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Was übrigens die wenigen Abweichungen der Verfasser der Bibel von andern Schriftstellern betrifft, so wird, wenn diese sich nicht anders vereinigen lassen, eine billige Erwägung der Wahrscheinlichkeit, welche von ihnen auf dem sichersten Wege ihre Nachrichten erhielten, meines Erachtens, den heiligen Geschichtschreibern offenbar den Vorzug einräumen. Wir finden aber auch den Inhalt der Schrift überhaupt durch andere Schriftsteller bekräftigt, und es ist bemerkenswürdig, daß die · Erfüllung der darin an verschiedenen Orten beur= kundeten Weissagungen von sehr glaubhaften Profanschreibern bestätiget wird, die, wie man gestehen muß, keinen Beweggrund haben konnten, zum Vortheile derselben ein unrichtiges Zeugniß zu geben.*

Daß endlich in einer Sammlung von Büchern, die vor mehr als ein tausend und sieben hundert, ja, vor mehr als drey tausend Jahren geschrieben wurden, und welche eine Geschichte von über vier taus #send Jahren enthalten, einige Schwierigkeiten in #Ansehung des Wortverstandes vorkommen mögen, = läßt sich vernünftiger Weise erwarten; daß aber Schriften von einem solchen Alter in der Vollkom menheit, worin sie da sind, bis auf uns gelangen

Für die Wahrheit dieser Behauptung sehe man Grotius über die Wahrheit der christlichen Religion, 3 Abschn. 14 und 16. Neuton über die Weissagungen ; und Prettyman über das Studium der Bibel. B

follten, ist wirklich zu bewundern; und erwägen wir dabey noch die große Wichtigkeit derselben für uns, so finden wir gewiß Ursache zur Dankbarkeit und zum Lobe.

Da ich nun den scheinbarsten Einwürfen, welche gegen die Wahrheit und Glaubwürdigkeit der Schrift vorgebracht werden, wie ich hoffe, bin reichende Gründe entgegen gestellet habe; so komme ich auf den zunächst zu betrachtenden Punct: auf die göttliche Eingebung derselben. Darunter verstehe ich, daß die Verfasser oder Sammler der Schrift unter dem Einfluße des heiligen Geistes standen, als sie diefelbe mittheilten. Ein beträchtlicher Theil derfelben wurde als eine ausdrückliche Mitsu theilung des Allmächtigen an seine Knechte und sch Propheten herausgegeben, und nehmen wir dieses r als Wahrheit an; so ist entschieden, daß ein gro ßes Stück der Bibel eine unmittelbare Offen barung ist, welches in Ansehung des Grades der Bedeutung noch mehr sagt, als der Ausdruc Eingebung bezeichnet.

Die Gründe, aus welchen wir die heilige Schrift als ein Werk betrachten können, das unter jenem göttlichen Einfluße, welcher Eingebung Gottes genannt wird, hervorgebracht wurde, sind folgende:

1.-Die Charactere ihrer Verfaffer, welche alle,

3.

so viel wir deren bestimmt angeben können, mit göttlichen Gaben ganz vorzüglich ausgerüstete Männer waren, und da sie diese Schrift offenbar zum Gebrauche und zur Erbauung der Kirche Gottes verfaßten: so können wir billig schließen, daß bey dieser Arbeit der Beystand Gottes von ihnen gesucht und auch erhalten ward.

2.-Der Character des Esra, der nicht allein wenigstens ein Buch selbst schrieb, sondern auch, (wenn wir zwey oder drey Bücher, die zu der Zeit noch nicht geschrieben waren, ausnehmen,*) alle verschiedenen Schriften des alten Testamentes sammelte. Sein Character, seine Gaben, sein Beweg= grund, alles leitet uns zu demselben obengedachten Schlusse; nur noch mit dem Zusaße, daß, da die Veranlassung und die Verfasser einiger Theile diefer Schriften nicht bestimmt angegeben werden können, der Umstand, daß Esra sie unter göttlichem Einfluße sammelte, diesen Büchern noch mehr den Stempel der Wahrheit aufdrückt.

3. Das Zeugniß des Apostels Paulus, welcher fagt: "Alle (die ganze) Schrift von Gott eingegeben, ist nüßlich zur Lehre, sc.” Ziehen wir

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Diese sind die Bücher Nebemid und Male achi, vielleicht auch das Buch Esther, und ein Theil der Chronika, von welchen man allgemein dafür hålt, daß Simon der Gerechte sie hinzugefügt habe.

dabey in Erwägung, welche Gelegenheit der Apostel hatte, und was für Fähigkeiten er besaß, diese Sache richtig zu beurtheilen; (wir wollen davon, daß er selbst unter dem göttlichen Einfluße stand, nichts erwähnen,) so gehet deutlich daraus hervor, daß sein Zeugniß ein unwiderlegbarer Beweis für jene Schrift ist, von welcher er die eben gedachte Erklärung gab.

4.-Obgleich die leßteren Beweisgründe sich blos auf das alte Testament anwenden lassen, so bezie het sich doch der erstere auf beyde Testamente, und wir können vorausseßen, daß keine andere, als Juden, welche nur die göttliche Eingebung des alten Testamentes anerkennen, dem neuen diefelbe absprechen werden. Daß der Apostel Paulus an ein oder zwey Stellen als Ausnahme anführt, was er nicht auf Befehl schrieb, ist ein deutlicher Beweis, daß wenigstens seine Schriften von göttlicher Eingebung sind.

Nach der Darlegung dieser Gründe schreite ich nun zur Untersuchung der Haupteinwürfe gegen diese göttliche Eingebung, welche; so viel mir bekannt, diese sind:

1.-Einige in der Schrift vorgetragene Sachen feyen zu unbedeutend, als daß sie Gegenstände der göttlichen Eingebung seyn könnteu.

2.-Einige andere scheinen mit der Natur des göttlichen Wesens so unvereinbar zu seyn, daß es durchaus unwahrscheinlich sey, daß Gott je verbürgt habe, was da gesagt ist.

Was den erstern Einwurf betrifft, so glaube ich, sind wir in dieser Sache keinesweges kompetente Richter. Das alte Testament, gegen welches der. selbe vorzüglich gemacht werden könnte, ward urfprünglich nicht für uns, in der gegenwärtigen Zeit, sondern für ein Volk geschrieben, das eine Wenge ganz eigenthümlicher Gebräuche und Ceremonien hatte, und welchem viele Dinge wichtig seyn mochten, die bey uns das Ansehen der Geringfügigkeit haben. So ist es auch nicht unwahrscheinlich, das vieles von dem, was jene Gegner der Bibel für unbedeutend halten, für manche an= dere ihre Zeitgenossen sowohl wichtig als belehrend seyn kann. Das fromme, demüthige Herz empfängt oft Unterricht aus Werken der göttlichen Vorsehung, die das eitle und stolze, als feiner Aufmerksamkeit unwürdig, übersiehet.

Der zweite Einwurf soll wohl, wie man meint, hauptsächlich gegen diejenigen Stellen des alten Testamentes gemacht werden können, wo der Allmächtige die Vertilgung von Menschen durch Menschen gebietend dargestellt wird. B 3

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