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Ob ein Gott fey? Ob ein Leben nach dem Tode? Diese von allen denkenden Menschen erhobenen und, in der Hauptsache, überall ein= stimmig beantworteten Fragen, geben zu mans nigfaltigen Betrachtungen mannigfaltige Verans laffung.

Sie sind Fragen der Menschheit, nicht etwa nur einiger über diese Gegenstände speculirender Menschen, sondern des Menschen überhaupt und des Höchsten im Menschen.

Diese Fragen entstehen in keinem Menschen früher, als bis das Selbstbewußtseyn in ihm entstanden ist, aber alsdann auch ganz gewiß, weil mit innerer Nothwendigkeit. Was beweist dies? Daß Gott und unsterbliches Leben zu jedes Menschen Selbst gehören, oder: daß der Mensch nicht Mensch seyn könne, ohne daß Seyn und Fortseyn Gottes und der Menschenseele.

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Welche Frage die Erste sey? ob die nach dem Fortseyn der Seele? oder die nach dem Seyn Gottes? ist, weil beide überall zugleich entstehen, wenigstens als also entstandene wahrgenommen werden, nicht wohl auszumitteln. Die Psychologie hålt die Frage nach dem Fortleben für die Erste, weil sie die im Gefühl des Lebens selbst entstandene ist, und weit nur erst durch das Gefühl des Fortlebens das Gefühl eines Gottes oder des Seyns eines Gottes ge= wonnen werden kann. Mit anderen Worten: Das Bewußtseyn eines Gottes entsteht in jedem Menschen erst durch das Bewußtwerden seiner selbst als Menschen. In der Wirklichkeit ist Gott eher als der Mensch.

Gott ist und es ist ein Leben der menschlichen Seele nach dem Tode dies die Stimme des Menschengeistes in feinem Frühlinge, wo er sein Daseyn nur in einzelnen Knospen und Blüthen fund gibt, und in feinem Herbste, wo Alles zu einem Reichthum reifer und edler Früchte sich hinaufgebildet hat; dies die durch alle Jahres- und Lebenszeiten fautredende Stimme des Menschen.

Die Fragen nach dem Sehn Gottes und dem Ewigseyn des Menschengeistes sind daher weniger Fragen nach der Wirklichkeit, als nach dem Wie? dieser Wirklichkeit und nach den besonderen Gründen für jedes Wie? Und da Jeder, der mit Freiheit aus seiner eigenthümlichen Natur heraus über diese hochwichtigen Gegenstände denkt und urtheilt, auch eine dieser Natur angemessene Antwort darauf hat, so läßt sich auch sagen: Jeder hat seinen eigenen Gott und sein eigenes unsterbliches Leben..!

Indeß verliert sich die unendliche Menge dieser Verschiedenheiten in einigen wenigen, von der allgemeinen Menschennatur selbst · gegebenen Grundformen. Die Kindheit und Jugend, das mittlere Menschenalter und das beide Alter in fich vereinigende höhere, gleichen, in Hinsicht ihrer Lebensthätigkeit und Lebensäußerung, ganz genau der allgemeinen physischen Natur und deren mit jedem Jahre sich erneuernder Lebensthätigkeit und Lebenserzeugnissen. Daraus entstehen drei sich wesentlich von einander unterscheidende Grundformen, in welchen die Lebensthätigkeit des Menfchengeistes und die des physischen Naturgeistes

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