhautkapillaren. S. 291.

5. und 6. Heft: L. Hirschlaff, Bibliographie der psychophysiologischen Literatur des Jahres 1901. S. 321. Enthält 3050 Nummern.

35. Bd., 1. Heft: H. Feilchenfeld, Über die Sehschärfe im Flimmerlicht. S. 1. „Es schliesst sich an die Herabsetzung der Sehleistung durch Flackern unmittelbar die durch verkürzte Exposition bewirkte an." F. Kiesow, Über die einfachen Reaktionszeiten der taktilen Belastungsempfindung. S. 8. Nach Cattel hat die Langesche Entdeckung des Unterschiedes in den Zeiten bei muskulärer und sensorieller Reaktion keine allgemeine Geltung, nämlich nicht bei kurzen und regelmässigen Reaktionen. Kiesow findet das nicht bestätigt stellt vielmehr noch eine dritte, gemischte" oder „indifferente" Reaktion fest, wobei die Aufmerksamkeit gleichmässig auf den Sinneseindruck und die Registrierung gerichtet ist. Der Unterschied tritt bei schwächeren Reizen stärker hervor als bei sehr intensiven. Bei Geschmacksempfindungen war der Unterschied nicht vorhanden, weil eine muskuläre

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Reaktion die Versuchsanordnung nicht zuliess. Die sensoriellen Werte sind konstanter als die muskulären. Beyer, Beiträge zur Frage der Parosmie. S. 50. Bei zwei Patienten fand sich eine Verkehrung des Geruchs, aber verschieden in den neun Klassen Zwaardemakers. Bei Klasse 1 (ätherische), 2 (aromatische Gerüche) und 8 (widerliche) keine Parosmie, doch Anosmic für Vanille. In Klasse 3 (balsamische) trat Jononparosmie ein usw. Dieser klinische Befund bestätigt die Lokalisationshypotbese Zws., welche annimmt, dass wir uns in der regio olfactoria parallel mit der Atems trombahn die Geruchsklassen, senkrecht zu derselben die homologen Reihen, nach der Grösse der Diffusionskoeffizienten der Riechgase angeordnet denken müssen."

2. Heft. W. Sternberg, Zur Physiologie des süssen Geschmackes. S. 81. Der Geschmack ist der chemische Sinn, der Chemismus der Schmeckstoffe muss die Verschiedenheit der Geschmacksqualitäten bewirken In der Tat haftet der süsse Geschmack im allgemeinen an den Kohlehydraten, der bittere an Alkaloiden, der sauere an den Säuren, der salzige an Salzen. Aber es gibt bekannte Ausnahmen. Es gibt bitteren Zucker, z. B. die d-Mannose, Stickstoffverbindungen wie das Saccharin schmecken süss, Was nun das erstere anlangt, so fand St. bei sehr geeigneten Versuchspersonen, dass der Geschmack der d-Mannose entschieden süss ist, nur von einem bitteren Nachgeschmack begleitet; schon die ersten Darsteller der Substanz hatten den bitteren Beigeschmack Verunreinigungen zugeschrieben. Der süsse Geschmack mancher Stickstoffverbindung lässt sich wohl auf einen Ausgleich der Molekülgruppen, wie bei der Aminobuttersäure, zurückführen, die HarnSüsskörper sind aber noch zu wenig untersucht, um allgemeine Schlüsse darauf zu bauen. Die Aminobuttersäure erscheint in die drei Formen: die a-A. ist süss, die p-A. bitter, die y-A. ist geschmacklos. In der B-Form haben zwei Atomgruppen eine solche geometrische Lage zu einander, dass die entgegengesetzten physiologischen Wirkungen sich nicht aufheben können, in der a-Form ist die Gruppierung derart, dass der Gegensatz ausgeglichen wird, was sich durch den süssen Geschmack offenbart. Das Prinzip der süssen Eigenschaft aller süssenden Substanzen beruht, wie ich annehme, auf diesem Ausgleich der entgegengesetzten Gruppen... Umgekehrt kann man aus dem süssen Geschmack auf einen gewissen Ausgleich schliessen, so dass die Annahme des physiologischen. Ausgleiches der einander sehr nahestehenden Gruppen wahrscheinlich ist." Bitter sind alle Gifte, kaum eine süsse Substanz ist giftig. — F. Kiesow, Nochmals zur Frage nach der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erregung im sensibelen Nerven des Menschen. S. 132. Gegenüber dem Befunde des Vfs., dass die sensibelen und motorischen Nerven den Reiz gleich schnell fortleiten, nämlich ca. 33 m pro Sekunde, wollen Gowers, Alcocq, Walker bis 66 m beim motorischen Nerven gefunden

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